Schwiegermutterprobleme!

  • Hallo,
    nunmehr habe ich mich entschlossen auch hier meine Fragen zu stellen, in der Hoffnung Antworten zu bekommen und evtl. auch Ratschläge zur Umsetzung.
    Mein Partner 45 und ich 32 haben vor 5 Monaten ein Baby bekommen, er hat 2 Kinder aus einer Ehe und ich 1 Kind aus einer Ehe. Bei ihm war jahrelang Streit bzgl. der Kinder und der Exfrau, nunmehr hat sich dieses jedoch reguliert und die Kinder wurden aufgeteilt, der Kleine 10 bei der Mutter, der Große 16 bei ihm. Bei meiner Tochter 10 gibt es seit 7 Jahren eine Regelung des wochenweisen Wechsels zwischen Vater und mir und das funktioniert super. (mit Hilfe einer Beratungsstelle wurde diese Variante zum Wohl des Kindes getroffen). Nachdem ich 6 Jahre allein war, habe ich meinen Partner kennengelernt. Wir waren glücklich und haben jede Minute genossen, nach 1,5 Jahren haben wir beschlossen zusammen zu ziehen. Er wohnt auf einem Dorf ca. 25 km von meinem Wohnort entfernt, da bin ich dann hingezogen, meine Tochter habe ich in meinen Wochen jeden Tag zur Schule gefahren (da sie in der Schule in unserem Wohnort blieb) und wieder geholt, anfangs habe ich im selben Ort gearbeitet, somit war dieses auch ok. Dann wurde ich schwanger und wir haben uns beide sehr gefreut. Eine Tochter, wie er es sich immer wünschte. Nebenbei hatten wir noch eine Probleme, die sich dann einschlichen. Er hatte finanzielle Probleme, sein Vater verstarb, seine Ex machte nur Theater, Gerichtsstreit wegen der Kinder, (der Große 16 hat gar keinen Kontakt mehr zu ihr, da sie handgreiflich wurde) ja eben die Probleme die man so hatte aber evtl. hätte bewältigen können. Nun war das größte Problem....klassischer Fall wie ich hier überall lese.....SCHWIEGERMUTTER....sie war nun allein weil der Vater starb auch wenn diese schon getrennt in einem Haus lebten, da es nur Zoff gab.
    Es ist ein alter Hof, mit einem 2 Familienhaus, in einer Seite lebt sie in der anderen er (wir). Nachdem ich nun dort hinzog wurde es gleich schwierig....sie ist sehr unnahbar jedoch nicht nur mir gegenüber, sie hat kaum Kontakt im Dorf bis auf eine Freundin die auch verwitwet ist und mit der sie sich zum Kaffee trifft. Es wurde immer öfter klar, das sie Probleme mit meinem Dasein hatte. Ich kümmerte mich um Kinder, Haushalt und Wäsche (meines Erachtens normal), für sie war dieses wohl ein Problem, welches jedoch nie geäußert wurde. Irgendwann gab es dann auch Streit mit meinem Partner und ihr, weil er mitbekam wie sie immer und immer wieder Theater machte.....ich habe dann angeblich Sachen der Kinder entsorgt die sie kaufte, ich habe auf dem Gulli gestanden als sie Wasser da rein schütten wollte, ich habe den Schnee falsch geschoben, weil man den von rechts nach links schiebt statt von links nach rechts.....und und und....dann wurde ich schwanger....dann war ich zu faul zum arbeiten, hänge ihm das Kind an und lasse mich ins Grundbuch eintragen damit ich dann alle aus dem Haus schmeisen kann (ich habe selbst ein Erbhaus an meinem Heimatort), die Babywiege muss doch nicht im Wintergarten stehen, damit jeder sieht das ihr noch nen Kind bekommt, von mir gibt's nichts für dieses Kind....und und und...das alles sehr abfällig und in einem bösartigen Ton....UND das schlimmste, das alles gegenüber der KINDER....somit entwickelte sich das zu einem regelrechten Krieg, sie tat nichts mehr und hatte nur noch zu nölen....ich stand hochschwanger in der Scheune um Holz fürs Feuer zu holen damit sie einen warmen Hintern hat....sie hätte das schließlich die letzten 10 Jahre gemacht und so weiter....es hörte nicht auf, bis das eines Tages so eskalierte das ich ihr meine Meinung sagte und sie bat aufzuhören das alles gegenüber der Kinder zu äußert, wir bekamen die Veränderungen mit und haben dann die Kinder gefragt was los sei, warum sie so bedrückt sind. Für mich war am schlimmsten das sie die Kinder so belagert hat und zu uns nie ein Wort sagte, wir nur anhand ihres Benehmens feststellten das sie Probleme hatte. Meine Partner war dieses egal und er bat mich immer das zu ignorieren. Bis eines Tages zwischen uns ein Streit entstand und ich ihm klar sagte, das das so für mich nicht geht, wir haben ein Baby und ich möchte das genießen und meine Ruhe haben und mich nicht nur noch mit ihren Befindlichkeiten auseinander setzen....er trennte sich...von mir und einem 10 Wochen alten Baby. Ich zog dann ganz schnell aus und wunderte mich sehr über sein Verhalten, kalt, vorwurfsvoll und wütend....nach einiger Zeit kam er wieder auf mich zu um mir zu sagen das all das passierte (sicher hatten wir auch einige Probleme und mein Verhalten war nicht immer korrekt) weil er den Stress zwischen uns und seiner Mutter nicht mehr ertrug...er saß zwischen den Stühlen, merkte das ich mich quäle usw. Ich durfte nicht mal Blumen pflanzen ohne das sie was dazu meckerte....Das Haus und der Hof gehört ihm und sie hat lebenslanges Wohnrecht.
    Nun ist der Stand so, das wir uns immer mal trafen, er möchte gern genauso wie ich einen Neuanfang da wir unsere Probleme erkannt haben und nun seit ca. 2 Monaten durch Treffen all das versuchen anders zu machen. Was auch gelingt und wir sehr glücklich sind.
    Gestern waren wir z.B. den ganzen Tag an einem Stausee....er ist sehr glücklich mit der Kleinen, sehr stolz...usw. Mir schien er nicht unbefangen und nachdem wir drüber sprachen kam heraus das sie noch immer keine Ruhe gibt...ich bin ja nun schon weg....
    Da wir einfach in Zukunft wieder miteinander leben wollen auch für unser gemeinsames Kind, versuchen wir Lösungen zu finden. Es gibt KEINE Probleme nur SIE....
    Sie sagt ihm ständig wie bescheuert er ist (und sie redet wirklich so), sie erklärt Leuten im Dorf beim Spaziergang was ihr Sohn für ein Arschloch sei etc. Sie belagert den Großen mit Sätzen wie "die wird schon bald wieder hier einziehen"...sie äußert ihm gegenüber das ich ja nur immer mich aufgeführt hätte und er nur gehandelt hätte wie ich das will. Er kommt nicht dagegen an...und kann einfach sagen was er will...er sagt das das alles so nicht sei...sie sagt na klar ist das so...fertig ist sie. Er erklärt mir das er das ignorieren wird, das unser Leben ist und sie damit klar kommen muss....ja klar....ABER wie soll ich damit umgehen, was soll ich tun. Er möchte das wir freie Tage bei ihm sind, wie soll ich das hinbekommen!? Der Große ist total distanziert obwohl er in mir immer eine "Ersatzmutter" sah, alles mit mir teilte, Sorgen etc. .... nun belagert sie ihn so, das er ganz klar mich und sie in Verbindung mit Stress sieht und das will ein 16 jähriger nicht...ganz klar. Wie soll ich damit umgehen, mich verhalten....ich habe auch so viel Wut im Bauch, weil ich ihr noch sie sagte wie schrecklich ich sie finde, aber dazu habe ich doch gar nicht das Recht, oder!?....
    Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben wie ich damit umgehe bzw. ihm auch helfe da raus zu kommen bzw. die Situation zu meistern!???
    Vielen Dank vorab für alle Ratschläge!

  • Hallo,
    vielen Dank für Ihre offenen Worte, mit denen Sie uns Einblick in Ihre schwierige Familiensituation geben. Sie haben da ein relativ schweres Bündel zu tragen, denn Patchwork Familien alleine sind bereits nicht einfach, wenn aber noch eine zänkische Schwiegermutter hinzu kommt, dann wird es sehr unangenehm. Deshalb ziehe ich zunächst einmal den Hut davor, dass Sie nach wie vor um eine Lösung bemüht sind.


    Das Verhalten Ihrer Schwiegermutter ist nicht korrekt, daran besteht kein Zweifel, allerdings glaube ich, dass eine große Angst vor dem Alleinsein und dem Nicht-mehr-Gebraucht-werden dahintersteckt. Wahrscheinlich war Ihre Schwiegermutter über Jahre hinweg die Frau am Hof, hatte das Sagen, managte alles und war Ansprechpartner für ihren Mann und Ihren Sohn und sicher auch für ihren Enkel. Bestimmt war in der Trennungsphase ihr Rat und ihre Hilfe das eine oder andere Mal gefragt. Nun ist ihr Mann verstorben, ihr Sohn hat eine neue Partnerin, die ihr Enkel auch noch gut findet. Da hat sie sicher ihre Felle davonschwimmen sehen und Sie zur Feindin erklärt, die es zu bekämpfen gilt.


    Als Dreh- und Angelpunkt für eine Zukunft Ihrer Familie sehe ich Ihren Mann, der nicht zwangsläufig zwischen den Stühlen sitzen muss, sondern durchaus seine Meinung kundtun darf. Ich weiß, dass es ihnen allen sicher schwer fallen wird, aber den besten Neuanfang schaffen Sie, wenn sie ein klärendes Gespräch suchen, bei dem Sie, Ihr Mann und Ihre Schwiegermutter gemeinsam die Vergangenheit ruhen lassen und die eigenen Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunft thematisieren. Vielleicht schaffen Sie es, Ihre Schwiegermutter näher in Ihre Familie einzubinden und Ihr andererseits einen eigenen Aufgabenbereich einzuräumen. Ich kann Ihren Wunsch, Ihr mal die Meinung zu sagen, absolut nachvollziehen, aber ich fürchte, wenn Sie sich dazu hinreißen lassen, wird das Verhältnis zwischen ihnen unwiederbringlich zerstört und das wäre für Ihre Familie eine sehr schlechte Ausgangsposition.


