Taschengeld - ab wann?

  • Manchmal wünscht sich meine Große (5 J.) etwas und ich antworte ihr, dass sie sich das zum Geburtstag oder vom Weihnachtsmann wünschen kann.
    Wenn sie das nicht möchte oder es etwas ist, was weder wir noch der Weihnachtsmann schenken möchten, z.B. ein Pony, antworte ich, dass sie dafür sparen muss, damit sie irgendwann genug Geld hat, um sich das zu kaufen.


    Das Problem ist nur, dass sie gar kein Geld bekommt, außer mal ganz selten etwas von der Verwandtschaft zugesteckt. Wenn man sie dann gefragt hat, was sie damit machen möchte, kam die Antwort "Naschen kaufen". Jetzt würde sie aber "Für ein Pony sparen" antworten. Wäre es sinnvoll, genau jetzt mit Taschengeld anzufangen, um ihre Motivation für das Sparen zu unterstützen? Oder ist es zu früh?


    Ab wann gebt ihre euren Kindern Taschengeld und wie viel?

  • Hallo Manuela,


    ein sehr spannendes Thema!


    Grundsätzlich ist gesetzlich nicht geregelt, dass Eltern Taschengeld geben müssen oder sollen. Es gibt allerdings Empfehlungen der Jugendämter, denn der Umgang mit Geld will geübt werden und gelernt sein.


    Für kleinere Kinder empfielt es sich da, eher wöchentlich ein Taschengeld zu geben. Ab dem Teenageralter wäre dann auch ein monatliches Taschengeld ein interessanter Gedanke, denn auch wir Erwachsenen bekommen in der Regel ja unser monatliches Gehalt/ Einkommen.


    Sinnvoll ist beim Thema Taschengeld auf jeden Fall, mit den Kindern zu klären und zu besprechen, wofür das Taschengeld gedacht ist. Und auch über die finanzelle Lage der Familie sollte offen kommuniziert werden, damit Kinder lernen können, dass man sich eben nicht unbedingt alles, was das "Herz" im Moment begehrt, leisten kann oder vielleicht auch nicht leisten will, weil ein bestimmtes Produkt vielleicht einfach unverhältnismäßig teuer ist.
    So wird neben dem Umgang mit Geld auch das Thema Frustrationstoleranz/Belohnungsaufschub/ Impulskontrolle zu einer ganz praktischen Erfahrung.


    Bei Teenagern/ Jugendlichen könnte man also auch mehr Taschengeld geben und dieses muss dann für alle Freizeitaktivitäten und auch für Kleidung oder auch neue Medien verwendet werden, wenn die Vorstellungen der Eltern und Kinder auseinander gehen, weil das Kind z.B. unbedingt eine Markenjeans oder teure Markenschuhe oder ein ganz bestimmtes Handy haben möchte.


    Hier nun eine Tabelle mit Jugendamtsempfehlungen, die ich im Internet recherchiert habe:
    Taschengeldempfehlung vom Jugendamt



    Die Taschengeldempfehlung für 16-, 17- und 18-Jährige gilt für Jugendliche, die wirtschaftlich noch ganz von den Eltern abhängig sind - zum Beispiel Schüler oder arbeitslose Jugendliche.


    Umfragen haben ergeben, dass viele Eltern Taschengeld ab 4-5 Jahren noch zu früh finden und Taschengeld erst ab 6 oder 7 Jahren einführen.


    Ich hoffe, dies Informationen und Gedanken helfen weiter.


    Klara

  • Früher war es in unserer Familie so, dass es ab Schuleintritt 1 Mark pro Woche gegeben hat und, wenn ich mich richtig erinnere, für jede Klasse immer eine Mark mehr.
    1. Klasse = 1 Mark
    2. Klasse = 2 Mark
    3. Klasse = 3 Mark usw.


