Glücks- und Meditationsunterricht

  • Hallo,


    mich würde interessieren, was Sie als Eltern von den zunehmenden Projekten halten, die an diversen Schulen und in verschiedenen Ländern laufen zum Thema Glück und auch Meditation.


    Vor allem über Unterricht zum Thema "Glück" ist in letzter Zeit immer wieder in den Medien und sozialen Netzwerken zu lesen.
    Die Idee dahinter ist, Kinder zu stärken, da der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft einfach massiv zugenommen hat und es weiterhin tut, weil sich die Geschwindigkeit unseres Lebens durch die neuen Medien immer weiter erhöht. Zudem wird auch das Kosumverhalten kritisch hinterfragt.


    Finden Sie "Glücks-Unterricht" sinnvoll?
    Und was halten Sie von Unterrichsteinheiten, in denen Kinder lernen, zu meditieren?


    Ich bin gespannt.


    Klara

  • Davon gehört habe ich noch nichts, aber es klingt ja gut was sie da beschreiben. Dennoch denke ich, gibt es erstmal wichtigere Punkte im Bereich Schulen, wo viel mehr Hilfen angebracht sind und dringend Handlungsbedarf besteht. Damit spreche ich den Umgang mit unseren Kindern an und nicht nur von anderen Kindern, sondern vor allem von so manchen Lehrern und das sind nicht wenige!

  • Hallo Gilfy,


    es ist tatsächlich so, dass das Thema "Glück" in unser Schulsystem Einzug hält.
    Ich selbst finde das fantastisch, denn damit werden Kinder gestärkt im Selbstwertgefühl, im Selbstbewusstsein und so ändert sich dann auch der Umgang untereinander mit. Wenn man einfach mal bei Google eingibt "Unterricht Glück" findet man da einiges an Infos und auch an Materialien und auch Videos.


    Natürlich kommt es auf die Lehrer an - und genau die Lehrer, die Sie hier kritisieren und das zu Recht, werden sicherlich auch keinen Unterricht zum Thema Glück gestalten.


    Aber auch wenn es leider Lehrer gibt, die sich nicht gerade wertschätzend gegenüber Kindern verhalten, so würde doch Glücks- und auch Meditationsunterricht die Kinder stärken, eben auch genau damit umgehen zu können. Oder? Zumindest lässt das hoffen. ;)


    Klara

  • Nun habe ich das mal gegoogelt!
    Es klingt ja ganz nett, und würde nicht schaden, dennoch denke ich das es nie zum Unterrichtsfach wird und schon gar nicht hier in Deutschland. Dier Lernstoff und so wie es den Kindern übermittelt wird, ist dem heutigen Zeiten nicht angepasst und wird genau so übermittelt wie vor 50 Jahren . Auch der Lernstoff ist ebenso alt und nicht auf dem neuesten Stand. Beispiel Latein, kein Mensch spricht das heute noch und wird nicht wirklich im alltäglichen Leben gebraucht, warum müssen die Kinder das heute noch in sich rein quälen?!!
    Auch die Ausbildung zum Lehrer hat sich nicht geändert und der heutigen Zeit angepasst. Von daher wird das nichts mit dem Glück als Unterrichtsstunde!

  • Hallo Gilfy,


    denken Sie nicht, dass genau die Lehrer, die Lust haben, dieses Thema umzusetzen, damit eine Bewegung in eine zeitgemäße und "gute" Richtung anschieben können?
    Warum denken Sie denn, dass die Vermittlung des Themas nicht zeitgmäß ist, sondern wie von vor 50 Jahren?
    Woran machen Sie das fest?


    Ich bin da selbst sehr hoffnungsvoll...