    Sollte dieser Gesprächsversuch nicht den gewünschten Erfolg bringen, dann sollten Sie mit Ihrem Mann mal drüber reden, ob ein Neuanfang in einem anderen Ort oder zumindest in einem anderen Haus jenseits des gemeinsamen Wohnens mit der Schwiegermutter eine Alternative wäre.


    Ich hoffe, ich kann Ihnen mit meinen Tipps ein wenig weiterhelfen und würde mich freuen, wenn Sie uns weiter auf dem Laufenden halten.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Vielen lieben Dank erst einmal für den Beitrag.
    Ja genau das habe ich mir auch bereits angelesen bzw. für mich geglaubt das sei der einzige Weg, mit ihr ein Gespräch zu führen, in welchem es nicht darum geht "alte Kamellen" aufleben zu lassen sondern eher darum einfach einen Strich unter das Passierte zu ziehen und wenigstens mit Respekt voreinander klar zu kommen. Freundinnen werden wir keine mehr und ich glaube mein Traum von einem harmonischem Zusammenleben funktioniert mit ihr auch nicht. Wobei ich wirklich sagen muss, das es das erste Mal in meinem Leben ist, das ich mich mit einer Schwiegermutter so auseinandersetzen muss. So viele hatte ich noch nicht, trotzdem bin ich ein Mensch der Harmonie und musste auch mit anderen Menschen in meinem Umfeld solche "Kämpfe" nicht kämpfen.
    Da wir ja derzeit parallel daran arbeiten UNSERE Beziehung erst einmal wieder aufzubauen bzw. neu zu starten ist es natürlich doppelt schwer nun wieder gleich damit zu beginnen Probleme zu bewältigen. Jedoch konnten wir mit einem Gespräch mindestens erreichen das WIR BEIDE uns einig sind und er durchaus den selben Gedanken hegte mit ihr genau so an einem Tisch zu sitzen. Was für mich noch schwierig ist, das wir beide wissen, das sie sehr stürrisch ist und wir davon ausgehen sie wird auf ihrem Standpunkt beharren, evtl. ihre Meinung kund tun um zu provozieren und sich am Ende als Opfer dar stellen. So nach dem Motto: "na dann macht doch was ihr wollt" um ihm ein schlechtes Gefühl zu vermitteln. Auch wäre sie dann wie vormals in der Lage mit einmal wieder "krank" zu sein, sie hat ihm gesagt das sie sich aus dem Fenster stürzen würde usw. das hat ihn sehr getroffen bzw. sehr irre gemacht, da keiner wusste warum und sie auch nicht in der Lage ist klar zu sagen was ihre eigentlichen Probleme sind. Wir kennen (ahnen) sie, wie sie es beschrieben haben, aber gehört haben wir es von ihr so noch nicht. Ich bin dabei wahrscheinlich nur Mittel zum Zweck und nicht der wirkliche Grund. Ich könnte annehmen sie würde ihn dann wieder emotional erpressen. Das ist jedoch das was ich in keinem Fall möchte, wohl aber nicht anders sein wird. Auch wenn es sich hierbei um Spekulationen handelt, geht er vom selben aus. Auch seine Idee mit unserer gemeinsamen Tochter (5Monate) die sie ja wehemend ablehnt und noch nicht einmal anschaute, zu ihr zu gehen und einfach mal zu zeigen um zu sehen wie sie reagiert, sehe ich als eher kritisch an.
    Jedoch bin ich nun soweit, das ich für mich selber eine Entscheidung getroffen habe, die dahin geht, das ich ihn agieren lasse, denn es ist SEINE Mutter, er soll das Problem lösen und ich kann ihm nur beistehen wenn er mich dazu braucht. Wenn er sagt, los wir machen das nun, dann bin ich dazu bereit. Von mir aus, würde ich vorerst nichts aktiv tun. Meinen Standpunkt zu dieser Sache habe ich ihm mitgeteilt und ich glaube er wird es auch machen, so und wann er es für richtig erachten.
    Da wir derzeit sowieso räumlich getrennt leben ist es nun auch nicht so, das ich tag täglich damit umgehen muss und den nötigen Abstand habe um zur Ruhe zu kommen.
    Somit denke ich kann ich im Moment nur abwarten, wie es sich entwickelt bzw. in welcher Art und Weise er handelt. Meine Meinung dazu kennt er und weis auch wozu ich bereit bin.
    Dann wenn sie "reagiert" hat, kann ich erst sagen bzw. neu denken.
    Die Idee des Wohnortwechsels war auch unsere, nur lebt er da auf einem Hof der zwar von ihm nicht bewirtschaftet wird da er sich da auch nicht wirklich wohl fühlt, ihm jedoch da alles gehört und die Mutter im Haus mit lebenslangem Wohnrecht und Haus verkaufen, gestaltet sich schwer und unter Druck ist das vorerst auch keine Option.
    Was mich noch quält ist die Frage, egal wie sie reagieren wird, wie kann er bzw. wir das unterbinden, das sie aufhört die Kinder mit ihren Schlechtigkeiten zu belagern. Sie hat sich verbal nicht unter Kontrolle und sowohl der Kleine (10) als auch der Große (16) müssen sich in Abständen anhören -wortwörtlich- "euer Vater ist ein Arschloch" "na die wird schon bald wieder hier einziehen" usw. stellenweise wirklich böse und das führt dann dazu das die Kinder uns in Zusammenhang mit ihr als Stress bezeichnen und für sich werten, somit verhalten sie sich mir gegenüber nun sehr distanziert und oft auch schon fast frech. Was mich sehr kränkt, da ich wirklich zu beiden eine gute Beziehung hatte und gerade den Großen da er zu seiner Mutter gar keinen Kontakt mehr hatte viel mitgezogen habe, viel mit ihm gelernt habe und ihm immer Extras bot.
    Das ist das was uns am meisten zu schaffen macht, denn die Kinder sollten egal wie sich das entwickelt eben außen vor bleiben.
    Sie ist eben alles in allem sehr schwierig, er hat mir noch erzählt, das sie nun sogar mit seiner Ex telefoniert, obwohl sie weis wie sehr er sie ablehnt, da sie ihn vor Gericht gezerrt hat und sämtliche Spiele gespielt hat, die es zu spielen gab um ihn am Boden zu sehen. Sie hat ihm die Kinder versucht madig zu machen und seither ca. 5 Jahre ist nur Krieg, er distanziert sich völlig und sagt alles was es zu klären gibt geht per Mail. Sie wiederum betreibt Telefonterror usw. Anfangs hat sogar seine Mutter gegen sie böse gesprochen und mir noch gesagt wie schlimm die als Mutter war und das sie ihn betrogen hat usw. Heute sind sie Freundinnen und das kränkt ihn sehr. Alles was die Kinder betrifft bespricht nun seine Mutter mit der Ex, er bekommt gar nichts mehr mit. Damit muss er leider auch klar kommen und auch das hinnehmen bzw. nimmt er es hin weil er sagt, seine Kinder seien alt genug mit ihm zu sprechen. (es handelt sich hierbei ja nur noch um den Kleinen) Das ist eben alles wirklich schade.
    Natürlich werde ich hier weiterhin meine Geschichte bekannt geben um evtl. auch andere zu bewegen mit zu sprechen bzw. sich zu äußern aus eigenen Erfahrungen heraus.
    Liebe Grüße

  • Liebe mercedes2003,


    die Situation ist zugegebenermaßen sehr schwierig und wenn ich mir Ihre Erzählungen anschaue, dann bezweifle ich immer mehr, dass tatsächlich ein echter Neuanfang mit Ihrer Schwiegermutter möglich sein wird. Dafür sind die Dinge, die sie tut, schlichtweg zu verletzend. Eine Verbündung mit der verhassten Exfrau, um mit dieser über die Kinder zu reden, verbale Ausbrüche gegenüber den Kindern, um dabei deren Vater und dessen neue Frau schlecht zu machen, eine vollkomme Ignoranz des kleinen Enkelkindes – das ist alles schon ziemlich starker Tobak.


    Wenn eine räumlich Annäherung zwischen Ihnen und Ihrem Partner aktuell nicht geplant ist, sollten Sie tatsächlich den Kontakt zur Schwiegermutter auf Null reduzieren und auch keine weitere Interventionsversuche unternehmen. Sicher ist für Ihren Mann die Situation schlimm, aber er ist erwachsen und muss selbst für dieses Problem eine Lösung finden. Ich denke, der Fokus Ihrer Zwei- beziehungsweise Dreisamkeit sollte vermehrt darauf liegen, selbst wieder zu einer Familie zusammen zu wachsen. Und in diesem Prozess sollte Ihre Schwiegermutter keine Rolle spielen. Erst wenn Ihnen das vollends gelungen ist, können Sie gestärkt gemeinsam die weiteren Probleme angehen. Damit Missverständnisse keinen Raum haben, sollten Sie Ihrem Mann offen sagen, dass Sie fortan zwar ein offenes Ohr für seine Probleme, auch für die mit seiner Mutter, haben, aber eben nicht mehr Teil dieser Probleme sein wollen. Ich finde es auch nicht wirklich ratsam, die Kleine in diese Situation zu involvieren. Wenn es irgendwann zu einer Annäherung mit Ihrer Schwiegermutter gekommen ist, dann kann der Kontakt hergestellt werden, derzeit befürchte ich jedoch, dass auch Ihr Kind zwischen die Fronten geraten wird.


    Als allergrößtes Problem nehme ich allerdings das schlechte Gerede über Sie und im Allgemeinen bei den Kindern wahr. Diesbezüglich möchte ich Sie darin bestärken, dass Sie eben nicht alles kommentarlos hinnehmen müssen. Gehen Sie auf Ihre Schwiegermutter zu und sagen Sie ihr ruhig, aber bestimmt, dass Sie sich negative Äußerungen verbieten und zwar gegenüber anderen, vor allem jedoch im Umgang mit den Kindern. Sie dürfen Ihrer Schwiegermutter auch gerne sagen, dass sie sich aus dem Weg gehen können, aber dass negative Beeinflussungen anderer absolut tabu sind. Gehen Sie allerdings einem Streit aus dem Weg und lassen Sie sich nicht in irgendwelche verbalen Kleinkriege verwickeln. Es geht schlichtweg darum, Ihrer Schwiegermutter dieses Verhalten zu untersagen. Auch Ihr Mann sollte sich dazu durchringen und im Zweifelsfall auch dazu übergehen, den Kontakt zwischen ihr und den Kindern zukünftig unter seiner Anwesenheit stattfinden zu lassen, sollte sich an ihrem Verhalten nichts ändern.


