unsere Familiensituation - Meine Probleme ACHTUNG LANG!

  • Ich habe jetzt entschieden das hier rein zu stellen
    denn schließlich sind wir eine Patchwork Familie auch wenn nicht in einem
    riesen Ausmaße , aber da ich glaube das unsere Probleme damit zu tun haben
    schreibe ich hier.



    Also wo fange ich an?



    Also ich habe 3 Töchter (bald
    11 , 7 und 4 1/2 Jahre alt).
    Ich bin seit 8 Jahren mit dem
    Vater meiner 7 und 4 Jährigen verheiratet.



    Meine Große war damals 2 als
    ich meinen Mann kennen gelernt habe. Die Beziehung mit Ihrem leiblichen Vater
    war kompliziert und die Umstände unter denen ich meine Tochter bekam waren auch
    nicht das was man sich unter einer guten gesunden Famliengründung vorstellt.Ich
    war 16 als ich mit Ihm zusammen kam , dann ging es 1 Jahr gut .. dann Trennung
    Zusammen Trennung Zusammen , ich wollte Ihn an mich binden , da ich damals
    dachte ein Leben ohne Ihn geht gar nicht ..


    Dann habe ich ohne sein wissen
    die Pille abgesetzt und bin schwanger geworden. Im 6 Monat konnte ich mit
    meinem schlechten Gewissen nicht mehr leben und beichte es ihm ..


    Er verzieh mir das aber und
    wir wollten das zusammen meistern ..


    Aber als die Kleine da war ..
    merkte ich immer mehr wie sehr Er mit seinem PC zb zusammen hing , ich spürte
    das ist nicht das was ich mein Leben lang leben will. Wir trennten uns als meine
    Tochter etwa 8 Monate alt war.


    Mir fiel das nicht leicht mit
    der Trennung , schnell stellte sich raus das er eine neue hatte .. das brach
    mir so das Herz damals.



    Ich versuchte irgendwie das
    Mutter sein ( 19 damals) auf die Reihe zu bekommen , hatte bereits da schon
    Hilfe von Jugendamt , aber nicht weil ich es nicht allein gebacken bekommen
    habe , sondern weil mir das Jugendamt auf Grund eines blauen Fleckes am Bein
    von der Kinderärztin aufgehetzt worden ist.


    Aber ich nahm die Hilfe brav
    an um denen zu zeigen , hey ich will eine gute Mutter sein! ich schaffe das!


    Der blaue Fleck war wie sich
    rausstelle keine Misshandlung oder dergleichen ^^


    Dann gab es doch eine Phase
    (und ich denke mal die war sehr prägend für meine Tochter) in der ich es nicht
    gut gemacht habe. Das ging etwa 6 Monate so , aus meiner Wohnung wurde ne Art
    WG 2 Freundinnen und 1 Kumpel wohnten quasi mit bei mir , ich genoß es sehr
    nicht mehr alleine zu sein mit meiner Maus ( 1 1/4 Jahr alt zu der Zeit) doch
    auch meine Tochter hatte viele Menschen plötzlich um sich .. die auch viel mit
    Ihr unternommen hatten , mal auf den Spielplatz , mal in die City ..


    Und ich hatte Zeit für mich ,
    die ich null genutzt habe ..


    Ich war damals nicht im Stande
    das zu schnallen , das das einfach nicht gut sein kann für meine Tochter ..



    Doch irgendwann nach wie
    gesagt 6 Monaten war es denn so weit das meine beiden Freundinnen und der
    Kumpel eine eigene Wohnung hatten und ich wieder allein war mit Mausi.


    Ehrlich gesagt weiß ich gar
    nicht mehr genau wie genau ich mich da gefühlt habe , denn ich bin direkt
    danach für einige Wochen zu meine Eltern gegangen mit meiner Tochter , da meine
    Tante schwer Krank im streben lag und als sie verstorben ist durchlief meine
    Mutter eine Horror Zeit in der wir als Familie eng zusammen rückten.


    Kurze Zeit darauf lernte ich
    dann meinen Mann kennen , es ging mit uns alles sehr schnell , anfangs der
    Beziehung merkte ich wie ich gewisse Muster aus meiner ehemaligen Beziehung am
    Tage legte , aber gott sei dank habe ich die Kurve bekommen und gemerkt das ich
    nun wirklich den Mann meines Lebens gefunden hatte!





  • Nach einem Jahr heirateten wir und Kind 2 war unterwegs.Wir
    zogen um und lebten einfach das hier und jetzt .. Das Jugendamt noch immer an
    unserer Seite , was auch gut war , denn als meine Große mit etwa 3 Jahren in
    die Kita kam , merkte ich schon das Sie ein sehr Willen starkes forderndes Kind
    war. Es lief aber alles noch ganz gut.






    Mit dem leiblichen Vater gab es nach der Trennung kaum Kontakt ,
    ganz unregelmäßig und unzuverlässig!


    Aber mit Hilfe von Jugendamt
    haben wir meiner Tochter immer wieder verdeutlicht das sie 2 Papas hat um
    später keinen Schockzustand in Ihr vorzurufen.






    Die
    Jahre vergingen , und die Probleme kamen ..


    Trotzphasen und ein riesen
    Durchsetzungsvermögen brachte mich so einiges mal um den Verstand , meine
    Tochter wusste bereits mit 5 Jahren wie Sie einen zur Weißglut bringen kann.




    2008 kam Kind 3 zur Welt , allerdings ungeplant und trotz Verhütung. 4 Monate
    vor der Geburt sind wir in unser Haus gezogen , jedes Kind ein eigenes Zimmer
    (in der Wohnung davor hatten die 2 großen auch ein eigenes Zimmer) und ein
    großen Garten zum spielen :)




    Nach wie vor war es schwierig mit meiner Großen , ich tat alles um das im Griff
    zu bekommen .. hab mit ihr Zeit allein verbracht , habe sie immer mit
    einbezogen , besonders als Ihre Schwesrern Babys waren .. aber irgendwie bin
    ich total gescheitert ..


    Mittlerweile wurde für Sie Ihr
    leiblicher Vater immer wichtiger und sie fragte und fragte und wollte Kontakt..




    2009 war Ihre Einschlung , einige Wochen davor stand die Namensänderung an ,
    meine Tochter hatte damals den Namen Ihres Vaters bekommen , den wir unbedingt
    ändern wollten , doch dazu brauchten wie die Einwilligung des Vaters , die wir
    dann endlich bekamen. Zum Standesamt Termin mussten wir meine Tochter mit
    nehmen (total blöd , Kinder ab 5 Jahren werden tatsächlich gefragt ob sie den
    Namen ändern lassen wollen) .. mein Ex war auch da .. und so trafen sie nach
    öhm ca 4 Jahren wieder aufeinander ..




  • Erst war Sie verhalten und schüchtern , nach dem Termin dann
    draußen .. Ich will das Du zu meiner Einschulung kommst .. knallte sie Ihm vorn
    Latz ..


    Und dann fings an .. Kontakt
    bestand , .. Er holte sie mal von der Schule ab und war zu besuch .. aber mir
    war das eigentlich da schon zu eng irgendwie .. er hätte sie alle 2 wochen
    abholen können zb. aber so war das auch für mein Mann scheiße .. sorry ..






    Ur Plötzlich kam es dann so .. Weihnachten 2009 (also 4 Monate
    ging es gut) war er das letzte mal da und meldete sich dann erstmal gar nicht
    mehr.


    Nach 2-3 Monaten konnte ich
    Ihm halbwegs begreiflich machen wie wichtig es für Lena ist das Sie einen zuverlässigen
    Vater hat.


    Wir einigten uns auf
    Briefkontakt und auch Lena war damit erstmal zu frieden.


    Bis auch das mit den Briefen
    nicht mehr klappte ..



    Funkstille ..


    Und Lena entglitt uns immer
    mehr. Bitte nicht falsch verstehen ,ich gebe nicht dem Erzeuger die Hauptschuld
    am Ganzen , aber ich glaube das war extrem prägend für Lena.


    Schulisch wurde sie immer
    auffälliger , die 2 Klasse wiederholte sie , aber war denn noch " die
    schlechteste "


    Zuhause gab es immer Streit
    mit Ihr , ich kann das gar nicht genau beschreiben .. versuche es an einer
    anderen Stelle gleich noch mal zu erläutern.



