Mein mann und ich wissen nicht was wir tun sollen?

  • guten Abend, jetzt sind endlich seit einer Stunde die letzten "Gäste" auch nach Hause. Ich habe gestern Abend noch meinem Sohn gesagt dass ich die verwandschaft eingeladen habe, wenn es für ihn ok wäre. Ihm war es egal sagte er.


    Kurz zu ihre fragen:
    Ja genau dies hatte ich getan. Ich bin ihm aus dem weg gegangen bis er sich beruhigt hatte.


    Ja bei uns gibt es Bußgeld. Wir Eltern müssen zum Glück keine Strafe zahlen da wir mit dem Jugendamt kooperieren. Sonst kämen Gelder über 1000,- Strafe auf uns zu. Deswegen auch diese Betreuerin für meinen Sohn. So wenn er jetzt die Strafe in Höhe von 35,- Euro nicht zahlt -muss er selbst- binnen zwei Wochen bekommt er sozialstunden aufgebrummt. Wenn er dies nicht ableistet und sich weigert wird er ein wochende in ein jugendgefängis und dort seine "Strafe" absitzen.


    Bezüglich ihrer Anmerkung ob es den Jungs nicht zu blöd wird meinte mein Mann eben dass es reine machtspiele sind.


    Also zu heute: heute morgen hatte sich mein sohn wieder von der Polizei in die Schule bringen lassen. Er hatte es nicht nötig aufzustehen und keine Lust. Um 15uhr kam die verwandschaft. Und mein sohn kam um halb fünf auch nach Hause. Hatte allerdings heute um 14:45 Schule schon aus. Als er dann den Spruch gebracht hatte: na feiert ihr schön mein Scheis Geburtstag? Ist natürlich eine Riesen Diskussion entstanden. Mein Sohn ist auf seinem Zimmer verschwunden. Meine Eltern. Was soll ich sagen. Die verstehen unsere Situation überhaupt nicht. Sie sind so stur und altmodisch. Mein Vater meinte wir sollen unseren frechen bengel in ein Internat stecken um ihn die flausen auszutreiben. Aber ein was gutes hatte die ganze Veranstaltung anscheinend doch gehabt. Denn der Bruder, mit seiner frau und kind, von meinem Mann war ebenfalls zu Besuch. Dieser hatte mit meinem Sohn sprechen können und ihm angeboten Morgen nach der schule bei ihnen übers wochenende zu schlafen. Vielleicht hat er ja ein guten draht zu meinen sohn und kann ihn irgenwie zur Vernunft bringen. Eine Zusage hatte er zwar nicht bekommen weil mein sohn einen Anruf bekommen hatte und Hals über Kopf aus dem Haus gestürmt ist. Jetzt sitze ich hier und warte noch bis halb zehn bevor ich wieder die Polizei anrufen werde. Mein Sohn ist in Kenntnis gesetzt. Entschuldigen sie für den vielen Text jetzt.
    Gruß Marina

  • Hatten Sie wenigstens eine schöne Zeit mit der Verwandtschaft? :)


    ---


    Da wird in Dtl. bzgl. Schuleschwänzen ja recht hart durchgegriffen. Finde ich eigentlich ganz gut! Spannend finde ich trotzdem, dass der stetige Kontakt mit der Polizei auf Ihren Sohn nicht abschreckend wirkt. Jugendgefängnis wäre ihm vordergründig auch egal? Oder zeigt er zumindest Tendenzen, das zu vermeiden?


    Hatten Sie schon den Termin bei der Drogenberatungsstelle bzw. wissen Sie, wie es in Bezug auf eine etwaige Therapie weitergeht?


    Alles Liebe!

  • Ja es war den Umständen entsprechend schön die familie da gehabt zu haben. Wäre schöner gewesen wenn mein sohn auch bei uns gewesen wäre statt in seinem Zimmer aber naja. Hauptthema war leider mein Sohnemann.
    Wir versuchen so gut es geht auf ihn einzuwirken, notfalls eben mit diesen harten Mitteln, was das schulschwänzen und das Gesetz betrifft. Damit er über sein Verhalten mal zum Nachdenken kommt.



