Tochter bekommt Wutausbrüche

  • Hallo ihr lieben
    Ich muss euch Mal was berichten was mich schon länger beschäftigt.
    Ich habe ein Sohn 1 Jahr alt und der Bericht den ich schreibe geht es um meiner Tochter die ist 5 Jahre alt.
    Ich finde sie vom Verhalten her sehr anstrengend.
    Wenn man sie bittet aufzuräumen, entweder hat man Glück und sie macht es oder es ist ob bei ihr einer ein Schalter umlegt. Dann flippt sie aus schmeißt Gegenstände und wirft mit Schimpf Wörter um sich die sie wo aufgeschnappt hat. Wenn ich darauf hin sie ins Zimmer schicke, geht die 2 min später sagt sie darf ich raus es tut mir leid . Und macht es dann gleich wieder.
    Wenn sie beim Einkaufen nicht das bekommt was sie will schreit sie alles zusammen.
    Das hatten wir in der trotz Phase schon Mal so.
    Dann gibt es Tage sie wird morgens wach und flippt schon aus. Alle sind Scheisse. Abends kuscheln wir und ich Frage wieso sie sich so verhält und sie sagt Mama ich weiß es nicht .
    Das macht mich bisschen unsicher ob es nur eine Phase ist oder ob ich mit Hilfe suchen soll .
    Es ist echt oft nicht leicht dennoch bekommt sie viel. Und auch viel liebe.
    Meine Mutter meinte sie hat viel durch der Erzeuger kümmert sich nicht.und den sie als Vater sah von den habe ich mich scheiden lassen und habe einen neuen Partner.
    Das es nicht leicht ist war mir klar und das mein Ex Mann sich ein Kack kümmert auch aber kann ihn ja nicht zwingen.
    Nur Frage ich mich ob die Wutausbrüche normal sind.
    Danke dir antworten ;(

  • Hallo Honeymoon! :)


    Zu deiner drängendsten Frage: Ja, fünf Jahre, das ist ein Alter, wo derartige Wutausbrüche noch im Rahmen sind. Tatsächlich sind sie sogar nicht ungewöhnlich... Ab dem Kleinkindalter lernen Kinder immer besser, unangenehme Gefühle zu bearbeiten. Bis das halbwegs gut funktioniert, braucht es aber Zeit. Das ist von mehreren Faktoren abhängig: Umfeld, sprachliche Kompetenzen, Zuwendung der Bezugspersonen und nicht zuletzt auch ganz schlicht: Temperament!


    Affektregulation ist nicht immer leicht. Auch so mancher Erwachsene kann ein Lied davon singen. "Wir" fluchen ja auch dann und wann, knallen mit Türen oder werfen vor Wut etwas durch die Gegend. Vor allem, wenn uns niemand dabei sieht! :D


    Bei deiner Tochter kommen meiner Einschätzung nach mehrere Dinge zusammen:


    Leiblicher Vater kümmert sich nicht
    Eine Bezugsperson (dein Ex-Partner) ist scheinbar "verloren gegangen"
    Es gibt einen neuen Partner --> Veränderung


    Da kann das Verhalten durchaus mit diesen Geschehnissen zusammenhängen, würde ich sagen. Es geht ja durchaus um Beziehungsabbrüche und Sehnsüchte ("Papa") und deine Tochter ist noch sehr jung, da ist das eventuell viel Ballast. Eine professionelle Aufarbeitung (wird im Rahmen der Kinder-Psychotherapie in geschütztem Rahmen und spielerisch gemacht) könnte da durchaus viel bewirken.


    Parallel dazu braucht deine Tochter dich. Denn du bist - so wie ich es herauslese - DIE Bezugsperson. Damit ist es - überspitzt formuliert - dein Part, das auszuhalten und zu begleiten. Aus deinen Schilderungen lese ich aber heraus, dass du das sehr gut machst. Da kann man fast nichts mehr empfehlen. Du scheinst zugewandt zu sein, die Gefühle ernst zu nehmen, in einer ruhigen Minute das Gespräch zu suchen und auch mit körperlicher Nähe nicht zu sparen. Trotzdem zeigst du deiner Tochter Grenzen auf (Zimmer zusammenräumen; beim Einkaufen nicht nachgeben etc.). Das ist wichtig! Grundsätzlich scheinst du mir sehr gut intuitiv auf deine Tochter zugehen zu können. Trotz schwieriger Situation! :)


    Scheinbar kämpft deine Tochter gerade mit sehr vielen Gefühlen. Ziemlich sicher aus ihrer Geschichte heraus. Ich würde das nicht zwingend als negativ sehen. Auch das ist Bearbeitung/Verarbeitung. Mit entsprechender Unterstützung, kann sie da gut herauskommen. Nämlich, ohne die "schlimmen Gefühle" heruntergeschluckt zu haben und damit zu riskieren, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt im Leben viel heftiger hochkochen.


    Alles Liebe,


    Dani

  • Hallo Honeymoon28,


    mein Sohn selbst ist noch jünger, allerdings halte ich Wutausbrüche bis zu einem gewissen Level normal.
    Bei deiner Tochter klingen diese allerdings sehr stark ausgeprägt. Von daher halte ich einen Besuch bei der Kinder-Psychotherapie für hilfreich. Dort sind Experten, die deiner Tochter zusätzlich helfen können. Und auch, wenn deine Tochter zusammen mit dir und deinem neuen Partner vermutlich "von alleine" die Gefühle aufarbeiten wird, kann eine Therapie sicherlich unterstützen.


    Alles Liebe,
    Maria


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