Horror Hausaufgaben

  • :huh: Also, ich bin 41 und Mama von drei Kindern 15&12&6.


    Heute geht es um meinen 6 fast 7 jährigen Sohn und die Hausaufgaben.
    Mein Sohn hasst es. Von fünf Tagen, an denen Hausaufgaben gemacht werden müssen, macht er min. an drei bis vier
    Tagen richtiges Theater. Meine Nerven liegen richtig blank.
    Stress mache ich ihm nicht, ich sage ihm nur „Hausaufgaben sind zur Übung da, damit du dich sicherer fühlst.“


    Dann lenkt er manchmal ein oder dreht wie so oft komplett durch. Er brüllt bis zur totalen Erschöpfung, haut mich und tritt
    auch ordentlich zu. Er kann sich nur selten schnell beruhigen, auch komme ich in seiner Wut nicht an ihn ran.


    Er war immer ein recht schüchternes Kind und wenig mutig, seit er aber zur Schule geht (und er geht immer gerne und ohne Probleme
    dort hin) ist er viel offener geworden und hat viele Freunde gefunden aus sämtlichen Altersstufen. Die Tests die er bis jetzt geschrieben hat, waren immer super, ähnlich der Note 1-2.
    Er versteht auch vieles recht schnell, macht aber sofort dicht, wenn es um die Hausaufgaben geht.
    Mal macht ihm schreiben mehr Spaß als rechnen und dann wieder umgekehrt. lesen üben war anfangs auch nicht leicht, was jetzt
    aber schon super klappt. Nur kommen wir auch da kaum zum Üben, da er durch seine Verausgabung kaum noch dazu in der Lage ist.


    Ich habe schon so vieles ausprobiert.
    -Hausaufgaben mit mir zusammen im Esszimmer oder oben alleine im Zimmer
    -Erstmal nach Hause und essen dann ein Nachtisch und dann gemeinsam ran an die Arbeit.
    -oder sofort an die Arbeit
    -oder erstmal etwas TV so 15min
    -mit der 12 jährigen Schwester
    -mit der 15 jährigen Schwester

    .. .. alles ohne Erfolg.


    Mein Sohn hat jeden Tag bis 11:25 Schule und geht dann noch bis 13:30 in die Schulbetreuung. Dort wird gespielt, getobt, gemalt oder gekuschelt oder auch gebastelt. Hausaufgaben können die Kids dort auch machen, ist aber kein Muss und wird auch bei der Lautstärcke kaum gemacht.
    Um 13:30 geht es dann nach Hause und der Terror nimmt seinen Lauf.
    Mein Sohn spielt montags und freitags je 1,5 Stunden Fußball im Verein und am WEhat er dann meistens ein Spiel.
    Er ist viel draußen und tobt sich wirklich viel und gerne aus.


    Brauche echt Hilfe, da ich nicht wirklich weiter weiß und ich innerhalb der Familie an meine Grenzen komme.

  • Kinder lieben Rituale: Dh. Schule, essen - spielen - Hausaufgabe machen.


    Die Frage ist für mich nur - warum er nach dem Spielen keine Hausaufgabe mehr machen will. Vielleicht ist er ja auch dann emotional einfach nur drüber, aufgestachelt und will nur "gas" geben.


    Ich würde ihn diesbezüglich ansprechen. Auspowern ist etwas tolles, aber nicht dann, wenn man das vor der Hausaufgabe so exzessiv macht - dass man dann nicht mehr denken kann.


    Ich würde mit der Nachmittagsbetreuung sprechen und um Hilfe bitten. Die Hausaufgaben werden nun hoffentlich in dem Alter noch keine 2 Stunden dauern - sondern maximal 20-30. Und wenn sich noch ein zweites Kind findet, dass ebenso kreativ gegen die Hausaufgabe arbeitet - habt ihr schon gewonnen.


    Am besten ging es bei uns immer nach dem Essen, da war das Blut im Magen - die beine schwer - und da lief die Hausaufgabe locker von der Hand.

  • Das kommt mir sehr bekannt vor, genau das selbe haben wir auch durch.
    Ich habe mir damals einen Studenten gesucht, er hat Nachhilfe angeboten und er hat dann mit meinem Sohn die Hausaufgaben gemacht. Das klappte sehr gut, ich war aussen vor, es gab nicht mehr diesen Stress und das Kind hat sich nicht mehr aufgeregt.