    Kurz noch zu gestern: habe oh Wunder eine Nachricht kurz nach neun von meinem sohn erhalten dass er bis halb elf kommen würde und keine Polizei rufen müsse. Er ist von diesem anderen jungen wieder heim gebracht worden. Bin zuerst doch erschrocken weil er wieder völlig betrunken ankam und dazu sehr verwirrt war. Ist statt in sein Zimmer ins Wohnzimmer und war dort weiß nicht wie lange gestanden. Sehr komisch. Habe ihn aber nur beobachtet da er auf kurzes Hallo usw nicht reagiert hatte.



    Nun heute morgen war das gleiche Spiel wie gestern. Die Herren in blau haben meinen Sohn wieder zur Schule bringen dürfen. Er war noch völlig verkatert aber gut musste er durch. Zuhause angekommen ist er erst am Nachmittag. War ausnahmsweise mal "ruhig und gut" drauf. Habe ihn etwas zu essen gemacht auf seiner bitte hin. Habe dort auch erneut das Gespräch mit ihm gesucht. Habe ihn gefragt wie sein wochenendplan denn aussähe weil er ja eigentlich dieses bei seinem Vater wäre. Er wurde allerdings sauer und meinte was er bei ihm denn soll. Interessiert sich doch eh nicht für ihn. Nun dies lasse ich mal so im Raum stehen.
    Habe ihn auch über die nächsten möglichen Sanktionen nochmals informiert und gefragt ob er das denn möchte. Ich soll tun was ich nicht lassen kann. Es sei ihm egal. Bekam ich prompt als Antwort. Also ist ihre Frage somit beantwortet, dass ihm gerade alles egal ist. Abgeschreckt wirkt er in keinster Weise. Irgendwie fährt jegliche Art von Hilfe und versuche ihn zur Vernunft zu bringen gegen die Wand. Vermute mal, dass dieser neue Kumpel von meinem Sohn da schlechten Einfluss auf ihn hat. Weil kennen tut er das nicht. Er hatte bisher noch nie etwas mit der Polizei oder sonst was zu tun gehabt. Auch hatte sich besagter Kumpel bei meinem Sohn gemeldet und prompt ist er vom Tisch aufgesprungen und hat fluchtartig das Haus verlassen. Jetzt ist er wieder weg und ich weiß nicht ob er heim kommt. Mein mann telefoniert gerade mit seinem Bruder.



    Marina

  • Naja, nur weil man sagt, etwas sei einem egal, muss das nicht der Wahrheit entsprechen. Im Gegenteil, es wird ihm ziemlich sicher nicht egal sein, aber momentan kann er nicht recht raus aus seiner Haut... Ob das nun am Alter, den Freunden, illegalen Substanzen oder allem gleichzeitig liegt...


    An ihn rankommen werden Sie wohl erst (wieder), wenn er es zulässt... Ich nehme aber an, der Zeitpunkt wird kommen. Er weiß, dass seine Mama für ihn da ist, wenn es hart auf hart kommt - das ist das wichtigste...


    (Waren Sie noch mal in der Selbsthilfegruppe? Ich würde raten, dort verstärkt hinzugehen, wenn es möglich ist. Ich denke, diese Gewissheit "Ich bin nicht allein/Das kommt in den besten Familien vor" hilft Ihnen gut weiter...)



    Alles Liebe (und schönen Abend - trotz allem)!

  • Guten Abend,
    Entschuldigen sie bitte, dass ich mich jetzt erst wieder melde.
    Also vorab gehe ich inzwischen zwei mal die Woche zu einer Selbsthilfe Gruppe. Das hilft mir wirklich sehr. Vor allem zu wissen, dass es anderen ähnlich mit ihren Sprösslingen geht. Auch geben sie mir hilfreiche Ratschläge und Tipps wie ich am besten weiter aggire. Auch die drogenbetratung ist ein wichtiger anlaufpunkt für uns geworden.


    Neues gibt es soweit, dass mein Sohn jetzt seit Dienstag bis Weihnachten suspendiert- verwiesen worden ist. Also quasi erst wieder nach den kommenden ferien zur Schule darf. Grund: Drogen in der Schule und wieder eine prügellei.
    Er ist kaum noch zuhause.
    Sozialstunden hat er am Montag aufgebrummt bekommen, welche er total unfair findet. Hätte am Mittwoch eigentlich schon antreten sollen aber kam nicht.


