Mein Sohn ist so Respektlos und hört nicht

  • Hallo,
    ich fang mal ganz vorne an.
    Mein Sohn jetzt 6Jahre, war ein schrei Baby und ab dem vierten Monat wurde er zum absoluten Traum-Kind, liebevoll, wissbegierig und höflich.
    Nun geht er zur Schule und wird immer schlimmer.
    Er hatt schon ab und zu so Phasen aber die jetzt, zieht sich echt hin.


    Vorab will ich nur noch sagen, ich liebe meinen Sohn überalles deshalb macht es mich ja so traurig das er im Moment so ist.


    Seine Erzieherin in der Kita, sagte mir zum abschluss Gespräch,
    das er ein sehr ICH besogener und Egozentrischer Junge wäre, was ich als nicht so schlimm empfand.


    Sein Verhalten im Moment verhält sich so, das er keinen Respekt hat werder vor mir, seimem Papa oder seinen Großeltern.
    Es gibt immer Endlose Disskusionen,da er sehr Wortgewand ist.
    Geht es nicht nach seiner Nase wird er bockig, launisch und böse.
    Er wiederspricht und hat immer das letzte Wort.


    Wir unternehemen viel zusammen da er auch sehr aktiv ist, aber auch da immer gemecker; obwohl er Spaß hatte.


    Ich (31J.) bin eher die ruhige, gelassene.
    Meine Freundin sagt immer "wie kannst du da nur so ruhig bleiben, ich wäre schon explodiert"
    Meine Mutter sagt" der kann so froh sein das er dich als Mutter hat, woanders ....."


    Ich versuche mit ihm darüber zu reden warum die Situation so ist, natürlich nicht nur in dem ich ihm vorwürfe mache sonder auch eingestehe das ich auch Fehler mache.


    Auf die Schule hat er auch keine Lust und Hausaufgaben sind ein Krampf.


    Sicherlich bin ich manchmal auch zu weich, aber er bekommt Regeln und auch manchmal kleine Aufgaben.
    Im Moment bin ich einfach so traurig drüber das er so ist und verstehe es einfach nicht.


    Weis nicht wie ich damit umgehen soll, Abends stehen mir die tränen in den Augen, weil ich meinen lieben Jungen nicht wiedererkenne.

  • Hallöchen!


    Ok ich muss leider die typische Frage stellen: Bist du alleinerziehend?
    Falls ja, hätte man da einen ersten Anhaltspunkt. Falls nein, mach ich erstmal so weiter.


    Du sagst, dass er respektlos jedem Menschen gegenüber ist. Das ist eigentlich erstmal nichts ungewöhnliches, da man in diesem Alter erstmal abstecken muss, wo sich Grenzen befinden. Diskutieren ist superwichtig und zeigt, dass zumindest du ihm Respekt zollst.


    Es gibt hier im Forum unter "Erziehungsmaßnahmen" einen Punkt, der sich mit "ICH-Aussagen" beschäftigt. Lies den mal, falls du das noch nicht gemacht hast.


    Dann lese ich, dass ihn die Schule frustriert. Das ist leider häufig der Fall, weil diese Form von Schule, wie sie der Staat vorschreibt, die Eltern-Kindbeziehung verletzt und außerdem die Kinder zwingt, sich mit Sachen zu beschäftigen, auf die sie garkeine Lust haben. Das ist ungesund und widerstrebt dem kindseigenem Verständnis von Lernen. Das Resultat ist dann Frust, Stress, Bauchschmerzen, Angst, Druck oder andere, auch schlimmere, Sachen. Viele Leute sagen, dass der Glanz in den Augen der Kinder schwindet, je länger sie zur Schule gehen. Die Neugier schwindet genauso.
    Man kann diese Form von Lernen unterstützen, aber man muss nicht. Vielleicht sind für dich alternative Schulformen interessant, wie zum Beispiel Waldorf oder Montesori?


    Das mit dem Respekt ist so, dass die Kinder die Eltern quasi durch gleichaltrige Kinder ersetzen, denen gegenüber Respekt zollen und ihnen auch mehr anvertrauen, als den Eltern. Dadurch schwindet natürlich der Respekt vor den Eltern.


    Egozentrisch zu sein, ist übrigens keine schöne Eigenschaft, aber sie kommt bei Einzelkindern sehr oft vor.


    Viele Grüße


    Maik

  • Hallo Ulielton,


    herzlich willkommen hier im Forum.


    Als ich Ihren Beitrag gelesen habe, hatte ich folgende Gedanken und Impulse:


    Ihr Sohn ist frisch in die Schule gekommen und dies ist ein völlig neuer Lebensabschnitt für ihn. Solche großen Veränderungen, denen wir ja immer wieder im Leben begegnen (vom Kleinkind zum Kindergartenkind, Beginn der Schulzeit, Schulwechsel, Ende der Schulzeit, Start ins Berufsleben, Umzug, Jobwechsel, Trennungen, Heirat, Geburt von Kindern, Todesfälle usw) und die uns, wenn wir in solch einer Umbruchphase stecken, grundsätzlich Stress verursachen. Ihr Sohn steckt mitten in solch einer Umbruchphase... ^^ und Sie schreiben ja sogar, dass ihm die Schule nichtmal Spaß und Freude macht - und dies erhöht den Stressfaktor. Hier wäre es wichtig, herauszufinden, warum genau es ihm dort so gar nicht gefällt.