  • Die Idee, einen passenden Nachhilfelehrer zu finden, ist super. Vielleicht möchte ihr Kind das jedoch gar nicht und wird sich dann wieder mehr auf Sie als Mutter einlassen. Es gibt ja verschiedene Lerntypen:


    - den visuellen Lerntyp (lernt am leichtesten durch Lesen des Lernstoffes, zeichnen von Skizzen/Bildern und das Beobachten von Handlungsabläufen)
    - den auditiven Lerntyp (lernt am besten durch das Hören des Lernstoffes und indem er sich den Text selbst laut vorliest) und den
    - kinästethischen Lerntyp (lernt am effektivsten indem er sich bewegt beim Lernen und die Dinge im wahrsten Sinn des Wortes „begreift“)


    Vielleicht können Sie an der Methode etwas ändern, WIE Sie seine Hausaufgaben betreuen? Vielleicht braucht Ihr Sohn da eine andere Form des In- und Outputs?


    Beste Grüße

  • Ach und noch etwas:


    Laut Bildungsexperten ist der Spaß am Lernen, die entscheidende Voraussetzung für den Schulerfolg. Denn wer Spaß am Lernen hat, der speichert Wissen viel einfacher und erhält deutlich bessere Noten.


    Und:


    Harmonie in der Familie ist ganz wichtig für den Lernerfolg.
    Wenn die Kinder oder Jugendlichen in der Familie ein harmonisches und beiderseits befriedigendes Verhältnis zueinander haben, beeinflusst das den Lernerfolg erheblich. Die Kinder/Jugendlichen spüren den Rückhalt der Eltern und haben dadurch ein gesundes Fundament geschaffen um viele Lernerfolge zu erzielen.

  • Hallo mipajo,


    ich finde die Tipps, die hier schon genannt wurden, auch sehr gut.
    Es gibt zum Einen unterschiedliche Lerntypen und es hilft, herauszufinden, welcher Typ (oder Mischformen) am ehesten dem eigenen Lernverhalten entspricht. Eine positive Lernatmosphäre (harmonisches Miteinander in der Familie, aber auch ein ansprechender Lern-Ort, an dem man gerne lernen will (Stichwort: Spaß am Lernen)) wirkt zudem unterstützend.
    Vielleicht kann auch in der Tat eine andere Kontaktperson wie ein Nachhilfelehrer etwas von diesen Widerständen auflösen.


    Ich frage mich aber auch, wann eine gute Zeit zum Lernen (Hausaufgaben) ist.
    Wir kennen das doch selber auch, wenn wir ehrlich sind, dass man dieses "Mittagsloch" bzw. Nachmittagsloch hat und da alles funktioniert, aber nicht die Konzentration auf die Arbeit. Natürlich ist der Gedanke schön und auch verlockend, dass man die Hausaufgaben nach dem Mittagessen dann schnell erledigt und vom Tisch hat, aber vielleicht passt die Uhrzeit einfach nicht, v.a. wenn Ihr Sohn direkt nach dem Unterricht 2 Stunden lang einfach Kind sein und spielen und toben durfte. Sich nach solch einer schönen Zeit des Kindseins dann nochmal diszipliniert hinsetzen zu müssen, ist ja schon auch eine Herausforderung.


    Haben Sie darüber denn schon mit Ihrem Sohn gesprochen? Haben Sie ihn schon gefragt, was ihm helfen würde, damit er seine Hausaufgaben schafft? Wann vielleicht auch ein guter Zeitpunkt dafür wäre? So wie er sich verhält, wenn es um die Hausaufgaben geht, scheint bei ihm ja einfach die Luft für jegliche Motivation völlig draußen zu sein und er findet einfach nicht mehr in diesen "Lernmodus" zurück. Durch die Betreuung, in der man spielen darf und keine Hausaufgaben machen muss, ist er ganz auf Spielen eingestellt.


    Und wann gibt es bei Ihnen Mittagessen? Isst Ihr Sohn dann in der Schulbetreuung? Denn bis 13.30 Uhr ist ja eine lange Zeit.


    Ich freue mich auf Ihre Antwort.


    Klara

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