    Könnte noch etliches weiter schreiben aber ich Versuch weiterhin ihn irgendwie zu erreichen. Habe auch schon mit dem jugendamt einen engen Kontakt der uns demnächst helfen wird wenn die letzten stricke reißen sollten. Es führt uns dann wohl kein Weg daran vorbei ihn zu einem Entzug zu zwingen.
    Liebe Grüße Marina

  • Hallo! Schön, von Ihnen zu lesen! :)


    Dass die Selbsthilfegruppe Gold wert ist, freut mich und hatte ich schon so vermutet. Es hilft einfach ungemein, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist!


    Dass sich das Verhalten Ihres Sohnes so gar nicht gebessert hat, tut mir ehrlich leid. Gibt es irgendeine Gesprächsbasis oder gar nicht?
    Dass er die Sozialstunden nicht angetreten hat, führt zu Sanktionen, nehme ich an. Was sagt das Jugendamt?


    Alles Liebe Ihnen!

  • Hallo liebe dani,
    Ja da haben sie recht und bin dankbar dass es solche Gruppen gibt für betroffene Eltern.


    Naja eine vernünftige Basis gibt es nicht. Ich erreiche ihn momentan kaum. Er wirft mir vor, dass ich ihn in alles ja reinreite. Hätte ich ihn einfach in Ruhe gelassen, wäre alles nicht so eskaliert. Entschuldigen sie bitte, aber ich kann meinen Sohn so nicht zustimmen, was ich ihm auch klar gesagt hatte. Er hält sich nicht an die Regeln und somit mussten konzequenzen gezogen werden, zumal er sich selbst in diese Situation gebracht hat. Ich bin ja schließlich nicht schuld, dass er sich in der Schule daneben bekommen hat und Drogen nimmt.
    Nun die freundliche und wirklich bemühte Betreuerin meines Sohnes macht in meinen Augen eine großartige Arbeit. Sie hat es geschafft einen Kontakt zwischen meinen Sohn und der drogenberatungstelle herzustellen. Somit muss er sich dort zweimal die Woche dort melden. Dies läuft soweit aber er zeigt sich leider noch sehr verschlossen. Auch ist er überraschend bei meinem Mann sein Bruder aufgetaucht und ist dort seit zwei Tagen. Schläft sogar dort. Tagsüber ist er zwar weg aber gegen Abend trifft er dort ein. Hoffe er bekommt die Kurve doch noch.
    Ach und die sozialstunden macht er auch seit gestern zum ersten mal.
    Soweit erst mal von mir.
    Liebe Grüße marina

  • Liebe Marina! Das freut mich, von Ihnen zu lesen! :)


    Das, was Sie schreiben, klingt unterm Strich sehr erfreulich. Er lässt sich auf die Beratungsstelle ein, er hat begonnen, die Sozialstunden zu absolvieren und er sucht den Kontakt zu einer vertrauensvollen erwachsenen Person (Bruder Ihres Mannes). Das ist extrem VIEL! Nachdem er im direkten Kontakt wahrscheinlich auf Durchzug schaltet, lassen Sie ihn eventuell auf schriftlichem Weg wissen, dass Sie sein Engagement SEHEN und GUT finden! :)


    Natürlich sind Sie "schuld". Schuld sind immer andere, wenn man sich die Schuld noch nicht so ganz eingestehen kann. Das muss Sie also nicht weiter beunruhigen. Das ist ein recht normaler (Verdrängungs-)Mechanismus... Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird er das - zumindest für sich selbst - irgendwann revidieren (müssen). Auch wenn es im Moment hart für Sie ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass in Zukunft wieder eine ganz gute und positive Gesprächsbasis vorhanden ist, ist um ein Vielfaches höher, als dass dem nicht so ist! :) Daran müssen Sie sich festhalten! :)


    Alles Liebe!

  • Hallo liebe dani,
    Danke für ihre Nachfrage und entschuldigen sie bitte, dass ich nicht dazu gekommen bin, mich zu melden. Jetzt habe ich etwas Luft und habe gerade gesehen, dass sie mir erneut geschrieben haben.
    Also erstmal war die vergangene restliche Woche ganz ruhig gewesen. Mein Sohn ist zu seinen sozialstunden gegangen und war nachts bei den Bruder meines Mannes. Soweit. Habe auch meinem Sohn per Nachricht wissen lassen, dass ich es schön finde und ich stolz bin, dass er sich momentan an die Abmachungen hält.


