Braue dringend einen Rat....bin absolut hilflos....

  • Hallo zusammen,


    das ist mein erster Beitrag, da ich schon Rat bei der Schulpsychologin, dem Jugendamt, der Caritas Erziehungshilfe, der Polizei und bei Freunden gesucht habe und nun hier eine für mich passende Antwort erhoffe. ==> Die anderen Antworten waren immer: Verlasse diese Frau!


    Warum ich jetzt hier schreibe ist weil ich erneut zusehen muss, wie meine Freundin die Schulaufgaben von ihrem Sohn macht und ich darüber wieder stock sauer bin :(
    Nur weil er weiterhin mit dem Handy spielen will und morgen die Schule wieder losgeht!!


    Kurz zum Thema:
    Es handelt sich um den jetzt 15 jährigen Sohn meiner Lebensgefährtin und es fing vor fast 3 Jahren an, wo er sich um 180°gedreht hat.




    Aktuelles:

    • Er ernährt sich weiterhin nur von Süßigkeiten, obwohl er laut Arzt, keinen Zucker darf.
    • Er trägt weiterhin billige Schuhe ohne Flussbett, obwohl er eine Fehlstellung hat und Einlagen tragen müsste.
    • Er fährt weiterhin ohne Helm Fahrrad, obwohl er schon einen Unfall mit Gehirnerschütterung hatte.
    • Er fährt mit einem nicht StVO zugelassenen Fahrrad (ohne Licht, defekten Bremsen usw.) obwohl er schon einmal einen Unfall hatte.
    • Er putzt sich keine Zähne, obwohl diese schon ganz braun geworden sind und er extremen Mundgeruch hat.
    • Er kommt selten pünktlich nach Hause, obwohl wir ihm Regeln zum Einhalten gegeben haben.
    • Er spielt Werktags bis zu 10 Stunden und am Wochenende bis zu 17 Stunden mit seinem Handy/Playstation.
    • Nachts spielt er bis zu 02:00Uhr und verschläft dann den Schulbeginn.
    • Er meldet sich oft aus der Schule „krank“, da er durch das viele Spielen und Süßigkeiten, starke Kopf- und Bauchschmerzen hat.
    • Er schlägt seine Mutter und ist auch in der Schule aggressiv.

    Von Mitte Dezember 2017 bis Mitte Februar 2018 haben wir ihm sein Smartphone, auf Grund von schlechten Schulnoten (2 auf 5), weggenommen (in der Zeit hatte er ein normales Tastenhandy). In der Zeit war alles super zu Hause, er hat gelernt und sich verbessert. Als er sein Smartphone wieder hatte, spielt er damit wieder von morgens bis abends. Vor allem sieht er sich nur asoziale YouTube Filme an und benimmt sich halt auch so. Jetzt gibt es sein Smartphonenicht mehr her, auch wenn wir ihn darum bitten. Jetzt traut sich auch seine Mutter nicht mehr es ihm weg zu nehmen, obwohl wir Regeln aufgestellt hatten.




    Nach meiner persönlichen Einschätzung aufgeteilt in Kategorien


    Pubertät / Trotz

    • Er putzt sich extrem selten die Zähne und riecht stark aus dem Mund
    • Er duscht/wäscht sich nur wenn wir Stundenlang auf ihn einreden (max. 1x pro Woche)
    • Er kauft/trägt billige Kleidung, um so auszusehen wie seine „asozialen“ Freunde
    • Er will nicht mit den Nachbarskindern spielen, da sie zum Gymnasium gehen
    • Er will auch nicht mit „anderen“ Kindern aus seiner Schule zusammen sein, weil „die doof“ sind
    • Er ruft oft die Mutter vor 08:00 Uhr auf der Arbeit an, zum Beispiel wenn er Englisch hat und sagt, dass er nicht zur Schule will, weil er Bauchschmerzen o.ä. hat, danach guckt er den ganzen Tag TV, isst Süßigkeiten und spielt auf seinem Smartphone

