• Hallo Ihr Lieben.


    ich bin neu hier.


    ich habe 3 Kinder (8/7/4). Momentan ist es so, dass ich so langsam das Gefühl habe zu versagen. Ich war sehr oft unkonsequent und muss nun immer schreien um etwas zu erreichen. Ich habe oft Angst die Kinder traurig zu machen und knicke dann ein. Auch weiss ich gar nicht, was ich verlangen darf und was nicht..


    Könnt ihr mir da ein paar Tipps geben? Ich würde mich unheimlich freuen!!


    lieben Dank

  • Hallo!


    Zunächst einmal: Es ist nie zu spät und in dem relativ jungen Alter deiner Kinder schon gar nicht! :)


    Es gibt ja den Spruch "Einsicht ist der erste Weg zur Besserung" und der - finde ich - passt in Erziehungssachen oft wie die Faust aufs Auge...


    Du hast schon selbst erkannt und angesprochen, was die Schwierigkeiten sind, die es zu verändern gilt:


    1. Du bist zu wenig konsequent und knickst ein, weil du Angst hast, die Kinder traurig zu machen


    2. Im Zweifelsfall schreist du, um deine Ziele/Forderungen durchzusetzen


    Bei beidem kannst du ansetzen! :)


    Versuche bewusst, Konsequenz nicht als etwas Schlechtes zu sehen, womit du deinem Kind schadest/es traurig machst. Kinder spüren diese "Untertöne" genau und merken, dass du "nicht dahinterstehst". Dann fällt das mit dem Konsequentsein umso schwerer.


    Überlege dir genau, wo es für euch als Familie wichtig ist, konsequent zu sein (Schule, Schlafenszeiten, Ernährung - egal was) und dort fährt dann die sprichwörtliche Eisenbahn darüber. Du als Mama/ihr als Eltern müsst euch bewusst sein, dass ihr euren Kindern mit Konsequenz im Endeffekt etwas Gutes tut, auch wenn sich das im ersten Moment nicht immer so anfühlt.


    Dazu ist es wichtig, sich wirklich gut zu überlegen, wo "Konsequenz" angebracht ist und wo "Grabenkämpfe" unnötig sind und man ruhig einmal das Kind entscheiden lassen darf. Und ganz wichtig: Kommunikation!!! Kinder können Regeln viel besser annehmen/Konsequenzen akzeptieren, wenn sie darüber Bescheid wissen. Das kommt im Alltag oft wirklich zu kurz und vor allem kleine Kinder können dann nicht gut einordnen, worum es jetzt eigentlich geht...


    Konsequenz lebt übrigens davon, dass man sie einerseits nachvollziehen kann ("Du hast mit den Hausaufgaben getrödelt, der Besuch beim Freund geht sich jetzt nicht mehr aus" statt "Du hast mit den Hausaufgaben getrödelt, heute gibt es nichts Süßes") und dass sie eingehalten werden. Wenn man dann öfter mal Ausnahmen macht, werden Regeln/Vereinbarungen kaum mehr ernst genommen...


    Schreien: Da hilft es nur, Bewusstsein zu schaffen, um das Schreien rechtzeitig zu unterbrechen/gar nicht erst aufkommen zu lassen. Schauen, welche Situationen dich triggern... Überlegen, ob man sie durchbrechen kann (den Raum wechseln/aus der Situation gehen; den Partner übernehmen lassen etc.). Bei deinen beiden älteren Kindern ist es auch schon gut möglich, rechtzeitig das Kind mit ins Boot zu holen: "Hey, ich merke, jetzt werde ich wütend. Das mag ich eigentlich gar nicht. Können wir das ein paar Minuten sein lassen und dann reden wir darüber? Ohne Schreien?"


