Bettnässen

  • Hallo, ich mal wieder :D


    Und nein, es geht nicht um die Kleine. Eine Freundin von ihr hat sich nun schon zweimal, während sie hier war, eingenässt. Tagsüber!
    Ich habe keine Ahnung, wie ich reagieren soll. Beim ersten Mal dachte ich noch, es sei einfach mal so passiert, sagte auch so was wie: "Das ist ja nicht so schlimm, kann schon mal vorkommen." Und machte mir nicht allzu viele Gedanken darüber.
    Beim zweiten Mal wurde mir klar, dass das öfter passiert.
    Nun wurde gefragt, ob das Mädchen nicht mal bei uns übernachten könne. Darauf habe ich überhaupt keine Lust, denn ich will gar nicht wissen, ob das nachts auch so ist.


    Wie rede ich mit ihren Eltern am besten darüber? Ich finde da einfach keinen Anfang.

  • und mutig fragen.


    Liebe Tecret,
    ich habe Sie hier im Forum als interessierte, motivierte und vor allem einfühlsame Persönlichkeit kennengelernt.
    Sie sind in der Lage, Ihre Beobachtungen anschaulich und einfühlsam zu kommunizieren.
    Genau diese Stärken, werden Ihnen helfen, das Gespräch mit den Eltern der Freundin zu finden.


    Beschreiben Sie Ihre Beobachtung.
    Beschreiben Sie, wie Sie mit dem Einnässen umgegangen sind (Basis: "Das kann ja im Spiel mal passieren.")
    Hinterfragen Sie, ob das zu Hause auch vorkommt und wie die Eltern damit umgehen.
    (Falls es zu Hause nicht vorkommt, fragen Sie ruhig nach, was Sie anders machen könnten. Wie sie es gemeinsam regeln können...z.B. Eltern geben Wechselwäsche mit.)
    Erproben Sie es.


    Zudem...wie geht ihre Kleine damit um, wenn Ihre Freundin einnässt?
    Hat sie es bemerkt?
    Ist das zwischen den Kindern Thema?
    Vielleicht haben die Beiden auch Ideen, wie das Einnässen zu vermeiden ist.
    Zum Beispiel: Sich gegenseitig erinnern, die Toilette aufzusuchen, gemeinsam hin gehen.


    Diese Dinge würde ich zunächst erproben und hiernach, falls erforderlich, dass selbe erneut zum Thema "Übernachtung" machen.


    Gemeinsam Lösungen finden und sich gegenseitig unterstützen macht Spaß.
    Diesen wünsche ich Ihnen auch weiterhin

  • Zitat

    Beschreiben Sie, wie Sie mit dem Einnässen umgegangen sind (Basis: "Das kann ja im Spiel mal passieren.")
    Hinterfragen Sie, ob das zu Hause auch vorkommt und wie die Eltern damit umgehen.
    (Falls es zu Hause nicht vorkommt, fragen Sie ruhig nach, was Sie anders machen könnten. Wie sie es gemeinsam regeln können...z.B. Eltern geben Wechselwäsche mit.)
    Erproben Sie es.

    Hm, ich finde, das klingt einfacher gesagt als getan. :D
    Denn ich selbst fände es nicht so lustig, wenn eine Mutter ankäme und mich fragen würde, ob die Kleine zu Hause auch ins Bett macht.
    Aber ja, klar, man kann es mal so hintenrum versuchen.

    Zudem...wie geht ihre Kleine damit um, wenn Ihre Freundin einnässt?
    Hat sie es bemerkt?
    Ist das zwischen den Kindern Thema?
    Vielleicht haben die Beiden auch Ideen, wie das Einnässen zu vermeiden ist.
    Zum Beispiel: Sich gegenseitig erinnern, die Toilette aufzusuchen, gemeinsam hin gehen.

