Wenn man einfach nicht mehr weiter weiß...

  • Hallo Zusammen :)
    Da ich nicht recht wusste in welches Thema es passt, fange ich einfach mal hier an.
    Es geht um meinen Neffen (8 Jahre) und meine Schwester (alleinerziehend) - die momentane Situation gestaltet sich unerträglich!
    Alltägliche Situationen eskalieren täglich:
    - Hausaufgaben
    - Zähne putzen
    - Sachen anziehen
    etc.
    Er reagiert oft extrem aggressiv, wütend und auch in normalen Situationen schaletet er oft von einer zur anderen Sekunde auf extremes Verhalten um, auch kann er sich schlecht auf eine Sache konzentrieren und auch alleine beschäftigen kann er sich nur sehr seht selten.
    Wir waren bereits in einem Kinderzentrum, hier wurden verschiedene Tests gemacht und leichte ADHS (oder war es "nur" AHS - bin mir gerade nicht sicher) diagnostiziert. Aktuell geht er auch zum Psychologen.
    Meine Schwester ist nervlich am Ende und kaum noch zugänglich :(
    Meine Eltern wohnen im selben Ort nur ein paar Straßen weiter, hier ist er auch oft - denn meine Schwester arbeitet auch Vollzeit in der Pflege - aber auch hier gibt es die gleichen Probleme.
    Ich habe schon eine Mutter-Kind-Kur angesprochen um die Situation einfach mal zu entspannen - will sie nicht
    Ich habe angeboten das ich hier bei mir in der Nähe zu einer Bearatungsstelle gehe mit den Berichten vom Kinderzentrum - will sie nicht


    Wir wissen einfach nicht mehr weiter :(
    Natürlich dauert eine Therapie beim Psychologen auch seine Zeit und er ist noch nicht allzu lange dort, aber ich habe einfach die Befürchtung das irgendwann gar nichts mehr geht bei beiden und sowohl meine Schwester ganz am Ende und auch mein Neffe "verloren" ist.


    Falls also irgendwer noch Ideen, Tipps, Erfahrungen hat - bitte immer raus damit...


    Liebe Grüße
    Katrin

  • Hallo,


    danke für Ihre Schilderungen. Ich finde es klasse, dass Sie sich Rat holen wollen, um Ihre Schwester mit deren Sohn zu unterstützen.


    Schade ist, dass Ihre Schwester Unterstützung bisher ablehnt. Sie schreiben, dass sie in Vollzeit in der Pflege arbeitet. Dies bedeutet ja dann auch zusätzlich noch Schichtdienst, sodass es keine gleichbleibende Alltagsroutine gibt.
    Vermutlich ist Ihre Schwester von ihrer Arbeit auch ziemlich geschafft, wenn sie dann nach Hause kommt und hat nicht mehr viel Energie übrig, um sich wirklich mit aller Aufmerksamkeit um ihren Sohn zu kümmern. Kein Wunder, dass dieser nun rebelliert und auffällig wird.


    Ihn nun mit Medikamenten wieder "in die Spur bringen" zu wollen, finde ich falsch. ADS und ADHS ist eine erfundene Krankheit, wie deren "Entdecker" auf seinem Stebebett der Nachwelt gestand. Eine angebliche Krankheit, die allerdings ein solches Milliardengeschäft für die Pharmaindustrie ist und eine für viele Erwachsenen so angenehme Diagnose (denn die "Schuld" und damit die Verantwortung liegt damit beim Kind, das krank ist), dass diese "Krankheit" nach wie vor gerne diagnostiziert und medikamentös behandelt wird.


    Aufmerksamkeitsstörungen und Kinder, die zappelig sind, das rührt meist einfach daher, dass diese Kinder nicht ausgelastet sind. Und Ihrem Neffen geht es vermutlich allein aufgrund der familiären Situation einfach nicht gut und das zeigt er mit seinem auffälligen Verhalten. Und vermutlich wird er nur dann wahrgenommen von seiner Mutter, die vermutlich gestresst ist, wenn er "laut" wird.


    Eine Mutter-Kind-Kur wäre sicherlich eine gute Idee. Haben Sie ein gutes Verhältnis zu Ihrer Schwester und wenn ja, können Sie mit ihr überlegen, ob es ein Ritual für sie und ihren Sohn geben könnte, dass sie jede Woche umgesetzt bekäme? Käme es für Ihre Schwester in Frage, ihren Stellenumfang z.B. auf 90 oder 80% zu reduzieren?


    Ich freue mich auf Ihre Antwort
    Klara

  • Hallo, ich muss mich der Klara anschließen! ADHS/ ADS ist keine Krankheit und auch nicht als diese anerkannt.


    Früher hieß es " Zappel Philipp " , diese Kinder haben einfach nur etwas mehr Inergie und sind lebhafter als manch anderes. Lehrer, Erzieher, Eltern , viele Menschen können damit in der heutigen Zeit nicht mehr umgehen, solche Kinder sind auffällig und passen somit nicht in das heutige System.
    Jede zweite ADHS Diagnose ist falsch und mit Vorsicht zu genießen. Es ist halt einfach, ein Kind mit Pillen ruhig zu stellen.


    Wie wurde das denn getestet, mit einem IQ Test? Wie lange hat der Test gedauert und bei wem wurde er gemacht?


    Eine Mutter Kind Kur ist sicherlich schön, wird aber nicht sehr viel bringen, da die meisten Kureinrichtungen nur die Eltern behandeln und nicht das Kind. Wenn man aber ein Kurhaus findet wo auch Kinder behandelt werden, wird diese Behandlung nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.


    So ein munteres Kerlchen ( nenne ich das mal so ) , wie dein Neffe braucht einen fest strukturierten Tagesablauf, immer das gleiche, das gibt ihm halt und Sicherheit. Feste Retuale sind sehr Sinnvoll. Sport hilft ihm auch, meldet ihm beim Fußball , schwimmen oder sowas an, wo er sich ordentlich auspauern kann. Nebenbei lernt er da dann noch den Zusammenhalt und das " gemeinsam zusammen spielen " .


    Wann fing das den an, das sich das Verhalten deines Neffen so verändert hat?

  • Hallo KatrinForest,


    ich bin auch gespannt, was Sie uns berichten und freue mich auf nähere Infos von Ihnen.


    Wichtig ist wirklich die Frage: Wann fing es an, dass sich das Verhalten Ihres Neffen so verändert hat?
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass er mit der Trennung Ihrer Schwester zu tun hat bzw. mit deren Berufstätigkeit, dass sich der Junge schlicht vernachlässigt fühlt und zu wenig Struktur in seinem Tagesablauf hat.


    Herzliche Grüße
    Klara

  • Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Was mir noch einfällt..., es muss ja nicht gleich ein Psychologe oder Psychater sein, den Sie Ihrer Schwester ans herz legen (häufig scheuen sich Eltern auch, einen solchen in Anspruch zu nehmen, von wegen "Ich bin doch nicht krank!").
    Es gibt tolle Beratungsstellen, z.B. von freien Trägern wie der Diakonie, Caritas, Awo ... manchaml auch von der Stadt / Gemeinde selbst, die sogar kostenfrei sind.
    Dort kann sich Ihre Schwester ja erst einmal Rat holen, hören, dass sie nicht allein ist mit dem Thema, Ideen bekommen, wie es weitergehen kann, Lösungen für sich finden, die zu ihr und ihrem Sohn passen...
    Wäre das eine Möglichkeit?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!