    Erziehung / Grenzen / Disziplin:

    • Er kennt keine Grenzen und nimmt auch keine an
    • Er macht nie das was man ihm sagt
    • Er wiederspricht immer
    • Er sagt immer nur „Nein, mache ich nicht“, wenn man ihm um etwas bittet
    • Er isst und trinkt nur ungesunde Sachen und jammert dann wegen Bauchschmerzen rum
    • Er räumt seine Zimmer (3) nie auf, außer es gibt richtig Stress Dann stapelt er alles nur in der Ecke oder auf dem Stuhl
    • Er guckt bis nachts TV oder spielt bis 02:00 Uhr auf dem Handy oder PS4, obwohl er am nächsten Tag zu Schule muss
    • Er geht morgens zu spät aus dem Haus, kommt zu spät zur Schule und ist selten vor 21:00Uhr zu Hause ohne das wir wissen wo er ist und was er macht
    • Am Wochenende ruft er vom Freund an und sagt das er über Nacht dableibt
    • Er sagt nicht wo er hingeht, verlässt einfach das Haus
    • Er isst seit Monaten nicht mehr zu Hause. Nur noch auswärts und gibt da Unmengen an Geld aus
    • Er schaltet sein Handy auf Stumm oder drückt einen weg. Somit können wir ihn nie erreichen und wissen nicht wo er ist.
    • Er zieht seine teure Kleidung (Marken und Designerlabel), die ihm seine Mutter jedes Mal beim Shoppen für über 1.000,-€ kauft, nicht an
    • Er erzählt mir, dass man bei AEZ gut klauen kann, da es dort nicht viele Kameras gibt
    • Er schlägt seine Mutter, wenn es wieder zum Streit kommt
    • Er wirft Gegenstände durch die Gegend, knallt Türen, zerschneidet seine Möbel, usw.
    • Er durchsucht alle Schränke und mein Büro (Beweisaufnahmen durch Überwachungskameras)
    • Er entwendet häufig Gegenstände die ihm nicht gehören (Beweisaufnahmen durch Überwachungskameras)
    • Er entwendet heimlich Geld aus der Geldschachtel (Beweisaufnahmen durch Überwachungskameras)
    • Er entwendet oft das Tablet seiner Mutter um YouTube Filme zu gucken und installiert dort teure Spiele
    • In der Garage stapeln sich die Skateboards und im Keller teure Kopfhörer (Diebesgut?)
    • In den Ferien war er speziell am Wochenende von morgens bis Nachts nur noch vor dem TV und Smartphone. Die Regel sind 13…17 Stunden vor dem Smartphone/TV.
    • Er benutzt und installiert verschiede E-Mail Accounts auf den Geräten und lädt ständig (nicht Jugendfreie) Spiele herunter
    • Er will nicht mit der Klasse zum Skifahren, da er lieber mit Freunden abhängen will


    Dinge die mich persönlich extrem aufregen:

    • Dass er keine von uns zusammen festgelegten Regeln einhält
    • Dass er nicht hört und nicht das macht, was man ihm sagt
    • Dass er seine Mutter schlägt
    • Dass er nur außer Haus isst, zu Hause nur Zuckerwasser trinkt und Süßigkeiten isst (keine richtige Nahrung mehr zu sich nimmt) und dann immer über Bauschmerzen klagt und oft von der Schule abgeholt werden muss
    • Dass er nur mit dem Smartphone spielen muss, auch auf der Toilette, im Bett und während dem Fernsehergucken
    • Dass er teilweise (Wochenende/Ferien) von 07:00 – 24:00 Uhr (17h) vor dem Fernseher hängt und nichts anderes machen will
    • Dass er auch werktags bin in die Nacht mit dem Smartphone im Bett spielt, er morgens nicht ausgeruht ist und ich ihn dann wieder wegen Kopfschmerzen von der Schule abholen muss
    • Wenn man sagt er solle doch bitte aufhören, extrem aggressiv wird
    • Dass er nicht an den Schulaktivitäten (Skifahren o.ä.) teilnimmt, obwohl die eigentlich Pflicht sind
    • uvm.


