Meine 10 jährige Tochter findet keine Freunde

  • Hallo an alle hier,



    ich mache mir ganz große Sorgen um meine 10 jährige Tochter, da sie einfach keine Freunde findet. In der Schule scheint sie in der Klasse akzeptiert zuwerden. Auch in den Pausen ist sie nie alleine und hat immer jemanden der mit ihr spielt, aber wenn sie versucht sich zuverabreden, dann bekommt sie immer Absagen. Heute war es wieder sehr bitter für sie. Ein Mädchen aus ihrer Klasse, die auch in unserer Nähe wohnt hat sich mit einer anderen Klassenkameradin verabredet und diese kam dann nach der Schule mit zu ihr. Da ich mein Kind heute abgeholt habe, kamen die zwei Mädchen zu mir und haben gefragt, ob ich sie auch mitnehmen könnte. Nachdem wir sie abgesetzt hatten, erzählte mir meine Tochter, das sie die Zwei gefragt hat, ob sie auch kommen dürfte und sie haben gesagt, das was auch immer sie machen wollten, es lieber alleine machen möchten. Das war für meine Tochter mal richtig übel und so geht es seitdem sie auf dem Gymnasium ist. Sie versucht es immer wieder und wird immer abgelehnt.



    Außerhalb der Schule hat sie keine Freunde und wir versuchen jetzt durch Verein (Badminton) Kontakte zu knüpfen, aber auch da scheint es mir, das es ihr keine wirkliche Freude macht. Die Kinder in ihrem Alter ignorieren sie . Sie versucht durch ein paar Scherze das Eis zu brechen, aber das kommt wohl nicht so gut an. Hoffe mal das sie doch noch etwas durchhält und vielleicht dort jemand kennen lernt. Aber die Chance ist wohl relativ gering, weil die Kid's sich schon länger kennen und auch nur mit dem Freund/in zum Training kommen. Habe auch schon an einen Mannschaftssport gedacht, aber die Auswahl ist bei uns ziemlich gering. Das was angeboten wird, findet meine Tochter doof.



    Jetzt habe ich mir gedacht, das wir versuchen einen Mädelsabend zu veranstalten, mit Karaoke, Film gucken und Beautysassion usw., aber ich habe die Befürchtung das keiner kommen wird.



    Ich bin mit meinem Latein so langsam am Ende und ich weiß einfach nicht wie ich meine Tochter helfen könnte.



    Viellecht habt ihr ja einen Rat für mich?
    Würde mich über Tipps sehr freuen .

  • Es ist gerade bei den Mädchen teilweise extrem schwer "Freundinnen" zu finden. So eine richtige Freundin ist oft ein Zufallstreffer, wenn sich zwei Mädels zerstritten haben und man so die Möglichkeit bekommt ein Mädchen näher kennenzulernen (wobei das auch wieder eine Sache ist, denn vertragen sich die zwei zerstrittenen Mädels wieder - wird das fremde Kind wieder eiskalt abserviert- so eine Freundin mag dann eigentlich auch keiner haben, weil sie nichts wert ist).


    Ich habe oft mit meinem Kind alleine geburtstag gefeiert und wir haben oft Sachen gemacht die man in der Gruppe nie hätte machen können (z.b. durfte er mal in einem Segelflugzeug mitfliegen, da ein lieber Mensch mitleid gehabt hat und ihm spontan soetwas ermöglich hat, Ausflug auf den Bauernhof wo ihn der Bauer mitgenommen hat und er bei der Geburt eines Kalbes dabei war - welchem er auch gleich einen Namen geben durfte ). Die Photos davon in der Schule gezeigt - und er war auf einmal ein kleiner Held... und die Kinder kamen dann verzögert aber doch, aber dass wir mal 2-3 Kinder hier gehabt hätten, hätte es nicht gegeben, die Freundschaften mit meinem Sohn waren etwas "verborgenes" - damit hat man nicht wirklich geprahlt vor den anderen Kindern.