    Dass die Kinder sich genervt abwenden, sollten Sie sich nicht zu Herzen nehmen. Die aktuelle Situation ist für die Kinder Stress und den wollen sie schlichtweg vermeiden. Das ändert aber nichts daran, ob man im Grundsatz ein gutes Verhältnis hat.


    Ich drücke weiterhin die Daumen für die recht anstrengenden Gespräche. Vielleicht findet sich hier im Forum ja noch der eine oder andere Teilnehmer, der ähnliche Probleme mit seiner Schwiegermutter hat oder hatte und ein paar Praxistipps geben kann.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Hallo liebe Tanja,
    vielen Dank für Ihrer immer sehr hilfreichen Antworten.
    Im Moment ist es genau das Thema, das wir vorerst sehen sollten unsere Beziehung wieder so standfest zu gestalten, das es für uns da keine "wackeligen Füße" mehr gibt. Derzeit gestaltet sich das auch sehr schwierig, da wir uns sehr selten sehen, er ist viel arbeiten und ich versorge unser Baby und alle 14 Tage meine große Tochter. Wir sind im täglichen Kontakt aber meiden seit ca. 1 Woche das Thema Schwiegermutter. Für mich ist das auch ok, da ich merke das ich zunehmend Abstand gewinne. Auch habe ich im Moment ein schlechtes Gefühl mit ihm darüber zu sprechen, da ich glaube er müsste mit mir darüber sprechen, bzw. mit einem Gespräch in diese Richtung beginnen. Vorher möchte ich ungern wieder damit anfangen. Alles was ich ihm gestern mitteilte, war das ich hilfreiche Tipps erhalten haben im Umgang mit ihr.
    Darüber gesprochen haben wir jedoch nicht tiefgründing.
    Den Vorschlag, das er ihr sagte sie solle sich gegenüber der Kinder zügeln, ist schon mehrfach misslungen. Auch ich habe ihr, in der Zeit als ich noch dort wohnte genau das schon mal nahe gelegt. Jedoch ist sie da sehr taub auf dem Ohr. Sie meint dann sofort angegriffen wurden zu sein und beginnt damit zu sagen, sie hätte nie was gesagt, das ging soweit das mein Mann seinen Sohn dazu holte um sie zu konfrontieren, was dann dazu führte, das sie den Sohn ohne unser Wissen im Haus abfing und ihm unmissverständlich klar machte, das sie enttäuscht von ihm sei und er vergessen könnte, das sie ihm noch was zur Fahrschule beisteuert. :(
    Ich denke daraus entnehmen sie, wie schwer es ist, mit ihr überhaupt etwas klären zu wollen. Denn das führte dann auch dazu, das es für uns schwer wurde sie damit zu konfrontieren wenn die Kinder was erzählten, da wir ja nicht wollten das diese noch mehr zwischen die Fronten geraten als eh schon. Somit haben wir das dann immer geschluckt und haben versucht immer und immer wieder darüber hinweg zu sehen. Der Große ist mittlerweile soweit mit 16, das er offensichtlich zu ihr auch schon sagt sie solle das dem Papa erzählen, das interessiert ihn nicht. Aber genervt und dadurch distanziert ist er ja trotzdem.
    Es ist für mich sehr schwer, damit umzugehen und leider kann ich im Moment auch nur mit Distanz dagegen angehen. So leid es mir auch um die Kinder und vor allem um meinen Mann tut. Jedoch ist es so hart es klingt SEIN PROBLEM, welches ich nicht lösen kann.
    Das einzige was ich möchte, ist das wir unser Familienleben wieder aufnehmen können, es planen und zu gegebener Zeit umsetzen können. Da ich eher ungeduldig bin, erwarte ich natürlich auch in Abständen Fortschritte, dieses teile ich ihm so nicht mit aber für mich selber baut sich eine Unruhe auf.
    Es ist einfach schade sagen zu müssen, wäre sie nicht, wäre es wahrscheinlich nie so weit gekommen und selbst wenn (denn ich habe mir abgewöhnt einen Schuldigen für unsere Trennung zu suchen), wäre es jetzt wesentlich entspannter für uns einen Neuanfang zu starten. Was leider nur in seinem Haus geht, da ich hier auf kleinen Raum lebe und er dort Eigentum besitzt. Jedoch für mich klar ist, MIT IHR geht das nicht. Selbst wenn ein klärendes Gespräch dazu beitragen würde, das sie erst einmal die Füße still hält, bin ich sicher, es würde nicht lange dauern und es findet sich wieder ein Grund für sie. Auch sind wie sie richtig schrieben für mich so viele verletzende Worte gefallen, die ich für mich auch nicht vergessen kann und die immer eine große Spalte zwischen uns sein lassen wird.
    Im Moment quält mich eher die Frage, wie ich meinen Mann unterstützen kann, ob es richtig ist, vorerst einfach zu warten in wie weit er das nach seiner Fasson regelt oder mit ihm das Gespräch zu suchen und ihm Vorschläge zu machen.?
    Viele liebe Grüße

  • Liebe mercedes2003,


    die Situation ist wirklich ausgesprochen schwierig, denn es ist bereits so viel vorgefallen und viele Versuche, die Sache ins Lot zu bringen, sind bereits gescheitert. Und noch immer geschehen ja von Seiten Ihrer Schwiegermutter sehr unschöne Dinge, so dass man auch nicht wirklich mit einem Einsehen ihrerseits zu rechnen braucht. Da ist es kompliziert, eine echte und tragfähige Lösung zu finden.


    Ich gebe Ihnen Recht, es macht wahrscheinlich den größten Sinn, aktuell einen Schnitt zu machen und sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, als Paar und Familie zur Einheit zu werden. Denn nur wenn sie als solche gestärkt sind, können sie auch gemeinsam auftauchende Probleme (mit der Schwiegermutter und auch andere) bewältigen. Rücken Sie Ihre Beziehung in den Fokus und richten Sie den Blick weg von den Verfehlungen Ihrer Schwiegermutter. Das geht am besten, wenn Sie dieses Problem für sich selbst als derzeit nicht lösbar abhaken und damit ad acta legen. Früher oder später, spätestens wenn die neue räumliche Annäherung bevorsteht, müssen Sie sich wohl oder übel wieder mit dieser Thematik befassen, aber bis dahin ist Ihre Familie wieder enger zusammengewachsen, woraus sich sicher auch neue, diesmal gemeinsame Ansatzpunkte ergeben. Im Moment erscheinen mir alle Lösungsversuche nämlich eher wie der Kampf gegen Windmühlen und der kostet bekanntermaßen Unmengen Kraft, ohne Erfolg zu bringen. Geben Sie dieser Person keinen so großen Raum und wichtigen Platz innerhalb Ihrer kleinen Familie.


    Wenn Sie die Sache von dieser Richtung aus angehen, dann ist Ihr Weg, nicht mehr aktiv das Gespräch mit Ihrem Mann zu suchen, absolut richtig. Wenn aus solchen Gesprächen ständig die Erkenntnis hervorgeht, dass ohnehin alle Versuche sinnlos sein werden, dann schürt dies den Frust und genau diesen können sie beide in ihrer Beziehung derzeit nicht gebrauchen. Geben Sie Ihrem Mann das Gefühl, dass er mit Ihnen reden kann, wenn er dies möchte, und dass Sie ihm dann auch mit Vorschlägen und Tipps zur Seite stehen, aber ich würde es an Ihrer Stelle tatsächlich vermeiden, „Schwiegermutter“ von mir aus zu thematisieren. Das kann die familiäre Situation zwischen Ihnen beiden deutlich entlasten und Ihr Mann wird sicher überrascht darüber sein, dass dieses Thema nicht mehr allgegenwärtig ist. Und gerade diese Veränderungen sind es, die eine Beziehung stabilisieren können.


    Was die Problematik mit den Kindern Ihres Mannes angeht, so finde ich die aktuelle Entwicklung zwar schade, aber ich bin mir sicher, dass diese nicht von Dauer ist. Bewahren Sie Ihre Souveränität, denn auch wenn die Kinder es nicht zeigen, so sind sie doch davon angetan. Kinder in diesem Alter wissen sehr genau, was richtig und was falsch ist und wenn Sie es schaffen, das Thema „Schwiegermutter“ in Gegenwart der Kids zu meiden und stattdessen weiterhin normalen Umgang mit ihnen zu pflegen, so werden die Kinder vielleicht nicht sofort aber langfristig garantiert realisieren, wo der eigentliche Stressfaktor besteht. Das fordert Ihnen eine große Ausdauer, jede Menge Kraft und eine ordentliche Portion Selbstbeherrschung ab, aber es wird sich lohnen und die Kinder werden die Distanz zu Ihnen überwinden.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Hallo liebe Tanja,
    es tut gut, von Ihnen genau das zu lesen, was für mich selbst im Moment der richtige Umgang mit der Situation scheint. Ich nehme sehr viel Kraft und auch Mut aus Ihren Worten um es für mich so entspannt wie möglich zu gestalten. Derzeit funktioniert dieses auch sehr gut.
    Im Moment ist die Schwiegermutter kein Thema zwischen uns als Paar, wir beide haben den Fokus darauf bezogen, das wir erst einmal als Paar wieder wachsen und uns annähern wollen, da ist eine Schwiegermutter nicht wichtig. Das habe ich für mich einfach so beschlossen und mir scheint es als kommt er gerade sehr gut klar damit, das ich dieses nicht mehr zum Thema mache, keine Fragen mehr stelle und sie nicht als UNSER Problem bezeichne.
    Er ist gerade dabei sich sehr stark um unsere Tochter und mich zu bemühen, möchte eine gemeinsame Zukunft und teilt mir dieses auch mit. Für mich ist jedoch klar, das das in einem gemeinsamen Haus MIT IHR nicht gehen wird, denn in kurzer Zeit werden uns die Probleme mit ihr wieder einholen, selbst wenn es nur über die Kinder transportiert wird. Wenn ich ehrlich bin, tue ich das auch ein Stück weit für die Kinder, das ich vorerst nicht über eine räumliche Annährung spreche, denn solange ich nicht tag und nacht präsent bin scheint sie zu mindest ab und an Ruhe zu geben. Auch wenn das nicht die Lösung auf Dauer sein kann, so ist es einfach an meinem Mann dieses so zu regeln, das es für alle funktionieren kann. Ich persönlich glaube nicht daran das es im Guten gehen wird. Eher gehe ich davon aus, das er eine Regelung treffen wollen wird, ihr sagen wird wie es ist und ihr klar sagt wo die Grenzen sind, das wird ihr nicht schmecken und somit wird sicher die Situation die sein, das er sich völlig von ihr distanziert. Für ihn selber ist es wohl noch wichtig, alles finanzielle mit ihr geregelt zu haben (geborgtes Geld zurück zu zahlen) und dann wäre er bereit diesen Weg zu gehen um für uns ein ruhiges, harmonisches Miteinander zu schaffen.
    Das ist jedoch Zukunftsmusik, auch wenn ich zugegebener Maßen oft damit zu kämpfen habe Geduld aufzubringen, so ist es besser dieses erstmal nicht in meine Erwartungsliste zu packen und einfach zu schauen wie er das regelt. Mehr als ihm gut zu reden und ab und an Mut zu machen indem ich ihm sage "Ich vertraue darauf das Du eine für uns gute Lösung finden wirst!" kann und möchte ich im Moment nicht tun.
    Vielen Dank erst einmal für Ihre wertvollen Ratschläge.
    Ich werde sie auf dem Laufenden halten.

