Das Rett-Syndrom ist ein genetisch bedingtes Krankheitsbild, das ausschließlich Mädchen betrifft und mit einer schweren geistigen Entwicklungsstörung einhergeht.
Schwangerschaft und Geburt, sowie die Entwicklung in den ersten Monaten verläuft typischer Weise scheinbar unauffällig. Erst gegen Ende des ersten Lebensjahres kommt es zu einem Entwicklungsstillstand, besonders in den Bereichen Handmotorik, Sprache und Sozialverhalten (Kontaktfähigkeit).
Der Verlauf kann in vier Stadien eingeteilt werden:
1.Stadium (ab dem 6. Monat)
zunehmende Entwicklungsverzögerung
geringe Muskelspannung
geringes Kopfwachstum
zunehmendes Desinteresse
2.Stadium (im ersten bis dritten Lebensjahr)
Verlust der aktiven Sprache
Schlafstörungen
Stereotypien (z.B. Waschbewegungen, Rhythmische Bewegungen des Oberkörpers)
heftiges Zähneknirschen
Verlust sinnvoller Handbewegungen
Rückbildung der motorischen Entwicklung
abnehmende Fähigkeit zum Sozialkontakt, autismusähnliches Verhalten
autoaggressives Verhalten
3. Stadium (im vierten bis zehnten Lebensjahr)
Stand- und Gangunsicherheit
epileptische Anfälle
Gewichtsverlust
Verstärkung der Stereotypien
4. Stadium (ab dem 10. Lebensjahr)
Abbau aller physischen und geistigen Fähigkeiten
Spastiken
Immobilität
Trotz vieler unterstützender Therapien (Ergotherapie, Krankengymnastik, Schwimm- oder Hippotherapie usw.) können Symptome bisher nur gelindert, der Verlauf der Erkrankung aber nicht aufgehalten werden. Die Betroffenen sind physisch und mental sehr schwer beeinträchtigt und immer auf Pflege und Unterstützung angewiesen. Neben der Therapie der Betroffenen, ist es besonders wichtig, dass den Eltern ein hohes Maß an Beratung und psychosozialer Begleitung zuteil wird.