    Die Kleine findet das ziemlich komisch.
    Hat sie neulich sogar so gesagt.
    Vielleicht erledigt sich das "Problem" mit der Übernachtung dann sogar von selbst, weil die Kleine gar nicht mehr will, dass die Freundin bei uns übernachtet.
    Aber so richtig befriedigend ist das natürlich nicht. ;)

  • Hallo Tecret,

    Aber so richtig befriedigend ist das natürlich nicht. ;)


    das empfinde ich auch so. Es wäre doch schade, wenn die Freundschaft der beiden Mädchen dadurch getrübt wird, dass die Freundin manchmal einnässt. (Ich kann aber natürlich verstehen, dass dies die einfachste und unkomplizierteste Lösung und deswegen durchaus auch eine attraktive Lösung ist. :rolleyes: )


    Das Thema "Bettnässen" und "Einnässen" ist leider in unserer aufgeklärten Zeit immer noch ein Tabuthema. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder auch in diesem Alter hin und wieder mal einnässen. Insbesondere dann, wenn es sich um besondere Situationen handelt und die Aufregung beim Kind groß und das Spiel so wichtig ist, dass es vergisst, rechtzeitig auf Toilette zu gehen. Hilfreich ist dann, das Kind einfach auf Toilette zu schicken, wenn man das Gefühl hat, es wäre mal wieder Zeit dafür.


    Wenn es sich um ein "harmloses Einnässen" handelt, und nicht eine tiefere Problematik dahintersteht, ist es für die Kinder wichtig, dass um das "Missgeschick" möglichst wenig Aufhebens gemacht wird, genau so, wie Sie es getan haben. Oftmals verstärkt sich die Problematik, wenn Erwachsene das Thema "Einnässen" überbewerten.


    Ich würde an Ihrer Stelle versuchen, dass Gespräch mit der Mutter der Freundin offen und direkt zu führen, dabei aber den Eindruck entstehen zu lassen, dass das Thema für Sie nicht negativ besetzt ist (ich weiß, auch leichter geschrieben als getan :whistling: !!!) Vielleicht in der Art: "Es wäre schön, wenn ... das nächste Mal ein paar Wechselklamotten dabei hätte, weil sie bei uns schon mehrfach in die Hose gemacht hat." Dann wird es von der Mutter der Freundin ja eine Reaktion geben, die die weitere Richtung des Gesprächs bestimmt. Es ist im übrigen aus meiner Sicht auch fair gegenüber der Mutter, ihr mitzuteilen, dass ihre Tochter einnässt, denn es kann tatsächlich sein, dass es zu Hause nicht vorkommt. Würden Sie das andersherum nicht auch wissen wollen?


    Sie haben das Gespräch mit den Jungs nach Halloween so überaus erfolgreich geführt, da wird Ihnen dieses Gespräch mit Sicherheit auch gelingen - viel Erfolg!


    Anne

  • Hallo Tecret,


    ich möchte Marion beistimmen, denn auch ich erlebe Sie als Menschen, der sehr einfühlsam ist und Wege findet, offen und konstruktiv mit Schwierigkeiten umzugehen.
    Ich verstehe allerdings nur zu gut, wie groß Sie die Barriere empfinden, dieses doch in unserer Gesellschaft heikle Thema des Einnässens den Eltern des Mädchens gegenüber anzusprechen. Doch was spricht denn dagegen, wenn man Ihre eigene Unsicherheit wahrnimmt?!
    Ich denke da an Gesprächseröffnungen wie: "Ich habe da noch etwas auf dem Herzen, was mir keine Ruhe läßt. Es fällt mir ehrlich gesagt etwas schwer und ich weiß nicht so recht, wie ich das ansprechen soll..."
    Was spricht außerdem dagegen, zu sagen, dass sich das Mädchen beim Spielen mit Ihrer Tochter "in die Hose gemacht hat". Der Begriff "Einnässen" ist zwar faktisch absolut korrekt, doch wirkt er, zumindest für mich, sehr förmlich und entsprechend distanziert-sachlich. Vermutlich war das ja wirklich im Eifer des Gefechts, weil die Kleine im Eifer und vertieft ins Spielen, ihren Harndrang nicht wahrgenommen hat. Und es gibt in der Tat viele Kinder, die man daran erinnern muss, auf die Toilette zu gehen, die eine volle Blase einfach selbst (noch) nicht wahrnehmen.
    Ich bin mir sicher, dass Sie mit einer Gesprächseröffnung, in der man Ihre eigene Unsicherheit spürt, das "Eis" brechen können und Sie dann in Ruhe mit den Eltern des Mädchens dieses Thema besprechen können.


