"Probleme" mit dem Kind der Freundin..

  • ... Guten Abend allerseits.
    Ich weiß nicht ob das Thema hier so reinpasst, ansonsten bitte einfach verschieben. Wird auch etwas länger


    Ich bin seit knapp einem Jahr mit meiner Freundin zusammen, sie hat eine mittlerweile 6 jährige Tochter mit in die Beziehung gebracht.


    Seit 4 Monaten wohnen wir zusammen und erwarten auch unseren gemeinsamem Nachwuchs.


    Das Problem stellt allerdings ihre Tochter dar. Wenn ich mit dem Kind alleine bin oder auch das Kind bei seinen Großeltern ist, ist es das liebste Kind überhaupt.
    Sobald meine Freundin dazu kommt, dreht sich das Kind um 180 Grad, hört nicht mehr und dreht völlig ab.
    Das ist mir aber auch erst aufgefallen, seitdem.wir zusammen wohnen.


    Darüber habe ich auch schon mit meiner Schwiegermutter in Spe gesprochen. Sie sieht es genauso.
    Meine Freundin trägt ihrer Tochter den Arsch hinterher. Sie lässt sich von ihrer Tochter manipulieren, und sie weiß ganz genau welche Knöpfe sie drehen muss.
    Das fängt an, dass das Kind am Tag unten weg 6 Stunden TV oder Tablet schaut, wenn ich was sage, heißt es es geht mich nichts an, ich wäre nicht der Vater. - leider sagt sie das vor dem Kindm Andererseits will meine Freundin, dass ich mit in die Erziehung einsteige.
    Nur was 6 Jahre verbockt wurde, lässt sich eben nicht so leicht ändern.
    Wenn ich mal ums aufräumen bitte, heißt es, sie ist erst 6 und kann das noch nicht...
    Unordnung kann sie doch auch machen...


    Das Problem, weswegen ich überhaupt schreibe. Sie war halt 6 Jahre mit dem Kind alleine, die beiden waren in der Zeit nie getrennt, sogar im selben Bett haben sie in der Zeit geschlafen.
    Natürlich ist es dann für ein Kind überhaupt nicht einfach, wenn auf einmal eine "Konkurrenz" da ist, die aus Sicht von dem Kind ihm die Mutter weg nimmz.
    Daher hat sie an anfangs bei uns geschlafen, auf einer Matratze neben unserem Bett.
    Irgendwann sagte sie eben, dass sie jetzt in ihrem eigenen Bett schlafen will, sie kommt ja dieses Jahr in die Schule und als Schulkind muss man im eigenen Bett schlafen - wenn irgendwas war, darf sie natürlich jederzeit zu uns kommen.
    Des Weiteren haben die beiden jeden Freitag einen DVD Abend, wo dann meine Freundin bei ihr schläft.


    Seit 8 Wochen stellt sich das Problem allerdings wieder so dar, dass die Kleine überhaupt nicht mehr alleine schlafen will (seitdem sie von der Schwangerschaft weiß) und meine Freundin muss mit ihr schlafen gehen.
    Statt sie sich mit ihr hinlegt und wartet bis sie eingeschlafen ist, bleibt sie bei ihr (ab ca 20 / 20.30 Uhr) und ich bekomme meine Freundin gar nicht mehr zu Gesicht.
    Selbst als wir letzte Woche in Urlaub an der Nordsee waren, haben sich beide abends im 21 Uhr hingelegt.


    Fazit: Wir haben seit 8 Wochen nicht mehr nebeneinander geschlafen, mir geht's gelinde gesagt völlig auf den Sack. Vor allem da ich auch gern in der Schwangerschaft da sein will für sie.
    Auf alles angesprochen, antwortet sie nur, das Kind kann nicht alleine schlafen - naja, hat ja wochenlang auch geklappt. Wie soll das denn werden, wenn das Baby da ist?


    Stelle ich mich zu sehr an, sehe ich das zu engstirnig?

  • Hallo!


    Da gibt es ja einige Veränderungen bei euch.


    Deine Wünsche sind völlig verständlich und legitim - die des Kindes (nach Nähe und Mama) ebenso. Eine schwierige Position. Die Mutter ist mAn zwischen den Fronten. Wenn euer Baby mal da ist, wird sich das Problem eventuell verschärfen. Denn dieses kann seine Bedürfnisse ja noch weniger "zurückschrauben".