  • Hallo,
    nun hat sich die Situation bzgl. der Schwiegermutter vorerst entspannt, indem wir sie nach wie vor ignorieren. Am Wochenende war ich mit unserer Tochter bei ihm und es gab in keiner Weise irgendwelche Situationen welche mir Anlass gegeben hätten mich zu ärgern. Von ihr war nichts zu sehen, was vielleicht daran lag das ich da war. Das weis ich jedoch nicht. Er und auch ich gehen relativ entspannt damit um und er machte mir klar, das er mit ihr gesprochen hat, ihr klar gesagt hat, das sie all das nichts angeht und sie sich zurück nehmen soll. Ob sie das nun auf Dauer tatsächlich tut gilt es abzuwarten. Mir ging es gut damit und mir war wichtig das er klare Stellung bezieht, das hat er und mehr erwarte ich im Moment nicht.
    Nun ist es jedoch so, das uns das nächste Problem bzw. schwierige Situation ereilt. Dies betrifft wohl eher unsere gemeinsame Zukunft. Im Moment ist die Konstellation ja so, das wir getrennt leben, er lebt in dem Haus mit seinem Sohn (16), ich lebe mit unserer gemeinsamen Tochter wieder in meinem Heimatort ca. 26 km von seinem entfernt. Meine große Tochter (10) ist ja im Wochenwechsel bei mir und bei ihrem Vater, somit 14 Tage im Monat auch bei mir. Vor der Trennung war es ja so, das wir alle bei ihm lebten und ich meine große Tochter in den Wochen wenn sie bei mir war täglich zur Schule schaffte, welche sie nach wie vor hier an unserem Wohnort besucht.
    Nun haben wir nach dem gemeinsamen Wochenenden und nunmehr 4 Monaten in denen wir getrennt leben, beide wohl den Drang irgendwas gemeinsames zu finden. Eine Lösung dafür das wir gemeinsam leben können. Sicher wäre es einfach zu sagen ich packe alles und zieh wieder zurück. Das möchte ich jedoch zum einen meiner großen Tochter nicht nochmal antun und zum anderen bin ich noch unsicher was die Mutter angeht. Jeder rät mir davon ab.
    Da ich das ganze Wochenende dort war und wir es gemeinsam sehr schön und entspannt verbrachten war es um so schwerer am Sonntag wieder weg zu gehen. Für uns beide. Jedoch wie sich nun heraus stellt, scheint unsere Tochter (6 Monate) damit auch schon Schwierigkeiten zu haben. Was bedeutet, sie macht seit Sonntag Abend viel Theater, weint viel und lässt sich nicht mehr mit den "üblichen" Methoden :) zur Ruhe bringen. Sicher wird es nun wieder besser, denn die Erfahrung machte ich bereits beim letzten gemeinsamen Wochenende aber auf Dauer ist das doch kein Zustand.
    Meine Frage wäre somit, empfindet ein Baby in dem Alter das als Stress!? Ist dieser Wechsel zwischen den zwei Wohnungen für sie anstrengend oder ist es vielleicht meine eigene Unruhe, welche das auslöst!?
    Denn ich bin ehrlich, auch für mich ist das nicht schön. Ich selber merke das ich auch mind. 3 Tage zu tun habe mich wieder zu "entwöhnen", wieder allein zu sein und wieder das Gefühl zu haben, wir müssen schauen was die Zeit bringt. Da ich eher eine Normalität benötige und einen ganz normalen Alltag brauche um genau die Ruhe zu finden die ich brauche und mir wünsche. Es ist nun so, da wir es von beider Zeit abhängig machen wann wir uns sehen, treffen etc. Letzt Woche ist er einfach mal so am Nachmittag zu uns gekommen um mit uns spazieren zu gehen, das taten wir dann auch 3 Std. lang. Ich merke jedoch nun das wir beide so unter einer Art Druck stehen und nicht so recht wissen wie wir weiter verfahren sollten.


    Er sagte mir klar, das er sich eine gemeinsame Zukunft bei ihm vorstellt, um dann entspannt zu sehen wo es uns hinführt. Für mich scheint das auch ok, denn wie gesagt, solange die Schwiegermutter uns in Ruhe lässt geht es ja. Doch die Angst davor was passiert wenn, lässt mich zögern.
    Für mich wäre wichtig eine gute "Übergangs"lösung zu finden, mit welcher vor allem unser Baby klar kommt!?
    Evtl. hat da jemand einen Rat für mich bzw. Erfahrungen.
    Für alles bin ich dankbar.
    Lieben Dank.

  • Liebe mercedes2003,


    recht herzlichen Dank, dass Sie uns einen Zwischenbericht über die aktuelle Entwicklung geben. Es freut mich sehr, dass derzeit offenbar Ruhe eingekehrt ist. Auch wenn es nur ein vorübergehender „Waffenstillstand“ sein sollte, so sind solche Phasen dennoch unglaublich wichtig zum Durchatmen und Luftholen und natürlich für ein entspanntes Miteinander Ihrer Familie.


    Es ist sehr schön zu hören, dass Ihr Mann offenbar Stellung bezogen und zumindest versucht hat, seiner Mutter die Grenzen aufzuzeigen. Ganz offensichtlich war sie davon nicht unbeeindruckt, wie die aktuelle Ruhe ja zeigt. Ihre Entscheidung, Ihrem Mann diesbezüglich nun die Verantwortung zu überlassen, war also richtig und hat Früchte getragen. Vor allem scheint Ihre kleine Familie dadurch gestärkt und wieder näher zueinander zu finden.


    Die Lösung mit den getrennten Wohnungen in fast 30 km Entfernung ist natürlich eher suboptimal und jetzt, da Sie wieder zueinander gefunden haben, kommt in logischer Konsequenz der Wunsch nach mehr räumlicher Nähe auf. Das ist allzu verständlich, allerdings auch nicht ganz unproblematisch. Mit einem gemeinsamen Kind im Säuglingsalter, einem pubertierenden 16jährigen und einer 10jährigen Tochter am Rande der Pubertät, einer zänkigen Schwiegermutter und dann natürlich Ihnen beiden sind da einfach viele Bedürfnisse und Aspekte, die bedacht und berücksichtigt werden müssen.


    Sicher ist es für Ihre Jüngste am schönsten, wenn sie mit Mama und Papa gemeinsam unter einem Dach lebt. Aber eine Regelung, wie Sie sie jetzt führen, ist für ein Baby auch nicht zwingend Stress. Es ist einfach eine Frage der Gewöhnung. Dass Ihre Kleine nach den Besuchswochenenden weinerlich ist, hat natürlich eine Mitursache in der Situationsänderung, aber das würde sich über die Zeit hinweg einpendeln. Traurige Stimmung bei Ihnen verstärkt das gedrückte Empfinden der Kleinen natürlich und verlangsamt dadurch den Gewöhnungsprozess. Ändern lässt sich das nur sehr schwer, da Sie beide ja nicht wirklich glücklich in dieser aktuellen Warteschleife sind. Ich denke das Einzige, was Sie tun können, um der Kleinen die Situation zu erleichtern, ist eine klare Struktur reinzubringen. Feste Besuchstage und -zeiten sind der Überraschung zwar nicht zuträglich, geben einem solch kleinen Kind jedoch ein Gefühl von Sicherheit. Es wäre super, wenn Sie sich gemeinsam darauf festlegen könnten, an welchem Tag wann wer wen wo besucht und diese Regelung auch beibehalten, bis eine endgültige Lösung gefunden ist. So kann sich auch ein Baby einfacher in diese Besuchs- und Trennungsphasen einfinden.



    Schwieriger wird sich aber wohl die Sache mit dem gemeinsamen Wohnen gestalten. Wie Sie geschrieben haben, haben Sie noch eine 10jährige Tochter und für diese dürfte ein neuerlicher Umzug eine immense Belastung sein. Auch wie der 16jährige Sohn Ihres Mannes dazu steht, lässt sich schwer einschätzen, zumal der aktuelle Friede mit der Schwiegermutter noch allzu frisch ist. Ich glaube ein gemeinsames Gespräch mit den Kindern, um zu erfahren wie diese sich die Zukunft der Familie vorstellen, welche Kompromisse sie einzugehen bereit wären und was sie keineswegs mitmachen wollen, ist unerlässlich. Ansonsten laufen Sie Gefahr, mit Ihrer Familie dann an dieser Stelle zu scheitern.


    Sie und Ihr Mann sollten sich im Vorfeld auch über alternative Formen des Zusammenlebens Gedanken machen. Eine Ideallösung wäre natürlich ein kompletter Neuanfang in einer neuen Wohnung, aber vielleicht wäre auch ein wöchentlicher Wechsel eine Möglichkeit? Eine Woche leben Sie gemeinsam bei ihm, in der nächsten bei Ihnen? Wenn Sie sich diesbezüglich ein paar Gedanken machen, haben Sie für die Kinder dann auch Alternativen im Petto.


