Sport

  • Und gleich die nächste Frage ;)


    Die Kleine fängt jetzt schon damit an, dass sie den Sportunterricht in der Schule "doof" findet. Die benutzen da so harte Bälle, sagt sie, und offenbar fangen sie schon mit Geräteturnen an, wovor sie Angst hat.


    Ich dachte immer, da hätte sich seit meiner Schulzeit was geändert und man würde heute was Modernes machen. Denn ich fand das auch immer schlimm und hab mich da so durchgemogelt.
    Schade, dass man da offenbar nichts gelernt hat.


    Aber das ändert ja nichts. Sie wird die nächsten 10, 12 Jahre Sportunterricht haben und sich damit auseinandersetzen müssen. Ich hab mir die Sportlehrer mit der Zeit "erzogen", aber ich weiß nicht, ob das der richtige Rat für die Kleine ist.

  • Hallo Tecret,


    oh ja - Schulsport löst auch bei mir keine positiven Erinnerungen aus. Heute bin ich aber begeisterte Hobbysportlerin und nehme freiwillig :) an Wettkämpfen teil.


    Sie wird die nächsten 10, 12 Jahre Sportunterricht haben und sich damit auseinandersetzen müssen. Ich hab mir die Sportlehrer mit der Zeit "erzogen", aber ich weiß nicht, ob das der richtige Rat für die Kleine ist.


    (Wie haben Sie es denn geschafft, sich Ihre Sportlehrer zu "erziehen"?)



    Eltern möchten ihre Kinder verständlicherweise gerne vor allen unangenehmen Erfahrungen im Leben schützen. Ich denke aber, dass dies zum Einen nicht immer möglich und zum anderen auch nicht sinnvoll ist. Kinder wachsen auch daran, dass sie sich unangenehmen Situationen stellen müssen und Ängste überwinden lernen. Dies fördert die Entwicklung von Selbstbewusstsein und Selbständigkeit. Wichtig ist dabei, die Kinder mit Herausforderungen nicht allein zu lassen, sondern ein offenes Ohr für Ängste und Unsicherheiten zu haben und sie dann zu ermutigen, sich den Anforderungen zu stellen. Deshalb denke ich, dass Ihr oben zitierter erster Satz zutrifft.


    Das Mädchen hat ja erst wenig Erfahrungen mit dem Schulsport und es werden ja sehr unterschiedliche Sportarten durchgeführt, von denen ihr einige dann vielleicht mehr liegen und andere weniger und auch die Sportlehrer werden wechseln mit jeweils unterschiedlichen Arten zu unterrichten.


    Sie können dem Kind helfen, in dem Sie sie ermutigen und vielleicht Tipps geben, wie man einen Ball fängt, ohne das dies weh tut. Wenn sie zusammen in der Freizeit spielerisch sportlich aktiv sind, trägt dies dazu bei, dass das Kind sich auch im Sportunterricht mehr zutraut, mehr Erfolgerlebnisse hat und Sport nicht insgesamt als etwas Negatives abspeichert. Vielleicht hat das Mädchen auch selbst eine Idee, was ihr helfen könnte, den Sportunterricht angenehmer zu machen?


    Sportliche Zeiten wünscht


    Anne

  • Hallo Ihr Lieben,


    mir geht es auch so, dass ich deutlich mehr schlechte Erinnerungen an den Schulsport habe als gute Erfahrungen. Leider ist der Sportunterricht bis heute geprägt von einem extremen Leistungsgedanken und die Lehrpläne sind recht traditionell und konservativ. Mit modernem Sport und eitgemäßer Bewegung hat das recht wenig zu tun.

    Sie können dem Kind helfen, in dem Sie sie ermutigen und vielleicht Tipps geben, wie man einen Ball fängt, ohne das dies weh tut. Wenn sie zusammen in der Freizeit spielerisch sportlich aktiv sind, trägt dies dazu bei, dass das Kind sich auch im Sportunterricht mehr zutraut, mehr Erfolgerlebnisse hat und Sport nicht insgesamt als etwas Negatives abspeichert. Vielleicht hat das Mädchen auch selbst eine Idee, was ihr helfen könnte, den Sportunterricht angenehmer zu machen?

    Ich gebe Anne absolut Recht und möchte Sie ebenfalls darin bestärken, mit dem Mädchen in Ihrer gemeinsamen Freizeit einen anderen Sport zu leben - eben einen, der Spaß und Freude macht, damit die Freude und die Begeisterung für körperliche Aktivität und Bewegung nicht auf der Strecke bleibt.


    Wichtig finde ich, dem Mädchen auch hier wieder klar zu sagen, welche Erfahrungen Sie selbst gemacht haben. So können Sie Verständnis ausdrücken - und außerdem Leichtigkeit und auch eine gewisse Gelassenheit ins Thema bringen. Zudem müssen wir letztlich doch alle irgendwann lernen und erfahren, dass man sich auch ab und an "durchbeißen" muss, dass nicht stets nur alles rosig ist und schön, sondern auch auf den ersten Blick (oder auch auf den zweiten und dritten noch) Unangenehmes bewältigt werden will.
    Offene Kommunikation, Verständnis und Hilfestellung scheint mir an dieser Stelle sehr hilfreich.
    Bleiben Sie offen, erzählen Sie gerne von sich und Ihren Erfahrungen, zeigen Sie Mitgefühl und machen Sie Mut!

