Erwachsenen fällt es häufig nicht leicht über Sexualität zu sprechen. Noch schwieriger fällt es Ihnen wahrscheinlich, als Elternteil mit Ihrem Kind über "solche Themen" zu sprechen. Mit diesem Beitrag möchte ich Sie einladen, es zu tun.
Aufgeklärte Kinder entwickeln sich zu aufgeklärten Jugendlichen, jungen Erwachsenen und später bei der Gründung einer eigenen Familie zum frühzeitig aufklärenden Elternteil, dem es leicht fällt, über Sexualität und sexuelle Orientierung zu sprechen.
Let´s talk about Sex...
schon im Grundschulalter? Ja und bei Nachfrage der kleinen Persönlichkeiten sogar schon im Kindergartenalter
Sie haben Zeit!
Bei der Geburt verließ ein kleiner Körper den Körper seiner Mama.
Ihr Baby erkundete allmählich seine Lebenswelt. In vielen kleinen begleiteten Entwicklungsschritten wuchs es zum Schulkind heran. Auch in den nächsten Jahren wird Ihr Kind seine eigene Identität aufbauen, in dem es einen Schritt nach dem anderen geht. Die kleine Persönlichkeit entwickelt und entfaltet sich nach und nach. Die Fragen Ihres Kindes geben Ihnen Auskunft darüber, wann, wie viele und welche Informationen es zu seinen gemachten Erfahrungen haben will. Ob und wenn ja welche Unterstützung Ihrerseits erwünscht ist.
Besteht Bedarf stellen Kinder Fragen.
Atmen Sie durch und erinnern Sie sich daran, wie Ihr Kind entstanden ist.
Körperlichkeit, Geschlechtlichkeit und Sexualität sind wichtig für die Entstehung des menschlichen Lebens.
Wichtig ist, dass Sie als Eltern...
• ehrliche Worte sprechen! Formulieren Sie Ihr Unbehagen und fassen Sie sich dann ein Herz. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Vielfalt sexueller Orientierungen und die Wege der Liebe. Äußerungen aus dem Umfeld Ihres Kindes zum Thema Sexualität und sexuelle Orientierung enthalten häufig Informationen, die Fragen aufwerfen. Sicher sprechen Gleichaltrige, jüngere und ältere Kinder diese Themen weniger achtsam, wohl überlegt und wertschätzend an, als Sie es machen.
• Wenn Sie über Sexualität und sexueller Orientierungen sprechen, hören Sie Ihrem/Ihren Kind/ern genau zu. Überlassen Sie ihnen nach Möglichkeit die Gesprächsführung. Motivieren Sie Ihr Kind zum Fragen stellen. Über die Fragen erhalten Sie Hinweise, was Ihr Kind schon weiß, was es versteht und was nicht. Versuchen Sie auf einem entsprechenden Niveau zu antworten oder, falls Sie sich nicht sicher sind, hinterfragen Sie die Frage zu hinterfragen, zum Beispiel:"Habe ich Dich richtig verstanden, dass Dein Freund gesagt hat: "Du bist schwul?" und Dich das geärgert hat? Was genau hat Dich geärgert?...Woran würdest Du erkennen, dass Jemand schwul ist?... "
Seien Sie so klar wie möglich, wenn es um Ihre eigenen Gefühle im Zusammenhang mit Sexualität, Intimität und die Werte in Ihrer Familie geht.
• Berücksichtigen Sie bei der Menge und Art der Informationen das Alter Ihres/r Kindes/Kinder. Je Jünger die Kinder, umso einfacher die Antworten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Eltern auf entsprechende Fragen ihrer Kinder am besten reagieren, in dem sie ihre ganz persönliche Geschichte erzählen oder die Geschichten von anderen Menschen, die sie kennen.
• Informieren Sie sich selbst. Schauen Sie nach altersentsprechender Literatur zum Thema „Sexualität und sexuelle Orientierungen“. Die Materialien sollten sexuelle Orientierungen in ihrer Vielfalt wertschätzend darstellen.
Im Folgenden Beitrag finden Sie hierzu empfehlenswerte Möglichkeiten.