Frau will mir das Kind wegnehmen

  • Meine Frau und ich befinden uns mitten in der Trennung. Sie ist bereits vor ein paar Tagen mit unserer Tochter ausgezogen und wohnt nun bei ihrer Mutter. Es bricht gerade ein Krieg aus und eine Kommunikation mit ihr ist kaum möglich, auch wenn ich mich bemühe. Sie hasst mich von ganzem Herzen und droht mir damit, das alleinige Sorgerecht zu beantragen und mit unserem Kind ganz weit wegzuziehen. Ich habe jetzt Angst, dass sie es wirklich schafft und mir so mein Kind wegnimmt.


    Wie sieht es rechtlich aus? Im Freundeskreis höre ich immer nur, dass es für mich eher schlecht aussieht, weil es für Frauen einfacher ist, das alleinige Sorgerecht zu bekommen und sie nur irgendwelche Lügen über mich behaupten müsse und mir so gänzlich die Chance nehmen könnte, es zu verhindern. Welche Möglichkeiten habe ich da als Vater?

  • oh man,wenn ich sowas höre/ lese, was die in deinem Bekanntenkreis erzählen, könnte ich...


    Herzlich willkommen Henrik


    Das ist ganz großer quatsch, was deine Bekannten dir da auftischen.
    Wer das Kind bekommt und wo es leben wird ist von unterschiedlichen Punkten abhängig.
    Zuerst mal spielt das Alter des Kindes eine Rolle, ist es nämlich 14 Jahr und älter, darf es selber entscheiden bei wem es leben möchte. Sind Kinder jünger, können aber sich gut selbst äußern, werden sie gefragt und es wird auch mit berücksichtigt.


    Ob und wie was abläuft, hängt auch ab, ob ihr Verheiratet seit oder nur so zusammen lebt, ob du als Vater in der Geburtsurkunde eingetragen bist wenn ihr nicht verheiratet seit, wie alt ist das Kind.


    Um dir wirklich helfen zu können, müssen wir wohl ein bisschen mehr wissen. Vielleicht magst du uns ja diese Fragen beantworten!!!

  • Hallo Henrik,


    zuerst einmal ein herzliches Willkommen von mir.


    Sie haben sich an einer anderen Stelle hier im Forum ja bereits vorgestellt und geschildert, dass Sie sich getrennt haben und nun eine Art "Rosenkrieg" bei Ihnen entfesselt wurde.


    Es wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird - ist ein schönes Sprichwort, an welches ich da denken muss.


    Eine Trennung ist nie schön, vor allem nicht für denjenigen, der verlassen wird. Hier kommen neben dem Schock über die Trennung noch allerhand andere Gefühle ins Spiel. Verlassen zu werden ist nie leicht und meist empfindet man dabei große Kränkungen, Schmerz, verletzten Stolz, das Gefühl, belogen und hintergangen worden zu sein, bis hin zu Wut und Hass. Und so wie Sie die Situation beschreiben, scheint Ihre Exfrau momentan emotional sehr aufgewühlt und zutiefst verletzt zu sein. So lange die Lage emotional so geladen und dementsprechend explosiv ist, ist es sehr schwierig, vernünftig und weiterhin wertschätzend/ respektvoll miteinander umzugehen.


    Eine Trennung zu verarbeiten ist eine Krise, die durchlebt werden will und es gibt verschiedene Phasen, die während des Verarbeitungsprozesses durchlaufen werden. Und so wie Sie die Reaktion Ihrer Exfrau beschreiben, steckt sie momentan einfach tief in diesem Übermass an Gefühlen, die durch diesen Schock verursacht wurden. Sie scheint Ihnen die Schuld zu geben an der Situation und dass es überhaupt so gekommen ist. Sie fühlt sich weggestoßen und verletzt und dies zeigt sie mit Wut und Zorn gegen Sie.


    Lassen Sie Ihr etwas Zeit, um sich wieder zu sammeln - und versuchen Sie dann erneut, ins Gespräch mit ihr zu gehen, um zwischen Ihnen beiden zu klären, warum Sie sich von ihr getrennt haben und um ebenfalls zu klären, wie Sie das mit Ihrem gemeinsamen Kind gut lösen können. Lassen Sie ihr etwas Zeit und gehen Sie dann mit gutem Beispiel voran, in dem Sie Ihr Wertschätzung und viel "guten Willen" entgegen bringen.


