Wie würdet Ihr anfangen

  • Hallo ihr lieben Eltern und Erzieher,


    ich bin leider noch keine Mutter aber habe für die Zukunft eine Chance bekommen ehrenamtlich einen offenen Kinderlesezirkel zu leiten, was für die Kinder kostenlos sein soll.Ich habe immer Kinderlesezirkel hoch geschätzt und war persönlich sehr erfreut, dass in meiner Heimatstadt einen offenen Raum zur Entfaltung
    gibt. Einen Raum, in dem das Kind Eintritt in verschiedene Welten, Gedanken und Geschichten hat.
    Ein Konzept steht schon fest.
    Nun darf ich in meiner neuen Wohnort für Kinder Bücher vorstellen und ihnen daraus lesen
    Aber leider weiß ich nicht, wie ich meine erste Stunde leiten soll.
    Ich bin schon Tag und Nacht auf der Suche nach Antworten.


    Ich bin heute auf die Seite gestoßen und wollte euch, da Ihr die Erfahren seid, einiges fragen:


    Meine Fragen beziehen sich eher auf den ersten Tag, wo die Kinder mich zum ersten Mal sehen und kennen lernen werden.
    Wie Soll ich anfangen und auf was soll ich achten, damit die Kinder wieder kommen.


    Ist die Idee einen kurzen Kennenlernzettel zu verteilen gut?
    Ich dachte daran, dass es eventuell sinnvoll wäre, die Kinder aufschreiben zu lassen, was sie interessiert,was ihre Hobbys sind usw.



    Nur nebenbei, dass sind Kinder mit Migrationshintergrund und mir wurde gesagt, dass keiner bis jetzt sie dazu bewegen konnte mehr zu lesen.
    Sie sollen mich nach der Nachhilfe ( Kinderlesezirkel und Nachhilfe finden im selben Gebäude statt) kennen lernen und erfahren, dass nun auch die Möglichkeit gibt freiwillig an einem Zirkel teilzunehmen.
    Und ich möchte mein Bestes geben und sie dazu bewegen von sich aus die Interesse an Bücher zu bilden, nämlich dass Bücher nicht langweilig sind, sondern eine Quelle sind, für den Eintritt in verschiedene Welten, Gedanken und Geschichten.


    Ich freue mich sehr auf eure Ratschläge, Empfehlungen und Tipps.


    Liebe Grüße
    Sandra

  • hallo und herzlich willkommen Sandra


    Das ist eine schöne Idee und du hast es ganz nett geschrieben. Doch ich frage mich die ganze Zeit, wie alt die Kinder sind und wie lange sie schon hier sind, können sie schon deutsch sprechen und lesen, die du damit erreichen willst?

  • hallo und herzlich willkommen Sandra


    Das ist eine schöne Idee und du hast es ganz nett geschrieben. Doch ich frage mich die ganze Zeit, wie alt die Kinder sind und wie lange sie schon hier sind, können sie schon deutsch sprechen und lesen, die du damit erreichen willst?

    Vielen Dank für deine Rückmeldung und nette Worte.


    Die Gruppe besteht aus 6-10jährigen und sind Kinder,die hier geboren sind.Also lesen und schreiben können sie schon.:)

  • ok, also gehen sie schon alle zur Schule, wobei 6 jährige erst Klässler ) noch nicht lesen können, sondern dabei sind das zu lernen. Das ist ein großer und wichtiger Unterschied, wenn auch diese Kinder erreicht werden sollen.


    Ich weiß nicht ob es gut ankommt, diese Altersgruppe so zu mischen, denn die 6 bis 7 jährigen sind den 8 bis 10 jährigen deutlich unterlegen mit dem " lesen können " und des Hinhaltes der Bücher zu verstehen.


    Ich persönlich würde das trennen, Anfänger und Fortgeschrittene!



    Ich würde mich den Kindern vorstellen, erzählen was ich mache und was du mit dieser Gruppe ( Kinderlesezirkel ) erreichen möchtest, bzw was das ist.