    Jugendamt noch immer da , ich hatte Sozialpädgogische Familienhilfen ,
    Elternberatung etc etc ..


    Rituale und erlernte
    Lösungsmöglichkeiten für die Erziehung (Belohnungen , Strafen , Konsequenzen)
    gingen schnell wieder verloren , weil Lena es immer wieder schaffte mich am
    Rand der Verzweiflung zu bringen.






    Jetzt
    gelange ich langsam zu der aktuellen Situation ... Wir also hoffentlich nicht
    mehr ganz so lang werden *schäm*



    2012 kam Lena in die sogenannte Tagesgruppe , eine Teil Stationäre Maßnahme vom
    Jugendamt aus , da es einfach nicht mehr Möglich war nach der Regelschule Lena
    zuhause ausreichend gerecht zu werden , die beiden anderen kam so schon zu
    kurz.Alles drehte sich um Lena , mittlerweile war auch Ihr Essverhalten zum
    Problem geworden , sie war deutlich zu schwer für Ihr Alter und Ihre Größe ,
    Sie mit dem Essen zu bremsen bedeutete immer ein riesen großer Machtkampf :(



    Die Tagesgruppe sollte sowohl die Häusliche Situation entspannen , da Lena von
    8-17 Uhr nicht zuhause war , sollte Lena im Schulischen Bereichen eine
    Unterstützung geben und auch gleichermaßen in der Elternarbeit eine
    Fortschrittliche Wendung nehmen ..



    November 2012 begann die Tagesgruppe , vom 07.01-07.05 war ich dann mit Lena in
    Pelzerhaken (Sozial Pädagogische Klinik) ebenfalls angeraten vom Jugendamt
    (Diagnostik).

  • In der Klink kam raus , das Lena ein völlig durchschnittlich
    Intelligentes Kind ist welches nach Aussage der Psychologin die Realschule
    schaffen könnte , ist. Zudem wurde eine Adipositas



    (was
    ich selbst auch schon wusste) genannt (147cm 50Kilo).


    In der Klinik beobachtete man
    ganz genau die Mutter-Kind Interaktion und stellte fest , das ich mich meiner
    Tochter gegen über oft klein gemacht habe bzw das Lena sich oft über mich
    stellte und dominierte , klar das kann ich sogar begründen , wenn dich dein
    Kind permanent so traktiert dann kann man irgendwann auch nicht mehr , aber die
    Klinik stelle in Ihrem Bericht klar aus , das das Hauptproblem an unserem
    Mutter Tochter Verhältnis liegt , das mein Ehemann selbst auch kein gutes
    Verhältnis mehr zu Ihr hat ist da außen vor gelassen worden , ja logisch .. ich
    war ja auch allein mit Ihr da ..




    Naja auch da lernten wir
    Struktur und Tagesabläufe , was wir anfangs auch recht gut zuhause umsetzen
    konnten.




    Die angedachte intensive
    Elternarbeit mit der Tagesgruppe blieb aus , da dort ein neuer Chef kommen
    sollte und es dort drunter und drüber ging , passte mir so gar nicht aber nütze
    ja nichts.


    Derweil spitze es sich zuhause
    dann wieder zu , auch wenn Lena wenig zuhause war schaffte sie wieder sich so
    sehr in den Mittelpunkt zu stellen das sich alles nur ums sie drehte , man
    hatte regelrecht das Gefühl das sie positive Aufmerksamkeit ablehnen würde und
    lieber die negative bekommt.




    Schulisch wurde es immer
    schlimmer ..




    So an dieser Stelle mal etwas
    kürzer gefasst.


    Nach einigen Gesprächen mit
    Jugendamt und Schule zusammen , wurde mir die Pistole auf die Brust gesetzt ..
    Es gäbe 2 Möglichkeiten , das Schuldtraining oder die Fremd Unterbringung
    (Wohngruppe).


    Wenn ich mich nicht
    entscheiden würde dann würde man das ggbf über Kindeswohlgefährdung einstufen..
    etc etc ..


    Ich stimmte dann
    schlussendlich dem Schultraining zu , ob wohl die Klink Pelzerhaken in den
    Bericht vermerkte das laut §35 a eine drohende Seelische Behinderung vorliegt
    und ein verbleib auf Ihrer Schule in Ihrer Klasse das Ziel sein sollte.


    Das Schultraing läuft jetzt
    seit 2 Tagen , also alles noch ganz neu ..




    An dieser Stelle möchte ich
    erwähnen das wir auch bereits eine Kinder Psychologin haben bei der Lena eine
    Therapie angefangen hat (noch ganz am Anfang).


    Sie hat uns auch dabei
    Unterstützt Lena zu sagen das sie die Schule wechseln muss.Alles in allem hat
    Sie das auch ganz gut weg gesteckt , nach außen hin jedenfalls.



  • Die Momentane Situation macht mich einfach so fertig .. ich bin
    unendlich verzweifelt und fix und alle..


    Seit nem halben Jahr etwa
    eskaliert es so dermaßen bei uns in der Familie , besonders zwischen Lena und
    meinen Mann , er schlägt nicht .. NEIN! aber durch Lenas krasses und
    Respektloses verhalten was wir uns wirklich nicht bieten lassen wollen (das
    Grenzt wirklich schon sehr) wird mein Mann so sauer , das Er es nicht bemerkt
    das Er quasi auf Ihr Niveau geht , in dem Moment geht dann nix mehr , es wird
    gebrüllt .. Lena knallt mit den Türen und rastet aus , .. mir passiert es auch
    das ich aus der Haut fahre , aber versuche mich immer wieder in meiner Tochter
    rein zu versetzen .. Es ist doch KIND!!! Frühreif , mit ner Mega Kotterschnauze
    .. aber ein KIND! MEIN KIND! Lena ist leider auch sehr abwertend zu unseren
    mittleren, zu der Klein ist sie überwiegend freundlich , die mittlere schaut zu
    Ihrer großen Schwester auf , aber Lena reagiert fast immer mit Ablehnung .. :(


    Lena lügt und lügt .. :(




    Und Vorgestern riss es uns
    dann ganz nieder ..




    Wir hatten einen Schönen
    Sonntag bei Schwager und Schwägerin verbracht , als wir dann abends nach hause
    kamen , begann mein Mann damit Abendbrot zu machen , BROT! .. Lena: Bäh wieso
    BROT? gibs nix warmes? ICH: Nein Mausi , wir haben heute Vormittag gebruncht
    und habeb bei Tante .. und Onkel .. ja auch noch was zwischendurch gehabt..




    Lena: Jaul Jaul Jaul , Bock
    Bock Bock


    Mein Mann: Hat sie dann nach
    gemacht , so wie sie Jaulte , jaulte er dann auch ..


    Lena rannte zu mir .. Mama
    Mama Mama .. (jammer jaul schrei) Papa macht mich nach!!!


    Ich wusste gar nicht genau was
    ich dazu in dem Moment sagen sollte , meinte dann aber Lena mach das jetzt mit
    Papa aus (Ich war einfach schon wieder sooo dermaßen davon angenervt das Mein
    Mann auf Ihr Niveau gegangen ist , .. Lena wird dadurch nur noch mehr
    provoziert.


    Lena hörte nicht auf , das was
    ich gesagte habe wurde von Ihr übertönt .. dann warf mein Mann das Paket
    Vollkorntoast auf Sie und da brannten mir dann die Sicherungen durch...


    Ich ging auf mein Mann los und
    versuchte ihn nach draußen zu schieben , ich schrie Ihn an was Ihm einfällt das
    zu tun .. und das er raus gehen sollte paar runden drehen .. luft schnappen was
    auch immer .. Er hielte mich fest und meine ich solle mich mal beruhigen , ich
    war in dem Moment so voller Wut und Traurigkeit das ich zum Telefon griff und
    meine Eltern anrief heulender weise .. Mein Mann war natürlich auch wütend so
    wie ich reagiert habe Ihm gegen über das war einfach krass.


    Er stieg ins Auto und fuhr mit
    quetschenden Reifen davon und meinte vorher ich würde von seinem Anwalt hören..




    Es war wie in einem Film , die
    Kinder und ich fielen heulend zu boden Arm in Arm , kurz darauf kamen meine
    Eltern ..


    Ich riss mich zusammen und
    sagte mir ich muss jetzt für die Kinde stark sein und meine Gefühle nach hinten
    stellen , ich machte den Kindern dann das Abendbrot und brachte Sie uns Bett ,
    meine Eltern redeten mit mir und haben versuchten mir irgendwie zu helfen ,
    aber das kann ich wohl nur selbst am besten .. !?