    Ich erreiche ihn überhaupt nicht und wenn ich ihn um etwas bitte, kommt als Antwort immer: Nein mache ich nicht. Kinderarbeit ist verboten. Nein warum sollte ich, Du machst es doch eh gleich. Du hat mir gar nichts zu sagen. Du bist nicht mein Vater. Du bist nicht meine erziehungsberechtigte Person. Geh sterben. Verpiss dich. Du bist ein Psychopath. Du bist der dümmste hier im Haus, uvm.


    Die Mutter ist leider durch ihren Job von 05:00 - 21:30 aus dem Haus und sieht ihren Sohn Werktags max. 5 Minuten und am Wochenende max. 30 Minuten.



    Was kann ich als "nicht" erziehungsberechtigter Person machen?


    Ich wünschte jemand würde ihn/sie beim Jugendamt melden, damit er mal für eine Zeit "unter Kontrolle" woanders aufwachsen kann und richtig erzogen wird.
    Ich selber habe keine Chance etwas zu verändern (so die allgemeinen) Antworten X(

  • Hallo!


    Als nicht erziehungsberechtige Person sind deine Möglichkeiten in der Tat begrenzt. Wobei meiner Meinung und Erfahrung nach in diesem Alter auch die Möglichkeiten der erziehungsberechtigten Person begrenzt sind. In dem Fall, den du schilderst, müsste aber natürlich angesetzt werden. Das klingt ja nach einem sehr traurigen und einsamen Jugendlichen und das ersten Dinge, die mir durch den Kopf geschossen sind, waren "wohlstandsverwahrlost" (sorry :( ) und "Suchtproblematik" (Essen/Zucker; Technik/Internet).


    Wie kommt es, dass die Mutter täglich 16,5 Stunden (!) außer Haus ist? Und am Wochenende die gemeinsame Zeit auch so begrenzt ist? Wann findet Familienzeit statt? Wer hat sich um dieses Kind gekümmert, bevor es in die Pubertät gekommen ist? Welche Rolle spielst du in der Konstellation? Bist du Vaterfigur oder gibt es einen Vater? Ist die Beziehung zwischen euch eng?


    Wie kann es sein, dass ein Jugendlicher in diesem gesundheitlich besorgniserregenden Ausmaß (!) vor TV, Smartphone und Konsole sitzt, ohne dass man aktiv wird, eingreift und die Teile dauerhaft konfisziert? Das ist euer Haushalt, nicht der des Kindes, in dem es schalten und walten kann, wie es will. Ich vermute einmal, dass die Aggressionen nicht zuletzt mit diesem wahnsinnigen Medienkonsum zusammenhängen, hinter dem sich - so wie es sich anhört - ein Suchtverhalten verbirgt. Und Sucht ist immer ein Zeichen dafür, dass etwas kompensiert wird/ein Loch gefüllt (Einsamkeit, so wie es klingt).


    Das Schlagen der Mutter: Ganz schlimm! Hier ist unbedingter Hilfebedarf gegeben. Jugendamt wäre der erste Ansprechpartner. Zu entsprechenden Stellen (Suchttherapie; Männerberatung;...) würde vermittelt werden.


    All das, was du beschreibst, klingt nach einem lauten Hilfeschrei. Dieser Jugendliche gehört relativ wahrscheinlich nicht "erzogen", sondern es gehört ihm geholfem! Er tut schon alles, um auf sich aufmerksam zu machen. Es zieht sich in virtuelle Welten zurück, ein boykottiert den gehobenen Lebensstil (Markenkleidung), er isst, bis ihm schlecht wird, er ist kränklich. Ich denke, ein wenig Beachtung von Seiten der Mutter könnte eventuell hilfreich sein...


