Freundin / Oma-Ersatz

  • Hallihallo!


    Ich bin zwar neu, habe aber gleich zu Beginn eine Meinungsfrage. Folgende Situation:


    Eine gute Freundin, kennt mich relativ lange und hat entsprechend die Entwicklung meines Sohnes (heute 5 Jahre) mitverfolgt und erlebt. Mit der Zeit hat er immer mal bei ihr übernachtet und Dinge mit ihr unternommen etc. sie war/ist wie eine Ersatz-Oma für ihn.


    Unser Verhältnis ist seit einiger Zeit nicht mehr das beste. Um ehrlich zu sein, würde ich den Kontakt gänzlich abbrechen, da sie sehr übergriffig mir gegenüber geworden ist und sich auch entwertend äußert (untergräbt meine Autorität, fällt mit ihm Entscheidungen ohne mich einzubeziehen, beleidigt mich und sagt mir offen ins Gesicht, dass er nicht mehr zu mir sollte, weil er es bei ihr viel besser hat etc.). Aber da sie für ihn eine Bezugsperson geworden ist, geht das natürlich nicht so einfach. Der Kontakt besteht also nur noch für ihn.


    Jetzt sagte ich, dass ich langsam nach und nach die bei ihr gelandeten Klamotten und Spielsachen wieder mit zu mir nach Hause nehmen möchte, weil wir bald umziehen. Sie sagte, dass sie das für keine gute Idee hält, dass er das ja nicht möchte, sie sich nach ihm richtet und dass sie mit ihm ausgemacht hat, dass er das Spielzeug (ziemlich viel Lego) erst dann bekommt, wenn ich eine neue Wohnung habe, damit "nichts verloren geht".


    Ganz ehrlich:
    1. kann er gar nicht einschätzen, wie es in Zukunft wird mit dem Besuchen, da wir >300km weit weg ziehen - ihm ist die Tragweite doch gar nicht bewusst, also dass er sein Spielzeug fast nie mehr sehen wird!
    2. nörgelt er Zuhause, dass er nicht genügend Lego hat oder dass er zu ihr möchte wo sein Lego ist.
    3. hat sie überhaupt nichts mit ihm zu entscheiden, ohne mich einzubeziehen - schon wieder übergriffig!
    4. glaube ich, dass sie das Spielzeug nur behalten will, damit sie sich sicher sein kann, dass er zu ihr zurückkommen "muss / will". Sie kann sehr manipulativ sein.
    5. finde ich es sehr unterstellend und auch bevormundend, mir das Spielzeug erst auszuhändigen, wenn ich eine neue Wohnung habe. Als hätte sie irgendetwas zu sagen. Und als würde sein Zeug während des Umzugs verloren gehen - als würde ich darauf nicht aufpassen!


    Wie dem auch sei, das war gestern, als ich ihn zu ihr gebracht habe. Er besuchst sie bis Montag, dann hole ich ihn ab. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Sie sagte, dass wir abwarten und ich die Klamotten auf jeden Fall bekomme, aber mit dem Lego "müssen wir mal schauen". Mir passt es gar nicht, dass sie sich dieses Recht rausnimmt.


    Wie kann ich damit umgehen?! ?(X(||


    Ich meine es ist sein Eigentum, aber kann ich nicht entscheiden, dass es dort sein soll, wo er wohnt? Ich will es schließlich nicht wegschmeißen oder verkaufen. Ich möchte lediglich, dass es bei mir ist (da wo auch er ist).

  • Hallo! :)


    Allein aufgrund dessen, was ich aus diesen wenigen Zeilen herauslese: Steck deine Grenzen ab und das schnell! Verlass dich dabei ganz und gar auf dein Bauchgefühl - das dürfte ja ziemlich anspringen. Wenn der Gedanke schon da ist, dass du aus dieser "zwischenmenschlichen Beziehung" raus willst, dann mach das (wird ja bald zwangsläufig aufgrund des Umzuges passieren). Solche Gefühle kommen nicht ohne Grund.


    Weil du auf deinen Sohn Rücksicht nehmen möchtest: Kinder profitieren selten von ich-bezogenen, untergriffiigen und manipulativen Menschen. Eher im Gegenteil!


