Ich schon wieder
*seufz* Uns ist was Blödes passiert. An Helloween ist die Kleine mit einer Gruppe von Kindern durch den Ort gezogen. Das war vorher so organisiert worden und die älteren Jugendlichen sollten dabei auf die kleineren Kinder aufpassen.
Im Grunde haben sie das auch gemacht, aber ... einige der älteren Jungs haben Gruselgeschichten erzählt. Und zwar nicht irgendwelche, sondern eine über einen Bauernhof hier in der Nähe, an dem die Kinder auch vorbeikamen.
Die Geschichte ging laut der Kleinen in etwa so: "Der älteste Sohn des Bauern war ein netter Mann, bis er eines Tages in die Jauchegrube fiel und von einer riesigen Ratte gebissen wurde. Die war sooooo groß! Und sie infizierte den Mann mit dem Bösen. Er hat ein kleines Mädchen umgebracht, sie zerhackt und ihre Einzelteile in Plastiktüten verpackt, die er über den Feldern verstreute." (Lag natürlich gerade eine Plastiktüte auf dem Feld daneben ) "Anschließend hängte er sich in der Scheune auf. Das komische Geräusch, das ihr hört, ist das Schaben des Seils am Balken, denn der Mann hängt da immer noch und spukt hier rum, weil seine Seele keine Ruhe findet."
Ergebnis: Die Kleine hat jetzt panische Angst vor dem Hof. Sie muss da aber jeden Tag dran vorbei! Ihr Papa und ich sind mit ihr da hingegangen, haben ihr gezeigt, dass in der besagten Plastiktüte nichts drin ist und dass es da auch keine Jauchegrube und keine riesigen Ratten gibt.
Hat aber nicht wirklich was genützt.
Ich hatte überlegt, mit dem Bauern zu sprechen. Dass er ihr vielleicht den Hof zeigt. Aber - er ist alt, kauzig, komisch - und: Der älteste Sohn hat sich tatsächlich in der Scheune erhängt. (Natürlich nicht aus den Gründen, die die Jungs erzählt haben.) Es käme mir seltsam vor, den Mann zu bitten, der Kleinen zu zeigen, dass sein Sohn nicht mehr in der Scheune hängt.
Wie kann man ihr noch die Angst nehmen?