    Viele Grüße


    Tanja

  • Liebe Tanja,
    danke für Ihre netten und immer hilfreichen Worte.
    Ja das Problem des Zusammenlebens gestaltet sich in alle Richtungen schwer. Die Kinder haben wir bereits damit konfrontiert bzw. haben wir so durch die Brust mal geschaut wie sie das finden würden. Er bei seinem Sohn, ich bei meiner Tochter. Sein Sohn ist 16 und die Pläne dessen nach dem Abi weg zu gehen, weiterhin ist er grundsätzlich sowieso sehr einfach gestrickt und würde, solange ihn keiner in Schranken weist dem nicht entgegen polen. Für ihn wäre nur wichtig, das die Schwiegermutter (Oma) das respektiert und dadurch nicht wieder Stress entsteht bzw. sie sich animiert fühlt irgendwelche Aussagen ihm gegenüber zu treffen mit denen er sich überfordert fühlt.
    Meine Tochter wiederum würde sich fast darüber freuen, da sie leider zum Zeitpunkt als wir gegangen sind gerade anfing Freunde zu haben, mit diesen viel zu unternehmen. Leider habe ich mit ihr aber unabhängig von allem genau die angesprochenen vorpupertären Probleme, welche ihren Vater und mich oft schon mal an Grenzen bringen. Da wir jedoch seit nun fast 7 Jahren dieses Model haben ziehen wir auch an einem Strang, somit hat sie nicht ganz so viele Möglichkeiten und ich glaube wir haben das derzeit auch gut unter Kontrolle. Jedoch glaube ich leider das sie nun ein erneuter Wechsel - Umzug evtl. wieder beeinträchtigen könnte ohne das man das nun offensichtlich wirklich sehen würde. Diese Bedenken habe ich. Da sie jedoch eine Woche bei ihrem Vater und eine Woche bei mir ist, wäre die Überlegung dahingehend, das es sie nun nicht ganz so sehr betrifft, wie ein Kind was dauerhaft bei uns lebt.
    Mein Mann sieht das eben alles nicht so eng. Er sagt ganz klar, sein Sohn müsste damit leben und würde eh schon fast seinen eigenen Weg gehen. Meine Tochter hat noch ihren Vater, dadurch hat sie ja eh schon mehr Vorteile wie ein jedes andere Kind. Somit geht es für ihn eigentlich nur um uns beide und unser gemeinsames Kind. Ich sehe das nicht ganz so einfach.
    Es ist eben auch oft vieles unausgesprochen und jeder wartet darauf das der andere einen Schritt tut. Sein Schritt war, mir einen Heiratsantrag zu machen, nun bin ich irgendwie in diesem Druck gelandet auch etwas erbringen zu müssen, einen nächsten Schritt zu gehen.
    Das Haus incl. Hof und Mutter ist schwer zu verkaufen, somit ist die Möglichkeit einer neuen gemeinsamen Bleibe sehr weit weg bzw. derzeit und in naher Zukunft ausgeschlossen. Wir haben da ja auch eigentlich alles und kaum Belastung auch finanziell.
    Eine Möglichkeit wäre vorerst, um auch niemanden zu überfordern, in den Wochen, in denen ich meine große Tochter nicht habe, bei ihm zu sein, um zu sehen wie es sich gemeinsam wieder gestaltet, denn ich denke, jeder von uns beiden hat auch etwas Angst das es wieder schief gehen könnte, sobald äußere Probleme auf uns niederschlagen. Das wäre ja dann immer die Zeit von Sa. bis den Freitag in der Woche drauf.
    Da wäre meine Tochter vorerst nicht belastet, sein Sohn könnte sich langsam daran gewöhnen, sein anderer Sohn der bei der Mutter lebt, ist ja dann an den Wochenenden auch nicht da und unser Kind hätte genauso wie wir beide einen Rhythmus. Dieses dann umzugestalten in...IMMER dort leben, wäre dann ja ein nicht mehr ganz so großer Schritt.
    Liebe Grüße

  • Liebe mercedes2003,


    ich finde es immer wieder schön zu lesen, wie strukturiert Sie über mögliche Lösungen für auftauchende Probleme nachdenken und wie offen Sie damit auch umgehen. Sicher wird ein nochmaliger Umzug schwierig, aber mit Ihrer Art zu reflektieren haben Sie einen guten Weg eingeschlagen. Sie sollten allerdings versuchen, nicht so streng mit sich und ihrem Partner zu sein. Dass er die ganze Sache etwas lockerer sieht, ist wahrscheinlich schlichtweg seine Arr. Sie, die Problemen vorbeugen möchten, und er, der die Dinge eher auf sich zukommen lässt, - das sind normalerweise Beziehungsmischungen, in denen sich die Partner wunderbar ergänzen. Sie müssen sich auch keineswegs dazu gezwungen sehen, durch seinen Heiratsantrag nun den nächsten Vorstoß einzuleiten. Eine Partnerschaft, in der stets versucht wird, diesbezüglich ein Gleichgewicht herzustellen, ist sehr anstrengend. Freuen Sie sich einfach (ich gehe mal davon aus, dass es Sie freut) über seinen Antrag und versuchen Sie nicht, diesen Ihrerseits auszugleichen. Ein neues Zusammenwohnen kann nur dann funktionieren, wenn es aus dem beidseitigen Wunsch nach Nähe kommt. Also machen Sie sich bitte keinen Druck.


    Ich habe sogar den Eindruck gewonnen, dass trotz aller widrigen Umstände die Zeichen für einen neuen Wohnversuch denkbar gut stehen. Dem Sohn ist es egal, Ihre Tochter tendiert sogar zur Freude, die Schwiegermutter gibt Ruhe und das gemeinsame Kind ist noch klein – die Ausgangsposition könnte schlechter sein. Lassen Sie sich auch von den Pubertätsanwandlungen Ihrer Tochter nicht abschrecken, denn pubertierende Kids können klar getroffene Entscheidungen zumeist deutlich besser hinnehmen als ungeklärte Situationen. Wenn Sie also eine Wohnstruktur eindeutig festlegen, wird das für die Große und für die Kleine eher eine Erleichterung und keineswegs eine Belastung, ungeachtet aller Pubertätsprobleme.


    Ihre Idee mit dem wöchentlichen Wechsel gefällt mir sehr gut. So können sie beide langsam ausprobieren, wie das Zusammenleben nach der neuen Annäherung funktioniert. Sollte es Probleme geben, bleibt ja noch Ihre Wohnung als Ausweg. Aber bitte versuchen Sie, diese nicht als Fluchtmöglichkeit einzuführen. Bleiben Sie auch in einer schwierigen Familiensituation die vereinbarte Woche bei Ihrem Partner und versuchen Sie gemeinsam, eine Lösung zu finden. Die anschließende Woche können Sie dann Abstand gewinnen und aus der Distanz weiter nachdenken. Und vielleicht läuft sogar alles besser als erwartet …


    Für mich wäre es noch wichtig, dass Sie dem vorsichtigen Vorfühlen bei den Kindern nun offene Gespräche folgen lassen. Schließlich könnte es sein, dass sich Ihre Tochter auch gerne ihre Mamawoche im Haus Ihres Partners verbringen möchte und sich ausgegrenzt fühlt, wenn Sie anders entscheiden. Für Ihren Mann steht das gleiche offene Gespräch mit seinen Kindern an und dann natürlich die Information seiner Mutter, damit der erste Streit nicht schon vorprogrammiert ist, wenn Sie plötzlich wieder im Haus sind.


    Ich drücke fest die Daumen, dass sich für Ihre Familie alles zum Positiven entwickelt.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Liebe mercedes2003,