    Über dein Eigentum (Lego, Kleidung) entscheidet natürlich nicht sie. Hol es dir, wenn du es möchtest - und zwar ohne Diskussion!


    Dein Text liest sich, als wärst du ihr gegenüber "Kind". Das bist du nicht. Du bist ebenbürdig und triffst die Entscheidungen für dich und deinen Sohn - unabhängig von ihr!


    (Meine persönliche wie berufliche Erfahrung mit solch übergriffigen Menschen: Sehr deutlich Grenzen abstecken, nicht unterbuttern lassen, im Zweifel auf den Tisch hauen - mit Diplomatie kommt man hier meist nicht weit. Denn Diplomatie bietet erst wieder eine Angriffsfläche für Übergriffigkeit!)


    Alles Liebe! :)

  • Ich sehe das genauso wie Dani! Hole die Sachen von deinem Sohn da weg, zur Not nimmt du dir eine ( männliche ) Unterstützung mit. Ich würde sogar noch weiter gehen und den Kontakt zwischen meinem Kind und dieser Position verbieten.

  • Warum lässt du dann sogar noch Übernachtungsbesuche bei ihr zu? Da

    Wie dem auch sei, das war gestern, als ich ihn zu ihr gebracht habe. Er besuchst sie bis Montag, dann hole ich ihn ab. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Sie sagte, dass wir abwarten und ich die Klamotten auf jeden Fall bekomme, aber mit dem Lego "müssen wir mal schauen". Mir passt es gar nicht, dass sie sich dieses Recht rausnimmt.

    Warum lässt du deinen Sohn denn bei der Frau sogar noch einen Übernachtungsbesuch machen. Ich finde, du solltest klarer auftreten - und deinen Sohn mit seinem gesamten Gepäck dort abholen. Jetzt.

  • Hallo an alle und danke für die Antworten bisher!


    Ja, also aus der "zwischenmenschlichen Beziehung" wie erwähnt, möchte ich raus. Aber nur weil ich ein Problem mit ihr habe, fände ich es meinem Sohn gegenüber unfair den Kontakt von jetzt auf gleich abzubrechen. Schließlich haben die beiden kein Problem miteinander und er liebt sie. Deswegen versuche ich auch schon seit Wochen den Kontakt zwar zu halten, aber immer weniger werden zu lassen, damit es für ihn nicht zu plötzlich kommt. Ich lasse es quasi ausschleichen...


    Ich meine, hätte ich einen Partner / würde ich mich mit seinem Vater in einer Beziehung sein und streiten und das ginge auseinander, würde ich den Kontakt zwischen den beiden auch nicht abbrechen - ganz einfach, weil mein Kind dafür nichts kann! Und Kinder einfach nichts dafür können, wenn Erwachsene sich streiten und dieses Gefühl werde ich ihm auch nicht geben, indem ich egoistisch handle und den Kontakt abbreche, weil es für mich das bequemste ist.


    Ich lass mich aber gerne umstimmen, wenn die Argumente passen. Da ich selbst Scheidungskind bin, weiß ich nur zu gut wie solche Situationen sich auf ein Kind auswirken können und bin deshalb etwas voreingenommen.



    Mein Sohn war von August 2019 - Januar 2020 fast durchgehend bei ihr, weil ich depressiv und anschließend in einer Klinik war. Das heißt in der Zeit - fast ein halbes Jahr - war sie mehr für ihn da, als ich es war oder sein konnte. Das erwähne ich nur, damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt von deren Beziehung, die mit meiner zu ihr überhaupt nichts zu tun hat.
    Daher auch diese missliche Lage... Ginge es nur um mich, würde ich ihr den Marsch blasen. Sie kann mir echt gestohlen bleiben und ich komme bestens ohne sie aus. Aber wie gesagt, geht es hier nicht nur um mich :(X/

  • @ Madyara: Zunächst einmal: Daumen hoch, dass du dich deiner Erkrankung gestellt hast und in eine Klinik gegangen bist. Gerade mit Kind ist das nicht einfach. Die psychische Gesundheit bleibt dann oft "dem Kind zuliebe" auf der Strecke, wobei die langfristigen Auswirkungen dabei aber nicht zu unterschätzen sind...