  • Zitat

    (Wie haben Sie es denn geschafft, sich Ihre Sportlehrer zu "erziehen"?)

    Oh, ich war großartig im manipulativem Quengeln. ;) "Wir können ja Ball spielen, aber doch nicht mit so einem harten Ball!!! Dabei kann man sich ja verletzen!" - "Ich finde das voll gemein von Ihnen, dass Sie uns dazu zwingen, eine Rolle über die Barrenstange zu machen. Das tut immer sooo weh!!!" Irgendwann hat jeder kapituliert, es wurde dann mit Softbällen gespielt und wer für Geräteturnen nichts übrig hatte, kam da mehr oder weniger elegant drum herum.


    Aber ich weiß nicht, ob es gut ist, die Kleine zum manipulativem Quengeln anzustiften. Nachher macht sie das immer und überall, wenn sie feststellt, dass das funktioniert.
    Ich hatte es deswegen nicht unbedingt leicht. Zwar kann ich mich sehr gut durchsetzen, aber ich bin auch immer wieder bei Autoritäten angeeckt. Ich war das, was man eine streitbare Schülerin nennt, denn dem manipulativem Quengeln folgte später die Diskussion - und zwar mit sämtlichen Lehrern und auch mit dem Rektor über Sinn und Unsinn von Maßnahmen oder auch Unterrichtsstoff. Zwar immer auf einer fundierten Basis (was bedeutete, dass ich viel recherchieren musste und darüber auch viel gelernt habe), aber es kam nicht immer gut an. Das habe ich auch mit ins Berufsleben genommen - und Chefs gefällt es nicht immer, wenn man ihnen widerspricht ... ;)
    Ich sehe zwar immer wieder, dass sich die Leute zu viel gefallen lassen, aber Rebellentum hat eben auch seine Schattenseiten.

    Sie können dem Kind helfen, in dem Sie sie ermutigen und vielleicht Tipps geben, wie man einen Ball fängt, ohne das dies weh tut. Wenn sie zusammen in der Freizeit spielerisch sportlich aktiv sind, trägt dies dazu bei, dass das Kind sich auch im Sportunterricht mehr zutraut, mehr Erfolgerlebnisse hat und Sport nicht insgesamt als etwas Negatives abspeichert. Vielleicht hat das Mädchen auch selbst eine Idee, was ihr helfen könnte, den Sportunterricht angenehmer zu machen?

    Ich überlege gerade gemeinsam mit meinem LG, ob man nebenbei einen Sportkurs für sie anfängt, damit sie auch was Positives hat. Aber das muss natürlich zu ihr passen. Vielleicht kann man ja verschiedene Schnupperkurse machen. Mal schauen.

    mir geht es auch so, dass ich deutlich mehr schlechte Erinnerungen an den Schulsport habe als gute Erfahrungen. Leider ist der Sportunterricht bis heute geprägt von einem extremen Leistungsgedanken und die Lehrpläne sind recht traditionell und konservativ. Mit modernem Sport und eitgemäßer Bewegung hat das recht wenig zu tun.

    Erstaunlich, oder? Ganze Schülergenerationen, die keinen Spaß am schulischen Sportunterricht hatten, aber es wird immer noch so gemacht wie früher, obwohl es so viele Möglichkeiten gibt. Schließlich sollte der Sportunterricht den Zweck haben, Kindern die Freude an der Bewegung zu vermitteln und sie dazu motivieren, eine Sportart zu betreiben.

  • Hallo Tecret,

    Aber ich weiß nicht, ob es gut ist, die Kleine zum manipulativem Quengeln anzustiften. ...


    Ich sehe zwar immer wieder, dass sich die Leute zu viel gefallen lassen, aber Rebellentum hat eben auch seine Schattenseiten.

    Ich stimme Ihnen zu, dass es aus vielerlei Gründen (z. B. Arbeitsplatzverlust) bei Menschen die Tendenz gibt, sich zu (?) viel gefallen zu lassen. Auf der anderen Seite erlebe ich aber auch häufig ein "Klagen auf hohem Niveau". Es ist nicht immer einfach, zu entscheiden, wann ein Protest wirklich angebracht ist und wann man sich auch mal mit Situationen arrangieren muss, auch wenn sie einem nicht gefallen.


    Ich denke auch, dass es kein guter Weg ist, das Mädchen zum "manipulativen Quengeln" (wie sie es so treffend nennen) zu animieren, sondern sie - wie bereits geschrieben - zu ermutigen, sich der Anforderung zu stellen und dadurch an Selbstbewusstsein zu gewinnen. Die Idee, in verschiedene Sportarten hereinzuschnuppern, finde ich sehr gut. Hat sie denn selbst schon einen Wunsch, was sie gerne ausprobieren möchte?