    Seien Sie mutig und authentisch. Sie kriegen das hin! Keine Sorge. ^^
    Alles Gute wünscht Klara

  • Hm, diesmal habe ich es wohl nicht hinbekommen. ;(
    Ich hatte es geahnt, weshalb ich auch gezögert habe. Die Mutter der Kleinen kam mir von Anfang an komisch vor.
    Sie war einfach nur beleidigt. Ich hätte mich da nicht einzumischen bla bla, dabei hatte ich gar nicht gefragt, ob das zu Hause auch vorkäme. Ich hatte nur berichtet, dass die Kleine nun schon zweimal eingenässt habe. Darauf hat sie gleich allergisch reagiert.
    Ich nehme mal an, dass das ein grundlegendes Problem ist und dass es in der Familie noch mehr Probleme gibt.


    Jedenfalls hat sich das Thema Übernachtung nun erst einmal erledigt. Alles andere wohl auch, denn ich fürchte, sie wird die Kleine nicht mehr so schnell zu uns lassen ...

  • Hallo Tecret,


    schade, dass das Gespräch so unbefriedigend verlaufen ist. Das klingt in der Tat so, als hätten Sie da einen wunden Punkt erwischt.


    Sie sollten sich das aber nicht zu Herzen nehmen. Sie haben nichts falsch gemacht!!! Ich finde es nach wie vor richtig, dass Sie das Thema angesprochen haben, denn wegsehen und sich raushalten ist keine Lösung und hätte dem Mädchen auch nicht geholfen.


    So wie Sie das Gespräch geführt haben, haben Sie sich ja auch nicht eingemischt (wie Ihnen vorgeworfen wurde), sondern nur eine Rückmeldung gegeben. Das ist wichtig und Ihr gutes Recht. Wenn das Gespräch unerfreulich gelaufen ist, liegt das nicht in Ihrer Verantwortung, sondern in der Verantwortung der Mutter des Mädchens :!: .


    Die Mutter hat beleidigt und zornig reagiert. Dies ist eine Reaktion nach außen. Was Ihre Worte in ihr bewirkt haben, wissen wir nicht. Das kann ganz anders aussehen.


    Manchmal ist es so, dass Menschen Probleme verdrängen und wegschieben, weil sie sich nicht damit beschäftigen wollen oder können - und dann bewirkt so ein Anstoß von außen, dass sie das Problem nicht mehr länger beiseite schieben können und beginnen, eine Lösung für das Problem zu suchen. Es kann also durchaus sein, dass Sie damit, dass Sie das Thema angesprochen haben, auch etwas bewirkt haben.


    Über all das kann man aber nur spekulieren. Es bleibt abzuwarten, was sich weiter entwickelt!


    Bleiben Sie, wie Sie sind: Mitdenkend und verantwortungsvoll handelnd!


    Anne

  • Hallo
    auch ich schließe mich meinen beiden Kolleginnen an; es war gut, dass Sie das Thema angesprochen haben und dass die Mutter so verärgert reagiert hat, hat damit zu tun, dass dieses Thema sie selbst emotional belastet (vielleicht hält sie sich sogar für eine schlechte Mutter, weil sie das Problem ihrer Tochter nicht in den Griff bekommt?).


    Um ein kleines, aktuelles Beispiel aus meinem Alltag für das, von Anne beschriebene, Nachwirken von Botschaften zu nennen:
    Ich war sehr unzufrieden mit dem Engagement, das meine beiden "Ziehkinder" in Bezug auf Körperpflege an den Tag legen. Hinweise, Tipps etc. sind nicht angekommen, also habe ich gestern abend eine "Workshop-Reihe" zum Thema "Beauty - Pflege-Gesundheit" gestartet. Auch wenn ich keine der zwei Teenies direkt angesprochen habe, fühlten sie sich angegriffen und waren ein wenig beleidigt. Und trotzdem: noch am selben Abend gab es eine Schlange vorm Bad (die in diesem Fall gern gesehen war), weil beide Mädchen "länger brauchten".
    Ich hoffe für die Freundin Ihrer Tochter, dass deren Mutter die Worte auch nachwirken lässt und weiter oder wieder nach einer Lösung für Ihr Kind sucht.


