Jugendliche Täter....

  • Körperverletzung, Diebstähle bis hin zum Mord, immer öfter wird in den Medien davon berichtet und immer öfter sind es Jugendliche oder gar noch Kinder. Ich finde das echt schlimm und kann sowas gar nicht glauben. Mich erschreckt das echt! Erst vor wenigen Tagen wieder, 14 jähriger tötet 16 jährigen aus Eifersucht , 18 jährige wird von 8 jungen Männern im Alter zwischen 14 und 21 Jahren vergewaltigt.
    Was ist los mit der Jugend von heute, wird das immer häufiger, schlimmer, nimmt das immer mehr zu?
    Was läuft da falsch? Das es an Langeweile liegt, glaube ich nicht!!!


    Wie seht ihr das, was denkt ihr darüber?

  • Ja, das finde ich auch schlimm und kann es gar nicht nachvollziehen. Als Kind hätte ich niemals ansatzweise so etwas machen können.


    Aber ob die Zahl wirklich zunimmt ist so eine Frage, die man nur statistisch belegen kann. Gefühlt wird heutzutage alles so lange durch die Medien gezogen bis alle denke es ist viel schlimmer als früher, aber ist es oftmals gar nicht. Da spielt einem das Gefühl einen Streich.

  • Ich frage mich auch, ob es tatsächlich schlimmer geworden ist... ich weiß es nicht. Ich vermute schon... ich habe den Eindruck, dass Mord und Totschlag und auch Körperverletzungen wie z.B. durch Messerstechereien zunehmen.


    Fakt ist, dass die Medien unglaublich gerne Skandale und Dramen und Horrorszenarien berichten. Je krasser und je schlimmer umso besser für die Einschaltquoten, die Klicks und verkauften Zeitungen und Zeitschriften.


    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Jugend ein Spiegel der Gesellschaft ist. Und wenn die Jugend scheinbar "verroht" und brutaler wird, sollten wir uns alle fragen, woher das kommt. Denn es kommt - wie man so schön sagt - nicht von ungefähr.
    Unsere scheinbar so moderne Welt ist laut, unglaublich hektisch und knallhart geworden. Man braucht sich ja nur den Arbeits- und auch den Wohnungsmarkt anzuschauen. In vielen Berufsbranchen geht es mehr als gnadenlos zu. Da ist man nicht mehr Mensch, kein fühlendes Wesen mehr, sondern nur noch ein Rädchen im System, eine Nummer, eine Arbeitskraft, ein Mittel zum Zeck der Gewinnmaximierung- und unfassbar schnell wegrationalisiert oder entsorgt, wenn man nicht so funktioniert, wie man soll oder wenn durch Umstrukturierung Kosten gespart werden können.


    Mich wundert es da nicht bei diesem ganzen Druck und dieser so weit verbreiteten Skrupellosigkeit und dem ganzen Stress, den das alles auslöst, wenn Jugendliche Gewalttaten begehen.
    Und es erfüllt mich ernsthaft mit Sorge, weil ich mich Frage, wie sich diese Gesellschaft weiter entwickelt. Weiterentwickeln im Sinne von Dazulernen tut sie ja leider momentan nicht...im Gegenteil... :(


    Klara

  • Hallo Klara, diese Gewalt beginnt schon im Kindergarten, leider und Erzieher schauen weg, in den Schulen ist es nicht anders nur die Taten werden schlimmer und nehmen größere Ausmaße an.
    Ich erlebe es derzeit täglich , denn was mein Sohn mir erzählt, wenn er von der Schule kommt, fehlen mir sehr oft die Worte.


    Da es aber schon so früh beginnt mit der Aggressivität, warum schreitet keiner ei? Um so jünger den Kindern vermittelt wird, das Gewalt keine Basis ist, um so schneller begreifen sie das doch!


    Meine Eltern haben uns früher immer gesagt: wie sollen sich unsere Kinder miteinander verstehen, wenn die Politiker sich gegenseitig streiten und fertig machen!!!

