7 Jähriges Kind zeigt sonderbare Auffälligkeiten

  • Mein Sohn Lenny ist 7 Jahre alt und wurde bereits im Kindergarten als nicht richtig geerdet beschrieben. Es gab dafür kein Wort, dass Ihn hätte umschreiben können.
    Wir hofften, die Einschulung würde Lenny die Möglichkeit zum Neuanfang bieten, jedoch wurde auch hier seitens der Lehrer sehr schnell erkannt, dass er sonderbare Verhaltensweisen aufweist.
    Auch hier konnte nie wirklich in Worte gefasst werden, was genau sein Problem ist. Es fielen Begriffe wie Autismus und Tics.
    Es begannen zahlreiche, langwierige Untersuchungen in einem ADHS- Diagnostikzentrum.....trotz schwammiger Untersuchung, wurde natürlich ADHS diagnostiziert. Es könnten schon einige Komponenten auf ADHS hindeuten, jedoch bin ich mit dieser alleinigen Aussage unzufrieden.....
    Gibt es Mitglieder mit ähnlicher Problematik?
    Welche weiteren Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?
    Weiss momentan nicht welchen Weg ich einschlagen soll um meinem Kind zu helfen.

  • ich würde eine therapie vorschlagen damit du deinem kind gezielt helfen kannst.

    In der Verhaltenstherapie gibt es verschiedene Möglichkeiten eine ADHS zu behandeln:

    1. Möglichkeit sind Trainings mit Eltern der Kinder mit ADHS.
    In einem Elterntraining lernen die Eltern, wie sie ihrem Kind dabei
    helfen können, Zuhause aufmerksamer oder weniger hyperaktiv zu sein.

    2. Möglichkeit sind Trainings im Kindergarten oder in der Schule.
    Hier lernen Erzieherinnen und Erzieher und auch Lehrerinnen und Lehrer,
    wie sie dem Kind helfen können in der Schule oder im Kindergarten besser
    mit der ADHS zu Recht zu kommen.


    3. Möglichkeit besteht darin, dass der Psychotherapeut allein mit dem Kind was macht.


    Unter Verhaltenstherapie bei Kindern und
    Jugendlichen versteht man die Anwendung einer Vielzahl teilweise sehr
    unterschiedlicher psychologischer Verfahren. Mit diesen Verfahren können
    verschiedene psychische Probleme der Kinder und Jugendlichen behandelt
    bzw. diesen auch vorgebeugt werden.


    Die Verhaltenstherapie geht davon aus, daß psychische Störungen meistens erworben bzw. erlernt
    sind. Insofern umfaßt die Verhaltenstherapie jede Form des Lernens,
    Verlernens und Umlernens.


    Zunächst werden in der
    Verhaltensanalyse sämtliche Faktoren ermittelt, die das psychische
    Problem verursachen, auslösen und aufrechterhalten, um dann schrittweise
    diese Faktoren zu verändern. Die Behandlung bezieht sich sowohl auf die
    Symptome der Störung als auch auf die zugrundeliegenden Probleme und
    Konflikte der Betroffenen.


    Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen ist vor allem bei folgenden Störungsformen geeignet:

    • Schulprobleme


    • soziale Isolation


    • Sprachstörungen


    • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen


    • Hyperaktivität


    • Einnässen und Einkoten


    • aggressives Verhalten


    • Ängste und Phobien


    • somatische Störungen (z.B. Magersucht, chronisches Erbrechen, Übergewicht, Asthma und Atembeschwerden sowie Anfallsleiden)


    • chronische Krankheiten in Kindes- und Jugendalter (z.B. Diabetes mellitus und Krebserkrankungen)

    Die Behandlung bezieht in jedem Fall auch die Arbeit mit den Bezugspersonen (Eltern, Familie, Lehrer usw.) mit ein.

  • Hallo lema2013,


    herzlich willkommen im Forum und danke für die Anfrage.


    Ich kann Ihre Verunsicherung gut verstehen und nachvollziehen. Es ist sehr schwierig, wenn man als Eltern die Rückmeldung erhält, mit dem Kind stimme "irgendetwas" nicht, aber trotz intensiver Bemühungen erhält man keine klare Aussagen und weiß deshalb auch nicht, wie man seinem Kind helfen kann. ?(


    Es ist für mich schwierig, Ihnen Tipps zu geben, weil Sie nur wenig über die Verhaltensweisen, die Kindergarten und Schule aufgefallen sind, geschrieben haben. Mögen Sie vielleicht schildern, welche als "sonderbar" bezeichnete Verhaltensweisen konkret aufgefallen sind? Und sind Ihnen diese Verhaltensweisen auch aufgefallen oder treten sie nur im Kindergarten und in der Schule auf (in Gruppensituationen)? Wichtig finde ich auch immer, genau hinzuschauen, wer denn unter den Auffälligkeiten leidet. Leidet Ihr Sohn oder sind es die anderen, die Schwierigkeiten mit dem Verhalten Ihres Sohnes haben? Leiden Sie selbst als Eltern auch?


    Sie haben Ihre Anfrage unter der Rubrik "Asperger Syndrom" eingestellt. Ich vermute, Sie diese Rubrik gewählt, weil der Begriff Autismus von Seiten der Schule gefallen ist? Oder haben Sie die Vermutung, dass Ihr Sohn das "Asperger Syndrom" hat?