    Das Urteil der Erzieherin aus dem Kindergarten finde ich sehr hart, denn jemandem Egozentriertheit und starke Ich-Bezogenheit zu attestieren, finde ich sehr gewagt. Umso schöner finde ich es, dass Sie schreiben, dass Sie sich davon nicht verunsichern lassen (wollen).


    Sie beschreiben Ihren Sohn als sehr rede-/ wortgewandt und dass er regelrecht zu diskutieren anfängt, also sogar rhetorisches Talent hat. Hier frage ich mich, ob es nicht unter Umständen sein kann, dass Ihr Sohn nicht nur mit der neuen Lebensphase zu "kämpfen" hat, sondern womöglich unterfordert ist, was die Schule betrifft.


    Alles in allem denke ich, dass Ihr Sohn ein sehr intelligenter Junge ist, der dazu noch charakterstark zu sein scheint und schon in so jungen Jahren einen eigenen klaren Standpunkt/ Standpunkte hat. Das ist großartig - nur eben sicherlich manchmal nicht einfach :D
    Doch er ist definitiv nicht glücklich damit, wie sein Leben gerade läuft - was immer nun genau die Gründe dafür sind. Und wenn wir unglücklich und unzufrieden sind, reagieren und verhalten wir uns alle doch oftmals einfach launisch, entnervt, gereizt... also mehr oder minder aggressiv, weil die Unzufriedenheit und der Ärger, den wir empfinden schlicht aus uns herauspurzelt, herausrieselt oder sogar -platzt.


    So redegewandt wie Sie Ihren Sohn beschreiben, frage ich mich, ob Sie mit ihm nicht genau über Ihre Beobachtungen sprechen können, ihm also rückmelden, wie unzufrieden er auf Sie wirkt und dass Sie sich wünschen, dass es ihm gut geht. Vielleicht kann er Ihnen mit seinen zarten 6 Jahren benennen oder gemeinsam mit Ihnen Ideen entwickeln, wie Sie ihn unterstützen können, damit es ihm besser oder sogar wieder gut geht.


    Ich wünsche Ihnen alles Gute und würde mich freuen, wenn Sie uns daran teilhaben lassen würden, wie Ihre Geschichte weitergeht.


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Was mir noch eingefallen ist:


    Es könnte durchaus sein, dass Ihr Sohn in der Schule gehänselt oder sogar gemobbt wird, vielleicht eben WEIL er so wortgewandt ist. So etwas zuzugeben, tut man nicht gerne, aber die Wut und die Kränkung, die in einem schwelt, läßt einen mitunter dann aggressiv werden an anderer Stelle.
    Ich denke also nach wie vor, dass es wichtig ist, Ihren Sohn darauf anzusprechen, was in der Schule los ist, was ihn daran so stört und "nervt". Vielleicht liegt es auch an etwas ganz anderem... neues Umfeld, unpassende Schule... alles nur Spekulationen....Möglichkeiten.


    Alles Gute
    Klara

  • Seine Erzieherin hat ja eigentlich eh schon die Antwort darauf gegeben:

    "Seine Erzieherin in der Kita, sagte mir zum abschluss Gespräch,

    das er ein sehr ICH besogener und Egozentrischer Junge wäre, was ich als nicht so schlimm empfand."


    Das heißt, er ist gewöhnt, dass die ganze Welt um ihn kreist, er ist der Boss und schafft an.

    Wenn man Kinder zu oft die eigenen Grenzen überschreiten lassen oder ihnen die Grenzen nicht aufzeigen, wie sollen sie dann lernen, auf andere Rücksicht zu nehmen? Aber Ihnen machte es anscheinend nichts aus, dass er damals schon Ich-bezogen und egozentrisch war, Sie haben die Augen davor verschlossen und jetzt bekommen Sie die Rechnung präsentiert! Natürlich war Ihr Handeln in bester Absicht, das bestreit ja niemand nur, die Folgen waren leider negativ.

  • hallo ,ich kenne das gleiche mit meinem sohn ,er ist jetzt 16 er ist sehr schwierig schule geschwänzt und alles durch Freundeskreis ,ist er anderst schlimmer geworden. Er war auch immer sehr verwöhnt genau wie seine Schwesteraber sie ist anständiger hat nicht so ein Freundeskreis und es ist denke ich auch charaktersache.

  • Wir haben unseren Kindern eine Erziehung von Rudolf Steiner gegeben. Mit dieser Erziehung muss keine Klasse wiederholen und bekommt dennoch alle Wichtigen Informationen für das Leben.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!