Unantastbares ;)

  • Hallo, ich mal wieder :D


    Ich hatte mit der Kleinen gestern (mal wieder) eine Diskussion über bestimmte Sachen in ihrem Zimmer, die nicht angefasst werden dürfen. Grundsätzlich akzeptiere ich das. Schließlich sind das ihre Sachen und ihr Zimmer. Aber ich finde schon, dass man gewisse Dinge ab und zu mal waschen sollte. Bei ihr ist das ein Kuschelhase, den sie immer mit ins Bett nimmt. Der klebt schon etwas. *hüstel* Und dann gibt es da noch das Lieblingssweatshirt. Das zieht sie immer abends an. Jeden Abend. Schon seitdem sie hier eingezogen ist und das ist schon ein paar Monate her. Das riecht inzwischen auch etwas ...


    Ich habe alles versucht. "Der Hase fühlt sich sauber viel besser." "Das riecht dann toll." "Weißte, das ist auch nicht wirklich gesund, wenn man das nie wäscht." "Komm, wir waschen das zusammen und gucken dabei zu." "Du kannst den Hasen auch mit in die Badewanne nehmen." ...


    Was ich vermeiden will, einfach autoritär zu sagen: "So, das wird jetzt gewaschen." Oder die Sachen zu waschen, wenn die Kleine in der Schule ist. Denn natürlich merkt sie das. Das wäre ein Vertrauensbruch.


    Ich kriege auch nicht raus, warum die Sachen nicht gewaschen werden dürfen. Es scheint eine besondere Bewandtnis zu haben, aber egal, wie ich frage, sie kann es nicht wirklich erklären.


    Was kann ich noch probieren, damit die beiden Dinge mal den Weg in die Waschmaschine finden?

  • Hallo Tecret,


    ja, das klingt nach einer komplizierten Situation. Alles, was mir beim Lesen als erstes eingefallen ist, haben Sie bereits ausprobiert. Der Pulli und der Hase scheinen eine wichtige Bedeutung zu haben, wobei es eigentlich nicht ganz ungewöhnlich ist, dass Kinder nicht möchten, dass ihre Kuscheltiere und Schlafensgefährten gewaschen werden. Die Tiere sind dann nicht mehr die "alten". Da gehen die Bedürfnisse der Erwachsenen und die der Kinder eindeutig auseinander.


    Ich finde es gut, dass Sie nicht die Radikal- oder Heimlichlösung wählen wollen, denn das würde signalisieren, dass Sie die Gefühle des Mädchens nicht ernst nehmen.


    Sie haben geschrieben, dass Sie bereits versucht haben, heraus zu finden, warum sie nicht möchte, dass die Sachen gewaschen werden. Da liegt, denke ich, der Schlüssel zur Lösung. Grundsätzlich ist es immer hilfreich, über die Gefühle zu sprechen und nicht nach dem "warum" zu fragen. "Warum-Fragen" sind für Kinder in dem Alter schwierig zu beantworten, weil dies ein kausuales Denken voraussetzt. Vielleicht versuchen Sie es mal über eine der folgende Geprächsansätze.