    Bis es am Samstag eskaliert ist. Er ist von den Bruder meines Mannes des Hauses verwiesen worden, weil er dort nachts völlig betrunken mit Drogen in seiner Tasche aufgetaucht ist. Ich mein, ich versteh das. Er hat selber Kinder und das ist grob fahrlässig! Er hat uns sofort kontaktiert. Die Polizei wollte er nicht informieren. Daraufhin hat mein Mann ihn dort nachts abgeholt. Als er allerdings zuhause war, hatte es nicht lange gedauert und er wollte wieder verschwinden. Aufhalten konnte ich ihn leider nicht. Habe es versucht und auf ihn eingeredet. Dazu ist blöderweise mein Mann die hand ausgerutscht, eine ohrfeige. Er hatte sich auch sofort entschuldigt und es tut ihm immer noch leid. Den Moment hatte natürlich mein Sohn ausgenutzt und ist weggelaufen. Am Sonntag haben wir den ganzen Tag versucht meinen Sohn zu erreichen und ihn kontaktiert aber er blockte alles ab und gab keine Nachrichten zurück.


    Daraufhin mussten wir handeln und haben am Montag das Jugendamt über den Vorfall informiert und die Polizei hat ihn zusammen mit den jungen, welch mein Sohn nur noch zusammen unterwegs ist, am Bahnhof aufgesammelt. Ein erneuter drogentest wurde bei den beiden gemacht und wer hätte es gedacht, sie waren positiv.
    Jetzt wurde über ein Eilverfahren, aufgrund des härteren drogenkosums, mein Sohn zum Entzug gezwungen. Das wollte das Jugendamt so, um einen noch schlimmeren Absturz abzufangen.
    Haben ihn dann Klamotten und alles was er benötig hingefahren.
    Ich bin innerlich absolut am Ende, weil ich sein Verhalten immer noch nicht nachvollziehen kann, warum er das alles plötzlich macht. Ich bin froh dass mein Mann mir so viel halt gibt und heute Abend wieder die Selbsthilfegruppe ist. Weiß noch gar nicht wirklich wie ich damit umgehen soll.
    Danke für das zuhören liebe dani und schöne Grüße
    Marina

  • Hallo!


    Danke, dass du mich auf den neusten Stand gebracht hast. Da ist viel passiert... Ist er aktuell noch in der Klinik? Wie geht es ihm? Wie geht es dir?


    Ich drücke die Daumen, dass der Entzug etwas bewirkt. Gut, dass du weiterhin in die Selbsthilfegruppe gehst. Hast du eventuell auch über Therapiesitzungen für dich nachgedacht? Es ist ungeheuer belastend, was du gerade begleitest...


    Alles Liebe, für dich und für deinen Sohn!

  • guten Tag liebe dani,


    wir waren eben bei meinem Sohn, weil wir angerufen worden sind nochmals ein paar Klamotten und persönliche Dinge -die mein sohn braucht/möchte - vorbeibringen sollten.
    Dies war auch zugleich heute der erste Besuch, den wir machen durften. Meinen Sohn haben wir allerdings nicht besuchen dürfen, weil er momentan Abstand von allen bekommen soll. Wir sollten uns noch etwas gedulden.


    Uns wurde auf Nachfrage, wie es denn meinen Sohn überhaupt ginge mitgeteilt, dass es ihm aktuell nicht gut ginge und er medikamentös behandelnd werden muss. Er hatte einen nervenzusammenbruch und redete von Suizid. Ich bin ehrlich gesagt davon ziemlich schokiert. Er war sonst so unbefangen und fröhlich. Laut dem behandelnden Arzt ist solch ein Verhalten leider nicht unüblich aufgrund der Entzugserscheinungen. Er meinte aber zeitgleich, dass dies ein guter Prozess sei, damit er wieder greifbar wird und redet. Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass er endlich anfängt zu reden was los ist.