    Freue mich auf Antworten und drücke die Daumen, dass dem Jungen geholfen werden kann.


    Alles Liebe!


    Dani!

  • Ich habe bewusst die Antwort von Dani abgewartet, weil ich nicht so vorsichtig mit meiner Antwort wäre!


    Auch wenn du nicht der Vater bist, kannst du was tun! Du kannst nämlich das Jugendamt einschalten auch anonyme.
    Das der Junge so ist wie er ist, ist nicht seine Schuld, sondern die der Eltern vor allem die der Mutter. Als erstes sollte sie ihre Arbeitsstunden auf die normale Zeit reduzieren um mehr Zeit für ihr Kind zu haben. Ok, dann hat sie weniger Geld, aber das scheint den Jungen nicht zu stören. Markenkleidung ist auch nicht wichtig, es gibt auch gute aber günstige Kleidung und das hat nichts mit asozial zu tun.
    Das Diebesgut in ihrem Keller sollten sie der Polizei melden, das ist ihre Pflicht.


    Mir tut der Junge auch sehr leid und wenn ich er wäre, würde ich freiwillig in ein betreutes Wohnen ziehen.

  • Hallo Dani,


    erst einmal ein frohes neues Jahr und sorry für evtl. Schreibfehler, aber mit dem Handy ist das tippen nicht so einfach ;)


    Nun meine Antworten nach deinen Fragen:


    Wie kommt es, dass die Mutter täglich 16,5 Stunden (!) außer Haus ist?
    => Sie arbeitet in der medizinischen Forschung


    Und am Wochenende die gemeinsame Zeit auch so begrenzt ist?
    => Da macht sie auch nichts mit ihrem Sohn. Er bekommt im Monat 400,- € + Taschengeld und lebt sein Leben......


    Wann findet Familienzeit statt? Wer hat sich um dieses Kind gekümmert, bevor es in die Pubertät gekommen ist?
    => Ich, wenn ich am Wochenende da war.
    Fahrradfahren, Eislaufen, Schwimmbad, Ausflüge, usw.
    Wir leben erst seit 5 Jahren zusammen in einem neuen Haus in München.


    Welche Rolle spielst du in der Konstellation?
    => Ich bin seit seinem 6. Lebensjahr sein Zweitvater. Sein Hauptvater ist Tierarzt in Hessen und hat mit seinen anderen 3 Frauen umd div. Kindern genug zu tun :(


    Bist du Vaterfigur oder gibt es einen Vater?
    => Siehe oben. Aber seit er diese Äusserungen bringt:
    Du hast mir gar nichts zu sagen. Du bist nicht mein Vater. Du bist nicht meine erziehungsberechtigte Person. Geh sterben. Verpiss dich. Du bist ein Psychopath. Du bist der dümmste hier im Haus, uvm.
    (PS: ich bin leitender Ingenieur bei Siemens und seine Mutter ist Wissenschaftlerin!!)
    Will ich mit ihm auch nichts mehr zu tun haben!


    Weiterhin habe ich selber eine zu 100% Behinderte Tochter aus 1. Ehe um die ich mich alle 4 Wochen zusätzlich in Norddeutschland kümmere.


    Ist die Beziehung zwischen euch eng?
    => Seit 2 Jahren nicht mehr :( aber ich liebe noch die Frau!


    Wie gesagt, das Jugendamt macht nichts (ich war früher wöchentlich mit denen in Kontakt), da ich als Partner nichts zu sagen habe. Eine Anzeige oder Meldung muss von einem dritten kommen!


    Was mich und meine Freunde wundert ist:
    Wenn uns doch jemand besuchen kommt (was immer seltener wird), zieht er sich kurz um und ist wie das best erzogene Kind auf Welt. Sobald der Besuch weg ist, zieht er sich wieder um und ist wieder völlig asozial :(
    Das verstehe ich überhaupt nicht und macht mich krank.

  • Hallo!


