Weinen beim Bringen in den KiGa - mittlerweile ritualisiert? Wie kommen wir da raus?

  • Hallo Forum, wir haben ein Problem, das mich zunehmend belastet.
    Unsere Tochter (3 Jahre 4 Monate) geht seit nunmehr fünf Monaten in den KiGa. Eingewöhnung über Papa, hat gut geklappt, fast ohne Weinen. Dann war die Erzieherin, die die Eingewöhnung gemacht hat, mehrere Wochen krank. In dieser Zeit musste die Tochter morgens in eine fremde Gruppe, wenn ihre Erzieherin Spätschicht hatte - zu für sie damals fremden Erziehen in eine fremde Gruppe. Obwohl man sie lieb in Empfang genommen hat, war das verständlicherweise sehr schwer für sie. Seitdem weint sie morgens. Jeden Morgen. Obwohl sie mittlerweile alle Erzieher kennt und mittlerweile die zweite Erzieherin nun auch wieder da, sodass unsere Tochter ihre alte vertraute Gruppe mit den vertrauten Erziehern hat. Das ist für uns als Eltern belastend (wir "verlassen" unser weinendes Kind) und für die Tochter auch.
    Generell haben wir ein sehr gutes Gefühl zu diesem KiGa und den Erziehern, die Tochter ist nach einer Minute beruhigt und ich hole immer ein fröhliches Kind ab. Der Abschied von uns in anderen Betreuungssituationen (Babysitterin, Großeltern) fällt ihr überhaupt nicht schwer.
    In der Bring-Situation haben wir versucht: Kuscheln/Verständnis/Zeit nehmen, schneller schmerzloser Abschied, Übergangsobjekt, Ablenkung, Mut machen (wir schaffen das zusammen!), Hinterfragen (musst du gerade denn ganz wirklich weinen? Eigentlich findest du den KiGa doch gut).
    Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass das Weinen sich ritualisiert hat und quasi für sie zum Morgen dazu gehört. Sie aus ihrem eingeschliffenen Verhaltensmuster nicht gut alleine wieder raus kommt. Kann das sein?
    Habt Ihr Ideen oder Lösungsvorschläge, wie man die Situation entspannen kann? Oder müssen wir am Ende nur weiter "aushalten"?
    Mir geht langsam die Luft aus... :( Ich möchte nicht, dass mein Mädchen morgens immer so traurig ist.
    Danke!

  • Hallo Anja ich kenne dein Kind nicht und deshalb ist es schwer, sich über deine Situation ein Bild zu machen. Es kann natürlich sehr gut sein, daß das Weinen bei deiner Tochter zu einem Ritual geworden ist. Ich bin selbst Erzieherin und mir ging es letztes Jahr auch so. Ich habe einen Jungen in meiner Gruppe, der jeden Morgen ganz furchtbar weinte und sich auf den Boden warf wenn ihn die Mutti gebracht hat. War die Mutti weg, war alles wieder gut und er hat mit den anderen Kindern gespielt oder mit mir gekuschelt. Er hatte das ganz bewußt gemacht denn er wußte daß die Mutti sehr unglücklich darüber war und leidet. Sie hat ihn dann auch mal zuhause gelassen wenn er absolut nicht in den Kindergarten wollte. Laut der Oma hat ihn die Mutti früh schon teilweise nicht ins Auto bekommen. Ich konnte mir das alles garnicht vorstellen denn der Junge ist gern im Kindergarten, nachmittags möchte er oft nicht nach hause. Wir haben oft mit der Mutti gesprochen um ihr die Ängste zu nehmen und ihr das Gefühl zu geben, es ist alles in Ordnung im Kindergarten und es geht ihm gut. Die Mutti hat ihm dann auch oft etwas versprochen wenn er früh nicht weint. Ist vielleicht auch nicht ganz der beste Weg aber ich kann sie verstehen. Man versucht ja wirklich alles um die Situation zu entspannen. Wenn du das Gefühl hast, es geht deinem Kind gut im Kindergarten dann versuch, es noch etwas durchzuhalten. Das ist nicht einfach aber es wird sich bestimmt geben. Deine Tochter wird älter. Zeig ihr nicht daß du leidest. Sprich mit ihr ihr zuhause über die Situation morgens im Kindergarten. Ich hoffe, es fällt ihr bald leichter und dir auch.

  • Rituale werden meist zu Ritualen, indem sie eine immer wiederkehrende Folge von einzelnen Handlungen haben. Ich würde auch versuchen, den Morgen bzw. das Bringen in den Kindergarten anderes zu gestalten. Bei uns ging es immer sehr gut, wenn morgens etwas besonderes Kiga angeboten wurde. Etwas, was es zu hause nicht ständig gibt. Vielleicht kneten oder Perlenketten fädeln o.a.

  • Danke für Eure/Ihre hilfreichen Antworten.
    Kitty, ich habe auch drüber nachgedacht, ob es vielleicht mein Problem ist (nicht loslassen können). Aber ich glaube, ich kann das ganz gut. Und die Situation ist dieselbe, egal ob ich oder mein Mann sie bringen.
    Manuela, ich bin verunsichert, weil es schon so lang so ist (fünf Monate) so geht...
    Die Idee, etwas Ungewöhnliches zu machen, finde ich gut. Im KiGa gibt es morgens glaube ich nicht die Möglichkeit, etwas anders zu machen, da ist Frühstück dran, wenn wir bringen. Aber vielleicht können wir beim Bringen etwas anders machen - rückwärts gehen, hüpfen etc. Mal ausprobieren...

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