Mein mann und ich wissen nicht was wir tun sollen?

  • Hallo Marina!


    Zunächst einmal eine virtuelle Umarmung für dich. Es tut mir sehr leid, dass sich eure Situation nicht nachhaltig bessert. Es scheint ein Auf und Ab, weil deinem Sohn zumindest stellenweise der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein scheint (unbewusst ist er das aber schon, da bin ich sicher...).


    Weil du nach meiner Meinung fragst: Ich bin auch der Meinung, dass eine Entzugstherapie (Fokus auf der psychol. Therapie, nicht dem körperlichen Entzug) nur dann dauerhaft helfen kann, wenn der Betroffene WILL. Der Meinung war ich von Anfang an und ist auch das, was ich von meiner beruflichen Erfahrung weitergeben kann.


    Die Krux an der Sache ist nur die, dass es sich um einen Minderjährigen handelt. Enstprechend müssen von Erziehungsberechtigten (oder übergeordneten Obsorgeberechtigten) Schritte gesetzt werden. Man kann ihn nicht einfach "lassen". Er ist nicht erwachsen und entscheidet i.d.S. nicht selbst.


    Ich gehe fast davon aus, dass über kurz oder lang wieder eine Zwangsunterbringung erfolgt. Das wird dauerhaft nicht helfen, wenn er sich (noch) nicht helfen lassen möchte. Einen kurzfristigen Vorteil hat es aber sehr wohl: Er ist in ärztlicher Betreuung, unter Aufsicht und das Familiensystem entlastet. Das ist - vor allem wenn die Dynamik stark ist, was sie bei euch immer wieder ist - auch für euch als Eltern nicht unbedingt "schlecht". Ihr könnt die Verantwortung zumindest kurzfristig an das Krankenhaus/die jeweilige Entzugseinrichtung abgeben.


    Generell denke ich auch: Die Sucht möchte er (noch) nicht lassen. Da fehlt wohl noch der entscheidende Punkt/Denkanstoß. Das ist nicht abänderbar. Unabhängig davon ist es aber NOTWENDIG, dass er sich in EUREM Haushalt an EURE Regeln hält. Widersetzt er sich dem stetig (wegbleiben, Drogen, Alkohol etc.), DARF von eurer Seite reagiert werden. Es gibt ja immerhin noch eine kleine Schwester, die bald nicht mehr klein genug ist, das Ganze nicht sehr bewusst mitzubekommen (nicht zu unterschätzen!). Ich würde das mit ihm im Hinblick auf ein betreutes Wohnen noch einmal sehr deutlich besprechen.


    Ihr WOLLT es vielleicht nicht, aber wenn das Zusammenleben dauerhaft nicht klappt, wird eventuell der Punkt kommen, wo eine solche Entscheidung notwendig ist. Beziehungsweise das Jugendamt diese trifft. Diese letzte Konsequenz sollte ihm bewusst sein. Und ja, das kann vielleicht ein Gewinn für ihn sein punkto Struktur, päd. Hilfsangebote etc.. Im Endeffekt wird es (für ihn) aber darauf hinauslaufen, dass er "dort" weitaus weniger *darf* als bei euch. Auch das sollte ihm bewusst sein.


    Alles Liebe,


    Dani

  • Hallo Dani,
    Vielen lieben dank für ihre netten Worte. Nehme ich schätzend entgegen. Ich danke Ihnen auch mal sehr, für ihre klaren Lösungs Möglichkeiten.


    ich verstehe ihre Bedenken sehr gut. Mein Mann und ich haben auch schon alle Konstellationen durchdebatiert.


    So gestern Abend haben wir meinen Sohnemann am gehen hindern können und uns an den Tisch geholt. wir haben ihn nochmals verstärkt ins Gewissen gesprochen, dass er nicht viele Möglichkeiten hat.
    - entweder er bleibt hier zuhause und hält sich an unseren Regeln!
    - oder wir werden handeln müssen, da wir nicht zusehen und das verantworten wollen-können, dass er sich mit Alkohol und Drogen seine Zukunft kaputt macht
    - oder das Jugendamt wird dies veranlassen, wenn wir nicht handeln!!! Er ist dort jetzt "leider" bekannt, ob es ihm passt oder nicht
    - auch nochmals das betreute Wohnen angesprochen als Möglichkeit, mit der Affinität dahinter, dass er dort nicht so viele Freiheiten hätte!