    Ich finde eure Geschichte sehr bedrückend. Das Kind hat scheinbar keine Bezugsperson und schreit nach Aufmerksamkeit. :( Ist das seiner Mutter egal? Wie kann es sein, dass du - der dieses Kind doch vor neun Jahren als Zweitvater "angenommen" hat, es nun ablehnst ("will ich auch nichts mehr mit ihm zu tun haben"), nur weil es schwierig wird? Gerade jetzt bräuchte er das Gefühl "da steht jemand zu mir, auch wenn ich schwierig bin", wahrscheinlich ganz dringend!


    Spannend finde ich, dass auf die Aussage "Du bist der Dümmste hier im Haus" mit akademischen/beruflichen Leistungen gegen-argumentiert wird. Das Kind meint damit vermutlich nicht den Intellekt, sondern die Fähigkeit, hinter seine Fassade zu blicken. Keiner von euch versteht ihn (seiner Wahrnehmung nach!), natürlich seid ihr alle "dumm" für ihn... Der berufliche/finanzielle Status der Eltern ist für ein Kind stets nachrangig, wenn Vernachlässigung im Spiel ist, geht es ums Eingemachte, um Sicherheit, um Existenz - immer! Dass er so deutlich gegen Status rebelliert, spricht für mich auch Bände.


    Nachdem Geld bei euch aber wenig Rolle zu spielen scheint, würde ich tatsächlich raten, zunächst in eine gute Psychotherapie für den Sohn zu investieren. Es muss ihm geholfen werden! Dringend! Schafft es niemand von euch (Mutter, du, leiblicher Vater) ihm eine tatsächliche Bezugsperson zu sein, ist für mich die Frage, inwiefern ihm ein "sicherer Hafen" extern geschaffen werden kann (Wohngruppe, wie Gilfy zb vorschlug). Es ist noch nicht zu spät, hier eventuell etwas aufzuholen. Keinesfalls würde ich die Zeit bis zur Volljährigkeit aussitzen...


    ---


    Zur Meldung beim Jugendamt: Ich müsste mich in den Gesetztestext einlesen, bin aber ziemlich sicher, dass es in Deutschland nicht anders geregelt ist als in Österreich. Daher gehe ich davon aus, dass die Gefährdungsmeldung jeder machen kann (und sollte!) und zwar unabhängig vom Naheverhältnis. Es wäre grob fahrlässig, müsste eine solche Meldung von "unabhängigen Dritten von außen" kommen. Dann könnte kein Großelternteil, keine Tante, kein Ex-Partner mehr Meldung machen. Das würde dem Sinn einer Meldung zuwiderlaufen... Grundsätzlich kann man sich (als überforderter Elternteil) ja auch selbst melden!


    Dass das Jugendamt von dir eine Meldung erhält und die Sache nicht prüft, weil die Meldung von einem Dritten kommen müsste, wäre von Seiten des Amtes fahrlässig...

  • Ich würde auch raten, dass du das Gespräch mit der Mutter suchst und ihr gemeinsam überlegt, wie ihr das Modell Familie leben wollt und könnt... 16,5 Stunden außer Haus bedeutet ja tatsächlich, sie ist lediglich zum Schlafen daheim... Was für ein Familienmodell lebt ihr momentan? Unternehmt ihr etwas zu dritt? Wann schafft ihr euch gemeinsam gute, verbindende Momente?


    (Mit Taschengeld alleine sind selbst Jugendliche meist nicht zufriedenzustellen... Wenn auch Abnabelung stattfindet, ist dennoch Luft und Bedarf für gemeinsame AKtivitäten, Austausch, Ansprache,...).

  • Hallo Dani,


    ich weiss es ist schwer zu verstehen und nur mit ein paar Sätzen hier evtl. auch nicht richtig nachvollziehbar.


    Anbei ein paar Antworten und meine Meinung:


    Ich habe mir zu lange gewünscht das er wieder zu sich/uns findet. Das er aber immer nur sagt dass wir zu blöd sind, nicht aus seinem Zimmer kommt oder ständig weg bleibt und sonnst nie etwas mit uns unternehmen möchte, bei versuchten Gesprächen ausweicht und nicht diskutieren möchte, macht mich traurig.


