Linkshänder und Rechtshänder - das "schöne Händchen"

  • Spätestens wenn die Einschulung näher rückt, wird es es für Eltern spannend, mit welcher Hand das Kind schreibt. Auch heute noch hoffen viele Eltern, dass ihr Kind Rechtshänder ist. Was ist aber schlimm daran, mit der linken Hand zu schreiben?


    Aber auch bereits wenn Kinder ihre ersten Malstifte in die Hand nehmen, so tun sie dies normalerweise mit ihrer dominanten Hand, ebenso wenn sie nach Dingen greifen. Und doch ist das Halten eines Stiftes kein eindeutiger Beweis für die Händigkeit.


    Fakt ist, dass jeder Mensch eine dominante Hand hat. Rechtshändigkeit und Linkshändigkeit sind angeboren und individuell in jedem Gehirn festgelegt und haben nichts mit einem (genetischen) Defekt zu tun. Auch im Tierreich gibt es Links- und Rechtshänder, Linkshufer und Rechtshufer, Linkspföter und Rechtspföter....
    Lange Zeit war die Linkshändigkeit verpönt, sie wurde abgelehnt und das "schöne Händchen" war die rechte Hand.


    Betrachtet man die Geschichte, so gibt es zahlreiche Linkshänder, die trotz oder gerade durch Ihre Linkshändigkeit oder vielleicht ja auch unabhängig davon, sehr berühmt waren oder sind. Berühmte Linkshänder findet man in allen Berufsfeldern:


    Albert Einstein, Napoleon, Albert Schweitzer, Joe Cocker, Ludwig van Beethoven, Julius Cäsar, Bill Clinton, Tom Cruise, Marie Curie, Phil Collins, Bob Dylan, Morgan Freeman, Albrecht Dürer, Benjamin Franklin, Bill Gates, Johann Wolfgang von Goethe, Mahatma Gandhi, Heinrich Heine, Jimi Hendrix, Wolfgang Joop, Angelina Jolie, Paul Klee, Annie Lennox, Karl Lagerfeld, Lady GaGa, Diego Maradona, Isaac Newton, Robert de Niro, Friedrich Nietzsche, Barack Obama, Picasso, Brad Pitt, Robert Redford, Ronald Reagan, Pierre-Auguste Renoir, Julia Roberts, Sylvester Stallone, Ringo Starr, Mark Twain, Klaus Wowereit, Leo Tolstoi, Prinz William, Leonardo da Vinci und viele mehr.


    Viele Kinder finden ihre dominante Hand glücklicherweise völlig ungestört, selbstverständlich und zielsicher, es können aber auch Störungen in der Händigkeitsfindung auftreten, teilweise durch Beeinflussung von außen (im Extremfall durch "Umerziehen") oder auch, weil sich das Kind beispielsweise an seine Umgebung anpasst, sich also selbst umschult, indem es nachahmt, was es in seinem Umfeld beobachtet.
    Man spricht dann entweder von "umgeschulter Händigkeit" oder von "unerkannter Linkshändigkeit".


    Auch wenn Kinder, die eigentlich Linkshänder sind, freiwillig mit der rechten Hand schreiben, so benötigt ihr Gehirn ca. 30 % mehr Energie als es benötigen würde, wenn das Kind seine dominante Hand verwenden würde.


    Die Folgen, wenn Kinder in ihrer angeborenen Händigkeit umgeschult werden, können vielfältig sein und regelrecht fatale Auswirkungen haben;


    - Lese-Rechtschreibschwäche
    - Sprachauffälligkeiten wie z.B. Stottern
    - feinmotorische Probleme
    - Rechts-Links-Unsicherheiten wie z.B. Buchstaben- und Zahlendreher
    - Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen
    - Verhaltensprobleme, die häufig mit ADS/ ADHS verwechselt werden
    - Einnässen, Nägelkauen, Zurückgezogenheit, Minderwertigkeitsgefühle...


    Letztlich ist es also für eine gesunde Entwicklung und ein zufriedenes Leben wichtig, seine Händigkeit anzuerkennen und zu leben. ^^

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