    Anne

  • Hallo,
    ich stimme meiner Kollegin Anne absolut zu. Es ist stets situationsabhängig, wie viel und wie lange man etwas erdulden und aushalten sollte, sich arrangieren sollte und wann es angebracht ist, sich zu wehren, zu reklamieren und/ oder zu kämpfen.
    "Manipulatives Quengeln" erscheint mir auch wenig sinnvoll, denn Manipulation kann und darf nicht die Lösung sein.
    Wichtig finde auch ich, mit dem Mädchen heraus zu finden, welche Art von Bewegung ihm gefallen würde... sei es eine Form von Tanz, Ballett, Ballsport, Leichtatlethik, Schwimmen, Reiten, Radfahren, Yoga, Karate, Aikido, Tennis, Reiten, Joggen etc. etc.
    Oft sind vergünstigte oder kostenlose Schnupperstunden bei Vereinen, Sportschulen und Yogaschulen möglich.


    Seien Sie neugierig und experimentierfreudig!

  • Die "Begeisterung" hält an. :rolleyes: Ich hoffe, die machen bald mal was, was ihr Spaß macht, denn sonst wird das sicher ein beständiger Kampf, sie dazu zu überreden, es wenigstens mal auszuprobieren.


    Sie ist generell nicht sonderlich "sportlich", sondern eher der ruhige Typ, der lieber bastelt, malt und so was. Insofern wird es nicht leicht werden, etwas zu finden, was ihr entspricht. Am ehesten wohl was Lockeres mit Tanz oder so, bei dem nicht so eine unbedingte Leistung gefordert wird. Wir müssen mal schauen, was hier in der Gegend so angeboten wird.

  • Hallo Tecret,


    manche Dinge brauchen leider etwas Zeit und so wie Sie es beschreiben, wird das Mädchen vermutlich auch keine überzeugte Sportunterrichtliebhaberin werden. Aber das Leben ist leider nicht so, dass es nur Dinge für einen bereit hält, die einem Freude bereiten.


    Wenn man mal so zurückblickt auf das, was einem selbst unangenehm war, ist es doch in der Regel so, dass man hinterher sagen kann: Das hat mir nicht gefallen, aber ich habe es hinter mich gebracht. Dann schaffe ich auch das, was noch vor mir liegt.


    Ich finde es gut, dass Sie eine Sportart suchen wollen, bei der es nicht um Leistung, sondern um Spass geht, denn genau darum geht es ja: Dem Mädchen zu vermitteln, dass Bewegung Spass machen kann.


    Viel Ausdauer wünscht


    Anne

  • Diese Woche haben sie endlich mal was gemacht, was sie "nicht ganz so schlimm" fand. Na ja, Begeisterung geht anders, aber zumindest mal ein Lichtblick.


    Derweil haben wir eine Gruppe gefunden, die Tanz und Seilspringen miteinander verbindet. Da sie es gerade mit Springen hat (Gummitwist :D ), fand sie das ganz gut und hat sich dazu bereit erklärt, da mal einen Schnupperkurs zu machen.


    Bin mal gespannt, wie sie es findet. :)

  • Hallo Tecret,


    Begeisterung über den Schulsport wäre vielleicht auch etwas zu viel verlangt ;) , aber das sind doch mal positive Neuigkeiten. Es wäre ja auch unnormal, wenn man alle Fächer in der Schule gleich gern mögen würde. Die Begabungen und Talente der Kinder sind nun mal unterschiedlich, genau wie bei uns Erwachsenen auch und das ist - finde ich - ganz gut so. Ein Kind findet Mathe doof, ein anderes Kunst und das dritte eben Sport.


    Schön, dass sie einen geeigneten Schnupperkurs gefunden haben. Da wünsche ich Ihnen, dass es ein Kurs ohne Leistungsdruck ist und das Mädchen ganz viel Spass dabei hat.


    Anne

  • Hallo Tecret,


    unser Körper, unser gesamter Organsmus braucht Ruhe und auch Bewegung, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Sogar unsere Knochen brauchen Entlastung und Belastung, um gesund und stark zu bleiben.
    Wir sind alle individuell und ich kann sehr gut nachempfinden, keine Lust auf Leistungsdruck zu haben, was Bewegung und Sport betrifft.
    Diese Kombination von Tanz und Seilspringen klingt sehr gut, sehr spielerisch und voller Leichtigkeit.


    Weitere Ideen für Bewegung ohne Leistungsdruck wären von meiner Seite:
    Kinderyoga, Qi Gong, Tanzen (ohne Ballett) und Tai Chi.


    Kinderyoga können Sie auch selbst mit dem Mädchen ausprobieren.
    Es gibt sehr gute Bücher zum Thema, die einfach Spaß machen wie z.B.
    http://www.amazon.de/Yoga-Kind…TF8&qid=1350064380&sr=8-2


    http://www.amazon.de/Yoga-mit-…1350064440&sr=1-1-catcorr


    DVD:
    http://www.amazon.de/Yoga-Reih…TF8&qid=1350064380&sr=8-1

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