    Klara

  • Hallo Klara
    Ich habe nicht geschrieben, dases nicht zeitgemäß wäre, dieses Thema mit in den Unterricht aufzunehmen und es geht auch nicht darum, ob die Lehrer das wollen oder nicht! Alle Schulen und Lehrer bekommen jedes Jahr von ganz oben vorgeschrieben, welche Themen jeder einzelne von ihnen pro Schuljahr den Schülern beibringen soll. Abweichungen weder nicht gedultet und es gibt ein enges Zeitfenster und schon alleine aus diesem Grund her , wird das nichts. Dazu kommt, das jede Klasse so und soviel Unterrichtsstunden pro Woche haben müssen und diese sind und werden voll ausgeschöpft.
    Vielleicht bringt ja mal ein Lehrer dieses als AG Kurs ein, glaube ich aber nicht .


    Ich habe geschrieben, das der heutige Unterricht, so wie er abgehalten wird und auch der Unterrichtsstoff der gleich wie vor 50 Jahren ist. Ich gehe sogar noch ein Schritt weiter, auch die Ausbildung und das Studium ist noch genauso wie vor 50 Jahren und auch hier betrifft es ebenfalls die Inhalte und Abläufe.


    Woher ich das weiß? Das hat mir ein 24 jähriger Student erzählt, der fast fertig ist mit seiner Ausbildung zum Lehrer für eine Oberschule. Ausserdem gab es vor einigen Monaten ein Bericht im TV, wo ehemalige Lehrer genau dieses beschrieben und wiedergebracht haben.


    So ein Fach bedeutet Veränderung, Verbesserung, dazu müssten die Politiker erstmal was davon mitbekommen, dann wird sich gefühlte 10 Jahre darüber gestritten und dann dauert es noch bis es zugelassen wird.



    Also, es geht nicht darum ob Lehrer das wollen oder nicht, ob sie da Lust und Spaß zuhaben oder nicht , oder ob es gut und Sinnvoll ist oder nicht, es wird einfach nicht passieren!

  • Hallo Gilfy,


    ja, da ist was dran, leider. :(
    Meines Wissens wird auch nach wie vor das Thema Pädagogik im Studium eher vernachlässigt. Da liegt es dann wirklich am einzelnen Lehrer, WIE er unterrichtet, mit welcher Didaktik, welcher Methodik, ob er empathisch sein kann und will usw.


    Ich finde das auch sehr traurig, dass sich das Bildungssystem so schleppend langsam entwickelt. Da mahlen die Mühlen maximal in Zeitlupe. Und wenn was verändert wird, dann erhöht man lieber noch den Druck auf die Schüler, in dem man noch mehr in ihre Köpfe hineinhämmert und -stopft, anstatt sie zu stärken und Unterricht umzusetzen, bei dem auch der Sinn dahinter erkennbar und erfassbar ist. Das fängt ja inzwischen schon in der Grundschule an.


    Und dann wundert es mich auch nicht, wenn immer mehr Kinder "aus dem Rahmen fallen", weil sich ihre Körper, ihre Psyche und Seele gegen diesen Druck wehren und sträuben. Aber dann gibt es ja noch die Diagnose ADS, ADHS und dergleichen. Auch Depressionen nehmen bei Kindern mehr und mehr zu. Aber so kann man die Verantwortung schön fein von sich weisen und dem Kind die Schuld geben, warum es nicht "funktioniert". Anstatt die Ursachen sehen zu wollen, wird auf das Symptom gezeigt und die Pharmaindustrie lacht sich ins Fäustchen. Vieles an Unterrichtsinhalten ist nach wie vor komplett sinnbefreit bzw. wird sinnbefreit vermittelt und wird halt gemacht, weil es eben so ist und so sein "muss", weil es im Lehrplan steht.


    Wenn aber Schulen die Option eröffnen, solchen Unterricht wie Meditation oder Glück anzubieten bzw. in den "normalen" Unterricht mit einfließen zu lassen, stärkt das mitunter eben genau DIE Lehrer, die ihren Beruf wirklich als Berufung sehen und Lust haben, Kinder zu stärken und ihnen nicht nur "Stoff", sondern auch die Lust und Freude am Lernen zu vermitteln. So zumindest meine Hoffnung dabei.... ;) Und ich bin mir zudem sicher, dass diese Themen auch die Kinder stärken.