    Wenn seine Mutter etwas unternehmen würde, damit es uns wieder gut geht (das er sich benimmt wie man sich es wünscht) wäre alles i.O.


    Die Mutter sagt aber nur: lass ihn, das ist mein Baby, es soll ihm gut gehen. Lass ihn machen, er wird schon irgendwann merken das es falsch ist.....


    Ich finde es selber komisch, dass das Jugendamt nichts unternimmt. Aber mehr als alles Berichten kann ich auch nicht machen.


    Die Meinungen meiner Freunde, Therapeutin, usw., dass ich sie verlassen soll, kann ich nicht gutheißen. Dafür mag ich die beiden zu gerne. Ich will nur nicht das er demnächst (auf Grund seiner Freunde) mit Drogen und Kriminalität zu tun bekommt!!!!

  • Hallo! :)


    Meiner Meinung nach steht und fällt es mit der Mutter - und die ist nicht greifbar. Warum möchte sie ihre (wahnsinnig hohe!) Tagesarbeitszeit nicht reduzieren, um einfach "da zu sein"? Momentan hat der Sohn ja nicht einmal die Möglichkeit auf sie zuzugehen, hätte er Bedarf. Dazu müsste sie da sein...


    Was führt ihr für ein Beziehungs/Familienleben? Gäbe es überhaupt irgendwo Raum für gemeinsame Unternehmungen? Warum ist es so schlimm, wenn der Sohn seine Designerklamotten auszieht und "asozial" herumrennt? Warum ist Status so wichtig? Ihm scheint es nicht wichtig zu sein, er rebelliert dagegen.


    Wenn deine Partnerin meint: "Lass ihn, er ist mein Baby. Es soll ihm gut gehen!" sollte ihr eventuell jemand rückmelden, dass es ihm eben nicht gut geht! Und dass so (Arbeitszeit) vermutlich auch nicht daran gearbeitet werden kann.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich bald in eine andere Richtung orientiert (das müssen nicht unbedingt falsche Freunde oder Drogen sein) und gar nicht mehr greifbar sein wird, ist hoch.


    Alles Liebe!

  • Tja, da habe ich noch andere Ansichten als andere....


    Aber ich musste heute mit ihm Passbilder machen, da sein Reisepass abläuft und wir über Ostern wieder in die USA wollen....


    Zum Glück macht unser Optiker auch Passbilder und da hab ich ihn einfach mal einen Sehtest machen lassen, da er immer mein er könnte die Tafel in der Schule schlecht sehen.
    Da kam heraus, dass er mit dem rechten Auge kaum sehen kann, somit übernimmt sein linkes die ganze Arbeit und das erklärt ggf. auch seine ständigen Kopfschmerzen.


    Bin ja mal gespannt wann seine Mutter jetzt was unternimmt. Da ich nächste, wie auch diese wieder auf Dienstreise bin, sollte sie was unternehmen.....hoffentlich.


    Was mir seitdem ich gestern wieder im Haus bin auffällt, so wie er mit seiner Mutter redet, so hätte ich es nie gedurft....einfach nur peinlich. Solche Beleidigungen seiner Mutter gegenüber, einfach nur schlimm :(

  • Wenn Kinder mit ihren Eltern respektlos umgehen, hat das immer auch mit einer Grenzsetzung zu tun. Respektloses Verhalten muss an Grenzen stoßen, damit es aufgelöst wird. Ich nehme an, die Mutter lässt sich den Umgangston gefallen? Außerdem ist "auffälliges" Verhalten immer ein Versuch, gesehen zu werden. Anscheinend sucht der Sohn nach Aufmerksamkeit und sei es nur negative...


