Therapiestudie für Jugendliche, die oft in Konflikte geraten

  • Ihr Kind gerät immer wieder in Konflikt mit Ihnen, dem Gesetz oder anderen Autoritätspersonen?


    Hallo, ich bin Psychologin am Institut für Psychosoziale Prävention am Universitätsklinikum Heidelberg und würde gerne unsere Studie vorstellen. Vielleicht gibt es ja die ein oder anderen Eltern, die Interesse hätten.


    Wir bieten ein Therapieprogramm für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren an, die sich häufig aggressiv verhalten oder oft mit dem Gesetz oder Autoritätspersonen in Konflikt geraten. Als betroffene Eltern weiß man da manchmal einfach nicht mehr weiter.
    Bei unserer Studie bieten wir ein umfangreises Behandlungsprogramm an, das u.a. Einzel-und Familienbehandlung beinhaltet. In beiden Fällen werden Gespräche mit dem Jugendlichen und der Familie geführt, bei dem Ihr Kind lernen kann, besser mit Stress und Konfliktsituationen umzugehen. Unser Therapeutenteam besteht aus ausgebildeten Psychotherapeuten und die Teilnahme ist kostenlos.


    Wenn Sie Interesse haben und aus der Umgebung Heidelberg/ Rhein-Neckar kommen, melden Sie sich gerne unter folgender Kontaktadresse:


    Sophie Hauschild
    Tel.: 06221-56-5662
    Mail: Sophie.Hauschild@med.uni-heidelberg.de

  • Hallo,


    ich finde es ja toll, dass es diese Studie gibt. Was mir an Ihren Ausführungen nicht gefällt, ist der Begriff "Behandlungsprogramm".


    Warum müssen Jugendliche, die sich nicht so verhalten, wie man das gerne hätte, behandelt werden? Kann man sie nicht unterstützen, ihnen helfen, sie stärken?


    Natürlich wünscht sich niemand gewalttätige und/ oder straffällige Kinder und Jugendliche - doch mit stört es sehr, dass so oft immer wieder und wieder dann nur an den Symptomen = das unerwünschte Verhalten herumgedoktort wird, herumbehandelt wird... und ich frage mich dann: Was geschieht denn mit den Ursachen? Wer beschäftigt sich denn bitte auch endlich mal damit? Symptom und Ursache sind oftmals eben nicht ein und dasselbe.


    Das ist wie der aktuelle Aufschrei, dass häusliche Gewalt in Deutschland so stark zugenommen hat. Und man braucht jetzt mehr Hilfsangebote für Betroffene, heißt es überall. Ja, das ist richtig. Das braucht man. Ohne Zweifel.
    ABER: Was ist mit den Ursachen? Wie kommt es überhaupt dazu, dass Menschen derart Grenzen verletzen, dass sie gewalttägig und übergriffig werden? Was kann man tun, dass es weniger dazu kommt?


    Was nützen die Symtombehandlungen, wenn die Ursache immer noch topaktuell ist, präsent und sich daran nichts ändert?


    Wir leben in einer Welt, in der allzu gerne nur die Symtome behandelt werden, denn dann sieht man ja nichts mehr, dann ist ja scheinbar alles wieder gut. Aber das ist ein Trugschluss. Das ist kurzsichtig. Und vorübergehend.


    Liegt es nicht auch oder vor allem an dieser "verrückten" Welt mit ihrem unglaublichen Tempo und Druck, insbesondere Leistungsdruck, diesem zunehmenden Definieren über Äußerlichkeiten und materielle Güter, dass Menschen irgendwann aus dem Rahmen fallen??? Liegt es vielleicht auch daran, wie skrupellos sich die Wirtschaft verhält... ohne Gnade und Gewissen wird ausgebeutet, zerstört, alles zugunsten des Profits...regelrecht über Leichen gegangen. Wie soll all das spurlos an uns vorbeigehen?


    Klara

  • Das ist doch klar, Symtome zu behandeln ist doch viel einfacher , bringt Geld in die Kasse und bleibt auf langer Sicht erfolgslos. Warum denn die Ursache bekämpfen, das würde ja dann einen Erfolg bringen und somit kein Geld in die Kasse.
    Ausserdem ist es ja auch viel einfacher die Ursache nicht zu hinterfragen , rauszufinden oder zu beseitigen. Das läuft ja leider immer so, jeder ist sich selbst der nächste und helfen tut doch keiner mehr. Nicht mal die Ärzte tun noch das, was sie eigentlich tun sollten. Ein Rezept ist doch fix ausgestellt!!!


    Traurig, nicht war???

  • Hallo Gilfy,


    ja, das beobachte ich auch. So viele Menschen sind so mit sich selbst beschäftigt, dass jeglicher Weitblick dabei verloren geht. Wirklich reflektieren will man auch nicht, denn dann müsste man sich ja unter Umständen eingestehen, dass man sich selbst und auch sein eigenes Verhalten und auch seine Denkmuster hinterfragen oder sogar ändern sollte.


    Wir halten uns für so unglaublich intelligent, sind so gebildet und belesen, aber verlieren dabei das Wichtigste aus dem Blick: wirklich hinzusehen, wirklich zuzuhören und mitzufühlen.


    Mich macht dieses Herumgedoktere an Symptomen nur noch wütend.
    Klar, es ist einfach und man kann dann auch sein Gewissen beruhigen, wenn man noch eines hat, aber es ändert sich nichts, denn es kommen ja immer wieder neue "Fälle" nach...
    Aber ja, die bringen Geld und halten so auch die ganze "Hilfsmaschinerie" am Laufen....


    traurig.... erschütternd....


    Klara

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