    da wir schon einige Zeit nichts mehr von Ihnen gehört haben, wollte ich heute mal nachfragen, wie denn der Stand der Dinge ist. Sind Sie bei Ihren Versuchen, den gegenseitigen Besuchen eine Regelmäßigkeit zu geben beziehungsweise die Weichen für das Zusammenleben zu stellen, denn schon ein Stück weiter gekommen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns einen kurzen „Zwischenbericht“ geben.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Hallo Tanja,
    es ist sehr lieb das Sie nachfragen.
    In den letzten Tagen haben sich die Ereignisse etwas überschlagen und mir geht es im Moment nicht sehr gut damit.
    Die Wochenregelung gestaltet sich für mich schwierig, da mein Mann sehr viel arbeite und ich mit dem Baby in Elternzeit bin. Wenn ich bei ihm bin, bin ich somit fast den ganzen Tag allein und da ich ja meine ganzen Dinge des Alltages dort nicht mehr habe, sondern in meiner "Übergangs"wohnung ist es schwierig mich dann eine Woche lang jeden Tag zu beschäftigen. Kleinigkeiten wie Wäsche für ihn waschen etc. erledigen sich ja ziemlich schnell und das ganze Haus putzen...mhh ja damit tu ich mich noch etwas schwer, denn eigentlich "wohne" ich ja dort im Moment nicht! Wie das als Frau so ist, möchte man ja dann auch nicht die Putzfrau mimen...:-)
    Somit ist es derzeit so, das ich an den Wochenenden bei ihm bin und wenn es in der Woche, wo ich meine große Tochter nicht habe etwas in seiner Nähe zu erledigen habe oder mich dort mit Freunden treffen kann, bleibe ich dann auch mal eins zwei Tage da.
    Letzten Freitag bin ich zu ihm gefahren und hatte meine große Tochter mitgenommen, da die in dem Dorf eine gute Freundin hat und bei ihr das Wochenende verbringen wollte. Es gibt jährlich ein Kinderfest woran sie mit ihr teilnehmen wollte. Das war dann auch so.
    Freitag gg. 18:30 bin ich zu ihm gefahren, habe die Große bei der Freundin abgesetzt. Dann habe ich am Abend die Kleine fertig gemacht....Er war noch arbeiten, da er Freitags immer eine Tour hat, wo er frühestens um halb 9 zu hause ist....am Freitag war er um 8 da....hat sich beeilt und sich irre gefreut. Am Samstag dann haben wir Mittag gemacht, er hat sich mit der Kleinen hingelegt und ich habe so Ding wie alte Blumenkästen frisch gemacht...mich dann auch noch etwas hingelegt und als wir aufstanden wollten wir am Nachmittag Eis essen gehen. Da kam sein Großer und wollte dreiviertel 5 zur Blf Party gefahren werden....ok dann haben wir beschlossen das wir das machen und uns rückwärts noch ein Eis holten...das taten wir. Es war ja dieses besagte Kinderfest im Dorf und das ist genau gegenüber von seinem Hof, hatte meine Große dann nochmal gesehen und der große von meinem Mann wollte auch mal rüber....(hat mich sogar gefragt ob er so gehen kann, was mir ja beweist er scheint froh zu sein das ich da bin.. ) So als wir dann wieder kamen stande die ganze Blaskapelle incl. aller Menschen bei uns vorm Hoftor....mein Kind stand davor und hat jämmerlich geweint...da ist sie Vogelkönigin geworen... Das ist so ein Spiel was die spielen jedes Jahr einen Holzvogel abschieße bis er runter fällt, wer es schafft ist Vogelkönig, dann kommen die alle in den Hof und wollen verköstigt werden. Am Nachmittag sagte mein Mann noch, na warte nur wenn Laura Vogelkönigin wird und die dann alle hier ankommen und ich sagte darauf, niemals macht sie da mit.......schwups da war es so...ich war total überfordert und hab nur gedacht, Oh Gott....weil mein Mann eigentlich nicht so die Dorfanbindung hatte was ich immer sehr schade fand, dachte ich nur das ihm das nun wahrscheinlich alles gerade gar nicht passt und zu meinem Erstaunen hat er alles gemanaget, er hat Bier besorg, Schnaps und stand mit den Leuten da und hat geredet...das fand ich echt toll. Er hätte das ja nicht machen müssen, denn eigentlich gehören wir ja nicht mehr zum Hof im Moment. Seine Mutter stand hinter der Gardiene und hat Laura nicht mal aufgemacht weil wir ja nicht da waren. FURCHTBAR....Ja und dann nahm das so seinen Lauf....und wir standen da bis 19 Uhr....dann wurden wir eingeladen doch abends mal eine Stunde zum Fest zu kommen....ER WÄRE SONST NIE MIT MIR DAHIN GEGANGEN..... da hat er es organisiert das Laura mit ihrer Freundin zwei Stunden Fernseher schaut um auf die Kleine aufzupassen, das wir da hin gehen konnten. Mir war es unangenehm, weil ich wirklich eigentlich etwas überfordert war. Ihm war es wichtig, sagte er dann. Es ist einfach so, das er nie Anbindung ans Dorf hatte und eigentlich auch nie was auf das gab, was dort gesprochen wurde. Dann sind wir halb 11 wieder gegangen und haben noch lange gesprochen.....Sonntag früh bin ich nach hause gefahren, weil er arbeiten muss, es ist für mich unangenehm immer wieder weg fahren zu müssen.
    Für mich war am den ganzen Abend und auch am nächsten Tag immer die Angst, das seine Mutter sicher alles andere als Gefallen daran fand. Die Leute bei dem Dorffest haben uns ganz schlimme Dinge erzählt, was sie alles versucht hat um ihren eigenen Sohn in den "Dreck zu ziehen", das er sie nur ausnimmt usw. Die Leute haben kein gutes Bild von ihr. Wie das eben in so einer Dorfgemeinschaft auch ist, reden die Leute und von früher usw. das kann ich ja alles gar nicht wissen und mir vorstellen. Sie hat dann vorerst aber nichts gesagt. Nur der Große musste sich dann den ganzen Sonntag sagen lassen wie bescheuert sein Vater sein und "die wird bald schon wieder einziehen"....und so weiter. Am Montag Abend rief er mich dann aufgelöst an weil sie tatsächlich auf ihn los ging und ihm vorwarf er würde böse Spiele spielen "Na Herr xxx was spielen wir denn hier für böse Spiele, sind wir jetzt neues Mitglied des Dorfclubs!"....sehr abfällig. Er erklärte ihr dann wohl, das er 45 sei und doch sicher selbst entscheiden kann was er wie macht. Sie meinte dann darauf hin, das er zusehen soll das sie ihr geborgtes Geld wieder bekommt, er hätte sich nur mit ihr vertragen um ihr das Geld aus der Tasche zu ziehen. Er bekam dann mit das sie seiner Exfrau ein Geb.geschenk im Wert von 116 Euro machte und fragte sie dann ob sie das nicht etwas schlecht findet. Das bekommen weder seine Kinder noch er zu einem Geburtstag. Darauf meinte sie das er doch daran schuld wäre das sie sich nun so gut mit ihr versteht, denn er sei ja auch verantwortlich dafür das der Kleine nun bei seiner Mutter ist und sie müsste sich ja mit ihr gut stellen das sie ihn ab und an mal sieht.
    Das sind alles Aussagen....vor allem kann ich Ihnen leider hier nicht den Ton beschreiben....das ist schon fast "widerlich". Dann kommt sie von einem ins andere...mit solchen Aussagen "willste nicht mal wieder ins holz oder dann Rotzpopel im Winter verfeuern"...(es hat nie an Holz gemangelt, das ist ihre lange Weile die gestillt werden soll). Er war so sauer das er ihr klar gesagt hat, das für ihn nun eine Grenze erreicht ist, er das nicht mehr mitmacht und sie irgendwann mit dieser Art jämmerlich allein da sitzen wird.
    Es ist einfach ein unerträglicher Zustand. Am Dienstag abend bis heute war ich bei ihm und ich muss sagen, man merkt es dem Großen Sohn an, das er total von der Rolle ist, von dem Streit, das er mir gegenüber immer distanzierter ist, weil er diese Situation immer mit Stress in Verbindung sieht. Mein Mann sagte mir das er klar mit ihm gesprochen hat und ihm die Situation erklärt hat, auch das er zukünftig nicht mehr dort teilhaben wird aber er sich als Kind davon nicht beeinflussen lassen soll, das es seine Entscheidung ist, das er mit ihr nichts mehr zu tun haben möchte.
    Das ist sicher alles ok so....für mich ist dieser Zustand jedoch wieder sehr anstrengend, ich merke das wenn ich dort bin immer wieder dazu neige mir darüber Gedanken zu machen, den Drang verspüre irgendwas an der Situation ändern zu wollen. Leider habe ich keinen Ansatz! Meine Überlegungen waren zu ihr zu gehen, doch zu versuchen mit ihr eine Art "Waffenstillstand" zu erwirken. Er weist das völlig zurück und meint das sie dran sei, wenn sie was ändern möchte, denn ich mir wahrscheinlich nicht mehr als dumme Sprüche anhören müsste. Die nächste Überlegung war sie mal an zu rufen um einfach die Distanz zu wahren und so zu versuchen mit ihr zu sprechen? Die wieder nächste Überlegung ging in Richtung eines Briefes indem ich ihr meine Position schildere und sie bitte die Möglichkeit einzuräumen Ruhe zu geben?
    Ob das was nützen würde weis ich nicht. Denn ich merke das ich schon Schwierigkeiten habe ihr überhaupt "Guten Tag" zu sagen. Denn leider stellt sich langsam das Gefühl der Verachtung ein und ich merke auch wie immer wieder Wut da rein spielt. Denn sehen wir doch mal die klaren Fakten...wäre sie nicht bzw. ihre Art und Weise nicht so...würde es keine Probleme geben. Die Kinder könnten behütet aufwachsen, den Luxus einer Oma im Haus genießen und wir hätten dadurch evtl. etwas mehr Zeit für uns. Aber all das funktioniert eben einfach nicht.
    Was ich sehr merke ist leider auch das er darunter leidet, er schläft sehr schlecht und versucht jedoch mir gegenüber immer klar zu machen "mach dir keinen Kopf, es ist eben so, es liegt nicht an dir, sie ist einfach so, wir müssen damit leben".....
    Ich weis im Moment nicht weiter.

  • ...um Ihnen die Situation auch nochmal genauer zu beschreiben....
    Er besitzt da einen 3 Seiten Hof.....Ein 2 Familienhaus, auf der einen Seite lebt er auf der anderen seine Mutter. Es gibt im Kinderzimmer des kleinen, was an die Wohnstube anbindet eine Tür die zu Ihr geht. Der Wintergarten ist an ihre Speisekammer angebunden, was bedeutet sie hat da ein Fenster und kann sehen was in Wintergarten und auf dem Balkon geschieht.
    Es ist alles sehr hellhörig, was bedeutet selbst wenn man dort SEIN eigenes Leben lebt, sie hat irgendwie immer Teil, selbst wenn es nur durch das Gehör ist.
    Somit ist es für mich wirklich schwer all das so hinzunehmen....sie nutzt auch den kompletten Garten, wo ich dann schon die letzten Jahre immer aus Rücksicht extra nie einen Anspruch stellt, obwohl auch ich gern mal etwas gepflanzt hätte.
    Er war so sauer die Woche, das er sogar davon sprach sein Erbe einklagen zu wollen.
    Sie sehen es ist alles schon sehr umfangreich und vielleicht können sie etwas verstehen das es für mich schwer ist, mich komplett zu distanzieren.
    Ich sehe einfach unsere Familie in Gefahr, weil ich auch merke das wir beide sehr angespannt sind dadurch.
    Auch habe ich überlegt mit seinem großen Sohn selbst nochmal zu sprechen um evtl. ihm das Gefühl zu geben, das ich seine Art damit umzugehen verstehe. Denn was ich nicht möchte ist, das die Kinder darunter leiden. Mein Mann sagte gestern zu mir "Der Lukas wird sicher sobald sich eine Möglichkeit bietet hier verschwinden um dieses Theater nicht mehr zu haben"...das hat mich sehr erschrocken.
    Auch hat er die letzten 2 Tage wo ich da war immer abends bei seiner Oma am Abendtisch gesessen ein Brot gegessen und ist dann zu uns gekommen und hat gefragt ob er mit essen darf. Ich war so verwundert über all das, das er mir dann sagte das sie ihn emotional erpresst, es geht darum das sie ihm die Fahrschule bezahlt und das nur wenn er zu ihr hält.... Somit sitzt er wie schon seit Wochen bei seiner Oma und holt sich in unserem Kühlschrank Wurst, Käse und Butter sieht dann das wir auch was machen und sagt "ich komme gleich, darf ich bei euch auch was mitessen"...rennt dann rüber, isst da mit und kommt dann zu uns an den Tisch.
    Allein das zeigt doch wie stark sie ihn beeinflusst, oder bewerte ich das über!?