    Klara

  • Die Zeit habe ich ihr gelassen, so gut es ging. Unsere Tochter kann es mit 6 Jahren noch nicht selbst entscheiden, würde aber wahrscheinlich zur Hauptbezugsperson Mama tendieren, weil ich wie viele andere Papas auch den ganzen Tag arbeiten gehe.


    Bisher scheint meine Frau (ja, wir sind verheiratet) nichts in dieser Richtung in die Wege geleitet zu haben. Drohen tut sie mir aber trotzdem noch damit. Ich weiß nicht, wie ernst es ihr ist. Diese Person hat sich so sehr verändert und zeigt mir ein ganz anderes Gesicht. Ich habe das Gefühl, sie überhaupt nicht mehr zu kennen. Deshalb ist es für mich überhaupt nicht mehr voraussehbar.


    Ketztes Wochenende habe ich unsere Tochter abgeholt und wir sind spontan ins Kino gegangen und waren hinterher bei Mc Donald. Meine Frau, sonst eigentlich kein Gesundheitsfanatiker, hat eine riesige Welle gemacht und meinte, man könne mir das Kind nicht einfach so mitgeben und es wäre vielleicht besser, wenn die Treffen zukünftig beaufsichtigt werden.


    Wie gesagt, ich kann so gar nicht einschätzen, was sie nur so daher sagt und was sie ernst meint. Mich macht das alles total fertig. Sie schmeißt mit Gehässigkeiten nur so um sich und macht mich natürlich auch überall schlecht. Ich werden schon von flüchtigen Bekannten auf der Straße angesprochen, was ich dieser Frau denn bloß angetan hätte. Ja, sicher, ich habe mich von ihr getrennt. Aber die Trennung kam ganz bestimmt nicht aus heiterem Himmel, auch nicht für meine Exfrau. Ich beschwere mich bei niemanden, lächle freundlich und schlucke alle Hiebe, weil ich mir sicher bin, dass es in einer Katastrophe enden würde, wenn ich es nicht machen würde. Alles dem guten Frieden willen, aber es ist so anstrengend...

  • Hallo Henrik,


    ich frage mich, ob es möglich ist, dass Sie mit Ihrer Frau bzw. Exfrau genau so sprechen können, wie Sie hier beschreiben, wie es Ihnen geht?


    Ist es möglich, ihr mitzuteilen, dass es Ihnen leid tut, dass Sie sich getrennt haben, aber dass Sie immer noch denken und sich sicher sind, dass es genau richtig war? Ist es möglich, ihr zu sagen, dass Sie es selbst nicht schön finden, aber dass es sie sehr traurig macht, zu sehen, wie sehr sie sich verändert hat? Dass Sie sie in ihrem Schmerz und ihrer Wut gar nicht mehr wiedererkennen? Dass Sie versuchen und sich alle Mühe geben, dass es Ihrer gemeinsamen Tochter gut geht, dass Sie hier Ihr Bestes geben und es so schade finden, dass Sie das offenbar gerade nicht sehen kann? Dass Sie wissen, wie schmerzhaft das alles ist, aber dass Sie immer noch hoffen und sich wünschen, dass Sie beide einen Weg finden, als Eltern Ihrer gemeinsamen Tochter für diese das Beste zu geben, dass sie glücklich sein kann?


    Und haben Sie sich denn auch schonmal überlegt, ob es Ihnen gut tun könnte, wenn Sie sich selbst Unterstützung suchen? Wie wäre es, wenn Sie sich über eine Beratungsstelle Rat holen oder sich ein paar Termine professionelles Coaching gönnen?
    Einfach deshalb, dass Ihnen die Kraft nicht ausgeht und nicht am Ende doch noch alles fürchterlich eskaliert und knallt....