    Er sieht auf einem Auge kaum und das fällt erst jetzt auf? Wer hat bisher die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen mit ihm gemacht? Wenn ein Auge ganz schlechte Funktion hat, muss eventuell eine Abklebetherapie gemacht werden (ist bei meinem Sohn der Fall). Der Junge sollte rasch beim Augenarzt vorstellig werden.


    Vielleicht ist der USA-Urlaub ja eine Möglichkeit, qualitative Zeit als Familie zu verbringen? :)


    Alles Liebe dir!

  • Hallo Dani,
    mir kommt es so vor, als würde ich mich alleine um seine Gesundheit kümmern....
    Da ich aber oft auf Dienstreisen bin und auch noch andere Themen im Kopf habe, kann ich mich nicht um alles kümmern. Hier sehe ich die Mutter in der Pflicht!


    Wenn ich z. Bsp. auf Dienstreise bin, geht er nicht zur Schule, da ja keiner zu Hause ist der meckert (ich arbeit sonnst von zu Hause).
    Neben/im seinem Bett liegen wieder nur zig leere Süßigkeitenpackungen, Enegrydrinks usw., obwohl er kein Zucker darf.
    Auf dem Schreibtisch neues technische Equipment (keine Ahnung von wo er das wieder hat), usw. usw.


    Sei mir nicht böse, aber ein Zusammensein zu dritt, ist für mich nicht schön, da ich nicht ertrage wie er sich "negativ" verändert.

  • Das er sich so zum negativen verändert ist nicht seine Schuld. Auch wenn er schon 15 ist, kann er nicht in Worten ausdrücken was ihm fehlt und was er sich wünscht.


    Ihm jetzt den schwarzen Peter zuschieben finde ich nicht ok. Er schreit ja richtig nach Aufmerksamkeit und Zuneigung von seiner Mutter. Ganz ehrlich? Sie hat das Kind nicht verdient. Ein Teenager mit Geld, Markenkleidung und 0 Regeln abzuspeisen geht gar nicht und sie merkt es nicht mal oder will es nicht sehen.


    Du kannst täglich zum Jugendamt gehen und denen so lange auf den Nerven gehen, bis die sich bewegen. Du hast die Möglichkeit wenn du den Jungen wirklich helfen willst.
    Nun zu sagen das du so ein zusammen Leben nicht mehr willst, kommt dem wegschauen und nicht helfen gleich.


    Traue dich, setze dich für den Jungen ein, der Weg ist mühsam, lang und anstrengend, aber du wirst am Ende sehen das es sich gelohnt hat. Nicht nur für den Jungen, sondern vielleicht auch für eure Beziehung.

  • Das traurige ist, dass "Wohlstandsverwahrlosung" oftmals nicht als "Gefahr im Verzug" gesehen wird (wie beispielsweise offene Gewalt o.ä.), was dazu führen kann, dass von staatlicher Seite nichts passiert. Allerdings sehe ich in dem Fall auch eher die Mutter als den Staat in der Pflicht... Das Tragische an der Sache ist nämlich, dass die Folgen für den Jungen wirklich schlimm sein können. :(


    @ Reisender: Warum darf er keinen Zucker? Das habe ich irgendwie überlesen?


    ----


    Versuchen wir mal die Sache von der anderen Seite aufzurollen: Du schreibst, was alles NICHT klappt und furchtbar ist. Was läuft gut? Was macht er gut? Wo kommt ihr gut zusammen? Was magst du an ihm?


    --> Wo sind Ressourcen?

  • Ja Dani, die Mutter ist in der Pflicht, aber sie sieht es ja nicht ein. Wenn aber der Lebensgefährte das Jugendamt dazu bringen kann sich einzuschalten, wird die Mutter vielleicht aufwachen und dann einsehen das der Junge sie braucht und nicht den Wohlstand. Manchmal geht es halt nur mit Druck und Zwang!

  • Bezüglich dem Zucker:
    Er darf aus medizinischen Gründen kein (wenig) Zucker, warum ....da musst Du die Mutter/Ärzte fragen. Ich weiss nur das er es nicht soll.