    Aus Erfahrung kann ich dir sagen, das 10 jährige nicht gerne ihre Zeit mit 6 jährigen verbringen,das sehe ich hier deutlich bei meinem Sohn.

  • Hallo,


    meine Tochter hat keine Probleme Aktivitäten mit Erstklässlern zu machen, sie ist in der 4. Klasse. Aber sie ist das auch gewohnt aus der Schule.
    Ich würde zunächste vorlesen. Dann könnte man den Kindern sagen, sie sollen beim nächsten Mal Bücher mitbringen, und dann haben sie dort eine Lesezeit, in der sie lesen können, und dabei dürfen sie sich auf und unter die Tische legen. Entweder gibt es dort schon Decken und Kissen oder sie DÜRFEN (nicht sollen) sich Decken und Kissen mitbringen. Am Ende gibt es eine Traumreise oder ein Spiel im Kreis.
    Aber es kommt echt auf die Kinder an, ob sie das anspricht oder nicht.


    Viel Erfolg.

  • Hallo Sermus,


    herzlich willlkommen. Ich finde dieses Projekt ganz großartig und kann gut verstehen, dass Sie da so große Lust darauf haben und sich sehr freuen, diesen Kindern das Thema Lesen näher bringen zu dürfen.


    Ich finde die Alterspanne 6 bis 10 Jahre auch groß. Selbst habe ich schon mehrere Male Kinderyoga genau mit dieser Altersgruppe unterrichtet. Anfangs geht das noch ganz gut, aber nach einigen Terminen spürt man dann mehr und mehr, dass die Altersspanne einfach zu groß ist, weil die 10-jährigen unterfordert sind, wenn man sich an den Jüngeren orientiert und die Kleinen beginnen dann schnell zu stören und Blödsinn zu machen, weil die wiederum unterfordert sind, wenn man versucht, die Großen zu integrieren.


    Es spricht aber ja nichts dagegen, erstmal in einer Gruppe zu starten für 1,2 oder 3 Termine - aber im Vorfeld abzuklären, ob Sie die Gruppe auch trennen dürfen in 6-8 Jahre und in 9-10 Jahre.


    Ich würde keine Kennenlern-Zettel verteilen, die mit Infos bedruckt sind. Das brauchen Kinder in dem Alter nicht, sondern sie wollen spielen. Warum das Kennenlernen nicht einfach im Gespräch machen, in dem man im Kreis zusammensitzt und sie dürfen Fragen stellen, wer Sie sind und sich danach auch selber vorstellen.
    Vielleicht kombinieren Sie das mit einer Klangschale. Derjenige, der spricht, darf ein Mal die Klangschale anschlagen und sagen, wie er heißt, wie alt er ist und aus welchem Land er ursprünglich kommt. So können Sie auch ganz spielerisch Hobbys erfragen und sich während dieser spielerischen Vorstellungsrunde Notizen machen.
    Ich mache sehr gute Erfahrungen mit diesem Klangschalenspiel, weil die Kinder dabei sehr konzentriert sind und es ihnen einfach Spaß macht, die Klangschale zum Klingen zu bringen. Erst wenn die Schale nicht mehr klingt, geht sie weiter an das nächste Kind.


    Und ich würde Ihnen dann erklären, warum sie alle hier sind und was Sie mit Ihnen entdecken wollen.


    Beim Bücher vorstellen würde ich anfangs mit Kurzgeschichten beginnen. Spannende und lustige Geschichten sind dabei sicherlich am beliebtesten. Später können Sie dann ja auch Bücher vorstellen, die ganze Romane sind. Und zu den Kurzgeschichten passt es ja auch vielleicht, dass die Kinder im Anschluss an die Geschichte etwas Passendes basteln dürfen oder etwas malen. Oder sie probieren aus, ob die Kinder der Geschichte lauschen können und nebenbei ein Mandala ausmalen wollen. Oder die Kinder dürfen sich verkleiden oder Sie machen Kinderschminken, passend zur Geschichte.... Ältere Kinder haben sicherlich auch Lust, Hintergründe zu Geschichten zu recherchieren bzw. kennenzulernen (z.B. Wo liegt das Land auf dem Globus, in dem die Geschichte spielt. Wie sieht es da aus, wie sehen die Menschen aus, welche Tiere leben dort, wie ist das Klina?)