  • Hallo Gilfy,


    ja, ich sehe das auch so. Es ist essentiell, Kindern schon von klein auf zu vermitteln, dass Gewalt keine Basis für ein gutes Miteinander ist. Und es gehört dabei auch dazu, zu vermitteln, was alles Gewalt ist (körperlich, psychisch, seelisch). Ich habe nämlich den Eindruck, dass sich die Grenzen zwischen Spaß und Ernst zusehends vermischen.
    Jugendliche und auch Erwachsene über 30 nehmen ja z.B. den Begriff "Stalking" in den Mund und sehen das als Spaß und lachen darüber, obwohl Stalking rein gar nichts mit Spaß gemein hat, im Gegenteil, hier droht manchmal sogar Lebensgefahr. "Hey, die stalke ich mal", "Hey, der stalkt mich, haha."
    Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass unsere Gesellschaft unglaublich egoistisch geworden ist. Und da bleiben Empathie/ Mitgefühl und ein gewisses Fingerspitzengefühl und Sensibilität anderen Gegenüber einfach auf der Strecke.


    Ich selbst bin noch so erzogen worden, dass wenn beim Spielen und Toben jemand "Stop" sagt, dass man dann sofort aufhört. Niemanden zu verletzen, auch nicht zu beleidigen oder zu kränken, hatte eine ganz hohe Priorität ... schon in meiner Kindheit und das bis heute.


    Aber wenn diese Basis im Elternhaus nicht durch Klarheit und Konsequenz vermittelt wird, wundert es mich nicht, wenn die Dinge dann mehr und mehr eskalieren. Warum Erzieher und auch Lehrer wegschauen, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass sich viele Menschen vor Konflikten scheuen und deshalb lieber hartnäckig ignorieren. Das hat ja mit Zivilcourage zu tun und damit, ob ich selbst überhaupt eine entsprechende Konfliktlösungskompetenz entwickelt habe. Womöglich fehlt gewissen Erwachsenen eben genau diese Kompetenz.... was fatal ist, da Erzieher und auch Lehrer einen pädagogischen Auftrag haben.


    Klara

  • Hallo Klara, leider schauen selbst viele Eltern weg!


    Zum Beispiel an der Schule meines Sohnes, täglich Gewählt , schlagen , treten bis hin zum würgen ! Lehrer sagen dann nur das sie es später klären. Von dem Lehrer meines Sohnes weiß ich, das sich die meisten Eltern der Kinder dort, nicht dafür interessieren, was ihren Kindern dort angetan wird und auch was ihre Kinder tun. Echt traurig, wie Eltern ihre Kinder im Stich und alleine lassen, ich kann das nicht verstehen!


    Ich für meinen Teil setze mich für mein Sohn ein, stehe ihm zur Seite, sage und erkläre ihm was nicht ok ist/ war und so weiter.
    Derzeit bin ich dabei ihn dort von der Schule zu nehmen, da ich ihn diesr Gewalt und allem was da so abgeht, nicht länger aussetzen will.

  • Hallo Gilfy,


    ja, diese Entwicklung ist schrecklich. Und Sie haben absolut Recht: Nicht nur Lehrer, auch Eltern schauen weg.


    Ich befürchte und vermute, dass dies mit Überforderung zu tun hat. +


    Wenn ich selbst lieber Konflikten durch Ignorieren oder Verleugnen aus dem Weg gehe, wie soll sich da eine gute Konfliktlösungskompetenz entwickeln können? Und so bin ich als Eltern keine gute Basis und kann mein Kind auch nicht schützen. Dann neige ich zum Verleugnen und Ignorieren, weil ich mit der Situation überfordert bin. Oder aber ich reagiere nicht, weil ich nie gelernt habe, wie man "richtig" Prioritäten setzt. Aber auch da wäre wieder die Überforderung das Thema, was dahinter steckt.
    Und so kann ich letztlich als Eltern mein Kind nicht stärken und auch kein gutes Vorbild sein und dann setzt sich dieses Verhalten in der nächsten Generation fort....


    Klara

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