Umgang mit Medien

  • Ich tu's mal hier rein, weil es nicht wirklich altersspezifisch ist.


    Ich hab grad gestern einen Beitrag über die neuen Jugendschutzprogramme der Regierung gesehen, in dem es darum ging das diese Programme mangelhaft sind. Sie lassen sich nur auf Windows-Rechnern installieren und die Filter sind leicht zu umgehen. I-Phons kommen in diesem Programmen überhaupt nicht vor.


    Ist auch keine Frage, sondern eher eine Anregung zur Diskussion.
    Wie bringt ihr euren Kindern den richtigen Umgang mit Medien bei?


    Ich versuche es einfach wie beim Fernsehen. Gewisse Kontrolle, viel über die Inhalte reden, Sinnvolles und Sinnloses aufzeigen. Und ich denke, da gibt's auch keinen anderen Weg.


    In dem gleichen Zusammenhang fällt auch der Fall dieses Mädchens aus Kanada, das vor ihrem Selbstmord wegen Cybermobbing noch ein Video ins Netz gestellt hat.
    Ihre Eltern sagen, sie hätten alles versucht - Therapie, Schulwechsel etc.
    Nicht darin vor kam was mit Vorgehen gegen die Mobber. Ich denke schon das man Kindern beibringen kann das man sich gegen Mobbing wehren kann. Das hat schließlich viel mit Selbstbewusstsein zu tun und ist letztlich eine ähnliche Situation wie ein physischer Angriff.


    Was meint ihr?

  • Hallo Marina,


    wieder wichtige Themen, die Sie hier zur Diskussion bringen!


    Ich denke schon das man Kindern beibringen kann das man sich gegen Mobbing wehren kann. Das hat schließlich viel mit Selbstbewusstsein zu tun und ist letztlich eine ähnliche Situation wie ein physischer Angriff.


    Mobbing ist keine Bagatelle. Mobbing ist eine Verletzung der Seele. Die Folgen für das Opfer sind in der Tat mit den Folgen eines physischen Angriffs vergleichbar.
    Problematisch am Medium Internet ist, dass es Tätern sehr viel leichter gemacht wird, zu mobben, weil es nicht zur direkten persönlichen Auseinandersetzung kommt und man gegebenenfalls auch aus der Anonymität heraus mobben kann.


    Ich finde es auch richtig und wichtig, Opfer von Mobbing zu animieren, sich zu wehren. Täter suchen sich generell vermeintlich unterlegene Personen als Opfer aus, Personen, die sich nicht wehren. Wenn man sich nicht wehrt, kann der Täter gefahrlos weiter mobben, weil er nichts zu befürchten hat. Wenn man sich jedoch wehrt, in dem man darüber spricht und sich z. B. Unterstützung und Hilfe von Erwachsenen holt, wird dem Täter signalisiert: "Pass auf, mit mir kannst Du das nicht machen!" Auch für die eigene psychische Gesundheit ist es sehr wichtig, nicht passiv in der "Opferrolle" zu bleiben, sondern aktiv zu handeln und das Gefühl zu bekommen "ich bin nicht hilflos ausgeliefert, ich kann etwas tun!"


    In Amerika gab es ein Mädchen, das im Internet gemobbt wurde. Dieses Mädchen hat den Spieß einfach umgedreht und im Internet veröffentlicht, was mit ihr geschehen ist. Sie hat daraufhin eine Flut von positiven Rückmeldungen Gleichaltriger erhalten, in denen das Verhalten der Täter verurteilt wurde und sie selbst als sympathische und mutige junge Frau gelobt wurde. Dies hat das Selbstbewusstsein des Mädchens wieder enorm gestärkt. Das Mobbing hat aufgehört, weil die Mobber plötzlich nicht mehr anerkannt waren und sich selbst ins Abseits gestellt hatten.


    Sich zu wehren muss nicht immer gleich in dieser öffentlichen Form geschehen, aber lohnen tut es sich immer, auch wenn Opfer oft glauben, dass dies alles noch schlimmer machen würde.


    Mut tut gut!


    Anne

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