Sind Konfirmationen noch zeitgemäß?

  • Huhu, ich bin neu hier und hab dies Thema gerade gefunden. Meine Tochter wurde letzten Freitag am ende der Konfa-Fahrt getauft und geht ab September zum Konfirmanden-Unterricht. Sie liebt aber schon immer alles was mit der Bibel zu tun hat, obwohl ich zwar ev. erzogen wurde, aber vor Ihrer Geburt bereits aus der Kirche ausgetreten war.


    Aber wäre die Jugendweihe nicht etwas für die Tochter von Helena? Das ist doch Gang und Gäbe für Jugendliche, um den Eintritt ins Erwachsenenalter zu feiern ohne kirchlichen Hintergrund: https://de.wikipedia.org/wiki/Jugendweihe

  • Hallo Brunhildegard,


    die Jugendweihe oder Jugendfeier ist sicherlich nicht Gang und Gebe. Das kommt ganz darauf an, in welchem Umfeld man sich befindet, also v.a. auch, wo man lebt und wie die Traditionen dort sind.


    Ich lebe in Baden-Württemberg und hier ist es Gang und Gebe, dass Jugendliche entweder zur Konfirmation gehen (evang.) oder aber zur Erstkommunion und später zur Firmung (kath.).


    Was würde dagegen sprechen, dass man die Tochter von Helena (Wer ist das eigentlich? Eine Freundin Ihrer Tochter?) einfach fragt, was sie will? Ich würde niemanden zwingen, an einer Jugendweihe oder Firmung oder Konfirmation teilnehmen zu müssen. Auch das gehört schließlich zum Erwachsenwerden dazu: Einen eigenen Standpunkt zu entwickeln, diesen zu vertreten und Verantwortung zu übernehmen, indem man sich entscheidet, was man will.


    Herzlich
    Klara

  • @Brunhildegard Was ist denn eine Konfafahrt? Ich dachte immer, so heißen die Ferienfreizeiten mit der Konfermandengruppe, mit der man auch den Unterricht hat. Oder ist das was anderes?
    Jugendweihe kenne ich gar nicht. Aber wenn das Kind großes Interesse an Gott, der Relgion und dem kirchlichen Miteinander hat, kann man doch auch gut konfirmieren.

  • die Jugendweihe oder Jugendfeier ist sicherlich nicht Gang und Gebe. Das kommt ganz darauf an, in welchem Umfeld man sich befindet, also v.a. auch, wo man lebt und wie die Traditionen dort sind.


    Ich lebe in Baden-Württemberg und hier ist es Gang und Gebe, dass Jugendliche entweder zur Konfirmation gehen (evang.) oder aber zur Erstkommunion und später zur Firmung (kath.).


    Was würde dagegen sprechen, dass man die Tochter von Helena (Wer ist das eigentlich? Eine Freundin Ihrer Tochter?) einfach fragt, was sie will? Ich würde niemanden zwingen, an einer Jugendweihe oder Firmung oder Konfirmation teilnehmen zu müssen. Auch das gehört schließlich zum Erwachsenwerden dazu: Einen eigenen Standpunkt zu entwickeln, diesen zu vertreten und Verantwortung zu übernehmen, indem man sich entscheidet, was man will.


    Hallo Klara,


    Gang und Gäbe war vielleicht für alle Bundesländer übertrieben, aber angeboten wird die Jugendweihe/Jugendfeier vom Humanistischen Verband in div. Bundesländern und auch in BaWü. Siehe hier: http://www.humanismus.de/jugen…humanistische-jugendweihe
    In den nördlichen Bundesländern ist es evtl. mehr verbreitet, aber machbar überall - wenn man nicht religiös ist.


    Helena ist die Userin, die hier diese Frage zuerst gestellt hat und ich wollte ihr den Tipp zur Jugendweihe geben, da ihre Tochter ja eine Feier haben möchte, aber die Religiösität nicht vorliegt.