    Als meine Eltern dann weg
    waren und die Kinder natürlich lange brauchten bis Sie einschliefen verging die
    Zeit schrecklich langsam , ich grübelte und heulte vor mich hin .. aber wusste
    das mir das nun auch nichts bringt ..




    Es wurde Spät .. ich versuchte
    meinen Mann anzurufen , Handy aus! Dann zögerte ich noch ne Weile und gegen
    22:30 rief ich dann meine Schwiegereltern an. Mein Mann war bei Ihnen , wollte
    mich erst nicht sprechen .. ich fühlte mich so mies ..


    Dann nahm er das Telefon , ich
    entschuldigte mich für meinen Ausraster und bat Ihn nach Hause zu kommen , er
    meine Er kommt Morgen , ich bat Ihn nochmal .. Er sagte Er kommt nur nochmal
    nach Hause um den Kindern Gute Nacht zu sagen (sie schliefen noch immer nicht ,
    waren aber im Zimmer).




    Dann kam Er ..


    Es entstand dann Gott sei dank
    doch noch ein Gespräch zwischen uns ..


    Er meinte er würde sich als
    Sklave fühlen , .. will nicht mehr von einem 11 Jährigen Kind wie Dreck
    behandelt werden , .. Er kann nicht mehr!


    Er sagt .. Strenge und
    Konsequenz .. und dann wenn es läuft auch wieder Liebevoll ..


    Aber ich halte nichts davon ,
    also klar Konsequent sollte man sein , das auf alle Fälle .. aber so wie Er
    Strenge definiert erinnert mich das an meine Erziehung die genossen habe , ..
    ich hatte keine mega schlechte Kindheit , aber es waren da schon einige Dinge
    die ich gerne anders machen wollen würde..


    Liebevolle Konsequenz ..
    leichter gesagt als getan ..




    Ich will an dieser Stelle
    nochmal betonen .. ich liebe meine Maus .. sie ist meine Tochter ..


    Aber es ist so verdammt schwer
    geworden , da es kaum einen normalen ruhigen Moment mehr gibt.




    Meine Eltern sagen ,
    vielleicht sollte ich doch mal drüber nachdenken ob ich Lena für eine Weile in
    eine Wohngruppe gebe ..


    Aber das kann ich einfach
    nicht , ... ich kann mir das nicht vorstellen .. ich fühle mich ja so schon als
    Versagerin , aber wenn ich mein Kind weg gebe .. dann ist alles aus :(




    Oh man es tut mir so Leid das
    ich soo viel geschrieben habe ..




    Sicher habe ich das eine oder
    andere noch vergessen .. oder einiges ist vielleicht schwierig nach zu
    vollziehen , ich meine ich habe gerade (Naja zugegeben mit Tip Pausen) knappe
    11 Jahre nieder geschrieben , da kann schon mal das eine oder andere fehlen
    oder durcheinander kommen , aber ich hoffe das man es denn noch einigermaßen
    verstehen kann ..




    Danke für die Mühe das Ihr es
    durchgelesen habt!!

  • Hallo LeJoLe,


    schön, dass Sie den Mut und die Energie gefunden haben, hier alles einmal aufzuschreiben. Es ist völlig in Ordnung, dass Sie sehr ausführlich geschrieben haben, das muss Ihnen nicht leid tun. Ich freue mich immer darüber. Wir lernen Sie und Ihre Familie so ja viel besser kennen. Danke also für die Ausführlichkeit! :)


    Ich finde es absolut bewundernswert mit welcher Offenheit Sie hier über Ihre Vergangenheit und aktuelle Situation geschrieben haben. Das verdient Respekt. Beeindruckt hat mich auch, dass Sie sehr reflektiert und selbstkritisch über die Entwicklung in Ihrer Familie geschrieben haben. In einer Zeit, in der ich leider sehr oft erlebe, dass Menschen die Verantwortung für negative Dinge an andere abgeben (wollen), ist das nicht selbstverständlich. Hut ab!


    Sie haben in den Jahren sehr viel durchgemacht und immer um das Glück Ihrer Familie gekämpft. Das zeugt von einer großen Stärke und Energie. Beachtlich finde ich, dass Sie immer wieder Hilfe in Anspruch nehmen und nicht aufgeben. Umso tragischer, dass Sie im Moment an einem Punkt angelangt sind, an dem Sie (und auch Ihr Mann) mit Ihren Kräften am Ende sind.


    Ich könnte jetzt über Erziehungsmaßnahmen und den richtigen Umgang mit Konsequenzen schreiben. Mein Eindruck ist aber, dass Sie das alles kennen, weil Sie ja schon viel Beratung durch unterschiedliche Stellen bekommen haben und vielleicht beim Stöbern hier im Forum auch schon den einen oder anderen Tipp gelesen haben. Beim Lesen Ihrer Schilderung hatte ich eher das Gefühl, dass es wichtig wäre, Sie soweit zu stärken, dass Sie (und Ihr Mann) es schaffen, die liebevoll konsequente Erziehung auch dann durchzuhalten, wenn es wieder einmal sehr anstrengend mit Ihrer Tochter wird. Wichtig finde ich, sich bewusst zu machen, dass es bei der Erziehung nicht um einen Machtkampf geht und die "Attacken" Ihrer Tochter nicht als persönlichen Angriff zu werten - auch wenn dies zugegebenermaßen sehr schwer ist!


    Sie haben geschrieben, dass Sie sich gegenüber Ihrer Tochter klein gemacht haben und Ihre Tochter die dominante war. Sie vermuten, dass dies daran lag, dass Sie von Ihrer Tochter traktiert wurden. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich kann es nicht beurteilen, sondern nur Sie selbst, aber beim Lesen Ihrer Schilderung hatte ich den Eindruck, dass Sie ein schlechtes Gewissen gegenüber Ihrer Tochter haben und vielleicht auch Schuldgefühle. Könnte das auch ein Grund für dieses "sich-klein-machen" sein?


    Sie schreiben, dass Ihre Tochter seit Kurzem eine Therapie macht. Vielleicht hilft es Ihnen, sich ebenfalls eine therapeutische Hilfe zu holen, um aufzuarbeiten, was Sie in den vergangenen Jahren an (kraftraubenden) Erlebnissen hatten, neue Kraft und Energie zu gewinnen und ggfs. an ihrem schlechten Gewissen (wenn es denn eines gibt) zu arbeiten. Sie haben es verdient, auch einmal etwas nur für sich zu tun, nicht nur für Ihre Tochter/Ihre Familie.


    Wichtig ist, denke ich, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Mann darüber sprechen, wie Sie Lena (und auch ihre anderen beiden Töchter!) erziehen möchten. Offenbar haben Sie unterschiedliche Vorstellungen darüber, welches Erziehungsverhalten das richtige ist. Für Lena ist es aber sehr wichtig, dass sie eine klare Richtung hat, damit sie mit ihren Versuchen, durch negatives Verhalten Zuwendung zu bekommen, keinen Erfolg hat. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie schaffen dies nicht allein, können Sie sich dazu ebenfalls Hilfe holen, z.B. durch eine Erziehungsberatungsstelle oder eben das Jugendamt.


    Sie haben zwei neue Unterstützungsmaßnahmen begonnen, das Schultraining (Was beinhaltet das eigentlich genau?) und die Therapie für Lena. Ich wünsche Ihnen, dass dies beides Entspannung in die momentan belastete Situation bringt und sich auch langfristig positiv auswirkt.


    Ich würde mich freuen, wieder von Ihnen zu lesen und zu erfahren, wie es bei Ihnen weitergeht. Verlieren Sie Ihren Mut, Ihre Hoffnung und Ihre Kraft nicht!


    Anne

  • Hallo Anne ..


    Vielen lieben Dank für die lieben Worte , das zu lesen tat schon mal ganz gut.


    Zitat


    Erziehung nicht um einen Machtkampf geht und die "Attacken" Ihrer Tochter nicht als persönlichen Angriff zu werten - auch wenn dies zugegebenermaßen sehr schwer ist!

