1.Klasse und fast tägliche Info´s wegen aggressiven Verhalten :(

  • hi alle zusammen,
    mein sohn ist 7 jahre alt, seid september in der ersten klasse und verhällt sich immer öfter aggressiv seinen mitschülern gegenüber.
    kleine vorgeschichte...
    seid er 7,5 monate alt war gabs nur noch mama und kind. sein papa kümmert sich herzlich wenig um ihn. nun habe ich seid letztes jahr august endlich nen festen partner mit dem wir anfang des jahres zusammen gezogen sind. das hies für uns beide unsere heimat berlin zu verlassen und nach brandenburg zu ziehen. mein sohn hatte in der berliner kita den sogenannten integrationsstatus weil er als auffällig eingestuft war. er hatte erst mit 2 jahren das sprechen angefangen weil er auf beide ohren fast taub war aber mit einer op konnte das behoben werden. folglich hatte er schwierigkeiten sich vernünftig mitzuteilen bzw verstand andere kind schlecht und somit wurde halt seine art etwas mitzuteilen etwas ruppig was sich aber im laufe der zeit langsam gab. zum schluss als vorschulkind gabs dann auch kaum noch probleme mit ihm. aber seitdem wir nach brandenburg gezogen sind hat sich mein kind um 180 grad gedreht und verhällt sich so wie ich ihn eigentlich nicht kenne. er lügt andauernd, klaut gegenstände aus dem hort bzw von mitschülern, haut, schubst, kratzt, beisst und so weiter. fast täglich bekomme meldungen von den lehrern bzw vom hort ;( und inzwischen ist es schon so das ich mein sohn andauernd nur noch am verteidigen bin :S
    sämtliche betrafungen die man als elternteil in betracht zieht hab ich schon durch.


    langsam aber sicher weiß ich nicht mehr was ich machen soll :( sollte ich mein kind vielleicht doch mal zu einem psychiater schicken?...oder lieber zur ergotherapie? ich werde von sämtlichen leuten in dieser hinsicht dermaßen bedrängt das ich mir schon wie eine rabenmutter vorkomme....


    falls jemand tips dazu hat immer her damit...bitte...

  • Liebe MissTongTong,


    herzlich willkommen hier im Forum und danke, dass Sie so offen über Ihre Schwierigkeiten mit Ihrem Sohn sprechen. Man kann Ihre Verzweiflung und Ratlosigkeit spüren und Sie stecken da in einer wirklich blöden Situation.
    Mein erster Gedanke beim Lesen Ihrer Schilderung war:
    Da hat sich ja sehr viel im Leben Ihres Sohnes in recht kurzer Zeit verändert.
    Und genau solche Veränderungen im Leben gelten als Krisen, die es zu durchleben und zu bewälltigen gilt. Manche Menschen gehen sehr offen und optimistisch mit solchen einschneidenden Erlebnissen um und erleben sie deshalb nicht als schwere Krisen, andere Menschen tun sich da schwerer, ganz gleich, wie alt wir sind. Was Sie beschreiben, hat großes Krisenpotential für Ihren Sohn und ich denke, er steckt auch mitten in einer schweren Krise, unter der er ja ganz offensichtlich auch sehr leidet. Ich bin mir sicher, dass er sich in seiner eigenen Haut nicht wohl fühlt und auch nicht stolz auf sich ist, so wie es mit dieser Krise umgeht, aber dass er sich momentan nicht anders zu helfen weiß, als in eher (schon) bekannte Verhaltensmuster zurück zu fallen.
    Sie schreiben ja, dass sie 1.) mit Ihrem Sohn zu Ihrem neuen Lebenspartner gezogen sind 2.) aus dem vertrauten Berlin, wo auch seine Freunde waren, nach Brandenburg in ein neues Umfeld gezogen sind 3.) er eingeschult worden ist.

    aber seitdem wir nach brandenburg gezogen sind hat sich mein kind um 180 grad gedreht

    Und Sie schreiben, dies ist alles in 2013 geschehen. Ich denke, Ihr Sohn
    ist momentan einfach maßlos mit diesem vielen Neuen in seinem Leben
    überfordert und das zeigt er ja auch ganz unmißverständlich.


    Haben Sie mit Ihrem Sohn denn schon einmal genau darüber gesprochen? Also über diese vielen Veränderungen und wie es Ihnen selbst und ihm damit geht? Gibt es an der Schule, in der Ihr Sohn jetzt ist, eine Schulsozialarbeit? Das wäre sicherlich eine ganz gute Anlaufstelle. Können Sie sich vorstellen, mit dem/der Klassenlehrer/in zu sprechen und auch dort offen zu legen, wie groß die Veränderungen in Ihrem Leben als Familie sind und auch, welche Vorgeschichte Ihr Sohn mit den Ohren hat?
    Ihr Gedanke, einen Ergotherapeuten aufzusuchen, finde ich sehr gut. Wichtig insgesamt finde ich, dass Sie sich bewusst machen, dass es hier nicht darum gehen darf, dass Ihr Sohn möglichst schnell wieder "funktionieren" soll, sondern dass seine Not und seine Überforderung mit diesem vielen Neuen gesehen wird. Er schreit ja lauthals mit seinem Verhalten nach Hilfe und sollte nicht bestraft werden, sondern Unterstützung zur Bewältigung dieser Krise erhalten.


    Ich wünsche Ihnen alles alles Gute und den Mut, die Karten offen auf den Tisch zu legen ;)
    Ich würde mich freuen, wenn Sie uns erzählen würden, wie die Geschichte weitergeht.


    Herzlichst
    Klara

  • Hallo,


    es gibt auch alternative Schulformen, auf die man seine Kinder schicken kann... Waldorf oder Montesori oder auch freie Schulen. Vielleicht ist das die bessere Lösung, denn die schlechteste ist immer und wir immer die staatliche Schule sein - für alle Kinder.


    Du willst dein Kind zum Psychiater schicken? Da bekommt er Medikamente verschrieben. Ein Kinderpsychologe ist da die bessere Lösung (siehe auch: Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe).


    Viele Grüße


    Maik

  • Hallo mathmaik,


    dass Sie alternative Schulformen propagieren, ist inzwischen bekannt und sicherlich eine Alternative, über die es sich ernsthaft nachzudenken lohnt. ^^


    In diesem beschriebenen Fall denke ich allerdings nicht, dass sich die Problematik mit einem Schulwechsel lösen lässt, sondern der so genannte "Hund" an anderer Stelle begraben liegt. Es sind einfach sehr viele sehr einschneidende Veränderungen, mit denen dieses Kind in kurzer Zeit konfrontiert wurde.
    Da wundert es sicherlich nicht, dass an einer Stelle dann die Emotionen explodieren...in dem Falle an der Schule. Ich denke allerdings nicht, dass die Schule die Ursache ist, sondern das Symptom!

  • Hallo Klara,


    ich habe auch nicht gesagt, dass der Schulwechsel das Problem löst - aber er könnte es mildern. Natürlich ist es am Ende auch in freien Schulen so, dass sich fremde Erwachsene und Kinder um das Kind kümmern - das kann die Eltern nie ersetzen. Aber zum zerstörten Elternhaus kommt jetzt auch noch das Zerstören der Mutter-Kind-Bindung durch die Schule und das sollte zumindest gemildert werden - was auf freien Schulen eher möglich ist, als auf staatlichen.


    Viele Grüße


    Maik

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