Stress beim in die Kita bringen und wieder abholen

  • Mein Sohn ist 3 1/2 Jahre alt und ein fröhliches und aufgewecktes Kind. Seit April geht er in eine Montessori Einrichtung, in der er gut aufgehoben ist und auch viel Spaß hat. Allerdings hat er seit einiger Zeit eine Phase (wenn es denn eine ist?) In der er sehr schnell ausrastet, rummeckert und nicht hinnehmen kann wenn mal etwas so ist wie er es nicht möchte. Das beschränkt sich jedoch nur auf die Hinbring- und Abholzeit. Er tickert dann richtig aus, ist ungehalten, läuft herum, hört null und hört auch nicht zu wenn man was sagt. (Um sich schlagen, treten oder Schimpfworte rufen macht er nicht) Bisher hat alles nicht geklappt, ob schimpfen, ignorieren oder darauf eingehen nichts war richtig. Mein Sohn hat definitiv den längeren Atem. Er ist sehr stur und dickköpfig, er hält unheimlich lange an was fest das er sich in den Kopf gesetzt hat. Er hat eine niedrige Frustrationsgrenze, das ist schon von Anfang an so. Während er im Kindergarten ist, benimmt er sich normal. Das wurde mir von der Erzieherin versichert. Ich fühle mich sehr schlecht wenn er sich so verhält. Als würde ich alles falsch machen und auch keinen Ausweg finden. Ansonsten ist er Zuhause meist ein liebes Kind, hilfsbereit und auch positiv. Nur unterwegs und besonders beim bringen und holen zur Kita ist es ganz furchtbar. Ich weiß mir keinen Rat.

  • Mach Dir mal nicht zu viele Gedanken. Ich weiß, das klingt immer leichter gesagt als getan, aber es geht vorüber. Ich kenne das in ähnlicher Weise. Unsere Kindergärtnerin sagte, dass es im Prinzip ein gutes Zeichen sei, wenn Kinder bei den Eltern austicken und bei "fremden" Personen lieb sind. Von daher: Alles richtig gemacht! ;)


    Und: Es geht wirklich vorbei!!

  • Danke schön, es tut wirklich gut das zu wissen. Komme mir mit meinem Sohn schon wie ein Exot vor da die anderen Kinder recht ruhig und ausgeglichen sind, und meinen Kleinen hört man immer entweder fröhlich oder auch mal aufgebracht. Mein Mann und ich sind beide vom Typ her als Kinder das genaue Gegenteil gewesen. Die meiste Zeit genieße ich es ja auch wenn er so offen und selbstsicher ist. Mit diesen Ausnahmen (Kita) natürlich. Lg

  • Hallo Bella781,


    danke für Ihre offenen Worte.
    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und Ihnen versichern, dass dies eine "Phase" ist, die nicht ewig währt.
    Sie scheinen einen sehr charakterstarken Sohn zu haben, was grundsätzlich eine tolle Sache ist.


    Und natürlich verhalten wir uns gegenüber uns vertrauten Personen anders als gegenüber eher fremden Menschen. Das kennen wir wohl alle und ändert sich ja auch ein Leben lang eher nicht. ^^


    Sie schreiben, dass Ihr Sohn eine eher geringe Frustrationstoleranz besitzt, zumindest im Moment noch. Vielleicht ist genau dies das Thema, das gerade für Sie als Eltern mit Ihrem Sohn ansteht?! ;) Ihn zu unterstützen, mehr Frutrationstoleranz zu entwickeln. Dazu braucht er Klarheit in Form eines klaren, verlässlichen Rahmens und auch Konsequenz von Ihrer Seite. Er muss lernen, auch wenn es ihm nicht gefällt und er entsprechende "Widerstände" in Form von störendem Verhalten zeigt, dass die Dinge im Leben einfach nicht immer so laufen, wie man es gerne hätte.
    Sie kriegen das hin!


    Vielleicht können Sie darüber auch mit dem Kindergarten sprechen und sich entsprechend über eine Strategie beraten?


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Liebe Klara, vielen Dank für Ihre Antwort. Genau an dieser Stelle mit der Frustration, die es auch mal auszuhalten gilt, sind bzw arbeiten wir gerade. Ich versuche immer so einfühlsam wie möglich begreiflich zu machen, warum manche Dinge manchmal so sind das wir uns darüber ärgern oder wütend werden. Momentan bekomme ich nur leider noch nicht einen richtigen Zugang zu meinem Sohn, weil er in diesen Momenten nicht zuhört, oder zuhören kann weil er so ganz in seine Gefühle der Wut und des Ärgers verstrickt ist. Wenn wir die Situation dann hinter uns gelassen haben, er sich dann beruhigt hat und ich ihm nochmals versuche zu erklären, habe ich das Gefühl das er es nicht richtig annimmt bzw es ihn dann nicht mehr interessiert, da es für ihn schon abgehakt ist. Ich möchte ihn ja nicht mit ewigen Erklärungen zutexten, nur wäre es schön wenn ich zu der Situation etwas sagen könnte und er es auch wahrnimmt. Ich hoffe das sich das alles noch findet bzw die Grenze des Frustes größer wird mit der Zeit.

  • Hallo Bella781,


    "gut Ding will Weile haben" sagt man und daran ist viel Wahres. Sicherlich ist es nicht gerade ein angenehmes und auch kein "leichtes" Thema für Ihren Sohn, Frust auszuhalten. Das braucht einfach Zeit, Geduld und auch einen klaren Rahmen/ Konsequenz. Bleiben Sie also dran! - und seien Sie sich gewiss, dass durchaus etwas "ankommt" ;)
    auch wenn Ihr Sohn das im Moment vielleicht noch nicht realisiert oder vielleicht auch einfach nicht zeigen kann/ will.


    Alles Gute
    Klara

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