Lernen lernen - nicht jede Lernschwierigkeit ist eine Lernschwäche

  • Lernen will gelernt sein,
    denn jede und jeder von uns hat einen ganz individuellen Lernstil, der zu uns paßt und uns das Lernen leicht fallen lässt.
    Leider steht "Lernen" als Fach (noch) auf keinem schulischen Lehrplan.


    Doch wie finde ich denn nun zu meinem persönlich passenden Lernstil und wie finde ich ihn für mein Kind?


    Meine Tipps:
    1.) Schaffen Sie mit Ihrem Kind einen Lernort, an dem sich Ihr Kind wohl fühlt.
    Das kann durchaus ein Schreibtisch sein, doch zählt für eine gute, angenehme Lernatmosphäre auch das Drumherum, ein ansprechendes Licht, ansprechende Wohlfühlfarben und eventuell Dekorationsgegenstände.


    2.) In Lernstimmung kommen und bringen: Der Zeitraum/ das Zeitfenster, in dem konzentriert gelernt werden soll, muss klar sein, einen klaren und deutlichen Anfang und ein ebensolches Ende haben.
    Die Lernzeit kann durch ein kleines Ritual begonnen und beendet werden,
    zum Beispiel durch ein bestimmtes Geräusch oder Musikstück, das Beginn und Ende der Lernzeit markiert. Oder durch ein bestimmtes Licht/ Beleuchtung, einen bestimmten Gegenstand, durch eine kurze Entspannungsübung, Achtsamkeitsübung oder kurze Atemübung.


    3.) Konzentration erhöhen und erwecken:
    Eine kleine, recht unspektakuläre Übung aus der Kinesiologie ist das Trinken von Wasser. Dies erhöht die Konzentrationsfähigkeit, denn wir benötigen für unseren Stoffwechsel ausreichend Flüssigkeit. Einfach zu Beginn der Lernzeit mindestens ein kleines Glas Wasser trinken und dies bewusst. Wichtig ist, dass es Wasser/ Mineralwasser ist ohne zusätzlichen Geschmack (kein Tee, keine Limonade, kein Saft, denn sonst denkt unser Körper, er erhält Nahrung und die Verdauung wird aktiviert).

    (Es gibt noch weitere kleine Übungen aus der Kinesiologie/ BrainGym, die die Konzentration fördern. Bei Interesse teile ich Sie Ihnen gerne mit.
    Schauen Sie auch hier: http://www.methode.de/dm/gt/dmgt002.htm)


    4.) Schließlich geht es dann wieder um den passenden Stil des Lernens. Manchen Menschen fällt auswendig lernen leicht, anderen nicht. Die einen Lernen leichter mit leiser Hintergrundmusik, manche lernen gut, wenn sie sich das Wichtigste nach oder bereits während dem Lesen handschriftlich notieren. Manche Lernen leichter, wenn sie sich Eselsbrücken ausdenken und Bilder als Gedächtnisstütze. Andere wiederum lernen leichter, wenn sie den Lernstoff laut sprechen.... Die einen brauchen mehr Wiederholungen des Lernstoffs, die anderen weniger Wiederholungen.
    Es gibt viele Möglichkeiten und auch Kombinationsmöglichkeiten. Die einen brauchen häufiger kurze Pausen, andere weniger, dafür längere Lernpausen innerhalb des Lernzeitraums.
    Da hilft nur eines: Ausprobieren und nachspüren! Was liegt mir gut, was paßt gut zu mir, was fühlt sich gut an?
    Erwiesen ist, dass eine Kombination aus mindestens 2 Methoden (z.B. Lesen und Notizen machen) sinnvoll ist und sich auf diese Weise der Lernstoff am besten im Langzeitgedächtnis des Gehirns einprägt.
    Wiederholungen wirken zudem ebenfalls Wunder! Denn neue Informationen sind im Gehirn mit einem schmalen Trampelpfad vergleichbar. Je häufiger diese neuen Informationen wiederholt werden, umso breiter und stabiler wird dieser neue Weg.


    5.) Interesse zeigen und erklären lassen
    Die höchste Stufe des Lernens ist erreicht, wenn das Gelernte an einen anderen Menschen weitergegeben werden kann.
    Es wirkt also Wunder, wenn sie zumindest teilweise die Zeit finden, Interesse an dem Lernstoff Ihres Kindes zu zeigen, dies auch zu kommunizieren und sich letztlich am Ende der Lernzeit das Gelernte von Ihrem Kind erklären lassen.
    Wichtig dabei ist, dass Sie nicht in die Rolle eines Lehrers schlüpfen und Lernstoff abfragen, sondern dass es um ehrliches Interesse und Neugierde geht und Ihnen Ihr Kind das Gelernte ohne Leistungsdruck erklären darf.


    Und noch was:
    Gehen Sie mit Leichtigkeit, Intuition und Humor an die Sache und lernen Sie lernen!

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