    Daraufhin hat er schwer geschluckt und wurde wieder patzig. Getreu dem Motto: scheuklappen auf und anderen die Schuld zuweisen.


    Wir haben ihm eine klare Frist gesetzt, dass er jetzt bis Mittwoch Zeit hat sich zu überleben, welche Möglichkeit er gern wählen möcht... dazu sagte er nur noch, dass er uns hasst, was wir ihm antun.. und ist aus der Tür gestürmt..
    Noch ist er nicht zuhause. Aber wir wissen von seinem Freund, dass er bei ihm sei, als wir diesen angerufen haben.
    So jetzt heißt es abwarten und Tee trinken, ob ihm der ernst der Lage jetzt klar ist! Ich habe wirklich Angst und weiß gar nicht wo ich mir meinen Gedanken hin soll..


    Gruß Marina

  • Hallo Marina! :)


    Lass mich gerne wissen, was er zur "Deadline" am Mittwoch diesbezüglich von sich gegeben hat.


    Ich wünsche dir alles Gute, starke Nerven und auch einmal ein bisschen "Auszeit" (also frei von belastenden Gedanken) für dich!

  • Hallo liebe dani,
    Entschuldigen sie bitte dass ich mich jetzt erst zurück melde.
    Also zunächst war der mittwoch sehr anstrengend gewesen. Mein Herr Sohn hatte es selbstverständlich nicht für nötig gehalten nach Hause zu kommen oder sich zu melden. Wir sind dann am Abend los gefahren und haben unseren Sohn abholen wollen! Weil er unsere Regel missachtet hatte. -nachdem wir die Oma zu uns geholt hatten wegen unserer kleinen-
    Das Ende vom Lied war, er war volltrunken.


    Zwei Tage später Sowas glaub ich war es haben wir nochmal ein ernstes Wörtchen geredet und ihm das Messer auf die Brust gelegt. Entweder oder !


    Seitdem ist im Moment Ruhe. Er hält sich soweit an unsere Regeln(die entscheidenden: hausarrest und Handyverbot!


    Allersings die kehrseite momentan: Ansprechbar ist er überhaupt nicht. Mit ihm reden gleich null. Er ist nur noch auf seinem Zimmer also abgesehen vom badbesuch und essen holen.


    Wir sind gerade am überlegen ob wir ihm verbieten sollen in seinem Zimmer zu essen ! Weil er weder abends noch morgens noch sonst wann mit uns gemeinsam isst -er holt es sich etwas später und geht damit auf seinem Zimmer! Jeglichen Kontakt mit uns meidet er ... was halten Sie davon?
    Freue mich von Ihnen zu hören


    Gruß Marina

  • Hallo!


    Freut mich, wieder von euch zu hören! :)


    ---


    Nachdem ich mich meist zuerst auf die positiven Dinge fokussiere: Er hält sich nun schon knappe drei Wochen an eure Regeln. Das ist durchaus nicht nichts. Ob er es nun gerne macht oder nicht - es gehört gewürdigt. Ich würde ihm durchaus zurückmelden, dass mich das froh macht, dass er für den Moment scheinbar weise Entscheidungen trifft. Besser so für ihn und seine Zukunft!


    Zur Essens-Thematik: Gut, die Ablehnung ist spürbar. Ich finde das sehr traurig für euch, aber das müsst ihr wohl momentan hinnehmen. Ablehnung ist nichts, das man mit übermäßiger Aktion (Verbote zB) rasch ändert. Dazu braucht es eher einen langen Atem. "Zwingt" ihr ihn, mit euch zu essen, wird es wohl noch ungemütlicher als sowieso schon. Damit ist eigentlich niemandem geholfen.


    Ich würde ihm an deiner Stelle deutlich machen, dass ich ihn nicht zwingen möchte, gemeinsam mit der Familie zu essen, aber immer wieder betonen, wie sehr ihr euch über seine Anwesenheit (die freiwillige!) freuen würdet. Ladet ihn ein zum Essen, bittet ihn zu Tisch, macht ihm deutlich, dass er erwünscht ist. Die Entscheidung trifft er. Ich würde durchaus auch die kleine Schwester ins Gespräch bringen. Sie fängt jetzt an, mit euch bei Tisch zu essen, oder? Vielleicht fände sie die Anwesenheit ihres Bruders ja gut! :)


    Alles Liebe (und starke Nerven!)