    Ich wünsche Ihnen alles Gute!
    Klara

  • Hallo Henrik,


    ich weiß dieses Thema ist schon über ein Jahr her das es angefangen wurde jedoch möchte ich trotzdem dazu was sagen. Auch weil dies eine Diskussionsplattform ist auf der viele immer wieder lesen, Rat suchen oder Rat geben. Daher finde ich sollten die Themen ohne Angabe von Datum geschrieben werde aber das ist eine andere Sache! !
    Da ich neu hier bin und kein Thread gefunden habe wo man sich vorstellen kann hoffe ich das dies keinen Verärgert und man mir vielleicht dann einfach sagt wo ich mich vorstellen kann dann würde ich dies direkt auch tun!!!
    Jetzt zum eigentlichen Thema : erst mal vorweg zieh ich den Hut vor dir und zwar aus dem Grund weil ich in der fast gleichem Situation mich befinde wie du. Ich finde es ist eine enorme Leistung was viele Männer ertragen und bringen müssen und ich finde das den Frauen (ohne Frauenfeindlich zu sein) viel zu schnell Recht zugesprochen wird und selten richtig geprüft wird ob an der Aussage gegen den Mann was dran ist? !!
    Mir ist es hier Grad sehr wichtig dich dabei zu Unterstützen in dem ich mich dazustelle und zeige mir geht's genauso!!!! Du sitzt in einer fiktiven Zwickmühle im Grunde und das weiß deine Frau. Sie zeigt ganz klar das Gesicht das so extrem viele Frauen haben!! Ich distanziere ausdrücklich vor Frauenfeindlichkeit und spreche von vielen und nicht von allen! !! An die Frauen:bitte nicht angegriffen fühlen!!!
    Das blöde ist wir Männer werden schon von unserem Umfeld her manipuliert will damit sagen wir bekommen immer die Härtefälle mit wo ein Mann von der Frau mit Hilfe des Staates komplett gedemütigt und ausgezogen wird! ! Daher kommt die Angst die auch ich Anfangs sehr hatte. Was ihr dir ganz arg ans Herz legen möchte und auch jedem anderen Mann der von der Frau so behandelt wird: egal was ist lasst euch unter keinen Umständen so provozieren das es eskaliert. Genau das ist die Masche von sehr vielen Frauen in solchen Situationen da sie beabsichtigen etwas in der Hand zu haben vor dem Richter. Dokumentiert alles und bleibt immer ruhig und versucht so gut es geht zu ignorieren und deeskalierend zu sein!!! Auch wir Männer haben Rechte und das nicht weniger wie die Frau!!! Ihr müsst nur nachlesen und euch informieren. Klar kommt es auch darauf an ob man verheiratet ist und wer mehr verdient usw. Aber trotzdem müsst ihr euch nicht alles gefallen lassen! !! Auch die Liebe eines Mannes zu seinen Kindern kann exakt genauso stark sein wie die von der Mutter die das Kind geboren hat!!! Ich weiß genau wie du dich fühlst .....der Mann geht den ganzen tag arbeiten und das Kind ist bei der Mutter daher ist die Bindung immer stärker une. Genau das machen sie sich zu nutze das ist so mies. Man Ackert wie blöd und macht sich kaputt und der dank am ende ist das man seine Kinder verliert und noch mehr bluten muss. Wenn sich jemand durch meinen Text hier beleidigt und angegriffen fühlt dann tut es mir Leid jedoch kann ich nicht so schreiben das die Worte die Art von Emotionen übertragen sodass es jedem recht ist. Zudem muss man mal in der gleichen Situation gewesen sein und des weiteren möchte hier auch nicht einfach nur schlecht reden sondern auch Rat geben und mich auf deine Seite stellen. Mein Motto auch wenn es nicht vermeidbar ist und man sich trennt sollten beide absolut fair bleiben weil am ende bekommen es IMMER die Kinder ab indirekt und direkt !!!!!

  • Hallo Marco,


    ich sage nun erst einmal: Herzlich willkommen!


    Und ich danke Ihnen für die offenen Worte aus Männersicht, wenn es um Sorgerechts- und Aufenthaltsbestimmungsrechtsfragen geht.


    Und ich gebe Ihen da als Frau Recht!


    Es ist leider tatsächlich so, dass oftmals eher die Mütter Recht bekommen und ihren Willen, wenn es bei Trennungen um die Kinder geht. So zumindest auch meine Erfahrung.
    Und es ist leider so, dass in solchen emotional aufgeladenen Situationen, wie es eine Trennung ist, oftmals die Kinder instrumentalisiert werden. Das ist fatal und falsch, aber es geschieht bedauerlicherweise tagtäglich. Da geht es plötzlich gar nicht mehr darum, was gut für das Kind ist (Kindeswohl), sondern es geht dann nur noch darum, wie man selbst möglichst schnell und für sich am angenehmsten aus der Sache rauskommt.... und es ist einfacher, wenn man nach einer Trennung den Partner nicht mehr sehen muss, als wenn man ihn regelmäßig sieht, weil da eben auch ein Kind bzw. Kinder sind und das bedeutet gemeinsame Verantwortung.
    Ich denke, dieses Instrumenatlisieren geschieht auch nicht immer bewusst, sondern dass da einfach zu viele Emotionen, Verletzungen, Kränkungen, Frust und Wut im Spiel sind und dadurch eine Art "Tunnelblick" entsteht.


