Unerklärliches Verhalten

  • Hallo. Zur Zeit verhält sich meine Tochter (6) ziemlich schwierig. Noch besucht sie den Kindergarten und die Vorschule.
    Zu meinem Anliegen:


    Seit einiger Zeit verhält sich meine Tochter sehr auffällig. Wenn Sie auf dem Spielplatz um die ecke möchte, dann erkläre ich ihr jedes mal aufs Neue, dass sie ausschließlich nur auf den Spielplatz darf. Als würde sie nicht zuhören,es ignorieren oder nicht verstehen macht sie das komplette Gegenteil. Sie geht einfach zu Freunden. Ich kann sie allein nicht mehr raus gehen lassen, obwohl der Spielplatz gleich um die Ecke ist. Sie vergisst die gesamten Sachen einfach oder versteht sie nicht.
    Desweiteren , wenn ich doch mal schimpfen muss,reagiert sie extrem über. Sie verhält sich wie ein Kind was eine geistige Behinderung hat. Was aber keineswegs der Fall ist. Ich kann es gar nicht beschreiben. Übertriebene Mimik und Gestik,übertriebene Ängstlichkeit (als würde man sie ständig verprügeln)
    Ich kann mit diesem Verhalten nicht richtig umgehen und weiß nicht ob das normal ist. Eine Schutzreaktion oder ein Versuch durch übertriebenes verhalten Mitleid zu wecken um weiteres Schimpfen zu vermeiden.
    Was kann ich tun? Psychologe? Wie kann ich mich in so einer Situation verhalten? Wie kann ich damit umgehen oder es sogar dazu bringen, dass sie dieses Verhalten ablegt?


    Danke schon mal im voraus und bitte keine Vorurteile, ich würde mein Kind nie anfassen.

  • Hallo Miss Maike,


    ich bin da keine Fachfrau, kann aber nachvollziehen, dass sich das verunsichert. Nach allem was ich in Foren und bei Gespraechen mit Eltern immer wieder so raushörte, sind das "ganz gewöhnliche" Phasen, oft eine Art Ausprobieren. Hin und wieder wird das vom Umfeld abgeguckt und dann wohl daheim ausprobiert. Wenn Eltern dann noch darauf einsteigen und ausraszen wird es umso spannender.


    Ich würde "Ausflugssperre" fuer eine Woche verhängen und mal in ruhiger Minute nachfragen wo sie das her hat. Im Zweifel diese Ausbrueche ignorieren, nicht in die Luft gehen.


    Die hier gewählte Kategorie "psychische Stoerungen" würde ich noch nicht vermuten :)


    Sei stark und lieb Gegrüßt


    Len@ ;)

  • Auch ich bin der Meinung, das fieses ein ganz normales Verhalten ist! Ein Kind mit 6 Jahren ist für uns Erwachsene noch klein , aber das Kind selbst findet sich schon sehr groß und kann nicht verstehen, warum es dieses und jenes nicht darf. Alles was nicht erlaubt ist, ist für jedes Kind erst Recht verlockend und interessant, egal wie alt ein Kind ist.
    Eine Woche Ausgangssperre ist total übertrieben und geht gar nicht, weil ein Kind mit 6 Jahren keinen Bezug zu " einer Woche" hat. Wenn das Kind heute Ausgangssperre bekommt, dann weiß es morgen schon nicht mehr warum und in einer Woche schon gar nicht mehr. Eine Strafe sollte immer in Bezug zu dem stehen, was ein Kind angestellt hat.
    Wenn dein Kind das nächste mal auf den Spielplatz möchte, dann würde ich ihr nochmal erklären warum sie diesen nicht verlassen soll und dann würde ich sie gehen lassen. Ich aber würde ihr unauffällig folgen. Hält sie sich dann nicht an die Absprache, würde ich sie mit nach Hause nehmen und sie den Rest des Tages nur noch im Garten spielen lassen. Wenn ihr keinen Garten habt, dann muss sie halt in ihr Zimmer. Das sollte als Konsequenz reichen. Das wirst du sicher einige male wiederholen müssen, aber sie wird es lernen.


    Eine Woche ein Kind wegsperren ( Hausarrest ) geht gar nicht. Du tust dir und dem Kind damit keinen Gefallen, denn es wird sich nicht austoben können, ist nicht ausgeglichen , zickt und tanzt dir auf der Nase rum. Dich wird das alles nur nerven und ihr werdet euch nur streiten.

  • Hallo Miss Maike,


    herzlich willkommen und danke für Ihre offenen Worte und Ihr Vertrauen!
    Sie beschreiben eine Situation mit Ihrer Tochter, die ich mir in der Tat als sehr nervenaufreibend und zur Verzweiflung treibend vorstellen kann. Ich kann gut verstehen, dass Sie verzweifelt und ratlos sind, da sich bisher nichts geändert hat bzw. weil Ihre Tochter ihr Verhalten nicht wieder ablegt.


    Können Sie denn eingrenzen, wann dieses Verhalten begonnen hat? Wann ist Ihnen zum ersten Mal aufgefallen, dass sich Ihre Tochter nicht an Absprachen mit Ihnen hält? Und betrifft dieses Grenzen überschreiten nur das Thema Spielplatz und Spielen oder gibt es noch mehr Bereiche, wo es inzwischen nicht mehr so klappt, wie Sie es sich wünschen?
    So wie Sie beschreiben, scheint es ja einzig das Thema Spielplatz/ Spielen zu betreffen.


    Können Sie auch ein paar Angaben zu den Freunden machen, mit denen sich Ihre Tochter treffen möchte bzw. trifft? Kennen Sie diese Freunde und wer ist das denn genau? Nur eine Person oder eine ganze Clique an Kindern? Und wo treffen sich diese Kinder? Ist der Treffpunkt vielleicht der Spielplatz und dann ziehen sie weiter und halten sich woanders auf?


    Ich kann nur Vermutungen anstellen... jedenfalls klingt es für mich so, als wäre dieses Freundetreffen sehr wichtig für Ihre Tochter und warum auch immer scheint Sie lieber den Spielplatz vorzuschieben als direkt zu fragen, ob sie sich mit den Freunden (zum Spielen) treffen darf.


    Haben Sie Ihre Tochter denn bereits darauf angesprochen, warum sie Sie nicht einfach fragt, ob sie sich mit ihren Freunden treffen/ ihre Freunde besuchen gehen darf?
    Und wenn Sie dies täte, würden Sie es ihr genauso erlauben wie der Besuch des Spielplatzes?
    Haben Sie Ihrer Tochter erklärt, dass Sie gerne wissen wollen, wo sie ist, weil Sie sich sonst Sorgen machen?


    Insgesamt möchte ich noch dazu sagen, dass Ihre Tochter mit ihren 6 Jahren in einem Alter ist, in dem sie kein kleines Kind mehr ist und sich auch nicht mehr als solches sieht und empfindet. Sie entwickelt einen eigenen Standpunkt, wird selsbtständiger und hat eine eigene Meinung und Vorstellung. Ich vermute, dass sie das einfach anders sieht als Sie als Mutter und gar nicht verstehen kann, was so schlimm daran ist/ sein soll, wenn sie draußen ist und sich dann noch mit Freunden trifft. Diese übertriebene Gestik und Mimik, die sie beschreiben würde dies bestätigen, dass sie eben nicht versteht, weil es aus ihrer eigenen Sicht vermutlich nicht schlimm und auch nichts Falsches ist.


    Ich freue mich auf Ihre Antwort
    Klara

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