  • Hallo dani,
    Danke für ihre schnelle Antwort. Mein mann und ich haben bereits darüber gesprochen, was sie uns vorgeschlagen haben.


    Leider ist er für uns nicht zugänglich weder positive noch Kritik will er "hören". Er schmeißt mich regelrecht aus seinem Zimmer. Und mit der zimmertür Rede ich nicht. Auch wenn er es vil hört.


    So vorhin habe ich ihn gebeten dass er sein Zimmer sauber machen soll wenn ich schon nicht rein darf. Ich respektiere seine Privatsphäre ja soweit. Ich möchte nicht dass er dort "verwahrlost" und im Dreck und Chaos lebt.. er lässt alles liegen räumt nichts mehr auf auch seine Wäsche türmt sich in seinem Zimmer...


    Den Aspekt mit seiner Schwester interessiert ihn auch nicht, in dem Sinne er kann ihr doch ein Vorbild sein... dazu sagte er er will nichts mit ihr zu tun haben. Sie nervt nur.. wenn sie sein Zimmer betritt setzt er sie sofort wieder vor die Tür.
    Dies bezüglich hatten wir schon mal den Gedanken dass wir ihm die kleine einfach mal hinsetzten und sagen er soll auf sie aufpassen. Dachten an fünfzehn Minuten bis halbe Stunde... allerdings habe ich wahnsinnige Angst dass etwas passiert auch wenn es babysicher bei uns ist...


    Es macht uns einfach unfassbar traurig dass er sich von unserem Familienleben so abschottet und bokiges kleines Kind spielt...


    Und mit dem gemeinsam essen, da fragen wir ihn auch jedes mal ob er etwas mit Essen möchte und wir uns freuen würden wenn er dazu kommen würde... mache mir einfach Sorgen.. er hat sich so verändert..


    Gruß Marina

  • Hallo Marina!


    Uff... :( Es klingt momentan ehrlich nicht so, als hättet ihr viele Möglichkeiten, in einen Kontakt/eine Kommunikation zu kommen. Von "Familienleben" ganz zu schweigen. Versuche, deine Energie nicht darauf zu verwenden, beständig in Kontakt treten zu wollen. Setze ihm von Zeit zu Zeit Angebote und lass es dann dabei bewenden, wenn er sich sperrt. Alles andere ist leider vergebene Liebesmühe. Er hat für den Moment seine Entscheidung getroffen, sich in seinem Zimmer zu verbarrikatieren und böse auf euch zu sein.


    Es würde wahrscheinlich schon schwierig bis unmöglich werden, ihn zu gemeinsamen Unternehmungen (Essen etc.) zu "zwingen". Klappt es doch, wäre es keinesfalls das "schöne Familienleben", das du dir wünscht.


    Gehst du aktuell von einem Drogenkonsum aus? Es würde das extreme Verhalten jedenfalls erklären.


    (Nein, keinesfalls die Schwester bei ihm alleine lassen! Nachdem sein Verhalten Bände spricht und ein Drogenkonsum nicht ausgeschlossen ist, wäre das fahrlässig. Braucht er sie nur ignorieren, um euch zu strafen und ihr passiert etwas... Besser nicht!)


    Alles Liebe und starke Nerven!


    Dani!

  • guten Abend dani,


    Ja sie haben recht, mehr wird uns auch nicht möglich sein. Ihn einfach erstmal in ruhe zu lassen umd es zu akzepieren. Ich habe heute mit der Beratungsstelle telefoniert und evtl Möglichkeiten erfragt. Aber die konnten mir auch nicht viel weiter sagen. Außer dass wir erstmal die Situation objektiv betrachten sollen, dass er ja momentan "ruhig und unauffällig" sei sowie zuhause.


    Meinen Sie wirklich dass er evtl irgendetwas konsumiert? Da Frage ich mich gerade woher er etwas haben könnte. Ich mein er ist ja zuhause.. aber danke für den denkantstoß, da werde ich am Freitag gleich mal mit der Frau vom Jugendamt telefonieren, ob man hier einen drogentest durchführen kann um gewissheit zu erlangen.