    Wenn du die Situation verlässt, kannst du - auch wenn das blöd klingt ;)) - Dinge tun, die die Aggression abbauen/dich runter bringen (in ein Kissen schlagen hilft auch bei Erwachsenen ;))... Welche das bei dir persönlich sind, weißt du selbst am besten. :)


    ---


    Was du von Kindern "verlangen darfst" ist stark vom Alter abhängig. Ich kann dir nur aus meinem Erfahrungsschatz heraus sagen: Meistens unterschätzen Eltern ihre Kinder dahingehend, weil die können ganz schön viel! :)


    Alles Liebe euch (und frohe Weihnachten) :)

  • Ich schließe mich Dani an, nur eines möchte ich dir gerne mit auf den Weg geben.
    Wenn du schreist, deine Kinder anschreist, dann machen sie das auch bald und nicht nur untereinander sondern auch mit dir.
    Wenn meine Kinder anfangen zu schreien, dann gehe ich bei, tippe es an und flüstere. Dann hören sie auf weil sie dich und deine Worte ja verstehen wollen. Du unterbrichst damit diese Situation. Versuche es mal ;)


    Frohe Weihnachten

  • Lass uns wissen, wie es weitergeht! :) Und ziehe - wenn es gar nicht klappen mag - wirklich eine Erziehungsberatung in Betracht. Die haben teilweise gute Methoden, zeigen Dinge auf, die man vorher nicht bedacht hat und bringen einen zum Reflektieren. Meiner Ansicht nach ist Reflektieren in Erziehungsdingen das A&O. Und: Fehler dürfen passieren (in entsprechenden Grenzen natürlich), man lernt aus ihnen! Auch Eltern sich nicht unfehlbar!

  • Hallo mein Name ist Ana, ich bin auch neu hier. Bitte entschuldigt ich weiß nicht wie ich hier ein eigenen Bericht einpflege.
    Ich bin alleinerziehende Mama von einem 3 jährigen jungen.
    Er macht mir das Leben zur Hölle , ich gehe Vollzeit arbeiten habe kaum Unterstützung von Familie oder Freunde. Nur selten. Ich tue wirklich alles für meinen Sohn.
    Jedoch mein Sohn, hört überhaupt nicht ist verhalten auffällig - total aktiv , möchte nicht ins Bett jeden Abend ewige Diskussionen. Ich fühle mich wie eine Null. Ich spüre die Blicke anderer Menschen und es ist so verletzend. Wenn ich ihn vom Kindergarten abhole, schreit er rum möchte nicht ins Auto steigen, hört nicht. Schreit rum. Ich weiß nicht mehr weiter. Gibt es eine Mutter der es auch so ergeht oder bin ich die einzige? Ich fühle mich total alleine und bin total traurig. Ich habe Beratungsstellen alles angeschrieben, dank Corona momentan unmöglich. Überall im Sport angemeldet, auch da alles dicht. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

  • Hallo Ana! :)


    Darf ich fragen, wie sich deine Berufstätigkeit genau gestaltet (Tagdienst/Wechseldienst; Anfahrtszeit,...) und wie lange dein Sohn täglich in Betreuung ist? Wie viel Zeit bleibt euch beiden denn "stressfrei" am Tag?


    Außerdem: Seit wann besteht das auffällige Verhalten? Gibt es eventuell Ereignisse, die (vor allem zeitlich betrachtet) Auslöser gewesen sein können? (Trennung/Einstieg Berufstätigkeit/Beginn Kindergarten etc.)


    Darüber hinaus: Er befindet sich ja auch gerade in der Trotzphase/Autonomiephase... Rebellion und Schreikonzerte sind in dem Alter grundsätzlich eher Regel, denn Ausnahme (egal, wie die Leute schauen ;)).


    ---


    Sport/Bewegung: Funktioniert auch gut ohne Kurse/Institutionen, gerade in dem Alter: Spielplatz, Wald, Hindernisstrecken daheim bauen, Laufrad/Fahrrad, Ballspielen... Hast du das Gefühl, es geht ihm besser, wenn er sich auspowert? Dass ihm das hilft, Energien/Aggressionen abzubauen?


    Beratungsstellen: Müsste im Prinzip eigentlich über Videokonferenz/Telefonat angeboten werden. Eventuell fragst du konkret nach diesen beiden Möglichkeiten nach. Dass face-to-face momentan nicht möglich ist, ist natürlich schade, aber wird sich vermutlich so bald nicht ändern. (Virtuelle) Möglichkeiten der Hilfestellung sollten dennoch angeboten werden...


    Alles Liebe,


    Dani!

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