    Ja das ist wirklich das schwerste an der Sache , weil man als Elternteil wirklich das Gefühl bekommt es sei persönlich. Mir wurde das ja schon einige male gesagt das Lena das eigentlich nicht absichtlich macht ..
    Es gibt Gründe und die müssen heraus gefunden werden , bzw einen Weg finden wie man Ihr diesen Druck nehmen kann so zu handeln , sich so zu benehmen wie Sie es tut.


    Zitat

    Sie haben geschrieben, dass Sie sich gegenüber Ihrer Tochter klein gemacht haben und Ihre Tochter die dominante war. Sie vermuten, dass dies daran lag, dass Sie von Ihrer Tochter traktiert wurden. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich kann es nicht beurteilen, sondern nur Sie selbst, aber beim Lesen Ihrer Schilderung hatte ich den Eindruck, dass Sie ein schlechtes Gewissen gegenüber Ihrer Tochter haben und vielleicht auch Schuldgefühle. Könnte das auch ein Grund für dieses "sich-klein-machen" sein?

    Ja also , .. schon .. ich habe schon oft ein schlechtes Gewissen , sowohl wegen damals , als ich diese besagte WG hatte .. als auch heut zu Tage .. oft war es so das ich mich nicht unter Kontrolle hatte und Sie angeschrien habe und Dinge gesagt habe die verletzten sind , auch ich bin auf ein schlechtes Niveau gegangen , ich weiß aber das schlechtes Gewissen und "Selbstmitleid" nichts .. rein gar nicht bringt , so drehe ich mich im Kreis.

    Zitat

    Sie schreiben, dass Ihre Tochter seit Kurzem eine Therapie macht. Vielleicht hilft es Ihnen, sich ebenfalls eine therapeutische Hilfe zu holen, um aufzuarbeiten, was Sie in den vergangenen Jahren an (kraftraubenden) Erlebnissen hatten, neue Kraft und Energie zu gewinnen und ggfs. an ihrem schlechten Gewissen (wenn es denn eines gibt) zu arbeiten. Sie haben es verdient, auch einmal etwas nur für sich zu tun, nicht nur für Ihre Tochter/Ihre Familie.


    Ja unsere Sachbearbeitern vom Jugendamt meinte ebenfalls das eine Therapie für mich unbedingt erforderlich sei. Um eine Therapie machen zu können benötigt man aber gewissen Freiraum , Kraft und die seelische Unterstützung vom Partner.
    Freiraum: Ich habe Vormittags 3 Stunden Zeit für Termine , Haushalt , Essen machen .. dann kommt das erste Kind von der Schule , dann Essen Hausaufgaben ..
    Mein Mann arbeitet 4 Schicht , es ist nicht leicht eine Lücke zu finden wo für mich eine Therapie reinpasst. Na klar wo eine Wille da ein Weg , .. soll keine Ausrede sein ..



    Zitat

    Wichtig ist, denke ich, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Mann darüber sprechen, wie Sie Lena (und auch ihre anderen beiden Töchter!) erziehen möchten. Offenbar haben Sie unterschiedliche Vorstellungen darüber, welches Erziehungsverhalten das richtige ist. Für Lena ist es aber sehr wichtig, dass sie eine klare Richtung hat, damit sie mit ihren Versuchen, durch negatives Verhalten Zuwendung zu bekommen, keinen Erfolg hat. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie schaffen dies nicht allein, können Sie sich dazu ebenfalls Hilfe holen, z.B. durch eine Erziehungsberatungsstelle oder eben das Jugendamt.

    Genau das versuche ich seit dem ich mit meiner Tochter in der Klinik war , meinen Mann klar zu machen , wir müssen einen gemeinsamen Weg finden , jedoch behaart Er auf strenge und konsequente Erziehung und erst wenn es läuft auch mit Belohnung etc .. :(
    Ich bin der Meinung mein Mann und Ich brauchen eine gemeinsame Gesprächs-Therapie/Beratung , aber da ist es schwer , wegen der Schichtarbeit und dem ganzen drum herum , die Kinder müssen dann in der Zeit ja auch betreut sein ..



    Zitat

    Sie haben zwei neue Unterstützungsmaßnahmen begonnen, das Schultraining (Was beinhaltet das eigentlich genau?) und die Therapie für Lena. Ich wünsche Ihnen, dass dies beides Entspannung in die momentan belastete Situation bringt und sich auch langfristig positiv auswirkt.


    Und darüber bin ich auch froh , das ich noch diese beiden Strohhalme habe die mir Hoffnung gibt!


    Zum Schultraining:


    http://awo-sh.de/de/jugend-fam…em/615-schultraining.html



    Da ist es alles super aufgeführt. Bei uns in Elmshorn ist die Maßnahme ganz neu gestartet dies Jahr , also Lena ist ganz neu ganz am Anfang mit dabei , das merkt man .. ziemlich chaotisch , am Montag war sie das erste mal dort , wurde abgeholt und um 12 uhr wieder nach hause gebracht , weil das alles noch nicht zu ende organisiert ist , normalerweise kommt sie um 15 uhr nach hause , da Sie dort auch Hausaufgaben Betreuung hat .. Naja ab nächster Woche soll es denn wohl richtig los gehen ..


    Und die Kinder Therapeuten halte ich für sehr kompetent und was auch ganz gut passt ist das Sie selbst auch eine 10 Jährige Tochter hat und damals auch so früh Mutter geworden ist wie ich ..
    Es gibt mir Ihr auch Einzelgespräche und das hilft auch etwas..


    Der Streit mit meinen Mann am Sonntag hat ein ziemlich großes Loch gerissen , nach wie vor ist Er der Mann meines Lebens , aber ich spüre das sich zwischen uns ein Graben aufgetan hat ..
    So viele Baustellen .. :(

  • Da ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen ..
    Wir waren vom 07.01 - 07.02 dort , also knappe 5 Wochen ..nicht 5 Monate ;)

    Zitat

    07.01-07.05 war ich dann mit Lena in
    Pelzerhaken (Sozial Pädagogische Klinik)

  • Hallo LeJoLe,

    Genau das versuche ich seit dem ich mit meiner Tochter in der Klinik war , meinen Mann klar zu machen , wir müssen einen gemeinsamen Weg finden , jedoch behaart Er auf strenge und konsequente Erziehung und erst wenn es läuft auch mit Belohnung etc .. :(
    Ich bin der Meinung mein Mann und Ich brauchen eine gemeinsame Gesprächs-Therapie/Beratung , aber da ist es schwer , wegen der Schichtarbeit und dem ganzen drum herum , die Kinder müssen dann in der Zeit ja auch betreut sein ..


    Ja, manchmal sind die äußeren Umstände sehr schwierig und es erscheint als schwer, organisatorisch eine Lösung zu finden. Ich teile aber Ihre Einschätzung, dass es wichtig wäre, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Mann eine Beratung in Anspruch nehmen, wenn eine Klärung zwischen Ihnen beiden alleine nicht gelingt. Dies wäre auch in gutes und wichtiges Signal für Ihre Tochter Lena. Sie merkt dann, dass auch Sie an sich arbeiten und sich verändern wollen, um gemeinsam als Familie die Probleme in den Griff zu bekommen.


    Gibt es denn die Möglichkeit, im privaten Umfeld jemanden zu finden, der während der Termine, an denen Sie eine Hilfe in Anspruch nehmen, die Kinder betreuen könnte? Ansonsten könnten Sie vielleicht beim Jugendamt nachfrage, ob sie diesbezüglich Unterstützung bekommen können, denn Sie haben ja geschrieben, dass das Jugendamt einen solchen Schritt begrüßen würde.


    Therapeuten arbeiten oftmals sehr flexibel. Ich denke, wenn Sie die berufliche und familiäre Situation schildern, werden sich Termine finden lassen.


    Glauben Sie denn, dass Ihr Mann bereit wäre, mit Ihnen gemeinsam eine Beratung in Anspruch zu nehmen?



    Krisen sind immer auch eine Chance für Veränderung. Ich wünsche Ihnen, dass aus der jetzigen Krise etwas Positives entsteht!


    Alles Gute!


    Anne

  • Ja unbedingt gemeinsam! das stimmt ..


    Ja mein Mann wäre sicherlich dazu bereit mit mir eine Beratung aufzusuchen , aber es bleibt schwierig bezüglich arbeit und Kinderbetreuung , da aus der Familie und Freundeskreis auch alle arbeiten.


    Ich muss da irgendwie am Ball bleiben , aber ich hab diese woche nur noch magenschmerzen und übelkeit dadurch das mich das alles so belastet und aufregt :( jammern nützt nix .. muss weiter gehen ..


