Kinder lernen durch abschauen

  • Wie der Vater, so der Sohn!
    Genauso würde ich das beschreiben, was ich hier so beobachte.
    Mein Sohn wird in 3 Monaten 13 Jahre und steckt Mitten in der Pupertät. Er bockt und zickt fleißig vor sich hin, stellt seine Ohren auf durchzug und Schule ist nicht so wichtig. Wenn man ihm was sagt, wird es nicht gemacht, man bekommt ein NEIN zu hören oder später was dann aber nicht passiert.


    Ich bin ja vielleicht altmodisch, nein, ich bin altmodisch, aber ich bin der Ansicht das dass was ihm gesagt wird, er auch Zeitnah zu erledigen hat, weil ich mir denke, das er zum Beispiel in der Ausbildung auch das machen muss , was ihm gesagt wird.
    Mein Mann scheint da anderer Meinung zu sein!
    Beispiel:
    Ich: Luca, hänge bitte deine Jacke auf und stelle dein Fahrrad in den Stall.
    Luca: mache ich sofort!


    Ich sagte ihm das während er seinen Ranzen für den nächsten Tag packte.


    2min später war Luca verschwunden in sein Zimmer, Wii spielen.


    Ich zu meinem Mann:


    Eigentlich solltest du nun rauf gehen um ihm zu sagen, das er das erledigen soll was ich ihm gesagt habe.


    Er: dann macht er es halt später!


    Es war schon 19:30 Uhr durch als ich es ihm sagte. Mein Mann sollte Luca nochmal ansprechen, weil ich sonst immer die jenige bin, die das macht.
    Nachdem mein Mann sich nicht führte, bin ich rauf, TV aus geschaltet und habe Luca gesagt, das ich gerne möchte das er das macht was ich ihm sage.
    Luca wusste gleich was ich meinte und hat es gemacht.


    Er ist wie mein Mann oder wird ihm immer ähnlicher, aber bei Dingen die ich nicht gut heiße!
    Er lässt überall alles liegen, nichts wird weggeräumt.
    Geschirr wird bis auf die Spüle gestellt aber nicht in den Geschirrspüler, Werkzeug sammelt sich im Waschraum und Schuhe werden auf dem Boden gesammelt, wer braucht schon den Schuhschrank. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.


    Ok, es ist alles nichts wildes, dennoch ärgere ich mich manches mal über dieses Vorleben und nachmachen der Beiden. Ich muss aber auch sagen, das ich nicht glaube das mein Mann das mit Absicht macht, ich glaube er denkt da gar nicht drüber nach. Bei Luca sehe ich das ähnlich, wobei ich von ihm des öfteren gesagt bekomme:,, warum, Papa macht das doch auch"!

  • Ich finde deinen Beitrag total interessant! :) Er zeigt auf, wie unterschiedlich Menschen sind, und dass man sich im Familienalltag aber dennoch irgendwie arrangieren muss.


    Mein Mann und ich haben im Hinblick auf verschiedene Dinge (Haushalt, Ernährung,...) auch recht unterschiedliche Ansichten und ich habe manchmal sehr damit zu kämpfen, zu reflektieren, dass "meine Ansicht" nicht automatisch die "richtige" ist. :D Bei uns kommt ein Kind recht nach mir, was entsprechende Verhaltensweisen angeht, eines eher nach meinem Mann (Rate mal, mit welchem es öfter kracht :D).


    Ich bin auch der Meinung, dass Verhaltensweisen stark immitiert werden. Nämlich von Kleinstkindalter weg. Dazu kommt halt eine gewisse charakterliche Färbung (Pendant/Chaot etc.).


    (Aber ich finde es toll, dass Luca scheinbar irgendwann doch reagiert. Bei meiner Tochter muss ich SEEEHR hartnäckig bleiben. Und sie ist erst 8. Ich fürcht mich schon vor der Pubertät! ;))

  • Ich habe immer gesagt das Jungs in der Pupertät einfacher sind, das kann ich heute nicht mehr bestätigen, sie sind halt anders!
    Mädchen sind viel zickiger , achten aber ab einem bestimmten Alter auf ihre Körperpflege und ihr Aussehen. Meine Tochter fing dann an alles aus ihrem Schrank zu kramen, es anzuziehen und wieder auszuziehen. Sie hat die Klamotten aber nicht zurück in den Schrank gelegt, sondern in die Wäschebox. Das ging so weit das sie mit 14 Jahren ihre Wäsche selbst waschen musste, ab da an war das vorbei.