    Entlassen könnte mein Sohn nur, wenn er als untherapierbar eingestuft wird, was ich mal nicht hoffen möchte. Er müsste dann laut dem Arzt nur alles boykottieren und dann würden sie ihm wieder entlassen. Mit der Begründung, wenn jemand sich nicht helfen lassen will dann könne man auch nichts tun. Obwohl er minderjährig sei.
    Mir geht es nach diesem Gespräch jetzt nicht so gut. Bin immer noch durcheinander und werde erstmal das ganze verdauen müssen. Mein mann ist ja bei Mir.
    Grüße soweit erstmal
    Marina
    Ein schönes und ruhiges wochenende ihnen

  • Da passiert viel bei euch!


    Dein Sohn ist jetzt in professionellen Händen. Auch wenn es für dich schwierig ist, gibt dir das jetzt eine zeitlang dir Möglichkeit, dich "zurückzulehnen" und "die Verantwortung abzugeben" (überspitzt formuliert, ich hoffe, du weißt, wie ich es meine...). Du hast jetzt die Möglichkeit, Kraft zu sammeln, auch wenn du mit deinen Gedanken bei deinem Sohn bist. Aber kümmern tun sich gerade die Profis und das ist auch gut so für den Moment...


    Ich drücke ganz fest die Daumen, dass der Entzug etwas bei deinem Sohn bewirkt!!!


    Halt uns unbedingt auf dem Laufenden!

  • Hallo liebe dani,
    Endlich gibt es meinerseits gute Nachrichten zu verkünden.


    Ich war bis eben bei meinem Sohn in der Klinik. Er hatte sich endlich öffenen können und erzählt was los sei. Ich habe lange mit der zuständigen Leitung gesprochen und anschließend durfte ich für eine halbe Stunde zu meinem Sohn.
    Er war völlig in Tränen ausgebrochen und hatte sich entschuldigt, dass er so viel mist gemacht hatte. Im nächsten moment war er sehr aufgebracht und wütend weil er jetzt hier drin ist und ich schuld sei. Er hasse mich dafür. Mir hat diese Aussage sehr zugesetzt.


    Er hatte zu viel Angst vor unserer Reaktion und die seines Umfelds sowie Freunden. Er wollte auch mit nach Hause. Allerdings geht dies nicht so einfach wie er sich das vorgestellt hatte.
    Er hat hinzu noch keinerlei Einsicht, dass er ein drogenproblem hat.
    Jetzt darf ich ihn an Weihnachten bis zum nächsten Morgen nach Hause holen. Was ihm überhaupt nicht behagt, dass er nur diesen einen Tag Heim darf. Aber so sind die Regeln. Und das auch nur, wenn er sich bis dahin fügt. Er ist deswegen ziemlich sauer auf mich. Er fühle sich nicht wohl und es gefällt ihm hier überhaupt nicht.
    Vom eigenen Sohn gesagt zu bekommen, dass er mich dafür hasst gab mir schwer zu schlucken. Allerdings war trotz allem der Abschied das schwerste für mich. Auch wenn ich weiß er ist in guten Händen. Jeden Abend sehe ich in sein leeres Zimmer und vermisse meinen Sohn. Ich hoffe diese Zeit bekommen wir noch rum und es wird hoffentlich in Zukunft wieder im normalen Rahmen laufen.


    Wünsche ihnen und ihrer Familie schöne, ruhige und besinnliche Weihnachten


    Herzliche Grüße Marina

  • Das klingt gut! :) Dass er sich entschuldigt, ist ein gutes Zeichen... Das müsste er nicht und kann man ruhig ernst nehmen! Dass er Sie "hasst", ist natürlich Ausdruck seiner Ambivalenz. Ein Drogenentzug ist kein Zuckerschlecken, freilich hasst er es dort... Auf lange Sicht wird das aber vermutlich nicht so sein...


    Ich hoffe sehr, dass ihr alle gemeinsam ein schönes Weihnachtsfest genießen können. Und natürlich, dass sich Ihr Sohn bei diesem Ausgang an die Vorgaben der Klinik hält. Es ist schön, dass sich bei Ihrem Sohn etwas bewegt... Das ist auch für Sie wichtig, zu sehen, dass etwas passiert...


    Alles Liebe!

