Mein Sohn ist mit 19 nach USA augewandert. Ich vermisse ihn sehr.

  • Hallo Ihr lieben


    Mein Sohn ist im Januar 2018 mit 19 Jahren nach USA ausgewandert. Er hat voneinem Junior College ein Angebot erhalten, da er ein sehr guter AmericanFootballspieler ist. Er betreibt dort Leistungssport und ist Mitglied imCollege-Team in der Division A, der höchsten College-League in den USA.Natürlich habe ich mich für ihn gefreut, dass sein Traum wahr wurde und ich binauch sehr stolz auf ihn. Nicht das ihr denk, dass ich ihm etwas verbieten möchte oder so. Jetzt wird er zusätzlich für weitere 4 Jahre an einerUni in USA Informatik studieren. So wie es aussieht wird er danach auchbleiben. Ich weiss nicht ob er jemals wieder zurück kommt. Wir sehen uns 2 x pro Jahr während seinen Schulferien, während er dannbei mir zu Hause ist. Der Punkt ist nur, ich vermisse ihn sehr. Ab und zukommen mir einfach die Tränen und ich komme mit dem Gedanken nicht klar, dasser für immer so weit weg lebt. Ich weiss Kinder werden flügge und man muss sielos lassen. Mit einem Auslandstudium für absehbare Zeit oder wenn er innert derSchweiz umgezogen wäre, damit würde ich mich nicht schwer tun. Aber so knallauf fall über ozeanische Distanzen für so lange oder für immer, da fällt mirdas loslassen schwerer. Dazu kommt jetzt noch, dass er durch den UNI-Wechselevt. nur noch 1 x pro Jahr heim kommen kann. Also über Weihnachten nicht. Ihnbesuchen kann ich ihn über Weihnachten nicht, da er dann mit seiner Mannschaftunterwegs ist. Ansonsten mehr als 1 x pro Jahr rüberfliegen, würde mirfinanziell nicht drinnen liegen. Gibt es jemanden deren Söhne oder Töchter auchso jung ausgewandert sind? Oder kann mich jemand verstehen, dass ich mein Sohn vermisse?

  • Hallo! :)


    Natürlich ist das absolut nachvollziehbar, dass du ihn vermisst. Das würde jeder Mama/jedem Papa so gehen!


    Gratulation zu den sportlichen Leistungen deines Sohnes und Respekt vor der Art und Weise, wie liebe- und verständnisvoll du schreibst und ihn in seinen Entscheidungen unterstützt...


    Blöde Frage: In seine Nähe ziehen käme nicht in Betracht?


    Alles Liebe

  • Nein das ginge nicht. Dazu bräuchte ich dort einen Job und ein Visum. Die Visumbestimmungen in USA sind sehr streng. Mit einem Job hat man nicht gleich ein Visum. Damit habe ich mich schon befasst. Zudem wäre mein Englisch nicht ausreichend gut, denke ich. Hingegen ein Studentenvisum zu erhalten ist einfach. Falls wenn er drüben bleibt, werde ich das im Rentenalter versuchen. Selbst das ist nicht so einfach in USA. Ich möchte eh auswandern wenn ich in Rente komme.

  • Ah, du hast dich dahingehend schon schlau gemacht (habe dbzgl. wenig Ahnung). Das heißt, der Gedanke ist nicht so abwegig, fein! :)


    Ich kenne einige Familien, die dahingehend "zerrissen" sind, dass ein Kind (meist der Liebe wegen) ins Ausland gegangen ist. Oftmals auch weiter entfernt... Ich habe den Eindruck, sie alle haben sich arrangiert. Die persönliche Nähe mag zwar oft fehlen, man kann heutzutage aber einiges durch die Technik ausgleichen, denke ich. :)

  • Absolut! Es ist besser als nichts, aber immer noch weniger als optimal... Blöde Situation! :( Ist absehbar, wann dieses "maximal ein Mal im Jahr kann er kommen" ein Ablaufdatum hat, sodass er flexibler ist, Urlaube auch öfter mal im Heimatland verbringen zu können?


    Alles Liebe!

  • danke, ich frage mich nur wie lange das Vermissen den noch dauert. Ich meine es ist im Januar schon 2 Jahre her. Warum komme ich nicht einfach klar damit? Ich habe schon darüber nachgedacht zu Psychologen zu gehen. Ich denke nur, helfen wird das nichts. Auch der kann die Situation nicht ändert. Ich kann mich ablenken wie ich will, es hilft einfach nicht.

  • Ich habe nicht das Gefühl, dass du "nicht klar" kommst. Im Gegenteil, ich empfinde dich sehr liebend, reflektiert und dem Sohn "Wurzeln und Flügeln" gebend. Dass du ihn sehr vermisst, ist eine ganz natürliche Reaktion. Man darf seine Kinder vermissen - auch, wenn diese erwachsen sind. (Außerdem ist er ja noch nicht lange erwachsen, da darf der Ablöseprozess ruhig noch in vollem Gange sein)


    Ändern kann der Psychotherapeut die Tatsache, dass dein Sohn räumlich entfernt ist, natürlich nicht. Sehr wohl aber könntest du in einer Therapie Raum für Gespräche dbzgl. bekommen beziehungsweise vielleicht eine Perspektivenänderung erfahren bzw. Strategien entwickeln, besser mit der Situation zurecht zu kommen. Ich würde einem solchen Setting eine Chance geben. Wieso nicht? :)

  • ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung. Mein Sohn ist Fussballer 17 und hat auch ein Angebot für die USA im Vollstipendium erhalten. Genau vor Deinem Werdegang habe ich Angst. Aber ihm die Chance verbauen deshalb ist keine Option. Bin innerlich zerrissen.

  • Hallo! :)


    Finde es toll, dass du ihm die Chance nicht verbauen möchtest und dich auf das Abenteuer einlässt. Wie geht es deinem Sohn mit der Tatsache (ist ja auch in dem jungen Alter schwierig, die Wurzeln zu verlassen)? Wie häufig werden gegenseitige Besuche möglich sein?


    Alles Gute euch! :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!