    Das Schultraing nervt mich irgendwie jetzt schon , das da alles so unorganisiert .. nächste woche ist Lena von 6:45 -12 Uhr aus dem Haus , obwohl mir damals gesagt wurde das Lena bis 15 Uhr betreut werden soll.


    Ich soll nun 1 mal die Woche immer Dienstags 12.30 Uhr dahin zum Gespräch (Elternarbeit) das ist auch wichtig und ich will ja auch dran arbeiten und das im griff bekommen , aber das ist erstens eine Zeit wo mein Mann nie mit dran teil nehmen kann und zweitens genau die Zeit wo meine mittlere aus der Schule kommt und ich Essen fertig habe , .. nun soll ich meine mittlere von der schule abholen und dann da mit hin nehmen ^^
    Gut ok , es ist nur einmal die Woche , aber trotzdem .. ist das nochmal zusätzlich druck und belastung , bitte nicht falsch verstehen ich nehme vieles im kauf damit es alles besser wird , aber meine kraft ist so dermaßen am ende das ich kaum noch Antrieb habe und mir einiges schnell zu viel wird momentan , ich hoffe das das wieder besser wird , aber derzeit will ich am liebsten allen Konflikten und Stresssituationen aus dem Weg gehen.

  • Ich habe deinen wirklich langen Bericht gelesen und war erstaunt, dass es noch mehr solcher "Fälle"gibt. Auch ich habe 3 Kinder (die ersten Beiden von unterschiedlichen Vätern) und ein gemeinsames Kind mit meinem jetzigen Mann. Mein Sohn hat meinen Mann gleich akzeptiert (dabei war er damals schon 10 Jahre alt). Meine Tochter (damals 3 Jahre) fand den neuen Papa toll. Es gab zu Anfang keine Probleme, die begannen als sie 13-14 Jahre war. Sie wußte von Mir, dass Wolfgang(Mein Mann) nicht ihr leiblicher Vater ist. Mit der Pubertät kamen die Probleme. Sie ging aus(blieb auch über Nacht einfach weg) und akzeptierte ihn nicht mehr. Sie wollte ihren leiblichen Vater kennen lernen. Unter starken Gefühlsschwankungen stimmt ich zu. Er kam mit seiner neuen Frau und einer Tochter zu uns nach Hause. Das Treffen war ein Schuss in den Ofen, denn er erzählte nur von Autorennen und son Quatsch. Danach traf sie ihn allein und fragte ihn viel. Seine Antworten ließ sie zur Vernunft kommen und sie wollte ihn nie mehr sehen.

  • Hallo Fulte1971,


    herzlich willkommen im Forum und danke für Ihren Beitrag. Ich habe mich sehr über Ihre Worte gefreut, weil ich sie sehr ermutigend finde.


    Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder, sobald sie in die Pubertät kommen, das Familiensystem, in dem sie leben, in Frage stellen. Gerade in Patchworkfamilien kann es dann zu Problemen kommen, wenn die Pubertierenden im Zuge Ihrer Identitätsfindung ihre Wurzeln finden wollen.


    Ich finde beachtlich, dass Sie trotz Ihrer Gefühlsschwankungen Ihre Tochter darin unterstützt haben, ihren Vater kennenzulernen. Hätten Sie ihr erklärt, dass ihr Vater "nichts taugt", hätten Sie sie sicherlich nicht überzeugen können, sondern nur weitere Konflikte herauf beschworen. Manche Erfahrungen müssen Kinder tatsächlich alleine machen. Schön, dass Sie ihrer Tochter zugetraut haben, ihrem eigenen Urteilsvermögen zu folgen.


    Ich denke, dass Ihre Erfahrungen anderen Elter in ähnlichen Situationen Mut machen :thumbup: !


    Anne

  • Hallo LeJoLe,



    Gut ok , es ist nur einmal die Woche , aber trotzdem .. ist das nochmal zusätzlich druck und belastung , bitte nicht falsch verstehen ich nehme vieles im kauf damit es alles besser wird , aber meine kraft ist so dermaßen am ende das ich kaum noch Antrieb habe und mir einiges schnell zu viel wird momentan , ich hoffe das das wieder besser wird , aber derzeit will ich am liebsten allen Konflikten und Stresssituationen aus dem Weg gehen.


    das kann ich gut nachvollziehen. Manchmal ist es sinnvoll, selbst erst wieder zu Kräften zu kommen, bevor man sich neuen Herausforderungen stellen kann. Man darf die Aufgaben dann nur nicht aus den Augen verlieren.



    Haben Sie denn Möglichkeiten, sich selbst etwas Gutes zu tun und neue Kräfte zu sammeln, Auszeiten für Sie alleine, Möglichkeiten der Entspannung?


    Anne

  • Zum Kräfte sammeln und entspannen ist kaum Zeit und selbst wenn die Zeit mal da ist , schaffe weder ich noch mein Mann es mal ab zu schalten.


    Heute hatten wir , mein Mann und Ich ein Eltern-Gespräch bei Lena´s Therapeutin.
    Der war alles andere als beruhigend und hilfreich.
    Die Therapeutin rief vor einigen Tagen an um den Termin ab zu machen und da erzählte ich Ihr bereits das es wieder mächtigen Streit gab mit Lena.
    Am Tag darauf hatte Lena wieder Ihren Termin bei Ihr . Die Therapeuten sprach Sie darauf an , erst wollte Lena nichts erzählen , aber dann nach und nach begann Sie dann doch .. in Ihrer Sicht heraus.
    Das erläuterte uns die Therapeuten dann heute.


    Nun es ging nicht hauptsächlich um diesen genannten Streit , sondern um die Allgemein Situation. Die Therapeutin verdeutlichte uns , das Eltern viele Kämpfe mit Ihren Kinder aushalten und durch stehen müssen , das Lena in Ihrem wesen schon sehr krass ist (wortwörtlich nannte die Therapeutin das so).. und das wir als Eltern noch viel mehr ausstehen müssen je älter die Kinder werden .. Pubertät , der erste Freund .. etc etc ..


    (Hatte ich auch in meinen langen verfassten Text erwähnt , das wir vor kurzem heraus gefunden haben , das Lena mit einer Freundin heimlich geraucht hat??? .. das hab ich der Therapeutin auch erzählt , .. mir ist klar das mein Mann und Ich und die Familie drum herum keine guten Vorbilder sind , da wir Raucher sind und mir ist klar das das auch probiert wird , getestet wird , aber soooo früh??? .. )


    Die Therapeuten schaute mich an , ich saß da wie ein Haufen Elend , heulend vor Ihr .. in mir Wut auf mich selbst , Selbstzweifel .. Verzweiflung ..


    Sie atmete tief ein und meinte .. Es stellt sich die Frage Frau D. .. ob Sie all dem noch stand halten können , ob Sie es schaffen Lena das zu geben was Sie fordert , Lena ist anmassend und mächtig .. können Sie dem noch länger gewachsen sein ..? ..


    Ich schluckte nur , innerlich dachte ich .. Bisher hab ich es immer noch irgendwie hin bekommen , aber von streit zu streit und von Eskalation zu Eskalation spüre ich mehr und mehr wie ich versage , wie meine Kraft versagt , .. wie ich mich gehen lasse und weiter inkonsequent werde , nur damit Frieden herrscht ..
    Mir ist so klar , das das nicht Sinn der Sache ist ..
    Ich sagte das aber nicht!


    Dann nach kurzer Pause , meinte sie ..
    Oder ob sie sagen .. vielleicht ist es doch erst einmal die bessere Lösung , Lena alternativ von geschulten Fachleuten erziehen zu lassen ? ..


    Bevor ich irgendwas sagen konnte , warf mein Mann ein .. Nein , das kommt nicht in Frage .. Er blockte das vehement ab. Was ich auch mit Ihm bis zu einem gewissen Punkt teile!!!
    ICH bin die meiste Zeit mit den Kindern zusammen ,.. ICH habe die meiste Erziehungsarbeit zu leisten ..
    Mein Mann arbeitet in 4 Schichten , alles andere als Familien Freundlich ..
    Er unterstützt mich wo Er kann , aber der Punkt ist .. Er kann nicht mehr .. Er ist auch mit seinem Kräften am Ende.