  • danke für ihre kraftgebenden und ehrlichen Worte.
    Wir werden sehen, wie es weiter geht und hoffe; dass sich alles fügen wird. Ich versuche weiterhin, alles zu tun, damit er wieder auf die richtige bahn kommt und weiterhin für ihn da sein und ihn den Rücken stärken.
    Liebe Grüße Marina

  • Hallo und erstmal ihnen auch ein noch etwas verspätetes gutes neues Jahr.


    Also um kurz zurück zu blicken. Nun Weihnachten haben wir meinen Sohn gemeinsam am Nachmittag abgeholt. Bis dato schien alles normal zu laufen. Auch der Abend war ruhig und normal. Leider trügte der schöne Schein, denn mein Herr Sohn meinte irgendwann wohl, in mitten der nacht, wenn alle schliefen wegzulaufen. Am Morgen war das böse Erwachen, denn er war nicht mehr da. Also riefen wir bedauerlicherlicherweise die Polizei an, da er nach x versuchten anrufen nicht reagierte.


    Zum Schluss des ganzen Spektakels ist er von der Polizei direkt in die Klinik chauffiert worden. Der drogenschnelltest war auch wieder positiv.


    Naja da können sie sich ja denken wie es mir ging.


    Erst kurz vor Silvester durften wir ihn wieder besuchen. Dort wurde uns gesagt, dass er nach wie vor keine Einsicht zeige, dass er ein drogenproblem habe. Weiterhin ist es einfach schwierig für mich als Mutter an ihn heran zu kommen. Er macht mir unter Tränen nur Vorwürfe wie sehr er mich hasst, dass er hier "eingesperrt" sei. Auch Scheint er mir sehr durcheinander und wirkte verloren.


    Wobei wir bei meinem aktuellen Thema sind: ich versuche jetzt durchzubekommen dass sie dieses Medikament bei ihn wieder absetzen sollen. Wobei ich gerade etwas feststecke. Das Jugendamt, also diese Betreuerin, unterstützt das ganze und hat für diese "Art zwangsmedikametion" zugestimmt. Jetzt weigert sie sich es zurück zu ziehen.


    Man speist uns gerade etwas ab. von wegen es seien die normalen Nebenwirkungen, die sich demnächst legen sollen. Leider wirkt mein Sohn sehr labil, aufbrausend, durcheinander und dadurch leicht wesensverändert.
    Ich mein ich bin beim besten Willen kein Arzt und will deren Arbeit hier nicht anzweifeln, aber ich finde es schon grob fahrlässig einem "gesunden" Kind medikamte diesen Ausmaßes einfach so zu verabreichen.


    Ich weiß nicht so ganz. Das gibt mir schon zu bedenken. Allerdings sagte man uns dass er medikamten benötigt und dies besser für ihn sei. Für mich sei dies bloß ein ruhigstellen!
    Mal sehen..
    Liebe Grüße Marina

  • Hallo Marina! :)


    Hm, was für eine Medikation bekommt er denn? Grundsätzlich bin ich der Ansicht, Psychiater sind die Profis und verschreiben hoffentlich bei Bedarf Brauchbares.


    Das heißt aber nicht, dass man nicht kritisch hinterfragen darf... Je nach Medikation, sind Nebenwirkungen - vor allem in der Anfangszeit - leider eher die Regel als die Ausnahme! Kritischer sehe ich es da eher, dass dein Sohn die Medikation außerhalb der Klinik vermutlich nicht weitereinnehmen wird, da keine Krankheitseinsicht besteht. Wenn es also nicht "nur" Bedarfsmedikation ist, sondern eine Dauermedikation, ist das auf längere Sicht vermutlich ohnehin verlorene Liebesmüh, weil er die Medikation absetzen wird. Vor allem, wenn er nicht das Gefühl hat, dass sie ihm hilft, sondern eher unter Nebenwirkungen leidet.


    Meiner Ansicht machen Medikamente unterstützend dann Sinn, wenn halbwegs reflektiert an der Grundproblematik gearbeitet wird. Das scheint dein Sohn noch nicht ganz zu schaffen, wenngleich er zum Teil schon Tendenzen in die richtige Richtung zeigt (wieder heimkommen, er hat sich bei dir entschuldigt etc.).


    Alles Liebe

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