    Ich vermute allerdings ehr, dass sein Verhalten daran liegen könnte, dass er das Antidepressiva abgesetzt hat. Auch wenn ich daran nicht glaube...


    Danke ihnen weiterhin fürs zuhören und ihren hilfreichen Tipps und Gedanken.


    Gruß Marina

  • Hallo! :)


    Dass er ruhig ist, klingt nach deinen Erzählungen so. Dass das Verhalten "unauffällig" ist, sehe ich eher nicht so. Er lehnt ja momentan alles ab, geht auch mit der kleinen Schwester (die ja fast noch ein Baby ist, also nicht nur unwesentlich jünger) rüde um.


    Ob Verhaltensauffälligkeiten wie Rückzug, Aggression etc. vom Absetzen der AD (das ist ja doch schon länger her), von einem Drogenkonsum, von einer psychischen Krise oder sonstigem kommen, kann man schwer einschätzen. Drogenkonsum könnte man aber mit einer Testung natürlich evtl. sicher ausschließen. Verlässt er denn das Haus gar nicht bzw. erhält er gar keinen Besuch? Kann es sein, dass er etwas "gebunkert" hat? Der Entzug damals ist gegen seinen Willen passiert, das sehe ich problematisch. Die Rückfallquote ist gemeinhin sehr hoch, SOGAR wenn der Entzug aus eigenem Antrieb passiert. Ich würde zumindest nicht ausschließen, dass er nach wie vor Drogen konsumiert. Auch wenn ich es euch anders wünschen würde!


    Einen mit dem Amt abgesprochenen Drogentest würde ich so vereinbaren, dass der "von der Familie unabhängig" stattfindet. Dh. die Betreuerin des Jugendamtes sollte ihm den als "Standardprozedere des Amtes" erklären, der mit euch nicht zwingend etwas zu tun hat. Besser, er fühlt sich vom Staat kontrolliert, als von euch. ;) Wäre sonst der Beziehung nicht gerade zuträglich.


    Lässt sich das Verhalten euch ggü tatsächlich mit einem Drogenkonsum erklären, ist es sehr sicher nicht zu durchbrechen, BEVOR er tatsächlich "clean" ist. Geht es auf das Absetzen der AD zurück, sieht die Sache anders aus.


    Alles Liebe!

  • Guten Abend,


    Also habe gleich heute morgen bei seiner Betreuerin angerufen und ihr die Situation geschildert. Um 17 uhr ist sie dann bei uns aufgetaucht und hat mit meinen Sohn gesprochen und erklärt, dass sie, mit ihm gerne ins Krankenhaus fahren möchte um einen drogentest durchzuführen- blutbild. Alles natürlich nur zur Routine.


    Selbstverständlich wollte er nicht und war nicht einsichtig. Sie akzeptierte dies weil zwingen kann sie ihn selber nicht. Erklärte ihn aber die Konsequenzen-> am Montag kommt sie noch einmal!


    Das ganze verstärkt jetzt Gedanken, dass er vil doch etwas konsumiert. worauf ihre Frage beantwortet wäre dass er ja mal draußen unterwegs war also vor drei Wochen und könnte möglich sein, dass er sich einen Vorrat angeschafft haben könnte.


    Die Betreuerin sagte uns klar und deutlich, wenn er sich nicht kooperativ zeigt sei es unsere Pflicht zu handeln -> notfalls mithilfe der Polizei bezüglich des drogentests. Da hierbei dann ein ernsthafter Verdacht besteht, weil er sich verweigert!


    Mir gehen so viele Dinge gerade durch den Kopf, weil ich mich gerade an den Unterlagen versuche welche wir von der bertatungstelle bekommen hatten durchzulesen. Welche drogen es gibt und Anzeichen usw. uff dass ist so viel.


    Auch überlegen wir sein Zimmer zu "filzen" weil er uns weder ja noch nein dazu sagt und völlig auf stur schaltet. Obwohl ich fast schon bezweifle etwas zu finden da er bereits alarmiert ist.
    Infogle dessen möchte sie dass er bei einem Psychologen vorstellig wird.. allerdings würde es dauern einen Termin zu bekommen. ob er dann dort hin geht bezweifle ich momentan sehr stark.