    Ja, Luca macht es dann, aber nur weil ich dann das TV ausmache, ihm das Handy abnehme , Welan sperre und so weiter. Es läuft fast nichts ohne irgendwelche Drohungen dieser Art.


    Ich bin aber auch ständig total fasziniert! Wenn Luca etwas möchte und Fragt einen von uns und der andere ist nicht dabei, bekommt er eine Antwort. Dann kommt er zu dem anderen Elternteil und stellt die selbe Frage und bekommt genau die gleiche Antwort. Oder auch wenn wir zusammen sitzen und er möchte was, dann antworten mein Mann und ich wie im Kor die gleiche Antwort. Luca muss zwar dann oft lachen, beschwert sich aber auch oft, das wir nicht immer das gleiche sagen sollen. Das finde ich total gut und zeigt mir das mein Mann und ich uns gut verstehen :D


    Dennoch nervt mich das oft wenn mein Mann nicht reagiert. Ich habe manchmal das Gefühl, das er sich zu wenig um Luca kümmert zu wenig mit ihm Gespräche führt.
    Streiten tun wir uns deswegen nicht, aber mein Mann schüttelt immer mit dem Kopf wenn sowas ist wie gestern mit dem Rad. Das zeigt mir, das es ihm nicht passt wenn ich dann rauf gehe und Luca von seinem tut weghole, damit er das umsetzt was er nicht erledigt hat.

  • Hallo zusammen,


    ich finde es lustig das hier alle mit der "Pubertät" Probleme haben.
    Leider bin ich mir nicht sicher wann die Erziehung aufhört (12) und wann die Pubertät anfängt (12+), aber ich selber hatte bei meiner Tochter nie solche Probleme gehabt.


    Das mag zwar darn liegen das ich strikt und altmodisch bin und meine Meinung habe, aber solange die Kinder bei mir leben, gibt es kein "nein" von denen. Das hat bis heute (jetzt ist sie 26) geklappt.


    Interessant sind die unterschiedlichen Ansichten. Meistens ist/sollte doch die Mutter ein größeres Sorgegefühl ihrem Kind gegenüber haben, bei mir in meiner aktuellen Beziehung ist es leider andersrum. Aber so ist halt jeder anders.

  • Du sagst es! Wegen deinem Tread bin ich auf die Idee gekommen, das hier mal zu schreiben. Ich sehe das auch so, ein nein lasse ich auch nicht durch wenn es um Sachen geh, die gemacht werden müssen. Leider ist es nicht immer ganz so einfach wie du es da stellst, denn auch Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten und haben ihren eigenen Willen und auch eigene Vorstellungen.

  • Zitat: ".... denn auch Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten und haben ihren eigenen Willen und auch eigene Vorstellungen." Zitat Ende.


    Aber das lasse ich bei mir nicht durch ;)


    Erst wenn sie 18 sind und das Haus verlassen haben, können sie machen was sie denken. Nicht bei mir.
    Bei vielen meiner Kollegen klappt es auch, aber anscheinend nicht bei anderen Haushalten, wo es Eltern gibt, die sich das gefallen lassen.

  • Ich finde, Familienleben ist ein Geben und Nehmen, ein Miteinander. Eigene Ansichten, Meinungen und Vorstellungen darf es ruhig geben. Und die dürfen durchaus auch diskutiert werden. So bereitet man Kinder auf das Leben vor. Kinder müssen nicht "parieren", nur weil ich als Elternteil etwas sage. Das kommt mir zu kurz gedacht vor. Und wenig respektvoll...


    Ich bin also durchaus der Meinung, es darf ein "Nein" von Seiten der Kinder geben. Aber mir als Elternteil steht es durchaus zu, meine Grenzen zu wahren und das "Nein" zu diskutieren. Bei manchen Dingen sitze ich als Elternteil aber natürlich am längeren Ast. Da gibt es keine Diskussionen...


    (Zwischen "mit eisener Hand erziehen" und "sich auf der Nase herumtanzen lassen" gibt es viel Raum! :D)

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