    Generell:


    Ein 6jähriges Kind kann definitiv aufräumen und das würde ich auch einfordern. Erziehung zur Selbständigkeit muss ja irgendwann beginnen. Mit Baby wird es der Mama ungleich schwerer fallen, hinter der 6jährigen herzuräumen - so könntest du der Mama gegenüber argumentieren. Bringt man Kindern möglichst bald bei, im Haushalt (und dazu gilt ihr eigenes Zeug ja auch) mitzuhelfen, ist das auf lange Sicht eine Win-win-Situation.


    Tablet/Fernseher: Unbedingt reduzieren, das ist viel zu viel! Es spricht nichts dagegen, an "Ausnahmetagen" (Regen, Krankheit,...) mal etwas auszudehnen. Aber jeden Tag 6 Stunden lang ist ein Ausmaß, das weit von normal und gesund entfernt ist.


    "Du bist nicht der Vater": Unbedingt unterlassen! Das ist nicht nur sehr untergriffig, sondern bestärkt das Kind darin, dass du nichts zu sagen hast. Ihr seid nun eine Familie - punkt! Sprich darüber unbedingt mit deiner Freundin.


    Schlafen/Nähebedürfnis: Das finde ich in Anbetracht der Umstände (dein Einzug, Geschwisterchen) völlig normal. Die Kleine sucht nach Sicherheit und das ist in eurer Konstellation die Mutter. Plötzlich "eine neue Familie" ist wahnsinnig anstrengend. Keinesfalls sollte der Kleinen dieses Bedürfnis nach Nähe abgeschlagen oder "abgewöhnt" werden. Es muss aber ein Weg gefunden werden, der für alle passt - also ein Kompromiss ist.


    Nachdem das Kind nicht mehr so klein ist, würde ich euch raten, es mit einer "Familienkonferemz" zu probieren. Hier kommt jeder zu Wort. Hört auch der Kleinen ganz genau zu. Was sind ihre Wünsche und Bedürfnisse? Was formuliert sie? Was macht ihr Angst?


    Im Rahmen einer solchen Konferenz können Dinge vereinbart werden. Gut ist, wenn ihr Vereinbarungen für die Kleine auf einem Plakat symbolisch darstellt.


    Möglichkeiten wären etwa:


    Mama bleibt abends NICHT, bis die Kleine eingeschlafen ist, aber eine halbe Stunde lang wird gekuschelt, vorgelesen, geplaudert --> danach vielleicht Hörspiel und Nachtlicht; argumentieren würde ich nicht mit "Mama und ihr Freund wollen auch Zeit zusammen" (Eifersucht!), sondern "Mama hat noch etwas zu tun"


    Gemeinsamer wöchentlichen DVD-Abend beibehalten (finde ich eine schöne Idee), dafür wird vorher aufgeräumt.


    Medienkonsum reduzieren, dafür mehr gemeinsame Aktivitäten (malen, basteln, Brettspiele, rausgehen,...)



    Alles Gute euch für die neue Situation! :)

  • Hallo.


    Zunächst einmal vielen Dank für die Antwort


    Sie legt sich ja mit ihr hin und schläft dann die ganze Nacht bei ihr. Das seit knapp 8 Wochen. Dass meine Freundin gerade durch die Schwangerschaft müder ist, ist völlig normal - denke ich.


    Das was du vorgeschlagen hast, habe ich selsbt schon probiert.
    Selbst zum Thema aufräumen und TV / Tablet.
    Meine Freundin sagt zwar, erst aufräumen und dann darfst du. Das Kind drückt sich allerdings, meckert rum, sagt wenn sie am Tablet bzw TV war macht sie es. Dann bekommt das Kind seinen Willen, und räumt schließlich danach doch nicht auf. So weiß das Kind doch, wie es seinen Willen bekommt ohne was dafür tun zu müssen. Mejne Freundin ist da eben sehr sehr inkonsequent. Und am Ende räumt sie dann eben dem Kind den Arsch hinterher.


    Das mit dem tablet ging ja soweit, dass meine Freundin ihre Tochter gefüttert hat, damit sie auch beim Essen in Ruhe weiterschauen kann. Da hing hier der haussegen aber richtig schief. Ich vertrete die Meinung das Tablet hat beim Essen nichts zu suchen. Da hat mich Gott sei dank auch die schwiegermutter unterstützt.