    Du klingst sehr reflektiert. Und ich finde es auch toll, dass du versuchst, den Kontakt - unabhängig von deinem persönlichen Zwist - für dein Kind aufrecht zu erhalten. Dennoch eine (sehr persönliche) Frage: Was macht dich sicher, dass die Person deinem Kind gegenüber NICHT manipulativ und übergriffig ist (vor allem, wenn du nicht dabei bist). Meiner Erfahrung nach ist das - vor allem in starker Ausprägung - ein Charakterzug, der in nahezu allen zwischenmenschlichen Beziehungen zum Vorschein kommt. Bloß Kinder können sich noch schlechter wehren, als Erwachsene... (Das nicht als "Kritik", sondern nur als Denkanstoß)


    Dein Sohn ist ja nicht mehr ganz klein. Was sagt er über die Freundin? Kommt da auch einmal kritisches Feedback oder sind sie tatsächlich ein Herz und eine Seele?



    Alles Liebe!

  • Danke erstmal für Deine lieben Worte @Dani =)


    Ich würde sogar behaupten, dass eher das Gegenteil der Fall ist: Ich bin mir sicher, dass auch er von ihr manipuliert wird. Dass sie von mir redet, aber in einem schlechten Licht dargestellt, was also keine offensichtliche Entwertung ist, aber natürlich auch verheerende Auswirkungen hat. Kinder kann man in ihrem Denken und Handeln ja etwas lenken (nicht nur im negativen Sinne, sondern aus pädagogischen Gründen). Einen negativen Einfluss bekommt er meiner Meinung nach aber dann, wenn das ganze gegen mich arbeitet und unsere Mutter-Kind-Beziehung beeinträchtigt wird.


    Diese Situation z.B.: Ich bin "die Böse", weil ich mit ihr nicht einer Meinung bin und weil ich gegen seinen Willen handle (er möchte das Lego ja bei ihr lassen). Sie wiederum ist "die Gute", weil sie hinter ihm steht und ja nach seinen (oder ihr suggerierten) Bedürfnissen handelt. Wer weiß auch, was er ihr erzählt sobald ich weg bin, Da traue ich ihr alles zu. Aber wie gesagt, nicht offensichtlich negativ, sondern kindgerecht verpackt. Hintenrum...manipulativ eben...


    Und das geht einfach gar nicht. Deshalb denke ich trotzdem nicht, dass er bei ihr in Gefahr ist oder ähnliches oder es ihm nicht gut geht. Sie sind ein Herz und seine Seele - aber auf Lasten unserer Beziehung. "Bei Mama darf ich nicht so viel, sie ist strenger. Bei der "Oma" ist es schöner, weil ich bei ihr auch einfach mal den ganzen Tag fernsehen darf." :thumbdown:


    Ich weiß im Übrigen auch, dass sie seit ich in der Klinik war, auch das gleiche mit dem Kindesvater und meiner Mutter gemacht hat - sich negativ über mich geäußert. Das weiß ich erstens von meiner Schwester, die das alles ein wenig mitbekommen hat durch die Art und Weise wie meine Mutter über mich redet und zweitens merke ich es daran wie der Kindspapa auf einmal zu mir ist. Lobt die "Zieh-Oma" in den Himmel, entschärft meine Argumente wenn ich ihm über die Situation in Kenntnis setze (denn sie ist ja sooo eine gute, wir sollten dankbar für sie sein) und findet es richtig, ihn wieder dorthin zu geben, wenn ich das nächste Mal in die Klinik gehe etc. (Es ist eine Intervalltherapie).


    Also schon alles nicht ganz ohne. Vorallem wenn man bedenkt, dass es dabei um Personen geht, die eigentlich MEIN Familienkreis sind. Aber auch nicht erschreckend oder überraschend. Ich kenne ja meine Family - hat schon seinen Grund warum ich in Therapie muss xD


    Okay, Spaß beiseite. Für den nächsten Klinikaufenthalt geht er zu meinen Großeltern, da hat er es gut auch ohne dass ich nachher auf einmal dumm dastehe. So zumindest meine Hoffnung.