    Seit einem heftigen Streit zwischen meinen Mann und mir vor knapp 2 Wochen , spüre ich das eine Ehe doch schnell an einem seidenen Faden hängen kann , wenn man nicht daran arbeitet und keinen gemeinsamen Nenner findet.
    Gestritten haben wir wegen Lena .. :(


    Ich weiß , wir brauchen so etwas wie eine Paar/Familien Therapie oder ähnliches , aber wir haben wirklich keinen Freiraum dafür , ich habe schon lange überlegt wo wir das noch unterbringen können , aber es gibt keine Möglichkeit das in unserem Zeitrahmen einzubauen.


    Ich möchte unbedingt noch mal erwähnen , das es das letzte ist was ich will .. meine Tochter weg zu geben , alleine der Gedanke daran das Erwägung ziehen zu können .. tut mir soo unendlich weh!!!
    Aber ich versuche auch nicht bloss an mich zu denken , aber das tue ich ja .. wenn ich sage .. mein Gewissen , meine Gefühle ... aber was ist mit meiner Tochter??? Ich muss Sie schützen , ich will dafür sorgen das Sie keine Steine im späteren Leben hat! Sie soll eine Ausbildung machen können , keine gesundheitlichen Probleme durch Ihr Übergewicht haben ..Bitte Bitte nicht falsch verstehen , ich suche nicht nach einem Grund das gut zu heißen , es schön zu reden , nach wie vor löst es in mir soo viel Schmerz aus .. aber das beste fürs Kind wollen .. heißt wohl auch .. Schwäche ein gestehen..


    Ich hoffe zu tiefst das sich doch noch ein Tunnel auftut und wir das gemeinsam in den Griff bekommen werden .. Ich will nicht aufgeben , will ich wirklich nicht ..

  • Hallo LeJoLe,


    Ihre Worte klingen sehr verzweifelt und das tut mir sehr leid. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass da ein großer Konflikt in Ihnen ist und Sie sehr mit sich ringen, die richtige Entscheidung zu treffen.



    Ich möchte unbedingt noch mal erwähnen , das es das letzte ist was ich will .. meine Tochter weg zu geben , alleine der Gedanke daran das Erwägung ziehen zu können .. tut mir soo unendlich weh!!!
    Aber ich versuche auch nicht bloss an mich zu denken , aber das tue ich ja .. wenn ich sage .. mein Gewissen , meine Gefühle ... aber was ist mit meiner Tochter??? Ich muss Sie schützen , ich will dafür sorgen das Sie keine Steine im späteren Leben hat! Sie soll eine Ausbildung machen können , keine gesundheitlichen Probleme durch Ihr Übergewicht haben ..Bitte Bitte nicht falsch verstehen , ich suche nicht nach einem Grund das gut zu heißen , es schön zu reden , nach wie vor löst es in mir soo viel Schmerz aus .. aber das beste fürs Kind wollen .. heißt wohl auch .. Schwäche ein gestehen..


    Ich habe in keinster Weise das Gefühl, dass Sie an sich selbst denken und Ihre Tochter einfach wegschieben wollen, um es sich einfach zu machen. Sie haben ja über viele Jahren immer darum gekämpft, Lösungen zu finden und es sich eben nicht leicht gemacht.


    Ich gebe Ihnen Recht, dass ein schlechtes Gewissen oder das Gefühl als Mutter versagt zu haben, keine guten Ratgeber in einer solchen Situation sind. Die Frage sollte tatsächlich sein: Was ist das Beste für das Kind? Und da können Familien an den Punkt kommen, dass Situationen so verfahren sind, dass es im Interesse des Kindes ist, wenn es VORÜBERGEHEND an einem anderen Ort lebt. Entscheidend ist dann auch nicht die Frage, wer daran schuld ist und wer welche Verantwortung trägt. Solche Gedanken bringen einen an dieser Stelle nicht weiter. Es geht darum, nach vorne zu schauen und zu überlegen, ob eine zeitweilige Trennung die verfahrene Situation verbessern kann. Mir ist auch wichtig, Ihnen zu sagen, dass eine Entscheidung, Ihre Tochter für eine Weile woanders leben zu lassen, nicht bedeutet, dass Sie als Mutter versagt haben. Manchmal ist es ein Zeichen von verantwortungsvollem Handeln, sich einzugestehen, es geht so nicht mehr, weder für mich noch für mein Kind. Ich habe oft die Erfahrung in meiner Arbeit mit Familien gemacht, dass es für alle Familienmitglieder eine Chance war, sich für eine Zeit zu trennen und danach ein guter Neuanfang möglich war.


    Ich möchte damit NICHT sagen, dass Sie Ihre Tochter weggeben sollen. Diese Entscheidung können und sollen Sie nur ganz alleine treffen. Mir ist es nur wichtig, Sie zu ermutigen, über diesen Weg nachzudenken, ohne sich dabei schuldig zu fühlen oder zu denken, Sie seien dann eine schlechte Mutter. Ob es der richtige Weg ist, kann ich nicht beurteilen, denn dazu kenne ich Ihre Familie zu wenig.


    Das ist wahrlich eine schwierige Situation. Ich wünsche Ihnen klare Gedanken und den Mut und die Kraft, den für Sie richtigen Weg zu finden und zu gehen.


    Anne

  • Guten Morgen ..


    So die beiden großen sind aus dem Haus und die kleine schläft gerade noch , also nehme ich mir die Zeit um endlich auch mal etwas positives berichten zu können , auch wenn nicht nur rein weg.


    Ich hatte Gestern einen vergleichsweise richtig guten Tag mit den Kindern.
    Nach dem ich am Vorabend noch viel gelesen habe im Inet und auf einige sehr informative Artikel gestoßen bin und diese auch ausdruckt habe und zu dem hier einen wirklich richtig guten Beistand gefunden habe , konnte ich gestern endlich wieder "Erfolgserlebnisse" bei der Erziehung verzeichnen.


    Klingt gerade bisschen abgedroschen das muss ich zu geben :)


    Also ich habe im Netz etwas gefunden wo viel beschrieben ist ( Thema Grenzen setzten) , das hab ich ja bereits mehrfach durch alles , aber diesmal hab ich etwas gefunden wo nicht bloß drin stand , was Eltern nicht machen sollten , was falsch ist .. sondern auch ein Gegenpol als Beispiele verfasst wie man diese und jene Situation meistern sollte. (Da ich nicht weiß ob ich hier einen Link rein setzten darf mache ich es lieber erst einmal nicht).


    Es wurden wirklich genau die Dinge auf dem Punkt gebracht die uns betreffen , Dinge an denen ICH (zu inkonsequent) arbeiten muss und Dinge an denen mein Mann arbeiten muss (zu streng).
    Mir ist klar das trotz diesen Leitfäden die ich gestern ziemlich gut umsetzen konnte , nicht bedeuten das nun alles wieder in Ordnung ist. Die Seele meiner Großen ist "gestört" nach wie vor .. und wir müssen weiter am Ball bleiben uns aufrappeln.


    Nach dem mein Mann gestern ausgeschlafen hatte (Nachtschicht) und wir am Abend die Kinder im Bett hatten , setzte ich mit Ihm hin und zeigte Ihm das gefundene und Er merkte bereits das ich mich anders verhalte , das ich wieder mehr das wesentliche im Auge hatte und versucht habe die Erziehung wieder so zu begegnen wie es ein logischer Erwachsener Menschenverstand sagt.


    Nun vielleicht mag es sein , das ich meinen Mann zu sehr überrumpelt habe , aber es geht ja schon so lange soo schlecht und ich versuche ja zu kämpfen.
    Mein Mann war eher nach dem lesen und "versuchten" Gespräch was ich mit Ihm darüber führen wollte total genervt.
    Er sagte .. ich höre momentan nichts anders mehr .. Lena Lena Lena , immer nur Lena ..mir ist klar das Lena das braucht , aber lass mich mal wieder atmen.


    Damit hat Er mir ganz schön vor den Kopf gehauen. Ich sagte Ihm , Du bist im Irrtum , in sofern .. das es NICHT nur um Lena geht , die anderen beiden Mäuse brauchen genau den gleichen Erziehungsstil , liebevoll , konsequent ohne Machtkämpfe und mit ganz viel Halt , auch wenn die Kinder sich mal nicht entsprechend verhalten.


    Ja , ich werde es versuchen .. kam dann genervt von Ihm..