    Es ist wirklich gerade so viel auf einmal und weiß gerade nicht vorne noch hinten. Weil es so unfassbar schwierig ist ihn zu irgendwas zu bewegen. Ganz geschweige denn von freiwillig oder Einsicht...
    Gruß Marina

  • Hallo Marina!


    Oje... Ja, die strikte Verweigerung eines Drogentests lässt durchaus darauf schließen, dass da etwas nicht passt. Aber warte einmal ab. Er wird ihn machen müssen und dann wisst ihr mehr. Auch, wie mit dem Ergebnis umzugehen ist.


    An deiner Stelle würde ich mich als Mutter (und damit "Profi", was das Kind angeht, "Laie", was eine Drogensucht angeht) auf mein Bauchgefühl verlassen. Wenn du den Eindruck hast, dein Kind verhält sich seltsam, ist das - im Hinblick auf den vorangegangenen Drogenkonsum - sinnvoll, das mit den Profis (Jugendamt, Beratungsstelle) abzusprechen. Weniger Sinn macht es, sich jetzt Wissen anzueignen, "woran man welche Droge erkennt". Selbst Profis sind da auf Tests angewiesen. Außerdem würdest du deinen Sohn nur mehr anhand fachliterarischer Kriterien beobachten und beurteilen. Das tut der Mutter-Kind-Ebene gar nicht gut. Und damit eurer Beziehung!


    Eine aufgezwungene Therapie macht grundsätzlich leider ebenso wenig Sinn wie ein aufgezwungener Entzug. Um und Auf ist, dass dein Sohn sich auf eigenen Stücken dazu entschließt. Dazu würde ich - punkto Therapie - nach einer Form/Schule suchen, die für ihn passend sein könnte. Sodass er sich vielleicht darauf einlassen kann. Klassische Schulen (wo das Gespräch im Vordergrund steht) machen da eventuell weniger Sinn. Vielleicht überzeugt ihn etwas Kreativeres oder Körperbezogenes? (Konzentrative Bewegungstherapie; Psychodrama; gestalttheoretische Konzepte) Manchmal habe ich es auch erlebt, dass sich Jugendliche/junge Erwachsene gut auf Gruppentherapie einlassen konnten, weil sie sich dann nicht so "alleine" mit ihren Problemen gefühlt haben!


    Alles Liebe (und halt mich auf dem Laufenden)! :)

  • Guten Abend liebe dani ,


    so endlich komme ich mal wieder dazu, mich zu melden. Tut mir wirklich leid, dass sie so lang warten mussten und sich evtl unzählige Gedanken gemacht haben.


    Wir hatten ziemlich turbulente Wochen gehabt. Zunächst, mein Sohn hatte einen drogentest machen müssen. Dieser war, wie befürchtet, positiv gewesen. Daraufhin ging ein ziemlicher Aufstand von ihm los und war erneut abgängig, von zuhause, gewesen. Jetzt ist er seit zwei Wochen "mehr oder minder" freiwillig im Entzug.
    Ich bin ehrlich gesagt froh drum.. auch wenn dies jetzt unschön klingt aber wir können jetzt erst einmal durchatmen und neue Energie tanken. Mir geht es dementsprechend jetzt wieder etwas besser und ich habe "diese Last" gerade einfach mal abgeben können. Ich habe meinen Sohn bis jetzt bewusst noch nicht besucht. Auch wenn es mir gerade alles andere als leicht fällt. Meine Gruppe meinte er hat einen kleinen Schritt nach vorn gemacht und jetzt muss er erstmal "allein" zurecht kommen ohne uns als "beschützer" gleich wieder im Kopf zu haben.


    Auch habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen, dass wir ihn danach evtl in eine wohngruppe geben wollen, wenn mein sohn zustimmt -> Da er uns nicht mehr wollte.


    wir sollen ihm jetzt klare Linien aufzeigen, dass es so nicht mehr tragbar ist und wir Wiederholungen in seinem Verhalten nicht mehr tragen wollen-können.


    Soweit das war es erstmal von meiner Seite und weiteres wird die Zeit zeigen.. ich warte und bete insgeheim, momentan eigentlich nur noch jeden Tag und hoffe darauf, dass mein Sohn sich endlich meldet und sagt, dass er uns sehen möchte.