    • Eröffnen Sie das Gespräch eher "hintenrum". Sprechen Sie über den Pulli und den Hasen, z. B. mit der Feststellung: "Das ist Dein Lieblingspulli, oder? Fühlst Du Dich dann gut, wenn Du ihn trägst? Fühlst Du Dich dann sicher? Wenn der Hase nicht mit ins Bette könnte, fühlst Du Dich dann alleine? Beschützt Dich der Hase nachts? Hast Du sonst Angst?..." Je nachdem, was sie dann antwortet, können Sie auf die Gefühle eingehen und Lösungen suchen.
    • Vielleicht weiß Ihr Lebensgefährte, warum diese Dinge eine so große Bedeutung haben. Der Pulli und der Hase bekommen beide ja anscheinend ihre Bedeutung am Abend bzw. der Nacht. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit der Vorgeschichte des Mädchens?
    • Sie haben ja bereits Erfahrungen im Aushandeln von Kompromissen gemacht. Argumentieren Sie weniger rational, sondern teilen Sie dem Mädchen Ihre Gefühle mit, diese kann sie vielleicht leichter nachvollziehen. Sie könnten z. B. sagen: "Ich würde so gerne den Hasen und den Pulli waschen und ich bin traurig darüber, dass Du das nicht möchtest. Ich mache mir Sorgen, weil es nicht gesund ist, wenn... . Wie können wir das Problem denn lösen? Hast Du eine Idee?"
    • Vielleicht können Sie auch die Situation mit dem Opa aufgreifen. (Da braucht es allerdings etwas Einfühlungsvermögen!) Sie hat ja nun die Erfahrung, wie es ist, wenn jemand schlecht riecht. Darüber könnten Sie herleiten, dass es nicht schön ist, wenn man schlecht riecht und dass der Hase sich nicht wohl fühlt.
    • Sie könnten auch über ein anderes Kuscheltier mit dem Hasen ins Gespräch kommen. Wenn das Mädchen durch den Hasen sprechen kann, fällt es ihr vielleicht leichter, zu erzählen, welche Bedeutung er hat.

    Viel Erfolg wünscht
    Anne

  • Haha, ich hab's geschafft! :D


    Es ging hauptsächlich darum, dass die Sachen nicht greifbar sein könnten, weil die ja erst mal trocknen müssen und so. Da könnte es ja passieren, dass sie am Abend nicht zur Verfügung stünden.


    Ich hab ihr daraufhin versprochen, dass sie auf keinen Fall darauf verzichten müsste. Da wir keinen Trockner haben, sind wir zusammen in einen Waschsalon gegangen, haben die Sachen gewaschen und anschließend in einen Trockner gesteckt. Damit konnte sie das Sweatshirt am Abend wieder anziehen und den Hasen mit ins Bett nehmen.


    Jetzt muss ich mir zwar in Zukunft was einfallen lassen, wie ich das Sweatshirt an einem Tag trocken kriege, denn ständig einen Waschsalon aufsuchen, wäre etwas umständlich, aber zumindest darf ich es jetzt ab und zu waschen.
    Vielleicht findet sich ja irgendwann noch ein zweites Lieblingssweatshirt, sodass gewechselt werden kann.

  • Hallo!


    Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Hartnäckigkeit und dieser Engelsgeduld! Jetzt haben Sie ja auch einen tollen (Teil)Erfolg zu verbuchen!!
    Vielleicht lässt sich die Kleine in Zukunft ja darauf ein, dass jeweils 1 Teil abwechselnd in die Maschine darf. Sie kann entscheiden, ob Tierchen oder Shirt, so dass sie immer noch eins greifbar hat, während das Andere seine Runden in der Waschmaschine dreht!


    Weiterhin viel ERrolg!!

  • Hallo!


    Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Hartnäckigkeit und dieser Engelsgeduld! Jetzt haben Sie ja auch einen tollen (Teil)Erfolg zu verbuchen!!
    Vielleicht lässt sich die Kleine in Zukunft ja darauf ein, dass jeweils 1 Teil abwechselnd in die Maschine darf. Sie kann entscheiden, ob Tierchen oder Shirt, so dass sie immer noch eins greifbar hat, während das Andere seine Runden in der Waschmaschine dreht!


    Weiterhin viel ERrolg!!

    Da sehe ich schwarz, denn die sind wohl befreundet. :D
    Aber vielleicht kann ich ja noch einen 3. Freund dazu schmuggeln, der immer solange aufpasst, bis die anderen Freunde wieder da sind.

  • !


    und Ihre Ideen sehr einfühlsam und altersgerecht! Weiter so und herzlichen Dank dafür! :thumbup:


    Da sehe ich schwarz, denn die sind wohl befreundet. :D
    Aber vielleicht kann ich ja noch einen 3. Freund dazu schmuggeln, der immer solange aufpasst, bis die anderen Freunde wieder da sind.

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