sexuell aktive Jugendliche - Papillomaviren (Feigwarzen, Gebärmutterhalskrebs)

  • Vielen Eltern fällt die Vorstellung schwer oder gefällt ihnen ganz und gar nicht, dass Ihre heranwachsenden Kinder auch sexuell aktiv sind.


    Die am weitesten verbreitete sexuell übertragbare Krankheit sind hierbei die humanen Papillomaviren (HPV).


    Besonders betroffen sind junge, sexuell aktive Menschen – also besonders Jugendliche. Untersuchungen zeigen, dass 74 Prozent aller Infektionen bei Frauen im Alter von 15-24 Jahren festgestellt werden.


    (Dieser hohe Frauenanteil liegt vermutlich mitunter auch daran, dass Frauen eher die/den Gynäkologen besuchen als Männer den Urologen. Frauen sind hier gesundheitsbewusster... ;) )
    Aber: Etwa 70 bis 80 Prozent aller sexuell aktiven Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mit diesen Viren an!!!


    Seit 2007 bieten die Krankenkassen für Mädchen und junge Frauen eine kostenlose Impfung gegen die gefährlichsten dieser Viren an, die auch im Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs stehen. Aber die große Virengruppe der Papillomaviren kann nicht nur Gebärmuterhalskrebs verursachen, sondern auch die so genannten Feigwarzen (Condillome).
    Viele Jugendliche wissen überhaupt nichts über Feigwarzen und auch nichts darüber, wie weit verbreitet die Infektionen mit den Papillomaviren sind! Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfielt seit 2007 die HPV-Impfung für Mädchen. Diese ist bereits ab 12 Jahren möglich. Die Kosten für die HPV-Impfung werden für Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 17 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.Die HPV-Impfung kann von einem Arzt oder einer Ärztin der Kinder- und Jugendmedizin, der Allgemein- oder Inneren Medizin oder in einer gynäkologischen Praxis vorgenommen werden.


    Doch nun noch ein genauerer Blick auf die humanen Papillomaviren (HPV) und was sie verursachen können:


    Feigwarzen (Condillome):
    Bei den Feigwarzen handelt es sich um eine Viruserkrankung, die vor allem an den Geschlechtsorganen auftritt. Für die Feigwarzen Entstehung sind die Humanen Papilloma-Viren als Verursacher verantwortlich.
    Die durch die Viren verursachten Feigwarzen zählen zu den sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten, die in der Praxis mit am häufigsten auftreten. Die Feigwarzen Entstehung wird also durch die Übertragung der Viren bei sexuellen Kontakten ermöglicht.


    Dabei sind zwei Hauptansteckungswege bekannt, nämlich Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern und/oder der Geschlechtsverkehr ohne Schutz (Kondom). Die Inkubationszeit kann bei Feigwarzen zwischen ein paar Wochen, Monaten oder sogar Jahren liegen. Bei 10 - 15 % aller Infizierten bleibt
    es jedoch bei einer so genannten stummen Infektion, wobei es nicht zum Ausbruch der Feigwarzen kommt, der Virus sich aber auf andere übertragen kann. Man kann also mit diesen Viren infiziert sein, aber keinerlei Symptome haben und ist dennoch sehr ansteckend und kann die Viren auf andere übertragen (ähnlich wie die Herpesviren). Es gibt sogar Untersuchungen, die besagen, dass ca. 80 % aller Menschen, die sich mit HPV angesteckt haben, nichts von ihrer Infektion bemerken, weil keine Krankheitszeichen auftreten. Die Infektion heilt nach einiger Zeit von selbst und ohne bleibende Folgen wieder aus.


    Gebärmutterhalskrebs:
    Bei bis zu drei Prozent aller infizierten Frauen verursachen bestimmte HPV-Typen (hauptsächlich HPV 16 und 18, dazu noch etwa 13 weitere Hochrisiko-HPV-Typen) Gebärmutterhalskrebs.
    Der Gebärmutterhals stellt den Verbindungsteil zwischen der Gebärmutter und der Scheide dar. Diese Erkrankung entwickelt sich nur bei einer chronischen HPV-Infektion über viele Jahre und über mehrere Vorstufen. Wenn die Erkrankung bzw. die Vorstufen im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung (PAP-Test) rechtzeitig erkannt werden, können sie in der Regel gut behandelt werden.


    Wer bereits mit HPV infiziert ist, kann sich leider nicht mehr impfen lassen. Und wer über 17 Jahre alt ist, muss die Impfung selbst bezahlen. So oder so... der regelmäßige Besuch bei der Frauenärztin/ dem Frauenarzt zur Krebsvorsorge (PAP-Test) ist absolut empfehlenswert.

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