Frustrationstoleranz & Konfliktfähigkeit - ein lebenslanger Lernprozess

  • Bereits für Kinder ist es wichtig, dass diese ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz üben und lernen. Nicht jeder Wunsch läßt sich augenblicklich erfüllen und mancher Wunsch auch gar nicht...
    Nicht jedes Bedürfnis kann sofort bzw. überhaupt befriedigt werden und auch die persönliche bewusste wie auch unbewusste Erwartungshaltung ist kontinuierlich auf dem Prüfstand - oder sollte es zumindest sein.
    ;)
    Mit Frust und Enttäuschungen umzugehen ist eine große Herausforderung an uns alle, in jedem Alter... und ein großes, beinahe unerschöpfliches Lernfeld. Ähnlich verhält es sich mit der Konflikfähigkeit, die Hand in Hand mit einem gesunden Maß an (Selbst-)Reflexionsfähigkeit gehen sollte.


    Besonders der Übergang Schule - Beruf(sausbildung) oder auch Schule - Studium ist eine Zeit großer und teilweise einschneidender Veränderungen. Und auch wenn wir unseren Wunsch- oder gar Traumberuf erlernen dürfen, einen Studienplatz für das Traumstudium erhalten haben, kann diese Zeit des Umbruchs zu Krisen führen.
    Im Grunde haben alle großen Veränderungen das Potential, zur Krise zu werden. Veränderungen fordern Anpassungsgabe, Mut, Vertrauen in die eigene Stärke und eben auch die Fähigkeiten, gut mit Frust und Enttäuschung, sowie mit etwaigen Konflikten umzugehen.


    Auch wenn der Übergang ins Arbeitsleben zunächst reibungslos und sogar mit großer Motivation, Ehrgeiz und Freude gestartet wurde, kann sich nach einiger Zeit der erste Frust entwickeln.
    Die anfangs neuen, spannenden Aufgaben sind zur Routine geworden, die ersten Anzeichen von Langeweile machen sich breit, es wird kritisch hinterfragt "Will ich das wirklich? Macht mir das tatsächlich Spaß? Ist das tatsächlich mein Ding?"
    Routine wird manchmal bedauerlicherweise gleichgesetzt mit Langeweile und Stillstand und ist rein negativ besetzt. Auf den persönlichen Fortschritt, sich gut eingearbeitet zu haben, Aufgaben inzwischen sicher und korrekt ausführen zu können, muss dann von außen hingewiesen werden.
    Die Routine wird mehr und mehr zum Krisenherd, zum Frustfaktor.


    Dann tauchen womöglich auch noch die ersten Schwierigkeiten mit Kolleginnen und Kollegen auf, denn immerhin arbeitet man nun schon seit einigen Monaten zusammen. Anfangs waren die viel netter zu mir, stellt man fest, obwohl sie wohl einfach nur merken und wissen, dass sie mehr vom Nachwuchs erwarten dürfen... weil er seine Sache sicher und eben routiniert ausführt. Man spricht während der Arbeit nicht mehr so viel miteinander, traut den Auszubildenden deutlich mehr zu, läßt sie vieles inzwischen alleine ausführen. Der Erklärungsbedarf schwindet, die Eigenverantwortlichkeit wächst.


    Und anstatt auszusprechen, dass man sich vielleicht ein wenig unterfordert fühlt oder einfach noch mehr Neues kennenlernen möchte, ist man womöglich gefrustet und zieht sich in sich zurück. Doch: Woher sollen diese jungen Menschen wissen, dass man auch einfordern darf, dass man seine Wünsche nach neuen Aufgaben kommunizieren darf? Während der Schulzeit stand der Lehrplan fest und die Lehrer sagten einem jahrelang, was wichtig ist und gelernt werden muss. Nun darf man EIGEN-initiativ werden. Man lernt Begriffe wie Bring- und Holschuld kennen...


    Ein spannendes Thema!
    Und gleichzeitig birgt es großes Konflikt- und Krisenpotential!


    Wie kann man Jugendliche und junge Erwachsene stark machen, diese ersten Krisen auszuhalten, sie konstruktiv und selbstreflektiert zu durchleben?
    Wie gehen Sie als Eltern mit diesem Thema um?


    Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und auch über Ihre Gedanken und Anregungen.


    Ihre Klara

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