    Jetzt beim Schreiben kommt mir das ziemlich viel vor, aber ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es so war. Und je mehr Geld es wurde, umso mehr musste man selbst bezahlen. In der Grundschule ist es meist nur ein bisschen Naschi, später auch die Extras, wenn man mit Freunden in der Stadt war.


    Das 1:1 auf den Euro übertragen würde ich nicht. Das wäre mir dann doch zu viel. 50 Cent pro Schuljahr vielleicht?

  • Hallo,


    ich finde, dass man diese Werte von früher durchaus 1:1 in Euro umrechnen kann. Denn mal ehrlich, was bekommt man denn noch für 1 Euro? Und schließlich soll das Taschengeld für eine Woche ausreichen, d.h. 1 Euro pro Woche in der 1.Klasse ist alles andere als viel. Dafür bekommt man ja mit Glück gerademal ein "süßes Stückchen" beim Bäcker, mehr nicht. Zudem ist es wichtig, ganz klar zu definieren und dem Kind gegenüber dann auch zu benennen, wofür das Taschengeld verwendet werden soll/ darf. Mit dieser Überlegung wird die Entscheidung, wie hoch das Taschengeld sein soll(te) dann auch sicherlich leichter.


    Klara

  • Ich finde es nicht destotrotz sehr viel und würde keinen ganzen Euro geben. "Süße Stückchen" vom Bäcker muss man sich dann eben zusammen sparen. Wobei ich denke, dass sich in der 1. Klasse kaum ein Kind auf der Straße rumtreibt und im Bäcker einkehrt. Da wählen die meisten doch eher die Naschitüten.


    Viel mehr halte ich davon, Kinder zum Sparen zu animieren und auch zur Mithilfe gegen Belohnung. Natürlich gehört das Kinderzimmeraufräumen nicht dazu, aber wieso nicht die Kinder für Mithilfe im Garten oder im Haushalt bezahlen?

  • Heyho,


    Ich würde es mit dem Taschengeld schon recht früh ansetzen, daher das man den Kinder dann schon sehr früh das sparen sowie auch das Sinnvolle kaufen von materiellen Dingen bei bringen kann und so könne sie schon früh genug Sinnvoll mit Geld umgehen und werfen es nicht raus als würde es an Bäumen wachsen.


    mfg.

  • Hallo Annike,


    ich finde einen Euro pro Woche nicht viel. Aber das ist Ansichtssache und wenn Sie persönlich 50 Cent/ Woche angemessen finden, ist dies ja völlig in Ordnung.
    Das mit dem Bäcker war nur ein Beispiel dafür, wie wenig ein Euro heutzutage noch wert ist.


    Den Umgang mit Geld zu lernen ist jedenfalls ein wichtiges Thema und dabei hilft einfach Taschengeld als Übungsfeld. Kinder sollen allerdings nicht nur das Sparen lernen, sondern auch, wie sie ihre Prioritäten setzen wollen (Was brauche ich unbedingt, so dass ich sogar eisern dafür spare, um es mir kaufen zu können und was ist vielleicht doch nicht so wichtig?) und es ist wichtig, insgesamt ein Gefühl für Geld zu entwickeln (Was kostet wie viel?).


    Die Idee, Kinder für die Mithilfe im Haushalt zu bezahlen, sehe ich eher kritisch. Denn Kinder sollen auch lernen, dass ein Haushalt mit Arbeit verbunden ist, die man eben erledigen muss, auch wenn nicht jede der Aufgaben, die es hierbei gibt, viel Spaß machen. Das ist auch in anderen Lebensbereichen so, insbesondere dann später im Berufsleben: Es gibt Aufgaben, die machen Spaß und Freude und dann eben auch welche, die keinen Spaß machen, aber ebenso wichtig sind. Und je nachdem, wie alt das Kind ist, finde ich es auch sinnvoll, dass seine Aufgaben im Haushalt größer sind bzw. werden als nur das eigene Zimmer aufzuräumen.


    Klara

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