7 Jährige hochbegabt bringt mich zur weißglut

  • Meine Erfahrung mit intellektuell sehr begabten Kindern im (Grund-)Schulwesen: Es steht und fällt mit den Lehrkräften. Wenn da eine engagierte Lehrkraft vorhanden ist, die das Kind dort abholt, wo es steht (egal, ob hb oder nicht) und ganzheitlich fördert (dazu gehören auch Sozialverhalten, Arbeitsverhalten, Selbstorganisation etc.), braucht es gar nicht zwingend etwas "Offizielles" (IQ-Wert). Umgekehrt bringt einem eine ausgewiesene hohe Intelligenz wenig, wenn das Kind nicht entsprechend gefördert wird.


    Sowohl in Österreich als auch in Deutschland wird Begabtenförderung sehr stark nach "Gutdünken" durchgeführt, weniger nach vorgegebenen Konzepten und leider kaum etabliert. Das ist ein ganz großes Problem...


    Bei unserem Sohn stand von Kleinkindalter an eine Hochbegabung im Raum. Die Zeichen dafür waren und sind eindeutig und die Betreuungspersonen/Lehrkräfte haben das stets sehr rasch rückgemeldet. Wir haben lange daran gearbeitet, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind - und vor allem seine "anderen" Kompetenzen zu fördern (Sozialverhalten etc.). Den Intellekt füttert er sich ohnehin seit jeher selbst. Die Grundschulzeit hat er in einer sog. Mehrstufenklasse verbracht und ist tw. mit "den Älteren" unterrichtet worden.


    Wir hatten und haben das Glück (auch jetzt im Gymnasium), dass seine Begabung auffällt und gefördert wird - nicht mehr und nicht weniger. Das ist für uns - und vor allem ihm - stimmig so. In seinen bisher fünf Schuljahren hat er vier Mal das Angebot bekommen, eine Schulklasse zu überspringen und das jedes Mal abgelehnt, weil er sich in seiner Klasse sehr wohlfühlt. Das war für mich stimmig so.


    Er ist schulisch betrachtet der absolute Minimalist (macht gar nichts und hat einen Schnitt von 1,0) und kommuniziert auch, dass ihm das gut so passt. Er muss sich nicht anstrengen und hat genug Zeit und Muße für "seine Themen". Er fördert sich intellektuell eigentlich selbst (beschäftigt sich mit Bio, Geschichte etc. auf Uni-Niveau, hat sich dem Umweltschutz verschrieben etc.) in seiner Freizeit. Mir selbst war es eigentlich immer ein Anliegen, sein Sozialverhalten und sportliche Ambitionen etc. zu fördern...


    Mir ist aber auch bewusst, dass wir schulisch bisher sehr, sehr viel Glück hatten und er stets entsprechend gefördert worden ist. Punkto Unterforderung/Begabung sind die Lehrer immer an uns herangetreten. Wenn du aber entsprechende Tendenzen bei deinem Kind bemerkst, würde ich an deiner Stelle das Gespräch suchen. Ich finde, über Intellekt darf man ruhig auch sprechen! :)


    Eine Austestung war bisher für uns kein Thema, weil "nicht notwendig". Nun ist erstmals vom Sohn selbst der Wunsch/Vorschlag gekommen, weil er erfahren hat, dass er mit einer ausgewiesenen Hochbegabung ab dem Jugendalter als außerordentlicher Hörer an der Uni inskribieren dürfte. Die Vorstellung gefällt ihm... Mal sehen, ob er das in 1-2 Jahren auch noch so sieht. Wir werden ihn aber vermutlich über kurz oder lang tatsächlich austesten lassen...


    Alles Liebe,


    Dani

  • Das Thema finde ich sehr spannend, und auch unter HB Kindern gibt es so riesige Unterschiede, wahnsinn!!!


    Auch mein Jüngster ist Hochbegabt, leider ( muss ich sagen ) haben wir nicht so viel Glück wie Dani es mit ihrem Sohn hat.


    Ja, mein Sohn ist getestet und wir wissen wie hoch sein IQ ist und in welchen Bereichen er besonders begabt ist. Zudem hat er ein fotografisches Gedächnis in manchen Dingen.


    Wir sind darauf gekommen, weil auch er ab der zweiten Klasse, zweite Halbjahr Probleme in der Schule bekam. Nicht mit der Lehrerin oder dem Lehrstoff, sondern mit den Klassenkameraden. Er wurde massive ausgegrenzt, weil er eben nicht die selben Hobbys und Interessen hatte wie " normale " Kinder. Ab der 3 Klasse ( mit Lehrerwechsel ) ging es dann richtig los. Er langweielte sich im Unterricht, Stifte, Radiergummi, Lineale, Hefte und co, ständig kaputt , Lehrerin hat nur noch auf ihn eingehackt und die Mitschüler haben ihn gemobbt. Die Noten vielen ab, täglicher Kampf den Bub in die Schule zu bekommen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen waren an der Tagesordnung. Dann kamen täglich Anrufe aus der Schule. Kurz um, die Lehrer wollten das ich ihn auf ADHS testen lasse und dabei kam die Hochbegabung raus.


    Du kannst das aber alles hier im Forum unter Hochbegabung nachlesen. Wir sind durch die Hölle gegangen, mein Sohn wurde von Lehrkräfte so kaputt gemacht, das er bis heute keinen Spaß mehr an Schule hat. Seine Leistungen zeigen es deutlich, seine Begabung nutzt er auch nicht, nur bei Vokabeln merkt man es.


    Lehrer werden nicht ausgebildet mit HB Kindern umzugehen, sie bekommen dafür nicht mal eine Schulung. Diese unsere Kinder fallen hinten vom Raster, denn nur Kinder mit Lehrnschwächen werden gefördert.


    Ich bin so froh wenn Luca mit der Schule fertig ist, denn so wie mit ihm umgegangen wurde, ist das aller letzte. Mit dem Klassenlehrer den er jetzt hat, hat er sehr viel Glück, nutzt ihm aber leider nicht viel, da er ihn ja nur in manchen Fächer hat. Mit seinem Mathelehrer läuft es richtig gut😤 da steht er auf 5. Der Herr hackt nur auf Luca rum und Luca kann ihm nichts Recht machen.


    Bitte deiner Tochter an ein Instrument zu lernen. Fördere und fordere sie wo du nur kannst in allem was ihr Spaß macht. Von der Schulischen Seite brauchst auf kein Verständnis oder Unterstützung zu hoffen.

    Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.


    Sportverein, Instrument lernen, zeige ihr wie man nähen tut, es ist ein Mädel, da gibt's 1000 Möglichkeiten.

    Wenn du Fragen hast, dann tue dir kein Zwang an.

    Wie du lesen kannst, gibt es sehr unterschiedliche HB Kinder und es ist ja auch jedes Kind anders. Danis Kind hat richtig Glück, an solch tolle Lehrer geraten zu sein.

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