    Liebe Grüße Marina

  • Hallo Marina! :)


    Zunächst einmal: Du solltest dieses Gefühl, fürs erste entlastet zu sein und Energie tanken zu können, zulassen und genießen! Ihr stellt euch als Familie gerade einer unheimlichen Belastungsprobe. Das braucht Kraft! Sammel diese, wann immer es dir möglich ist. Wenn dein Sohn in der Klinik ist (und somit in professionellen Händen!), nutze das. Verbring Zeit mit deinem Mann und eurer Tocher. Schalte auch einmal ab... Die Zeit, wieder aktiv sein zu müssen, Entscheidungen zu treffen und Blitzableiter zu sein, kommt früh genug! Dann wirst du Kraft brauchen...


    Du schreibst, dein Sohn ist "mehr oder minder freiwillig" im Entzug? Wie meinst du das? (Weil wäre er durchaus freiwillig dort, wäre das eine sehr positive Entwicklung)


    Alles Liebe, liebe Marina!


    Dani!

  • Hallo dani,


    Danke für ihre Antwort. Ja du hast recht wir sollten es jetzt etwas genießen und abschalten. Ist zwar schwer für mich aber ich Versuch etwas runter zu fahren und die Zeit nachzuholen was wir ja das halbe Jahr nicht geschafft haben ... ob es ganz Funktioniert weiß ich noch nicht. Bin ständig im Gedanken bei meinem Sohn. Och würde lügen wenn nicht. Ich liebe ihn schließlich über alles.


    Er hatte gezwungener maßen freiwillig zugestimmt, einen erneuten Entzug zu machen, weil er nicht mehr Zwangseingewiesen werden wollte. Ob er für sich jetzt endlich begreift was auf dem Spiel steht werden wir sehen.. er hatte also die "wahl"


    Grüße und einen schönen Abend
    Marina

  • Liebe Marina,


    ich habe heute Einträge gefunden.

    Deine Kommunikation mit Dani war für mich sehr hilf- und aufschlussreich.


    Mit meiner 14-jährigen Tochter gibt es leider ähnliche Probleme, allerdings stehen wir vermutlich erst am Anfang dieser Entwicklung.

    Trotzdem gibt es viele Parallelen.


    Du musst eine unheimlich starke Persönlichkeit sein, wenn du es geschafft hast so lange und intensiv um deinen Sohn zu kämpfen. Vor allem wenn es immer wieder Tage gibt, an denen man sich vor Schmerz kaum vorstellen kann, die Situation noch länger aushalten zu können.

    Du genießt größten Respekt!!


    Bestimmt hat dein Austausch mit Dani auch anderen Eltern geholfen, die auf der Suche nach Hilfe/Erfahrungen sind.


    Ich würde gerne wissen, wie es dir dir und deinem Sohn gerade geht. Vielleicht magst du dich ja noch mal melden - ich würde mich sehr freuen.


    Herzliche Grüße!!

  • Hallo Forum,


    Ich möchte mich kurz zurück melden.


    Das alles war ein langer und schwerer Weg, den wir gehen mussten.

    Inzwischen ist mein Sohn 18 Jahre alt. Unser Verhältnis ist soweit ok. Wohnen tut er, seit damals, nicht mehr zu Hause. Aber er lässt sich regelmäßig bei uns blicken und es ist für den Moment gut, wie es ist.



    Vielen Dank morfus für Ihr Interesse. Ich Wünsche Ihnen alles erdenklich gute.


    Ein herzliches Dankeschön an Dani an diesem Punkt für ihre unterstützung.



    Herzliche Grüße


    Marina

  • Liebe Marina,


    herzlichen Dank für die Rückmeldung. Ich habe mich sehr gefreut, von dir (ich hoffe, DU ist ok) zu lesen.


    Deine Nachricht klingt, als hättest du für dich einen Weg gefunden, die Situation so anzunehmen wie sie ist.


    Alles Gute und herzliche Grüße

    Sandra

  • Guten Abend liebes Forum,


    Dankeschön für den Zuspruch und den netten Worten. Ihr habt mir und meinem Mann wirklich mitgeholfen.

    Ich kann nur jeden hilfesuchenden Elternteil raten, schreibt eure Sorgen und Probleme hier in dieses Forum. Hier sind gute Menschen die einem Rat geben können.


    Wünsche einen schönen Abend und besinnliche Weihnachten 🎄

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