    Ich erlebe leider, dass neben ADHS auch das Asperger Syndrom zunehmend häufig genannt wird, wenn Kinder in Ihrem Verhalten von der Norm abweichen, ohne dass es dafür eine fachlich fundierte Diagnose gibt. Ich halte es für sehr sinnvoll, bei unklaren Diagnosen immer mehrere Fachmeinungen einzuholen. Sie könnten z.B. noch mal zu einem niedergelassenen Kinder- und Jugendmediziner mit Schwerpunkt Kinderneurologie gehen und dort eine Diagnose bzw. eine Einschätzung einholen.


    Wurde Ihnen denn in dem ADHS-Diagnostikzentrum ein "Therapieplan" vorgeschlagen? Was wurde Ihnen empfohlen? Eine ergotherapeutische Behandlung kann je nach Krankheitsbild eine sinnvolle Therapie für Kinder sein. Hierfür benötigt man aber zunächst eine fundierte Diagnose und dann eine Verschreibung vom Arzt.


    Welche Behandlung/Unterstützung die richtige ist, lässt sich aber natürlich nur sagen, wenn man die Ursache der Auffälligkeiten kennt. :S


    Ich finde Ihren Einsatz und Ihre Bemühungen, die richtige Unterstützung für Ihren Sohn zu finden, beachtlich und vorbildlich. Ich finde es gut, dass Sie sich nicht gleich zufrieden geben, sondern auch kritisch sind - die Rückmeldungen, die Sie bekommen haben, aber trotzdem ernst nehmen.


    Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen und wünsche Ihnen zunächst alles Gute und viel Erfolg bei Ihrem Bemühen, ihrem Sohn zu helfen.


    Anne

  • Hallo lema2013,




    auch ich heiße Sie herzlich willkommen im Forum und danke Ihnen für die Anfrage.
    Mir geht es ähnlich wie meiner Kollegin Anne und bitte Sie deshalb, näher zu beschreiben, um welche "Auffälligkeiten" es sich bei Ihrem Sohn handelt. Was macht ihn so anders als die anderen?
    Und warum macht sein Anderssein so große Schwierigkeiten bei ErzieherInnen und LehrerInnen?


    Ich muss sagen, dass ich selbst eine große Skeptikerin bin, was die Diagnose von ADHS betrifft, zumal ja inzwischen tatsächlich bekannt ist, dass es ADHS als Krankheit in dem Sinne nicht gibt, sondern dass es sich um psychosoziale Hintergründe handelt, die entsprechende Symptome hervorrufen.

    Es begannen zahlreiche, langwierige Untersuchungen in einem ADHS- Diagnostikzentrum.....trotz schwammiger Untersuchung, wurde natürlich ADHS diagnostiziert.

    Dass in dem ADHS-Diagnosezentrum dann tatsächlich trotz schwammiger Untersuchungen ADHS diagnostiziert wurde, verwundert mich nicht.
    Es wird tatsächlich sehr oft ADHS diagnostiziert, wenn die Medizin und/ oder Psychologie nicht mehr weiter weiß, davon abgesehen, dass die pharmazeutische, also medikamentöse Behandlung von ADHS ein äußerst luktratives Geschäft ist.


    Vielleicht ist Ihr Sohn überhaupt nicht "krank", sondern weicht einfach von der Norm ab, ist vielleicht einfach ganz besonders, ist vielleicht sogar ein "hoch sensibles" Kind?


    Ich finde es richtig und auch wichtig, dass Sie skeptisch sind und für Ihren Sohn nur das beste wünschen!


    Ich freue mich, mehr von Ihnen zu lesen.


    Alles Gute wünscht
    Klara

  • na ich weiß nicht ob meine Antwort besonders viel hilft, ich hatte mal eine Bekannte deren Kind litt eben an diesem Asperger Syndrom, das wurde allerdings schon im Kindergartenalter diagnostiziert... das Kind ging dann in einen Integrativ-Kindergarten, in eine kleine Gruppe mit 5 Kindern und die Erzieher waren dann eben Heilpädagogen... Jedenfalls sagte sie mir dass bei dem Asperger-Syndrom eben die Schwierigkeit für das Kind darin besteht, die die Emotionen der anderen Kinder zu deuten und es deswegen in jeglicher Kommunikation zu Schwierigkeiten kam. Sie ging mit ihrem Kind dann zu einem Kinder und Jugendpsychotherapeuten , machte dort Sitzungen... wo es vorallem darum ging , wie verstehe ich mein Kind besser, wie versteht mein Kind mich besser, ich glaube das hat beiden geholfen und eben der Integrativ-Platz im Kindergarten

  • Hallo Anja,


    ich finde diese Ergänzung von Ihnen sehr schön.


    So eine Behandlung beim Kinder- und Jugendpsychotherapeuten kann sehr hilfreich sein. Gerade bei Kindern mit Asperger-Syndrom geht es darum, das soziale Miteinander zu erleichtern. Da kann es dann um das gegenseitige Verstehen gehen, oder wie Fruchtzwerg angeregt hat, um ein trainieren und erlernen von sozialen Verhaltensweisen im Rahmen einer Verhaltenstherapie.


    Danke für den Hinweis!


    Anne

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