  • Ist jetzt vielleicht eine blöde Frage... Hast du denn eine Ahnung, warum sie keine Freundin findet? Unterscheidet sie sich von den anderen oder warum sollte es so sein?


    Ist sie letzten Sommer auf das Gymnasium gekommen? Kann es sein, dass sich einige der Mädchen schon vorher kannten und deshalb sehr aneinander hängen? Ich kann mir vorstellen, dass dieses erste Jahr noch nicht so ausschlaggebend ist und sich möglicherweise alle erst einmal "finden" müssen. Dass zwei Verabredete keine Dritte dabei haben wollen, ist nicht so ungewöhnlich.


    Ich würde vorschlagen, dass sie sich erstmal auf ein oder zwei Mädchen konzentriert, die nicht die "Marktführer" sind, sondern auch etwas abseits stehen. Dann überlegen, was sie gut finden könnte und auf sie zugehen, um sie zu fragen, ob sie nicht Lust hätte, das mit ihr zu machen. Und wenn ein "Nein, keine Zeit" kommt, nicht gleich traurig sein, sondern fragen, WANN sie denn Zeit hätte.

  • Hallo Mopiro,


    dass Sie sich da als Mutter Sorgen machen, verstehe ich gut. Mir geht es allerdings ähnlich wie Annike und ich frage mich: Woran könnte es liegen, dass sich die anderen Mädchen nicht mit Ihrer Tochter außerhalb der Schule treffen wollen? Sie schreiben ja, dass sie in der Pause auf dem Schulhof Spielkameradinnen hat. Haben Sie da eine Idee?


    Kannten sich die anderen Mädchen bereits, d.h. bestehen diese Freundschaften vielleicht einfach schon länger? Wenn ja, wundert es mich nicht, wenn diese Freundinnen niemand Drittes mit dabei haben wollen.


    Und Freundschaften zu knüpfen dauert einfach auch seine Zeit.


    Oft ist der Geburtstag dann ja so ein Türöffner, um Klassenkamerad/innen einzuladen und einen lustigen Nachmittag zu verbringen.


    In der aktuellen Situation einfach einen Mädchenabend übers Knie zu brechen, würde ich eher nicht machen. Ein Geburtstag ist zumindest ein richtiger Anlass für ein Fest, einfach so ein Mädchenabend... da ist wiederum die Gefahr groß, dass niemand kommt und dann ist Frust und Enttäuschung bei Ihrer Tochter und auch bei Ihnen als Mutter vorprogrammiert.


    Klara

  • Das klingt schon sehr hart und macht auch etwas traurig. Vielleicht kannst du uns bald mal Updaten ob sich die Situation inzwischen geändert hat?


    Leider glaube ich, dass man solche Situationen nicht mit hartnäckigem Dranbleiben lösen kann. Mit dem Hammer wird das nichts. Das braucht Zeit um sich natürlich zu entwickeln. Ich wüsste auch gar nicht wieso die Kinder sie so sehr ausgrenzen würden...

