Meinungsbild zum Thema Erziehung (Medien, Freizeit, Ernährung)

  • Hallo liebe Eltern,


    Im Rahmen unseres Studiums wollen wir uns ein Bild machen von eurer Erziehung.
    Wir fragen uns:


    1. Wie regelt ihr den Medienkonsum eurer Kinder? Insbesondere TV, Spielkonsole, Handy....
    2. Wie selbstbestimmt ist die Freizeit eurer Kinder? Gibt es feste Freizeitaktivitäten (wöchentlicher Sport, Instrument, ...) ?
    3. Gibt es geregelte Mahlzeiten? Wer bestimmt was und wann auf den Tisch kommt?


    Ihr würdet uns sehr weiter helfen :)
    4 Studentinnen aus Erfurt

  • Hallo studies17


    Zu1: TV Zeiten werden von uns vorgegeben und auch wir entscheiden was unser Sohn, 10 Jahre, sich ansehen darf und was nicht. Bei PC, Spielkonsole oder Handy brauchen wir es nicht vorgeben, da es ihn nicht wirklich interessiert und somit Monate lang nicht angerührt wird. Wenn er allerdings mal auf YouTube Filme schauen will, sagen wir ihm auch, ob das was für ihn ist oder nicht.


    Zu2: unser Sohn darf seine freie Zeit selbst gestalten. Zwei bis 3 mal por Woche geht er zum Judo.


    Zu3: wir haben feste Essenszeiten. Wenn es möglich ist, essen wir alle zusammen, in der Woche allerdings ohne den Papa da er arbeitet. Da wird nur das Abendessen zusammen genommen.
    Ich frage fast täglich, was ich am nächsten Tag kochen soll.

  • Hallo,


    meine Tochter ist 10 Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Zunächst einmal "erziehe" ich meine Tochter nicht, sondern begleite sie. Dann zu den Fragen:

    1. Wie regelt ihr den Medienkonsum eurer Kinder? Insbesondere TV, Spielkonsole, Handy....

    TV haben wir nicht. Wir schauen sporadisch Filme am Laptop, dann auch mal einen richtigen Filmnachmittag mit zwei Filmen zu anderthalb Stunden. Dafür dann aber wochenlang auch wieder nichts. Eine Zeit lang haben wir auch eine Serie auf DVD geschaut, da haben wir regelmäßig geguckt. Also so, wie es das Leben zu uns bringt. Aber eigentlich schaut meine Tochter sehr selten Filme. Kindernachrichten haben wir mal angefangen, die fanden wir aber doof, außerdem war die Zeit schlecht und wir hatten auch keine Lust, jeden Tag zu schauen, was das dann aber irgendwie mit sich bringt, und nach ca. einer Woche ist das dann von allein gestorben. Wir schauen fast ausschließlich zusammen. Die Länge und was geschaut wird, klären wir im Gespräch. D.h. wir regeln das gemeinsam. Spielekonsole haben wir nicht, meine Tochter interessiert sich aber auch nicht dafür. Handy hat sie auch nicht, und für mein Handy interessiert sie sich nicht. Sollte bezeiten der Wunsch nach einem Handy entstehen, werden wir es ihr nicht verbieten und zusammen schauen, was wir wie gut finden und was benötigt ist und was nicht. Internet interessiert nicht. Bücher stehen nahezu unbegrenzt zur Verfügung, da kann sie auch so viel sie möchte. Radio hören wir gemeinsam und besprechen ggf., was dort gesendet wird. Eine Weile haben wir bestimmte Sendungen regelmäßig gehört, aber die Zeiten passen nicht so gut. Dabei sind wir immer auch anderen Tätigkeiten nachgegangen, z.B. gemeinsames Malen oder Puzzlen oder sie hat gespielt. Hörspiele und Hörbücher sind von Zeit zu Zeit angesagt, manchmal begrenze ich, wenn mir z.B. die Stimme der Sprecherin auf die Nerven geht, manchmal stecke ich auch zurück, sodass die Interessen jedes einzelnen immer mal gewahrt werden oder auch jeder mal zurücksteckt für den anderen.


    2. Wie selbstbestimmt ist die Freizeit eurer Kinder? Gibt es feste Freizeitaktivitäten (wöchentlicher Sport, Instrument, ...) ?