    Aber wie dem auch sei: Sie haben ihre Verantwortung erfüllt, indem Sie das Problem angesprochen haben. :thumbup: Darauf angemessen zu reagieren, liegt nun in der Verantwortung der anderen Mutter!


    Viele Grüße


    K.Gandras

  • Hat jetzt nicht so direkt was mit Tecrets Problem zu tun, aber mir ist neulich eine CD mit "hypnotherapeutischen" Geschichten über den Weg gelaufen, die dem Kind ins Unterbewusstsein pflanzen sollen das es auf die Signale des Körpers hört und rechtzeitig aufs Klo geht.
    Ist natürlich jetzt nicht was, was Tecret gebrauchen kann und ungefragt kann sie der anderen Mutter das auch nicht aufschwatzen :D aber vielleicht interessiert es ja andere, die hier lesen:


    Hilft so was tatsächlich oder ist das Hokuspokus?

  • Hallo Marina,


    danke, dass Sie uns von Ihrer Entdeckung berichten!


    Hypnotherapie ist eine anerkannte und wirksame psychotherapeutische Methode (die übrigens KEINE Hypnose ist!). Hypnotherapeutische Anwendungen sollten aber NUR durch einen ausgebildeten Therapeuten durchgeführten werden -NICHT durch eine CD.


    Ich kenne diese CD zwar nicht, kann aber nur raten, davon die Finger zu lassen! Ich halte es für gefährlich, wenn bei Kindern auf das Unterbewusstsein eingewirkt wird, ohne dass dies fachlich begleitet wird.


    Unter anderem bin ich ja Entspannungspädagogin und habe Entspannungs-CDs "entdeckt", deren Texte eher gesundheitlich schaden als nützen. Deshalb sollte man mit solchen Angeboten immer vorsichtig sein.


    Mein Tipp: Lieber Expertenrat suchen als auf die Hilfe einer CD hoffen. ;)



    Anne

  • Na, das habe ich mir doch fast gedacht. ;)
    Zumal man ja auch gar nicht so wirklich kontrollieren kann, was da dann passiert.
    Vielleicht bekommt das Kind von den Geschichten Albträume, egal, wie nett die sein mögen, und dann ist das Thema negativ besetzt.
    Außerdem ist es ja auch immer Frage, wodurch das Bettnässen ausgelöst wird. Wenn das tiefere Ursachen hat, sollte man die natürlich auch finden und bewältigen.

  • Hallo Marina,

    Außerdem ist es ja auch immer Frage, wodurch das Bettnässen ausgelöst wird. Wenn das tiefere Ursachen hat, sollte man die natürlich auch finden und bewältigen.


    Genau!


    Bettnässen und Einnässen kann unterschiedliche Ursachen haben - psychische, organische oder ganz harmlose wie z.B. vor lauter Spieleifer einfach vergessen, auf Toilette zu gehen. Wird nur das Symptom beseitigt (Einnässen), nicht aber die Ursache bearbeitet, können andere Symptome auftreten.


    Wenn Eltern sich unsicher über die Ursachen sind, sollten sie diese mit Hilfe des Kinderarztes abklären lassen und sich dann ggfs. entsprechende Hilfe holen.


    Anne

  • Wie gesagt, ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass bei der Familie ganz generell was nicht stimmt.
    Insofern liegt die Vermutung ziemlich nahe, dass das Einnässen nur ein Symptom ist. Daher hatte ich auch das Gefühl, ich sollte es besser nicht ansprechen, aber natürlich habt ihr recht, dass es auch falsch gewesen wäre, es nicht zu tun. Denn es tot zu schweigen, hilft am Ende auch keinem.


    Ich hoffe einfach mal, dass die Mutter sich so "angegriffen" gefühlt hat, dass sie vielleicht etwas unternimmt.

  • Hallo Tecret,


    Sie haben ja oftmals ein gutes Gespür... :) .


    Leider ist es ja auch so, dass wir nicht alles beeinflussen können, auch wenn wir das gerne würden. Dies ist manchmal schwer, vor allem dann, wenn man Kindern helfen möchte, weil man das Gefühl hat, sie bräuchten Hilfe :( .


    Menschen sind eben keine Maschinen, bei denen man an ein paar Schrauben dreht und dann laufen sie so, wie man möchte. Wär ja auch schlimm, wenn es so wäre!!!!


    Anne

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