  • Hallo liebe Mamis, liebe Papis,


    Meiner Tochter geht es fast genauso. Sie ist mittlerweile 8 Jahre alt und ist nun in der 3. Klasse. Der Unterschied ist jedoch, dass sie gar keine Freunde hat. Am Anfang hatte sie Freundscjaften knüpfen können in der ersten Klasse, alles schien gut zu sein, bis einer Tages ständig Beschwerden über ein und die selbe Person kamen (Ihre Klassenkameradin A.) A. hat eine sehr starke Persönlichkeit und ist in der Lage Macht über alle Kinder in der Klasse auszuüben. Sie tanzen alle nach ihrer Pfeife. Anfangs waren sie zu 4 befreundet. Als meine Tochter einen Streit mit A. hatte, wurde sie aus der 4-Gruppe ausgesperrt. Die Aussage der Kinder war, du darfst nicht mitspielen weil A. es nicht erlaubt Dann hat sich meine Tochter eine Außenseiterin zur Freundin genommen, die vorher u.A. auch von A. gehänselt wurde. Das ganze lief einen Tag gut, am zweiten Tag erzählte mir meine Tochter, dass A. sich auch die Außenseiterin zur Freundin nahm und ihr ebenso verboten hat mit meiner Tochter zu spielen. Die anderen 2 bestach sie regelmäßig mit Geschenken (LOL Surprise) da Werde ich aber definitiv nicht mitziehen und meiner Tochter beibringen, Freundschaften zu kaufen....Obendrein hatte A. einen Klassenkameraden dazu aufgefordert (wenn du das nicht machst darfst du nicht mehr mit uns spielen) meiner Tochter die Haare zu schneiden, dies tat er natürlich. Da riss bei mir der Geduldsfaden und ich schilderte die Situation im Mitteilungsheft. Am nächsten Tag gab es seitens der (super) Klassenlehrerin ein Gespräch und die Kinder bekamen Ärger. Leider wehrte dies aber nicht lang und alles ging von vorne los. Meine Tochter will mit A. nicht befreundet sein. Jetzt will sie unbedingt die Schule wechseln, ich weiß nicht weiter. Zu Hause ist die Situation auch stark angespannt, da meine Tochter mehrfache Ausraster (z.T. verletzende Worte wie, ich hasse dich, ihr seit die gemeinsten Eltern der Welt, keiner liebt euch u.s.w.) Meine Tochter ist kaum mehr wiederzuerkennen. Sie rebelliert, hört nicht, hält sich nicht an Regeln wie Zimmer aufräumen, lernen etc) Wenn ich sie vom Hort abhole (ca. 16:30) dauert es bis hin zum Abend, bis sie normal mit mir redet weil ich sie so spät abgeholt habe(ich arbeite bis 15:30).
    Sie tut mir einfach so leid, ich schaue mir Fotos von früher an wie glücklich sie war, wie oft sie gelacht hat, ich kriege nur noch durch kitzeln ein Lachen von ihr raus:( ich weiß einfach nicht mehr weiter, überlege mir Hilfe zu holen Diakonie etc. hat jemand ähnliche Erfahrungen machen können?


    lG

  • Hallo, du Arme! :(


    Zunächst: Unbedingt über den Klassenlehrer/die Klassenlehrerin spielen. Was in der Schule passiert, ist nicht in deinem Wirkungsbereich. Dort kannst du deiner Tochter nicht helfen. Aber die Lehrkraft kann Dynamiken aus der Klassengemeinschaft nehmen. Sie muss es aber wissen. Ich würde um einen Gesprächstermin bitten (ohne Tochter!) und die Lage genau schildern. So objektiv wie möglich (also nicht "A ist die Böse und Sie merken das nicht!"). Sowas muss im Unterricht thematisiert und bearbeitet werden. Eventuell gibt es darüber hinaus auch Mitarbeiter, die hier stabilisierend eingreifen können (Schulpsychologen, Vertrauenslehrer,...). Das ist der erste Schritt...


    Außerdem: Versuche deiner Tochter Freundschaften außerhalb der Schule zu ermöglichen. Nachbarskinder? Vereine? Hobby? Ist da etwas möglich?


    Dein Mädchen ist noch recht klein, Sozialkontakte werden in der Regel sowieso über dich/den Papa laufen, nehme ich an... Ich würde daher vermehrt sympathische Kinder aus der Klassengemeinschaft einladen (also mit deren Eltern kurzschließen und etwas ausmachen). Ohne "Störfaktor" (A) könnte das ganz harmonisch laufen...


    Alles Liebe!