    Bezüglich der anderen Seite:
    Was läuft gut? Was macht er gut? Wo kommt ihr gut zusammen? Was magst du an ihm?
    Wenn wir alleine sind. läuft alles perfekt. Er kleidet sich mir gegenüber auch ok, zieht sich sogar schnell um wenn er aus der Schule kommt und versucht seit kurzem so zu sein, wie ich es mir immer wünsche.
    Er ist mir gegenüber aktuell sehr vorkommend und höflich.
    Wir spielen of Karten oder Brettspiele.
    Wenn wir Besuch haben, benimmt er sich auch recht gut.
    Allerdings, alles erst nachdem ich sehr häufig richtig wütend war.

    Sobald der Besuch aber weg ist oder die Mutter dabei ist, ist er um 180° gedreht und ich halte ihn nicht aus.


    Was mich aktuell sehr nervt ist, dass immer wenn ich was koche (ich koche oft, gerne und gut), er es nicht anrührt und wenn wir/ich mit dem essen fertig bin, bestellt er sich beim Bringdienst immer Pizza, Pasta, Burger, usw. und jedes Mal mit fett Nachtisch und natürlich Cola!!!
    Wenn wir essen gehen und er sich ein Schnitzel bestellt, ist es meist zu hart und dann bestellt er sich ein Filetsteak, was dann aber zu weich ist...... aber das hatte ich ja schon geschrieben gehabt :(

  • Hallo Reisender! :)


    Wenn sich der Junge die gegenüber aktuell zuvorkommend verhält, ist das vielleicht eine gute Möglichkeit, ein Gespräch unter professioneller Anleitung (Mediation, Erziehungsberatung,...) gemeinsam mit der Mutter zu initiieren?


    Für mich klingt das stark danach, als wäre er sehr an dich gebunden (du scheinst ja auch den Großteil der Erziehungsarbeit - Arztbesuche/Abholen von der Schule etc. - zu erledigen) und würde gegen die Mutter (und deren Lebensstil) rebellieren?


    (Das mit dem ungesunden Essen finde ich jetzt für einen Teenager per se nicht ungewöhnlich...)



    Wie geht es dir denn aktuell mit der Situation?


    Alles Liebe!

  • Bezüglich: Wie geht es dir denn aktuell mit der Situation?


    Schwer zu sagen. Ich gehe ja seit mehreren Monaten wieder zu meiner Psychaterin, da ich es zu Hause nicht mehr ausgehalten habe. Aktuell geht es mir recht gut (aber nur weil ich ihm seit November aus dem Weg gehe wenn seine Mutter da ist) und ab dem 30.01. bin ich für min. 4 Wochen in der Reha. Muss meinen 3. Herzinfarkt richtig auskurieren....


    Aber wenn ich gerade an aktuelles denke, werde ich wieder aggressiv:


    Er kommt seit Tagen nicht mehr zum Essen, nur noch Süßigkeiten und Cola im Zimmer.
    Er macht keine Hausaufgaben und hat fast überall eine 5 oder 6 im Zeugnis.
    Was mich heute wieder gewundert hat war, dass seine Mutter ihn um 07:45 aus der Badewanne heraus in seinem Zimmer angerufen hat, weil er wieder verschlafen hat. Ich wäre ja runter in sein Zimmer gegangen und hätte ihm was erzählt!!!! Da ist sie aber ganz anders..... das verstehe ich halt nicht.
    uvm.


    Wie gesagt, jedes Mal wenn ich mit anderen über das Thema sprechen, schütteln die anderen immer nur den Kopf und sagen ich soll die beiden verlassen....

  • Wie schon einmal gesagt, verlassen ist keine Lösung für den Jungen, nur für dich und ich nenne es mal beim Namen! Das ist wegschauen, wegschauen und nicht handeln wo ein Teenager Hilfe dringend braucht. Aber natürlich musst du das für dich selbst entscheiden!!!

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