    @Brunhildegard Was ist denn eine Konfafahrt? Ich dachte immer, so heißen die Ferienfreizeiten mit der Konfermandengruppe, mit der man auch den Unterricht hat. Oder ist das was anderes?
    Jugendweihe kenne ich gar nicht. Aber wenn das Kind großes Interesse an Gott, der Relgion und dem kirchlichen Miteinander hat, kann man doch auch gut konfirmieren.


    Hallo Ali,
    genau das meinte ich mit "Konfafahrt". Am Ende dieser Fahrt wurden alle Konfirmanden, die noch nicht getauft waren und es nun wollten, im See getauft.


    Jugendweihe ist eben eine Feier für Jugendliche, die nicht religiös sind, aber trotzdem die Stufe zum Erwachsenwerden feiern möchten.


    Zitat von der o. g. Homepage (http://www.humanismus.de/jugen…humanistische-jugendweihe) : "In Verbindung mit einer halbjährigen Vorbereitungszeit ist die JugendFEIER aber mehr als ein bloßes Fest – sie steht auch für die Vermittlung humanistischer Werte wie Toleranz, Selbstbestimmung, Verantwortung und Solidarität."

  • Als alter Ossi bin ich jugendgeweiht, falls es das Wort überhaupt Gibt? Ist gänzlich ohne Religion, dafür mehr mit Politik, bei uns kommt da allerdings die Linke stark mit durch, das finde ich persönlich etwas unpassend, solch ein Schritt wollte politisch neutral erfolgen, wie ich finde...

  • Echt, da pfuscht die Politik mit? Das muss ja nun wirklich nicht sein. :|

    In der DDR war das politischer angehaucht, weil die Kirche ja an sich verpönt war und die Politik viel alltäglicher als im Westen. ("In der DDR wurde die Jugendweihe von 1955 bis 1989 als Mittel der staatsbürgerlichen Erziehung genutzt."). Nach der Wende wurde die Jugendweihe dann in Jugendfeier umbenannt, um sich von der politisch angehauchten DDR-Version abzusetzen.


    Heutzutage geht es bei der Jugendweihe/-feier vorrangig um die Vermittlung humanistischer Werte wie Toleranz, Selbstbestimmung und Verantwortung. Dafür gibt es davor einige Jugendstunden zur Vorbereitung.

  • Moin Helena,


    ich kann Ihre Bedenken gut verstehen. Die Kirche hat soviel Unheil im Namen Gottes angerichtet und tut es immer noch.

    Ich kann Ihnen nur empfehlen, eine "Jugendweihe" zu veranstalten. Das ist der gleiche feierliche Rahmen ohne das christliche Gedöns und bietet Ihrer Tochter eine Familienfeier , die dann auch gerne mit Geldgeschenken gestaltet werden kann.

    Ich habe zwei Töchter. Wir haben sie nicht taufen lassen. Die eine hat sich dann für die Jugendweihe entschieden, die andere für die Taufe im Alter von 14 Jahren unmittelbar vor der Konfirmation. Abgesehen davon, dass beide Feiern sehr schön waren, wurde so der innere Glaubenswunsch meiner Töchter erfüllt. Übrigens, die beiden sind jetzt 49 und 51 und ich habe 5 Enkelkinder, von denen 3 getauft sind... Viele Grüße, Hajo H.

  • Ich kann Ihre Bedenken gut verstehen. Die Kirche hat soviel Unheil im Namen Gottes angerichtet und tut es immer noch.

    Ich kann Ihnen nur empfehlen, eine "Jugendweihe" zu veranstalten. Das ist der gleiche feierliche Rahmen ohne das christliche Gedöns und bietet Ihrer Tochter eine Familienfeier , die dann auch gerne mit Geldgeschenken gestaltet werden kann.

    Ich habe zwei Töchter. Wir haben sie nicht taufen lassen. Die eine hat sich dann für die Jugendweihe entschieden, die andere für die Taufe im Alter von 14 Jahren unmittelbar vor der Konfirmation. Abgesehen davon, dass beide Feiern sehr schön waren, wurde so der innere Glaubenswunsch meiner Töchter erfüllt. Übrigens, die beiden sind jetzt 49 und 51 und ich habe 5 Enkelkinder, von denen 3 getauft sind... Viele Grüße, Hajo H.

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