  • Das ist aber lieb, dass so schnell eine Antwort kam. Vielen Dank erstmal für das Mitgefühl:) soziale Kontakte sind außerhalb der Schule möglich, sie hat ja Cousinen und cousins mit denen sie spielen kann. Das Problel ist halt nur, dass ich unter der Woche (Mo-Fr 07:30 - 15:30) arbeiten muss. Bis ich in unserem Bezirk bin und endlich durch den Verkehr gekommen bin ist es schon 16:30 Uhr. Dann müssen Hausaufgaben erledigt werden, kleine Mahlzeit, lernen und schwups ist es schon 19 Uhr. Da muss sie ja bald schlafen. Unter der Woche ist es nicht wirklich machbar (die Cousinen wohnen in einem anderen Bezirk ca. 20 Minuten Fahrt) sie möchte gerne zum Fußball, da schaue ich mich hier im Umkreis um und hoffe, dass sie da evtl Anschluss finden kann. Um ein Gespräch werde ich definitiv bitten, gleich morgen. Heute kam heraus, dass eine andere Klassenkameradin ihren Füller erstmal ausgeliehen haben wollte, meine Tochter gab ihn ihr nicht und beim Mittag wurde sie von dieser mit Suppe bekippt Danach war der Füller weg. Das hat sie heute ihrer Cousine erzählt, die wollte die kleine morgen ansprechen, da diese Cousine (sie ist aber 17) im selben Gebäude wohnt. Bei A. werde ich das Gespräch parallel mit der Mutter suchen, da ich ihre Nummer habe und wir im Kontakt stehen.
    Ich muss dazu sagen, dass wir in einem sozial schwachen Bezirk leben, und Kraftausdrücke und Gewalt in der Schule leider kein Einzelfall sind. Ich danke auf jeden Fall für den Rat, welchen ich auf jeden Fall beherzigen werde. Vielen Dank und alles Gute:)

  • Hallo! :)


    Der Weg über die Schule ist gut. Unbedingt darauf bestehen, dass das Gespräch vertraulich behandelt wird. Bei so kleinen Kindern ist im Rahmen des Unterrichtes dahingehend wirklich viel möglich. Kann gut sein, dass sich die Lage - kompetente Lehrkraft vorausgesetzt - entspannt.


    Zur Auseinandersetzung mit der Mutter von A: Steht ihr denn in einem guten Kontakt? Ich würde mir zumindest gut überlegen, ob und wie ich das Gespräch suche. Nicht wenige Eltern gehen sofort in die Abwehrhaltung, wenn es gegen ihr Kind geht. Da ist Reflexion oftmals ganz schwierig. Im schlimmsten Fall kann das die Dynamik noch verstärken (zB wenn das Elternhaus dem Kind dann das Gefühl gibt, es sei eh perfekt und habe keine Fehler gemacht). Außerdem hat auch As Elternhaus keine direkte Einflussmöglichkeit in der Schule... Es muss vor Ort agiert werden...


    Alles Liebe!

  • Guten Morgen, vielen Dank für die Nachricht. Gestern hatte ich bereits die Mutter per WhatsApp angeschrieben, sie wusste von all dem nichts, es war ihr offensichtlich sehr unangenehm. Sie versicherte mir mit ihrer Tochter zu sprechen. Ja wir stehen im guten Kontakt. Nach Rücksprache mit meinem Mann werden wir mot der Schule sprechen. Von einer Erzieherin habe ich einen Kontakt in der Schule erhalten, ist glaube ich die Schulpsychologin. Ich werde nach den Gesprächen berichten :) Vielen, lieben Dank und alles Gute.


    lg Sunny

  • Hallo also meiner Tochter 12 geht es gleich sie versucht auch immer Freunde zu finden ist aber einfach zu schüchtern und wenn sie dann mal jemanden fragt hat der keine Zeit. Es ist nicht einfach das mit anzusehen. Ich wünschte ich hätte bekannte mit Kindern damit sie sich mit denen Treffen kann oder übers Internt. Ab leider auch da fehlt mir jemand der Lust hat. Bzw ich kenne niemanden .

  • Hallo Marie,


    Meine 12 jährige Tochter hat leider genau die gleichen Probleme. Sie ist schüchtern und durch die Ablehnung ihrer Schulkammeraden schließt sie sich immer mehr ein und vereinsamt. Ihr fehlt der Austausch mit gleichaltrigen. Vielleicht hätte deine Tochter ja Interesse an einer Breiffreundschaft? Vg Alicja

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