  • Liebe mercedes2003,


    es ist sehr schade, dass sich die Situation in den letzten Tagen wieder so ins Negative entwickelt hat. Dabei wären die Vorzeichen für ein gemeinsames Zusammenleben eigentlich gut. Sie kommen als Paar und als Familie gut miteinander klar, die Kinder sind ebenfalls alles andere als abgeneigt und sie bauen sich gerade ein gemeinsames soziales Leben auf. Das sind eigentlich ideale Voraussetzungen. Mit diesem Schritt würde auch die emotional anstrengende getrennte Wohnsituation vorübergehen.


    Ich weiß, dass es sicher schwer fällt, aber ich möchte Sie bitten, Ihrer Schwiegermutter nicht so viel Macht über Ihre Familie zu geben. Eigentlich verlief das Wochenende doch positiv, bis dann der Terror der Schwiegermutter wieder anfing. Und jetzt ist das einzige, was bleibt, der negative Gesamteindruck. Aber sie haben als Familie (wenn man die Schwiegermutter außen vor lässt) doch wirklich tolle Entwicklungen in eine gemeinsame Zukunft gemacht. Halten Sie sich bitte daran fest und lassen Sie Ihrer Schwiegermutter nicht die Oberhand über Ihre Gefühle.


    Leider ist die Zukunft durch diese neuen Ausraster wieder erschwert worden. Aber es ist leider so, dass Sie Ihre Schwiegermutter nicht ändern können und auch an der Wohnsituation scheint sich ja nix machen zu lassen. Also bleibt es nur, als Familie gemeinsam die Rahmenbedingungen in Ihrem Sinne zu gestalten. Als erstes wäre da meiner Meinung nach ein gemeinsames Gespräch mit dem Sohn notwendig, bei dem Sie ihn konkret fragen können, welches Verhalten er sich von Ihnen und von seinem Vater wünscht, damit seine Situation tragbarer für ihn wird. Versuchen Sie auch weiterhin, an der Dorfgemeinschaft teilzuhaben, denn wie Sie ja bemerkten hält man dort nicht viel von Ihrer zänkischen Schwiegermutter und wird deren üble Nachrede wohl richtig einzuordnen wissen. Je stärker sie beide dort eingebunden sind, desto weniger Gehör wird diese Frau finden.


    Zuletzt glaube ich aber tatsächlich, dass ein nochmaliges, letztes Gespräch zwischen Ihnen, Ihrem Mann und seiner Mutter notwendig ist, sozusagen als letzter Versuch, doch noch ein gemeinsames Leben auf dem Hof hinzubekommen. Es geht dabei auch nicht um Vorwürfe wegen Vergangenem, sondern um konkrete Pläne im Umgang miteinander für die Zukunft. Die Weigerung Ihres Partners kann ich natürlich verstehen, für ihn ist es sicher über alle Maßen schwer von seiner eigenen Mutter derart missachtet zu werden und durch sie auch noch seine Familie bedroht zu sehen. Aber dieses letzte Gespräch ist meiner Meinung nach wirklich notwendig, um einen letzten Versuch des Waffenstillstands zu starten.


    Wenn das dann auch scheitert, dann bleibt Ihrer Familie wirklich nur, sich bestmöglich mit dieser Situation zu arrangieren. Dazu gehört dann beispielsweise ein rigoroses Trennen der „Regierungsbereiche“ im Haus. Zum Beispiel könnten die Wände besser schallgedämmt, das Fenster im Wintergarten verlegt und der Garten in klare Parzellen eingeteilt werden. Jeder wäre dann für sich selbst verantwortlich, die Schwiegermutter dann also auch tatsächlich auf sich gestellt. Das ist natürlich keine Ideallösung für ein harmonisches Zusammenleben, aber letzten Endes wohl die einzige Möglichkeit zumindest nebeneinander her zu leben. Dann eben wie Nachbarn, die sich nicht mögen, aber die nun mal nebeneinander wohnen müssen.


    Aber bei allem möchte ich Sie wirklich bitten, Ihre kleine Familie, die doch so viele positive Entwicklungen zeigt, nicht durch Ihre Schwiegermutter vergiften zu lassen. Ich drücke die Daumen, dass sich in die eine oder in die andere Richtung eine tragbare Lösung findet.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Hallo Tanja,
    vielen Dank für die aufbauenden Worte.
    Nach einem Gespräch mit meinem Mann, haben wir entschieden es zu lassen. Sein letzter Gesprächsversuch mit ihr ist gescheitert, er fragte sie mehrfach um was es ihr eigentlich geht, sagte ihr klar, das er sie bittet zu akzeptieren das das sein Leben sei und er ihr keine Rechenschaft über was auch immer schuldig sei.
    Klar ist, das ihr "Urproblem" wohl darin lag, das sie Kinder sich zu uns zogen, da mit meiner Anwesenheit ein Familienleben statt fand. Vor meiner Zeit war seine Exfrau nie da, er war an den Wochenenden arbeiten. Was bedeutete, das die Kinder zu 80% bei seiner Mutter aufgewachsen sind. Mit der Tatsache das ich da war haben die Kinder ein Familienleben empfunden und dieses genossen, wir haben uns natürlich auch große Mühe gegeben es für alle so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn wir es nun reflektieren stellen wir fest, das sie ab dem Zeitpunkt, was ein gemeinsamer Urlaub war, so wurde, dass sie nur noch auf Konfrontation aus war. Dieses passierte weil in dem Urlaub für sie ihr Plan war, mit seinem kleinen Sohn die Zeit zu verbringen und wir mit meiner Tochter und seinem großen Sohn. Was dann aber nicht so lief, weil er Kleine eben auch bei uns sein wollte und nicht täglich Zeit mit seiner Oma verbringen wollte. Dieses alles zog sich über den Urlaub hinaus. Das war für sie Anlass davon auszugehen das all das an mir liegt. Somit entstand diese Situation. Es zog sich durch mit kleineren Dingen in welche sie sich herein steigerte, bis hin das ihr eigener Sohn eben nun eine Frau hatte und für sie nicht mehr täglich funktioniert hat. Er überwarf sich dann mit ihr, als er das erste mal "wagte" sie in die Schranken zu weisen. So suchte sie fortlaufend immer und immer wieder Dinge, mich anzugreifen und all das zu Lasten zu legen. Dann starb noch ihr Mann, dessen Tod sie (auch wenn man das so nicht sagen sollte) sie mit zu verschulden hatte. Was sie auch weis und lt. meinem Mann schwer an ihr nagt. Sie hat ihn einfach nicht mehr beachten bzw. in der Phase des Sterbens ignoriert und ihm "Simulation" vorgeworfen. So das er von einem Freund aus dem Dorf tot aufgefunden wurde.
    Alles in allem, haben wir uns dieses vor Augen geführt und beide beschlossen das es wenig Sinn macht, zu versuchen etwas zu erreichen. Sie ist so zerfressen von ihrer eigenen Wut und Missgunst, das bei jedem Gespräch sofort alte Dinge hervor geholt werden und sie immer und immer wieder versucht allen anderen die Schuld an den Dingen zu geben die schief liefen.
    Sie akzeptiert einfach nicht, das es SEINE Kinder sind und wird das wohl auch nie. Sie stellt so eine Art Anspruch an diese. Was ich meinem Mann jedoch sagte, war das er da nicht ganz unschuldig dran sei, denn es war einfach immer so das dieses auch ihr Aufgabe war und nun fällt es ihr schwer dieses zu akzeptieren. Sie erkennt jedoch auch nach mehrfachen Gesprächen nicht, das sie hier Grenzen überschreitet, sondern ist in dem Glauben das es genau so sein muss.
    Mein Mann ist auch sehr gekränkt von der Geschenkaktion an seine Exfrau und sagte mir das für ihn hier auch Grenzen überschritten wurden und sich der Sachverhalt für ihn damit erledigt hat. Er kein Interesse mehr daran hat, das hier irgendwas gut wird. Er sagt ganz klar, das ist sein Haus, es gibt notarielle Regelungen was sie wie nutzen darf und das würde er ihr im Laufe der Zeit einfach auch aufweisen.


    Mein Mann möchte nicht das ich nach dem Versuch eines Gespräches noch mehr damit zu kämpfen habe und möchte auch nicht das dieses Thema so präsent ist. Er hat einfach Angst, das ich mich von ihrer Art dann wieder so beeinträchtigen lasse, das wir als Paar darunter leiden. Er traut mir nicht zu das differenzieren zu können, da er in der Annahme ist irgendwas bewirken zu müssen, den Drang/Druck verspürt er müsse was tun, das es für mich erträglicher wird. Diesen Druck möchte ich ihm gern nehmen! Weis jedoch nicht wie?
    Denn ich weis ich kann ihm nichts abverlangen. Sie ist nun mal da und er muss genauso damit leben wie die Kinder und auch ich.
    Für mich steht nun einfach die Frage, wie soll es werden!? Wir planen zum Ende des Jahres wieder beieinander zu wohnen, was bedeutet ich werde wieder zu ihm ziehen. Bis dahin erhoffe ich mir einfach das gewisse Dinge klar getrennt bzw. klare Zeichen gesetzt sind. Was für mich bedeutet, Fenster zum Wintergarten zu, Durchgangstür geschlossen (was noch problematisch ist, da der Große diese nutzen muss, weil sein Zimmer in der Haushälfte von ihr ist), Garten getrennt, das ich mich nicht ständig einschränken muss und eben so kleine Dinge wie einen separaten Briefkasten etc.! Das würde ich mir bis dahin wünschen. Leider weis ich im Moment nicht ob ich das so offensiv von ihm verlangen kann!? Ob ich ihm das so sagen kann oder lieber warten sollte, wie er sich dann auf lange Sicht damit arrangiert!?
    Was meinen Sie!?
    Liebe Grüße