    Mein Mann ging zur Arbeit und ich blieb dann verletzt und allein zurück und denke mir auch jetzt .. wie soll ich es schaffen , das mein Mann genau so dahinter stehen kann ich wie es tue? Das ich Ihm davon runter bekomme , das Kinder Strenge brauchen um zu funktionieren ^^? ..
    Mich macht das echt fertig ..


    Ich weiß das Er auch keine Kraft mehr hat und am Ende ist , das der Job sehr anstrengend ist und das Er auch leidet wenn Er sieht das die Kinder so wenig von Ihm haben.
    Aber so kann das nicht weiter gehen , alleine packe ich das auch nicht .. :(

  • Hallo , lange habe ich nichts mehr geschrieben ..


    Es ist in der zwischen Zeit auch einiges passiert.


    Ich weiß gar nicht so genau wie und wo ich anfangen soll , aber Fakt ist das ich mir einiges von meiner Seele schreiben muss.


    Ab 1 November 2013 haben wir wieder eine SPFH bei uns in der Familie , wir fingen damit an diesmal auch wirklich gemeinsam mit den an einem Tisch mit zwei Familienhelfern Regeln zu erarbeiten die bis heute bei uns in der Küche an der Wand hängen.
    Es klappt nicht immer alles so wie man sich das erhofft , aber seit dem wir diese Familien Konferenzen hatten hat sich doch schon ein bisschen was getan.


    Aber leider hat es nicht viel an dem Verhalten meiner großen Tochter geändert , die mittlerweile 12 wird.
    Sie ist letztes Jahr nach den Sommerferien ins sogenannte Schultrainig gekommen.
    Aber bis jetzt hat sich weder das Lernverhalten noch das Soziale Verhalten geändert , Sie ist zwar in der Schule in Ihrer Klasse nicht sozial Auffällig im Sinne das sie dort Unruhe stiftet , aber sie hat zb ganz schräge Vorgehensweisen wie Sie Kontakt zu Mitschülern auf nimmt .. so erzählte es mir die Sonderpädagogin die für meine Tochter im Schultrainig zuständig ist und ganz nah an Ihr dran ist.
    Ein ganz aktuelles Beispiel: Meine Tochter hatte mit Ihrer Klasse einen Ausflug , Ihr Geld ist ausgegangen sie wollte aber noch an Aktivitäten teil nehmen .. nun sprach Sie eine Mitschülerin an .. DU ich habe dir eben 2€ geklaut .. das hatte sie aber gar nicht gemacht .. Das war die Art von meiner Tochter um zu fragen ob Sie Ihr 2€ leihen könne ..
    So erzählte es mir die Sonderp. die das durch die Leherin intensiv mitbekommen hatte ..


    Aber das ist ja nicht das einzigste Problem ..
    Soviele Baustellen ..


    Nun hatten wir gestern einen Termin in der Institutsambluanz der Kinder und Jugend Psychiatrie um von dort eine Empfehlung zu erhalten , da meine Tochter nun mehrmals schon gesagt hat Sie kann nicht mehr und will eine Auszeit von allem ..


    Nach dem Gespräch sagte der Psychologe das eine stationäre Aufnahme in der KJP am sinnigsten erscheint , Tagesklinisch würde Er komplett ausschließen.


    Jetzt steht meine Tochter auf der Warteliste ...
    Und mir geht es so schlecht bei dem Gedanken ..
    Ich weiß das ich mir selbst im Wege damit im stehe , aber meine Schuldgefühle bringen mich um den Verstand. Ich habe entschieden das ich mir einen Therapeuten suchen werde , aber auch da wird es schwer werden weil die Wartelisten voll sind .. und ich brauche dringend etwas JETZT und nicht im halben Jahr ..
    Naja ich muss sehen ..


    ich habe das jetzt erstmal alles kürzer gehalten , aber es tut schon gut das man sich das von der Seele schreiben kann.


    LG

  • Liebe JeLoJe,


    ich freue mich sehr, dass Sie sich wieder bei uns melden und uns an den Entwicklungen der letzten Zeit und Ihrer aktuellen Situation teilhaben lassen. Ein herzliches Dankeschön dafür. Wenn ich Ihren heutigen Bericht inhaltlich zusammenfasse, so sticht wieder hervor, dass Sie nach wie vor aktiv am Glück Ihrer Familie arbeiten und trotz aller Fehlversuche und Rückschläge noch immer nicht aufgegeben haben. Dafür bewundere ich Sie und auch Ihre Familie kann sich glücklich schätzen, eine solch engagierte Mutter/Ehefrau zu haben. Ich möchte Sie gleichzeitig ermutigen, diesen Weg weiter zu gehen und nicht aufzugeben, sondern an Ihren Zielen und Wünschen festzuhalten, auch wenn es schwierig ist.


    Insgesamt gewinne ich den Eindruck, dass Gewissensbisse und Schuldgefühle die vorherrschenden Empfindungen bei Ihnen sind. Damit schwächen Sie nicht nur Ihre Position, sondern tun sich selbst keinen Gefallen. Schließlich sind Sie schon lange um einen glücklichen Ausgang der misslichen Situation bemüht und scheuen dabei auch unangenehme Lösungswege nicht. Ich kann absolut nachvollziehen, dass der Gang in die Kinder- und Jugendpsychiatrie ein schwerer ist, allerdings finde ich diesen Schritt absolut naheliegend. Gab es in den letzten Jahren denn überhaupt eine medizinische Diagnostik zu den Verhaltensproblemen Ihrer Tochter? So schwer es Ihnen fällt, aber Sie sollten versuchen diese neue Möglichkeit als Chance zu sehen. Während des stationären Aufenthalts können Experten genau herausfinden, welche Ursache hinter den Verhaltensproblematiken Ihrer Tochter stecken und daraus ein mögliches Behandlungs- und Therapiekonzept ableiten. Nachdem so viele Hilfestellungen den durchschlagenden Erfolg nicht brachten, ist dieser Aufenthalt eine echte Chance innerhalb eines begrenzten Zeitraums tatsächlich einen Umbruch in die Wege zu leiten. Und das geht am effektivsten im stationären Rahmen. Sie sollten keine Schuldgefühle deswegen haben, sondern versuchen selbstbewusst eine derartige Entscheidung im Sinne Ihrer großen Tochter und Ihrer gesamten Familie zu fällen.


    Ich finde es eine tolle Entscheidung, dass auch Sie sich therapeutische Hilfe suchen möchten, um Ihre familiäre Vergangenheit aufzuarbeiten und für die Zukunft gestärkt zu sein. Denn bei all Ihren Erzählungen vermisse ich etwas ganz besonders, nämlich Sie! Sie sorgen sich natürlich um Ihre Familie, um Ihre Große, aber auch um die beiden Kleinen, um Ihren Mann und um Ihre Ehe, aber sorgen Sie sich denn auch um sich selbst und vor allem, sorgen Sie für sich selbst? Ich weiß, dass dafür im stressigen Familienalltag nur wenig Zeit bleibt, aber wenn Sie sich keinen Raum schaffen um selbst Luft zu holen, können Sie auch keine Kraft tanken für all die Wege, die es mit Ihrer Familie zu beschreiten gilt. Ein Therapeut, der Ihnen zur Seite steht, ist da schon mal ein Anfang. Sicher gibt es Wartezeiten, aber meiner Erfahrung nach lassen diese sich in dringenden Fällen reduzieren. Vielleicht kann Ihnen die Therapeutin Ihrer Tochter oder Ihr Hausarzt diesbezüglich weiterhelfen.


    Wie hat sich denn die Situation mit Ihrem Mann inzwischen entwickelt? Kann er sich auf die neue Erziehungssituation einlassen oder gibt es nach wie vor Konflikte über den „richtigen“ Erziehungsstil?


    Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie die neuen Optionen, die sich Ihnen nun eröffnet haben, selbstbewusst ergreifen können und würde mich sehr freuen, wenn Sie uns weiterhin berichten.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Liebe Tanja ,


    Ich danke Ihnen von ganzen Herzen für Ihre aufmunternden Worte. Es trieb mir glatt wieder die Tränen in die Augen.


    Hier ist es zwar "nur" geschriebenes .. aber es hilft schon sehr viel .. Danke dafür.


    Also eine medizinische Diagnostik wurde im Januar (knapp 5) in der Sozialpädagogischen Kinderklinik in Pelzerhaken gestellt , also mehr oder weniger ..


    Im Bericht wurde zusammen gefasst.