    Ich kann Sie nur bekräftigen und bestärken:
    Lassen Sie sich als Väter nicht provozieren, sondern versuchen Sie, sachlich zu bleiben, ganz nach dem Motto "Der Klügere gibt nach" - und das hat nichts mit "aufgeben" zu tun, sondern schlicht damit, sich eben nicht provozieren zu lassen und damit in etwaige "Fallen" zu tappen, weil man dann eben blöderweise "Beweise" mit seinem Verhalten liefert, damit letztlich die Kinder womöglich "weg" sind.
    Das ist schwer, ohne zweifel, das erfordert viel Selbstbeherrschuung und Kraft. Sie können sich als Väter hier auch durchaus beraten lassen. Ich verweise da immer gerne auf Pro Familia.


    Ich bin auf anderen Kommentare gespannt.
    Und ich bin interessiert, wie Ihre eigene Geschichte weitergeht. Wie ist denn der Stand?


    Danke Marco!


    Herzlichst
    Klara

  • Ich würde versuchen mit ihr in Kontakt zu bleiben. Einerseits ist das durch Sms und co heute möglich, andererseits kann man eine Gesprächstherapie ansteuern, wo ein Mediator oder "Schiedsrichter" sitzt und beiden Parteien zuhört, eine Gesprächskultur aufrecht erhält (aussprechen lassen, Kritik mal anzuhören ohne sofort loszupfeffern, dass auch mal der "rangniedere" Gesprächspartner zu Wort kommt, etc etc) und auch versucht durch Rückfragen Situationen zu klären die sonst komplett verloren und verfahren sind.


    Ihr zwei habt ja nicht nur "euch" im Sinn, sondern es geht auch um das Wohl des Kindes. Dass ihr beide liebt, das kein "ich mag es nicht mehr, du magst es nicht mehr - lassen wir uns Scheiden" Produkt ist. Sondern ihr möchtet auch gemeinsam für das Wohl des Kindes in seinem Weiteren Leben zuständig sein.


    Natürlich gibt es kurz nach der Trennung, dieses Aha-Erlebnis. der Aufgestaute Frust entlädt sich Explosionsartig, es ist viel passiert, man hat jahrelang kommentare und Wesenszüge des Partners akzeptiert - obwohl die einen sehr auf die Nerven gegangen sind - und plötzlich hält man an der Beziehung nicht mehr fest sondern- will sie sofort und gleich beenden.


    Überlegt euch mal nicht wie es jetzt ist, sondern wie es in 2 Monaten, 2 Jahren oder 20 Jahren sein wird, wenn ihr jetzt so weiterarbeitet. Zur zeit ist es explosiv, dass ist klar, aber wenn ihr versucht auf einer nicht emotionalen Ebene zu sprechen - könnt ihr immer noch miteinander reden. Mitunter mit Hilfe, aber die lässt den anderen auch "nachdenken".

  • Hallo,


    hilfreich in solch einer emotionsgeladenen Situation, wie es eine Trennung zumeinst ist, kann es auch sein, sich selbst beraten zu lassen. Damit meine ich nicht allein rechtliche Themen, sondern auch, wie man mit dem Ex-Partner in ein sachliches, verantwortungsbewusstes Gespräch kommen kann. Ich verweise gerne auch Pro Familia bei solchen Themen.
    Denn nicht jeder Ex-Partner ist bereit, zu zweit in ein solches Beratungs- oder Mediationsgespräch zu gehen.


    Klara

  • Bei der Entscheidungsfindung wird Folgendes berücksichtigt:


    das Alter des Kindes;

    seine Zuneigung zu jedem seiner Eltern, Brüder und Schwestern und eine Beziehung zu jedem von ihnen;

    moralische und andere persönliche Eigenschaften der Eltern;

    die Fähigkeit, für das Kind Bedingungen für die Erziehung und Entwicklung zu schaffen (Beruf, Arbeitszeiten der Eltern, ihre finanzielle Situation ua).

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