    "Du bist nicht der Vater", genau. Nicht vor dem Kind. Das kann sie mir unter vier Augen sagen.


    Ich will dem Kind ja überhaupt nicht die Nähe zu der Mutter nehmen, nicht das das falsch verstanden wird.
    Deswegen sollte und darf sie ja auch zu uns kommen, wenn irgendwas ist. Selbst ich war mal klein und kann mich noch erinnern, wo überall die Monster im Zimmer sind


    Ich möchte einfach auch in der Schwangerschaft für meine Freundin da sein, ihr vor allem wenn das Ungeborene dann tritt, den Bauch streicheln, mit ihm Reden etc.das es sich auch an den Papa gewöhntm Das ist eben meine Angst, dass das dadurch unterbunden wird. (wir sind jetzt allerdings erst in der 12. Woche).


    Mich regt es eben auf, dass wir seit 8 Wochen nicht mehr nebeneinander schlafen und sie ihrer Tochter eben den Arsch hinterher trägt und total Inkonsequent ist. Erst was "androhen" und dann letztlich doch nicht durchziehen.
    Klar darf ein Kind nicht nur nach Regeln und Verboten leben. Aber dennoch sollten die ein oder andere Regel vorhanden sein. Ansonsten bekommt meine Freundin im fortschreitenden Alter ihrer Tochter noch viel Spaß (und ich mit )

  • Ich würde die Ansagen möglich präzisieren. Viele Kinder empfinden ihr eigenes Chaos durchaus als gemütlich - und quengeln, wenn die Eltern dies anders sehen.


    "Sortiere alle Spiele in den Spieleschrank!" und "werfe alle Legosteine in die blaue Kiste!" klingt für Kinder weniger "unschaffbar" als ein "Räum auf!"


    Du solltest aber generell mit deiner Freundin über das Thema Erziehung sprechen. Sonst steuert ihr (insbesondere wenn das Baby da ist) auf große Probleme zu. Ich würde sie auch konkret fragen, wie du das: "Du bist nicht der Vater!", zu verstehen hast. Denn diese Tatsache dürfte dir bewusst sein - und dem Kind auch.

  • Du solltest aber generell mit deiner Freundin über das Thema Erziehung sprechen. Sonst steuert ihr (insbesondere wenn das Baby da ist) auf große Probleme zu. Ich würde sie auch konkret fragen, wie du das: "Du bist nicht der Vater!", zu verstehen hast. Denn diese Tatsache dürfte dir bewusst sein - und dem Kind auch.

    Ganz genau! :) Wenn man mit einem Kind - auch wenn es nicht das eigene ist - zusammenlebt, erzieht man unwillkürlich. Anders ist das gar nicht denkbar. Vor allem, wenn die Familie weiterwächst... Das hätte sonst auch zwangsläufig eine Kluft zwischen den Geschwistern zur Folge...

  • Schönen guten Abend.
    aus eigener Erfahrung, aber diesmal aus Sicht der Mutter, kann ich dir sagen: Bleib am Ball. Zeige Deiner Freundin, was liebevolle Konsequenz heißt. Immer und immer wieder.
    Mein Mann hat auch über ein Jahr aller 14 Tage freitags auf mich verzichtet, weil ich bei meinem 11 jährigen Sohn lag.
    Als unser gemeinsamer Sohn zur Welt kam, wurde die Anhänglichkeit meines Sohnes wieder intensiver.
    Es ist also enorm wichtig, jetzt gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Wenn euer Baby da ist, wird ihre Tochter mit hoher Wahrscheinlichkeit eifersüchtig werden (was vollkommen normal ist).
    Tipp: mehr gemeinsame Aktivitäten als Familien und das auch definieren. Zuerst du mit deiner Freundin! Ganz wichtig. Klärt ab, wie eure Zukunft aussehen soll. Dann (wenn ihr euch einig seid) mit ihrer Tochter. Bastelt ein Plakat (mit Baby). Jeder darf aus Zeitungen was ausschneiden, und aus dem Internet was ausdrucken und dann macht ihr eine Art Zielcollage.


    Vielleicht kannst du dir zum Thema Kindererziehung Podcast anhören. Dabei bekommst du echt tolle Tipps und tolle Argumente für g du ie Diskussionen mit deiner Freundin .


    Viel Erfolg. Und wo ein Wille, da ein Weg.

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