    - Bearbeitung der Mutter - Kind Beziehung
    - sozial emotional (§35a) (drohende emotionale Behinderung)
    - Essstörung


    Die sämtlichen Testes die gemacht worden sind wie der Hawig Test zb. alles völlig normal und Altersgerecht.
    Der IQ liegt ebenfalls im normal Bereich.


    Was mich wundert ist das bisher keiner der Ärzte auch mal Körperliche Untersuchungen gemacht hat , ich meine ein Blutbild zb. und das ansehen der Organe ..
    Die Ärzte die ich bisher darauf angesprochen habe , meinten das würde nur unter bestimmten Anlässen machen .. man würde es erkennen wenn ein Kind krank wäre ..
    HAAA Super! .. wenn es denn schon halb zu spät ist dann wird ein Kind untersucht .. toll ..
    Ich meine wir Erwachsenen gehen doch auch einmal im Jahr ein Blutbild machen .. Naja .. Ich bin da vielleicht auch zu ängstlich. Ja ich habe schon den Kinderarzt gewechselt .. da handhaben sie das auch so , dabei würde ich gerne darüber Bescheid wissen wie es zb. um die Organe meiner Tochter aussieht ..
    Immerhin hat die Kinderärztin festgestellt das Sie 17 Kilo zuviel hat :(
    Aber auch da arbeiten wir weiterhin dran.


    Naja zwischen meinen Mann und meiner Tochter ist es eher noch viel schwieriger geworden ..
    Erst am Montag Abend ist er hier mal ordentlich aus der Haut gefahren und hat mir gegen den Kopf geschmissen das es nur um Lena geht .. tag täglich immer nur Lena Lena Lena .. ich halt das nicht mehr aus sagt er .. und es tat mir so sehr weh , denn gerade an dem Abend .. wo wir das große Gespräch hatten (mein Mann war nicht dabei musste arbeiten) und wo eine stationäre Aufnahme empfohlen wurde .. hätte ich mir einfach so sehr gewünscht das mein Mann mich in den Arm nimmt und sagt .. Schatz wir werden auch das schaffen .. einfach seine strake Schulter hätte ich mir gewünscht ..
    aber das ging alles nach hinten los ..


    Ich habe so Angst das es so weit kommt das wir es nicht einmal schaffen die Wartezeit bis zur Aufnahme zu überstehen ..
    Damit meine ich nicht nur weil Lena nicht zu ertragen ist .. um gottes Willen .. ich meine alles zusammen ..
    Schule , dann die ständigen Konflikte , das mein Mann und Lena kaum noch mit einander können .. etc etc .. Das schlimmste was jetzt noch kommen könnte ist das Lena ins Kinderschutzhaus müsste , da habe ich so eine Angst vor , weil ich weiß das es dort alles andere als schön ist :(


    Momentan bin ich kurz davor zum Arzt zu gehen um mir dort irgendwas verschreiben zu lassen , was mich den Tag überstehen lässt ohne zu heulen und ohne diese negativen Gedanken. Mich macht das so mürbe und dabei brauche ich die Kraft so sehr für die anderen beiden Kinder.


    Ja ich weiß ich muss auch mal an mich denken ..
    Das tue ich , in dem ich den Haushalt nur sporadisch .. also das nötigste mache und meinen POPO dann vor meinen Lappi parke ..
    Ja auch das ist keine Lösung , das ist mir bewusst .. aber ich kann einfach nicht mehr ich bin am Ende ..und hier habe ich das Gefühl das ich es zugeben kann ohne das Gefühl zu bekommen .. oh man was ist das denn für eine Heulsuse ...
    Hier ist zwar alles auf virtueller Basis .. aber ich habe hier das Gefühl das die Virtualität sehr real sein kann.

  • Liebe LeJoLe,


    Sie brauchen sich vor niemandem zu rechtfertigen um die Art und Weise, in der Sie Ihren Ausgleich suchen. Wenn Sie vor dem Laptop runter kommen können, dann ist das vollkommen OK, insofern dadurch nicht Ihr kompletter Alltag bestimmt wird. Aber diesbezüglich vermitteln Sie ganz und gar nicht den Eindruck. Es freut mich sehr, dass Sie sich hier bei uns im Forum gut aufgehoben fühlen. Und ich gebe Ihnen recht: auch wenn im Internet vieles irreal ist, hier im Forum treffen Sie auf Pseudonyme, hinter denen völlig reale Menschen mit ebenso realen Problemen stehen. Sicher ist das nicht die Lösung all Ihrer Probleme – aber eben eine Möglichkeit, mit ihnen umzugehen und eine sehr reelle Option Ratschläge und Tipps einzuholen.


    Ich gewinne den Eindruck, dass Ihr Mann ebenfalls mit seinen Nerven am Ende ist. Er drückt es ja auch so ähnlich aus. Offensichtich fühlt er sich in der Sorge um Lena an den Rand gedrängt und ich gehe mal davon aus, dass Ihre Partnerschaft in den letzten sorgenvollen Monaten wirklich zu kurz gekommen ist. So haben Sie und Ihr Mann wahrscheinlich verlernt, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen. Sie hoffen auf seine starke Schulter und er sieht dies nicht oder kann sie Ihnen nicht geben. Könnten Sie es in Betracht ziehen, paartherapeutisch an der Beziehung zwischen Ihnen beiden zu arbeiten? Gerade wenn es familiäre Probleme gibt, braucht man oft jemand Professionelles an seiner Seite, der dem Paar hilft, gemeinsam in eine Richtung zu blicken, zusammenzuhalten und sich dabei als Paar nicht aus den Augen zu verlieren. So könnte zumindest an den sich auftuenden Beziehungsproblemen aktiv gearbeitet werden und dies hat wahrscheinlich auch einen positiven Effekt auf Ihre Kinder und ganz besonders auf Lena.


    Hinsichtlich der bislang fehlenden körperlichen Untersuchung gebe ich Ihnen Recht. Ich finde das auch merkwürdig. Gerade bei Übergewicht sollte eine Kontrolle der Blutwerte zum Standard gehören. Und im Rahmen der Diagnostik gehören eigentlich ein EEG, also das Messen der Hirnströme, sowie ein Ganzkörperstatus dazu. Hier muss ich abermals die Brücke zum stationären Aufenthalt schlagen. Das Ausbleiben solcher Untersuchungsschritte liegt zumeist darin begründet, dass die Tests bei Verhaltensauffälligkeiten vorwiegend von Psychologen durchgeführt werden. Ohne dieses Berufsbild zu schmälern, so erachte ich eine medizinische, also eine psychiatrische Abklärung, immer als sinnvoller. Eben weil dort auch körperliche Ursachen in Betracht gezogen und entsprechende Untersuchungen eingeleitet werden. Ein stationärer Aufenthalt würde also auch diesbezügliche Vorteile mit sich bringen. Außerdem handelt es sich dort um einen intensivtherapeutischen Rahmen, so dass auch aktiv mit Ihnen und Ihrem Mann gearbeitet wird und sie alle zusammen Strategien für Zuhause entwickeln. Dieser Schritt ist also aus vielerlei Sicht zwingend.


    Sollte die Situation tatsächlich zu eskalieren drohen, so besteht jederzeit die Möglichkeit einer Notaufnahme in die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dafür muss Ihr Kind keineswegs komplett durchdrehen, es reicht aus, wenn die Situation in der Familie sich zuspitzt und ist ein häufig empfohlenes Mittel, unzumutbare Wartezeiten zu umgehen.


    Da Sie selbst mit Ihren Kräften arg an der Grenze sind, würde ich mir für Sie eine ähnliche Hilfe wünschen – nämlich eine, die schnell greift. Auf einen Termin beim Psychologen müssen Sie warten, es gibt aber auch Psychiater, die eine psychotherapeutische Zusatzausbildung haben und dort bekommt man in solchen Akutsituationen viel schneller einen Termin. Im Branchenbuch findet man entsprechende Kontakte als Ärzte für Psychiatrie und Psychotherapie. Ich möchte Sie dringend bitten, Ihre schwindenden Kräfte ernst zu nehmen und schnellstens einen Termin zu vereinbaren.


    Außerdem dürfen Sie sich selbstverständlich jederzeit an uns hier wenden! Ich hoffe sehr, dass Sie sich bald über die ersten positiven Entwicklungen freuen dürfen.


    Viele Grüße
    Tanja

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