Teil I: Tod, Sterben und Abschied nehmen gehören zum Leben

  • Teil I: Tod, Sterben und Abschied nehmen gehören zum Leben
    Dieser Gedanke ist tiefgreifend und für viele Menschen nur schwer nachvollziehbar. Es ist schwierig, über Dinge zu sprechen, die wir selbst nicht so richtig verstehen und doch: Jeder wird in seinem Lebenszyklus mit diesen konfrontiert.
    Meine Erfahrung ist, dass die Themen „Sterben, Tod und Trauer- Abschied nehmen“ Menschen miteinander verbinden.

    Jeder Mensch kommt in Situationen, in denen er Abschied nimmt und um
    etwas trauert. Wenn sich Menschen fragen, über was sie alles trauern
    können, dann ist das Spektrum der Antworten sehr vielfältig.


    Zusammenfassend würde ich sagen, dass wir um alles trauern, was uns nahe steht. Das
    kann ein Mensch, ein Tier, eine Sache (Talismann, Uhr, Foto,
    Erinnerungsstücke, gewohnte Umgebung) sein. Ebenso der Verlust des
    Arbeitsplatzes oder der Hoffnung auf das Erreichen von Wünschen und
    Zielen. Jede Entscheidung für etwas bedeutet auch eine Entscheidung gegen etwas, von dem wir zunächst Abschied nehmen.


    Wenn wir um etwas trauern, nehmen wir Abschied von einem Ist-Zustand.


    Die Trauer ist wichtig, um diesen los lassen, uns zu verabschieden und
    allmählich offen für Neues zu werden.


    Die Themen „Leben, Abschied nehmen, Tod und Sterben“ begegnen mir im täglichen Umgang mit Menschen im beruflichen und privaten Kontext. In meiner Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien in Kindergärten, in verschiedenen Bereichen der Heimerziehung und der flexiblen Erziehungshilfe und ebenso in meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis.

  • Was kann ich tun, wenn mir bekannte Menschen Jemanden oder Etwas verloren haben?


    Machen Sie ernst gemeinte Angebote, die Sie einhalten können!
    Folgen Sie Ihrer Intuition: „Was können und was wollen Sie anbieten?“
    Machen Sie nur solche Angebote, die Sie auch einhalten können und wollen, zum Beispiel:


    „Wenn Du reden möchtest, dann höre ich Dir zu. …Ruf mich gerne an. …Schick mir eine SMS…ein „Komm vorbei“ reicht.“


    „Wenn Du Jemanden zum Schweigen brauchst bin ich da.“


    „Ich bin gerne bei Dir, wenn Du nicht alleine sein magst.“


    „Ich bin gerne bei Dir, wenn Du abgelenkt werden möchtest.“


    Akzeptieren Sie, wenn Ihre Angebote nicht (mehr) erwünscht sind.
    Jeder Mensch trauert anders. Der Eine sucht Trost bei Anderen, der Nächste ist gerne allein.


    Bieten Sie sich als Zuhörer/in an und hören Sie bei Bedarf genau zu!
    Nicht zum Erzählen drängen!


    Bieten Sie eine Umarmung an!
    Nicht einfach machen!


    Seien Sie bei Bedarf (auf Wunsch) da!
    Akzeptieren Sie, wenn Jemand allein sein will. Akzeptieren Sie alle Gefühle (Angst, Wut...in jeder Träne liegt ein Lächeln)


    Bieten Sie an, gemeinsam eine Erinnerungszeremonie zu gestalten...
    die Lieblingsmusik hören,Kerze anzünden, Fotoalbum, Erinnerungs- oder Trauerbuch anlegen, gemeinsam zumGrab gehen, Brief schreiben und in den Himmel senden, Lieblingsblume pflanzen…

  • Eigene Gedanken zum Thema „Abschied nehmen“
    Sterben und Tod rühren an die Grundmauern unseres Selbstverständnisses, unserer Kultur und unserer Gesellschaft. Die Themen „Leben/Tod, Krankheit/Gesundheit, Sterben und Trauer“ unterliegen dem Wandel
    der Zeit.


    Mit den weiteren Beiträgen zu diesem Thema möchte ich anregen, über
    die Aussage „Tod, Sterben und Abschied nehmen gehören zum Leben“ nachzudenken
    und zu gegebener Zeit über diese Themen, eigene Erfahrungen und durch Fragen
    ins Gespräch zu kommen.


    Gerne beobachte ich die Natur, mich und die Menschen in meinem Umfeld im Wandel der Zeit. Ich denke über „Abschied, los lassen, Tod, Sterben, Leben“ meist in der Advent-und Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel nach. In der Adventszeit bereite ich mich auf den Jahreswechsel vor. Ich blicke
    zurück auf das Erlebte und halte meine Erinnerungen schriftlich fest. Positives, Ziele und Wünsche hänge ich sichtbar für mich auf. Zu Weihnachten verschenke ich zudem gerne meine Erinnerungen als Dankeschön für gemeinsame Zeit an nahestehende Menschen. Die zweite Liste enthält alles, was ich im kommenden Jahr nicht mehr in meinem Leben haben will. Diesen Zettel verbrenne ich um kurz vor 00.00 Uhr.


    Auffällig finde ich, dass nicht nur ich mich den Themen „Tod, Sterben, Abschied nehmen, Trauer" vermehrt in der Advent-und Weihnachtszeit öffne.
    In den letzten Jahren hatte ich den Eindruck, dass diese Themen meist in dieser Zeit zu „öffentlichen Themen“ Themen werden. Zu Themen, über die gesprochen und geschrieben wird.
    Achten Sie mal drauf, ob auch Sie wahrnehmen, dass es ab November zunehmend entsprechende Diskussionsrunden im Fernsehen zu sehen und entsprechende Schlagzeilen zu lesen gibt.
    Eins ist sicher, definitiv finden auch Sie in dieser Zeit in den Briefkästen Spendenaufrufe für das Leben von kleinen und großen Menschen in Not. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?


    Ich möchte Sie persönlich herzlich dazu einladen, darüber nachzudenken, was der bewusste Umgang mit dem Gedanken „Tod, Sterben und Abschied nehmen gehören zum Leben“ für Sie und Ihr Leben bedeutet.


    Ich möchte Sie als Eltern dazu einladen, darüber nachzudenken, was dieser Gedanke für Ihr
    Familienleben bedeuten könnte.


    Zudem lade ich Sie herzlich ein, im Folgenden von Ihren Gedanken und Erfahrungen mit den Themen „Abschied nehmen, Sterben, Tod und Trauer“ zu berichten und hierbei einem lieben Menschen, einem treuen Begleiter-Jemandem oder Etwas- ein Andenken zu setzen.

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