  • ....
    Das Gespräch mit seinem Sohn werde ich auf Ihr Anraten und auch auf die Bitte meines Mannes mit dem Sohn suchen. Ich werde bei einer Gelegenheit einfach schauen und ihm dieses anbieten. Sollte er das vorerst nicht wollen, bzw. ich den Eindruck gewinnen das er das ablehnt, da er ja sowieso schon ständig von der "Omaseite" mit diesen Problemen konfrontiert wird, würde ich mich erstmal wieder davon abwenden und evtl. etwas Zeit verstreichen lassen und ihm dann nochmal anbieten darüber zu sprechen.
    Dann würde ich ihm max. sagen, das er meine Anwesenheit nicht als Stress wahrnehmen muss, das ich alles dafür geben werde das es ihn nicht belastet und er sich mir gegenüber da auch nicht einschränken muss. Auch würde ich ihn fragen, was er sich wünscht/vorstellt wie man miteinander leben sollte, wie es für ihn angenehm und erträglich ist.
    Mein Mann ist da oft der Meinung "der Junge ist 16 und in 2 Jahren ist das eh erledigt". Ja vielleicht, für mich jedoch kein Grund ihn nun einfach so "laufen" zu lassen. Er sollte ja selbst wenn er mal sein eigenes Leben lebt immer die Sicherheit besitzen zu uns kommen zu können. Sicher sehe ich es ähnlich wie mein Mann, das ich mir sage, es muss nun nicht so sein, das wir uns zu den Knechten der Kinder machen lassen, nur weil die Situation (nicht von uns produziert) so blöd ist.
    Das Problem ist einfach auch, das er sehr materiell eingestellt ist und eben nur auf Grundlage dessen, das ihm evtl. finanzielle Vorteile verwehrt werde, er da wahrscheinlich in der Zwickmühle hängt, sonst wäre es ihm womöglich egal und er würde in keiner Weise wirklich so Probleme damit haben, das sie so gegen uns schießt und vielleicht auch öfter seinen Standpunkt klar machen. Es ist aber schwer ihn davon zu überzeugen das die materiellen Dinge nicht wichtig sind, die auf Dauer auch keine Zufriedenheit bringen. Das muss er aber mit 16 wahrscheinlich irgendwann erst selber feststellen.
    Manchmal fühlt man sich dadurch etwas ausgenutzt und sagt sich auch, das man nun gleiches leisten müsste, damit er evtl. freier in seinem Denken und Tun ist. Wobei mein Mann das abwehrt und sagt, wenn er glaubt das er auf Grundlage der finanziellen Hintergründe sein eignes Befinden hinten anstellt, muss er auch das selber merken.
    Liebe Grüße

  • Liebe mercedes2003,


    das materielle Verhalten des Jungen passt zu seinem Alter. Jugendliche sind oft noch nicht so selbstlos, dass sie Dinge tun ohne einen eigenen Vorteil daraus ziehen zu können. Und da in diesem Alter materielle Dinge nun mal eine besonders wichtige Stellung einnehmen und häufig auch als Vergleichsmedium innerhalb der eigenen sozialen Gruppe herhalten, ist es aus Sicht eines 16jährigen nur logisch, dass er darauf einen gewissen Wert legt. Sie sollten allerdings nicht versuchen, diesbezüglich mit der Großmutter zu konkurrieren. Auch in Familien ohne Streitigkeiten sind es oft die Großeltern, die den einen oder anderen Euro springen lassen, während die Eltern über dieses vermeintliche Verwöhnen den Kopf schütteln. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass der Junge seine emotionale Sicherheit „verkauft“. Glauben Sie mir, 16jährige können das schon ganz gut trennen. Er weiß wahrscheinlich sehr genau, welche Preise er für welche Vorzüge zu zahlen hat. In Ihrem Wunsch, das Gespräch mit ihm zu suchen, möchte ich Sie in jedem Fall bestärken. Sie sollen sich dabei auch nicht zum Sklaven der Kinder machen, allerdings durchaus signalisieren, dass seine Befindlichkeiten Ihnen nicht egal sind. Das heißt aber nicht, dass die Entscheidung, ob und wann Sie wieder einziehen, mit einem 16jährigen diskutabel ist. Vielmehr geht es darum, die Rahmenbedingungen so zu definieren, dass sie auch für ihn tragbar sind.


    Ich bin ganz offen, ich glaube, dass es vorrangig relativ egal ist ob ein Gespräch mit der Schwiegermutter stattfinden wird oder nicht. Es ist vielmehr wichtig, dass diesbezüglich eine Entscheidung getroffen ist. Die ganze Zeit schwebten Sie in einer Art luftleeren Raum und wussten nicht, wie es weitergehen soll. Wenn Sie und Ihr Partner sich also jetzt dazu entschlossen haben, das Gespräch nicht noch einmal zu versuchen, ist diese getroffene Entscheidung in jedem Fall eine Verbesserung.


    Es geht jetzt also tatsächlich darum, die angespannte Situation so, wie sie ist, zu akzeptieren und die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Ihre Familie nicht permanent nachteilig davon betroffen ist. In erster Linie heißt das tatsächlich, dass eine klare Trennung von Räumen und Verantwortlichkeiten folgen muss. Ich glaube auch hier, dass ein offenes Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Partner das A und O ist. Dabei können Sie gemeinsam festlegen, bis wann genau sie wieder zusammen leben möchten und welche Rahmenbedingungen jeder dafür als absolutes Muss ansieht. Äußern Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse ruhig ganz eindeutig und zweifelsfrei. Ich denke nur so können sie neue Missverständnisse verhindern.


    Viele Grüße
    Tanja

  • Liebe Tanja,
    ja wir haben bereits am Wochenende grob darüber gesprochen, wie es sein müsste das wir beide damit klar kommen, das auch auf lange Sicht.
    Vorerst ist es so, das ich etwas Ruhe einkehren lassen möchte und evtl. auch meinen Partner erst einmal agieren lassen muss. Ich möchte ungern der treibende Keil für all das was nun passiert sein. Irgendwie erwarte ich von ihm ein Stück weit auch, das er das so tut, wie es für ihn passt und dann muss ich sehen ob das für mich so ok ist.
    Meine Angst liegt eher darin, das wir zum Ende des Jahres wieder zu einander ziehen, bzw. ich zu ihm ziehe und wir dann alle Veränderungen eintreten lassen, dieses bereitet mir in so fern Bauchschmerzen, das dann wieder alle Veränderungen auf meiner Präsenz basieren (auch in Augen der Kinder). Um Ihnen ein Beispiel zu nennen, gerne würde ich im Garten etwas tun, etwas pflanzen wie auch immer, das war in den letzten Jahren nur schwer möglich, da sie sich da sehr ausbreitete und den Kleinen so anstocherte, das als ich den Wunsch des Beetes äußerte sofort eine Ansage bekam, die da war "das ist meins und der Oma ihrs, hat die Oma gesagt, da ist für dich nichts frei!". Wohlweislich pflanzt das Kind da nichts an, also außer sie agiert da niemand. (seine Schwester noch, jedoch in dafür bestimmten Bereichen) In der Vergangenheit habe ich dann nachgegeben und gesagt das es für mich nichts bringt, neben ihr Gartenarbeit zu machen bzw. ihr etwas streitig zu machen, ich habe so wie oft meine Bedürfnisse einfach hinten angestellt und geglaubt das es sich irgendwann anders ergibt. Mein Partner sah die Notwendigkeit nicht, da was zu machen, er sagte immer, mach einfach, das ist mein Hof. Nun wäre es so, würde er aktiv genau das angehen, wenn ich wieder da bin, würden alle reflektieren, das das nur passiert weil ich wieder gekommen bin. Das will ich unbedingt umgehen. Bzw. würde ich wollen, das er das was er für wichtig erachtet vorerst selbst umsetzt bzw. einfach vor meinem Einzug klar stellt. Das müsste und werde ich ihm evtl. in einem geeigneten Gespräch so vorschlagen.
    Bei alle dem, ist es mir im Moment einfach wichtig das da von IHM was kommt, das er agiert so wie es für ihn ertragbar ist. Meine Wünsche dabei berücksichtigt und dann denke ich könnte es werden.
    Im Moment harter ich noch mit mir, wie ich das an ihn herantragen kann, ohne fordernd zu sein.
    Das mit seinem Sohn, nehme ich in Angriff. Ja auch diese materielle Einstellung, ist wohl wie sie beschreiben in dem Alter einfach unumgänglich. Hier ist es nur schade, das es von ihr auch noch so produziert wird, denn es geht weniger darum, das sie ihm Geld zu steckt als viel mehr darum, das sie ihn damit erpresst. Da es ihm aber wichtig ist von der Oma Geld zu bekommen, bzw. einen Führerschein bezahlt zu bekommen, scheint es eben oft so, das er dann lieber 3 Sachen schluckt als seine Meinung kund zu tun, was sehr schade ist.
    Liebe Grüße

  • Liebe mercedes2003,


    ich kann Ihre Einstellung, nicht der treibende Keil für vielerlei Veränderungen sein zu wollen, absolut verstehen. Allerdings sehe ich hier ein paar Probleme, denn das lässt viel Raum für unerfüllte Erwartungen und die wiederum führen zu Enttäuschungen, die eine denkbar schlechte Basis bilden. Aber ich gebe Ihnen absolut Recht, dass die Veränderungen, die meines Erachtens zwingend notwendig sind, nicht ausschließlich im Zusammenhang mit Ihrem Wiedereinzug stehen dürfen. Auch das würde eine schlechte Voraussetzung schaffen.


    Sie könnten im Gespräch mit Ihrem Partner allerdings unterschwellig Hinweise auf Ihre Veränderungswünsche geben. Zum Beispiel im Sinne von „Ich glaube, es wird sicher einfacher, wenn der Garten in klare Parzellen eingeteilt und die Verbindung zum Wintergarten geschlossen wird“. So hat Ihr Partner dann zumindest einen Eindruck von Ihren Wünschen und kann für sich überlegen, was für ihn tragbar ist und wann er diese Veränderungen umsetzen möchte. Und umgekehrt kann er sich Gedanken über seine Vorstellungen machen, die Sie dann mit Ihren Bedürfnissen abgleichen. Aber Sie sollten ihm auch ganz klar mitteilen, dass Sie sich vor den Konsequenzen fürchten, sollten die Veränderungen ausschließlich mit Ihrem Umzug in Verbindung stehen. Ich bin mir sicher, dass Ihr Partner, der in seiner Situation wahrscheinlich oft überfordert ist, Ihnen für den einen oder anderen Hinweis dankbar sein wird.


    Viele Grüße
    Tanja

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