    Also es bleibt dabei:
    Sie und ich - furchtbare Beziehung. Möchte und muss ich beenden.
    Sie und er - super Beziehung. Er mag sie und mag es bei ihr zu sein. Habe auch von ihm noch nie etwas negatives gehört (andersrum aber sehr wohl. Nach dem Motto "das macht Deine Mama bestimmt nicht; das bekommst du nur bei mir.")


    Toxisch würde ich sagen.
    Die Frage ist also, wie ich das beenden kann, ohne dass er zu sehr darunter leidet, ohne dass ich zu sehr darunter leide und ohne, dass unsere Mutter-Kind-Beziehung darunter leidet.


    Ein großer Vorteil des Umzugs (im Juli): Die Sache hat sich damit so gut wie erledigt 8) Ist nur die Frage was bis dahin alles passiert...

  • Hallo! :)


    Für mich klingt das, was du beschreibst, dennoch auch fürs Kind nicht gut. Aber ich geb zu, ich bin da auch ein sehr gebranntes Kind, wenn es um manipulatives Verhalten geht. Und dein Kleiner wird durch solche Aussagen wohl schon in irgendeine Art von Loyalitätskonflikt geraten. Allerdings dürfte er gut damit umgehen können... (Das kann tatsächlich viel relativieren, wenn das Kind eine gute "Widerstandskraft" hat :)).


    Gehe ich recht in der Annahme, dass es um 1,5 Monate, also bis zum Umzug im Juli, geht und danach der Kontakt sowieso nur mehr aufs Notwendigste beschränkt sein wird? Dann würde ich des lieben Friedens willen wohl auch kein Fass mehr aufmachen. Das steht sich nicht dafür, finde ich... Wie viel wird/soll/kann die Dame nach dem Umzug denn präsent sein?


    Alles Liebe!


    Dani

  • Ja, genau, also 2 Monate sind es noch. Und danach komme ich alle 2 Monate zu Besuch, in denen er sie besuchen könnte. Er kann aber genauso gut bei mir bleiben oder meine Eltern und meine Schwestern besuchen - dann wird das Wiedersehen noch seltener bis gar nicht mehr stattfinden :thumbup:


    Tja, also ist jetzt wohl einfach nur durchhalten angesagt 8|

  • Ich denke, wenn du alle paar Wochen in heimatliche Gefilde fährst, wird die "echte" Familie (Großeltern, Tante,...) Vorrang haben. Damit ist die Sache tatsächlich absehbar.


    Beziehungsweise: Übergriffigkeiten alle paar Monate sind definitiv ein anderes Kaliber, als wenn sie denn ständig stattfinden! :)



    (Wie geht denn die Freundin mit dem Umzug generell um?)


    Alles Liebe!

  • Ups! Der Name ist wohl im Eifer des Schreibens rausgerutscht...würdest Du ihn bitte entfernen?

    Ich bin mir nicht sicher was sie davon hält. Dafür ist sie jedenfalls nicht. Großstadt: Kind ist damit überfordert und dann noch die Drogen, viel zu gefährlich für Kinder generell. Er hat sich doch an die Umgebung gewöhnt - ein Umzug ist belastend /schädlich... Und dann ist er noch bei mir - der gestörten Mutter.


    So in etwa stelle ich mir ihre Gedanken dazu vor.

    Naja, zur allergrößten Not ziehe ich wieder zurück. Aber dann heimlich
    :whistling: :P

  • Hallo!


    Alles klar, habe den Namen entfernt! :)


    ---


    Naja, der Freundin muss die neue Heimatstadt ja zum Glück nicht gefallen! ;) Sind dein Sohn und du schon sehr aufgeregt? Hat der Umzug einen bestimmten Grund oder einfach nur Tapetenwechsel?


    Alles Liebe,


    Dani!

  • Lieben Dank!



    Also ich bin schon ziemlich gespannt! Da der Wohnungsmarkt dort ziemlich übel aussieht wohnen wir erstmal bei meiner Schwester - das wird interessant...


    Eigentlich nur Tapetenwechsel. Ich wollte schon immer "weg" und hab es aber nicht gemacht, weil ich Angst hatte (schwanger, Baby, alleine - das war mir zu riskant)... :/

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