    Klara

  • Hallo Klara
    Es wäre doch ein leichtes, Kinder Kinder sein zu lassen, ihnen die Lust und den Spaß am lernen zu lassen! Ich kenne kein Kind was eingeschult wird und sich nicht auf die Schule freut.
    Die Lehrer sollten sich mal Fragen, wo ran es liegt, das viele Kinder schon in der zweiten Klasse keine Lust mehr auf Schule haben, oft mit Bauchschmerzen hingeschickt werden oder auch andere Syntome habe.
    ADHS ist ja nicht wirklich eine Krankheit und auch nicht als diese anerkannt. Früher hießen solche Kinder " Zappelphilipp" , aber die Lehrer konnten mit ihnen umgehen. Heute werden sie mit Pillen vollgestopft.
    Es wäre doch so einfach! Warum gibt es nicht mehr oder nur Montessori Schulen? Da lernen die Kinder eigenständig , haben sehr viel Abwechslung und stehen nicht so unter Druck.
    Dieses Kernkonzept finde ich zum Beispiel sehr gut, aber von diesen Schulen gibt es nur sehr wenige, weil es dazu eine extra Ausbildung braucht, die dann auch noch selbst finanziert werden muss.
    Auch bei dieser Schulform werden die Kinder gestârkt und ermutigt.


    Sicher, Lehrer könnten ganz bestimmt Glück und Meditation mit in den Unterricht einfließen lassen, doch warum sollten die irgendwas ändern? Die Kinder sind den meisten Lehrern gleichgültig und so werden sie auch behandelt, die Lehrer bekommen doch ihr Geld, egal wie mit den Kindern umgegangen wird und was aus ihnen wird.

  • Hallo Gilfy,


    ja, da kann ich Ihnen nur voll und ganz zustimmen. Es wäre ein leichtes, umzudenken, damit Kinder den Spaß und die Freude am Lernen nicht verlieren. Und ich finde es selbst auch erschreckend und sehr traurig, wie viele Kinder nicht nur diese Freude verlieren, sondern sogar körperliche Symptome zeigen wie Bauch- und Kopfschmerzen etc.


    Ich habe für mich entschieden, hoffnungsvoll zu bleiben und freue mich, wenn solche neuen Unterrichtsthemen um sich greifen... - wie in allen Berufen, gibt es solche, die das halt als Job sehen und einfach nur machen, was nötig ist, und solche, die ihren Beruf als eine Art Berufung sehen und die werden mit Unterricht wie Meditation oder Glück etc. in ihrer Motivation gestärkt, können dranbleiben...


    Steter Tropfen höhlt den Stein.... auch wenn manche Mühlen sehr langsam mahlen...


    Klara

  • Hallo Klara
    Ich werde ihnen mal bei Gelegenheit eine private Mail in Kurzform schreiben, dann können sie wohl besser verstehen, warum ich in das Schulsystem und Lehrer ein Vertrauen habe. Ich bin nur froh,das ich kein weiteres Kind mehr durch die Schule bringen muss, ausser Luca.

  • Hallo Gilfy,


    ich weiß. Sie haben ja über Luca und seine Erfahrungen mit dem Schulsystem schon einiges geschrieben. Ich verstehe ihren Frust und ihre tiefe Enttäuschung absolut.


    Dennoch möchte ich betonen, dass es auch "andere" Lehrer gibt, die ihren Beruf ernst nehmen und ihn so ausüben, wie man sich das von einem Lehrer wünscht. Ich habe einige solche Lehrer in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und hoffe, dass sie "dranbleiben" und sich nicht "zermahlen" lassen in diesem veralteten, staubigen System.


    Klara

  • Hallo Klara, sicher gibt es noch Lehrer die ihre Arbeit / Aufgabe noch ernst nehmen. Diese sinddann auch eher noch von der " alten Schule" . Es wäre schlimm wenn es gar keine mehr davon gäbe, dennoch wird es nichts an der Tatsache ändern,das so ein tolles Fach hier nicht als Schulfach aufgenommen werden wird .
    Solche Lehrer sind Mangelware und werden leider immer weniger, wir kennen keinen!

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