    Die Freizeit ist sehr begrenzt dadurch, dass mittlerweile mehr als 80% der Kinder im Offenen Ganztag sind. D.h. damit sie soziale Kontakte haben kann, ist sie auch in der OGS. Dort gibt es die Möglichkeit zu freiem Spiel, sie nimmt an einer AG teil, einmal die Woche machen sie was als Gruppenaktivität. Es ist also eine Mischung aus relativer Selbstbestimmung nach den dortigen Möglichkeiten und festen Aktivitäten. Einmal die Woche ist sie von der OGS befreit und ich hole sie direkt nach der Schule. Einmal in der Woche hat sie zur Zeit erst Querflötenunterricht und im Anschluss noch Teilnahme an einer Youngsterband. Momentan erlaubt der Stundenplan nicht, dass sie ihren Sport ausübt, das wird sich nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule wieder ändern, dann gibt es noch einmal die Woche Sport im Verein dazu. Sie selbst bestimmt dabei, ob sie diese Aktivitäten ausüben möchte oder nicht, allerdings ist das dann auch an eine Regelmäßigkeit gebunden, wobei nach Tagesform auch mal abgesagt werden kann, wenn es notwendig ist (vielleicht einmal im Halbjahr). Ansonsten verbringen wir viel Zeit miteinander, aber sie spielt auch genauso viel frei oder beschäftigt sich nach ihren Wünschen oder verabredet sich nach ihren Wünschen mit anderen Kindern zum Spielen. Das bestimmt sie selbst, in Absprache mit uns, ebenso wie wir unseren Rhythmus haben und manchmal Ausnahmen.
    Ich finde, dass durch die OGS bzw. den Ganztag eigentlich zu wenig Zeit für außerschulische Aktivitäten bzw. Aktivitäten, die nicht im Umfeld der großen Gruppe stattfinden, gegeben ist.


    3. Gibt es geregelte Mahlzeiten? Wer bestimmt was und wann auf den Tisch kommt?

    Morgens gibt es Frühstück, sie wählt aus, was sie möchte, ich stehe beratend zur Seite. Mittags isst sie in der OGS, da kann man wählen, ob vegetarisch oder nicht vegetarisch, man kann aber wechseln, allerdings nur mit rechtzeitiger Ankündigung zur jeweils nächsten Woche. Es gibt jeweils ein Gericht. Oft schmeckt das Essen nicht und ich habe etwas anderes zu Hause, wenn sie kommt, gerne sowas wie Kartoffeln oder Reste des hier Gekochten. Abendessen gibt es für sie, bevor es ins Bett geht. Manchmal esse ich mit, manchmal nicht. Sie wählt aus, was sie isst, ich berate ggf. An schulfreien Tagen koche ich/ mein Mann mittags und wir essen zusammen, dabei beraten wir vorher, was ich kochen soll, bzw. was mein Mann kochen soll. Zwischenmahlzeiten sind jederzeit möglich und es darf auch da gegessen werden, was man mag, allerdings koche ich nicht extra für eine Zwischenmahlzeit, bis auf Ausnahmen, wenn z.B. der Appetit auf Kartoffeln so groß ist und keine da sind, das ist aber selten.
    Die Zusammensetzung der Pausenmahlzeit bestimmt sie selbst, wobei ich mich oft auch einfach an das halte, was momentan bei ihr angesagt ist, und wenn sie dann eine Änderung will, sagt sie das, manchmal füge ich noch was hinzu, z.B. mal Paprika statt Apfel oder auch einen Keks oder eine Schokoflocke, also Sachen, die nicht immer in die Dose kommen.
    Bei den Getränken bestimmt sie selbst, was sie will, wobei ich da manchmal auch berate.
    Sehe ich, dass sie sich vor dem Essen an Weintrauben sattfuttert, sage ich was, genauso wenn ich sehe, dass sie vor der Fahrt zur Musikschule etwas sehr harntreibendes isst. Dennoch entscheidet sie, ob sie das trotzdem will. Jeder muss da auch seine Erfahrungen machen dürfen.
    Süßigkeiten sind frei zugänglich und nie ein Problem gewesen, da nur mäßig interessant und oft tagelang gar nicht gegessen, im Gegensatz zu Obst.
    Das ist von allein gekommen und nicht mein Verdienst. Es macht es aber sehr leicht, so mit der Ernährung umzugehen.


    Euch viel Erfolg für das Studium!


    Lynn

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!