    Ich würde da ganz spielerisch und experimentell rangehen. So lernen sie auch die Kinder besser kennen und spüren schnell, wie lange sie sich konzentrieren können.
    Vielleicht wäre es außerdem eine gute Idee, noch eine kleine Bewegungseinheit mit einzubauen. Dann geht das mit dem Stillsein und ruhig sitzen auch leichter.



    Herzliche Grüße
    Klara

  • Hallo ^^


    falls du die Kinder in Gruppen einteilst, würde ich schauen, dass es für die Jüngeren nicht allzu lange geht... Manchmal reichen da schon 30min. oder du machst zwischendurch ein kurzes Bewegungsspiel zum Auflockern.


    Ich würde die Kinder von Anfang an miteinbeziehen und fragen, auf welche Kinderbücher oder Geschichten sie grundsätzlich Lust haben... manchmal bietet es sich auch an, dass die Kinder zu einem bestimmtem Thema etwas von zu Hause mitbringen, was sie mit der Geschichte verbinden... wenn die Geschichte z.B. von unterschiedlichen Kulturen handelt.


    Du kannst auch die Kinder, welche schon lesen können, vorlesen lassen...


    Ich würde am Ende des Lesezirkels immer eine Abschlussrunde machen... in Form einer Traumreise, einer Erzählrunde o.ä.,...



    Grüße

  • Wie läuft denn so ein Lesezirkel ab? Liest du die ganze Zeit vor?
    Ich könnte mir vorstellen, dass es dann für viele langweilig wird, oder?
    Vielleicht könnte man mit Handpuppen und Ähnlichem arbeiten. Jeweils etwas zur Geschichte passendes. Ein Globus zum Nachschauen, wenn es um fremde Länder geht o.ä.

  • Hi, ich habe zwar keine Kinder in dem Alter, würde die Gruppen vom Bauchgefühl her aber auch teilen und jeweils unterschiedliche Methoden zum Mitmachen/Einbeziehen anwenden, die grossen aktiver als die Kleinen und vll auch Lesepatenschaften unter den Kinder der Gruppen anregen.

  • Ich habe noch nie von Lesezirkeln gehört, finde die Idee aber ganz toll.
    Die nötige Gestaltung von so einem Zusammensein ist sicher vor allem von den Kindern abhängig, die dann kommen. Ich würde mir keine allzu große Gedanken machen und einfach starten. So merkst du am besten, was gut ankommt und was du noch verändern musst.

  • Die Idee finde ich klasse. Mach dir keine all zu großen Gedanken sondern lasse es auf dich drauf zu kommen. Ich würde den Raum nett und gemütlich gestalten. Laß die Kinder auf Decken oder Kissen sitzen. In der ersten Runde kann man ja alle Kinder zusammen nehmen. Ob du dann später nach Alter trennst, wirst du sehen wie es sich entwickelt. Man kann mit einer Vorstellrunde beginnen, jeder nennt seinen Namen und was er sonst noch über sich erzählen möchte. Vielleicht auch noch, was er für Hobbies hat oder was für Bücher er mag. Mach dir evtl ein paar Notizen, es fliegen ja viele Infos auf dich zu. Ihr könnt ja besprechen, was für Bücher ihr gern lesen möchtet oder auch ob ihr über Bücher diskutieren möchtet. Ich würde vielleicht ein paar Gummibärchen bereit stellen, das lockert die Situation etwas auf. Du machst das schon gut, da bin ich mir sicher.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!