Selbstvertrauen und self-fulfilling prophecy - wie gehört das zusammen?

  • Jeder Mensch hat ein Bild von sich selbst, seiner eigenen Person. Dieses Bild ist aber nicht einfach so vorhanden, sondern wird geprägt von den Rückmeldungen, die wir durch unsere Mitmenschen bekommen. Natürlich prägt nicht jede einzelne Meinung, die andere von uns haben, unser Selbstbild. Aber die Summe der Meinungen und Rückmeldungen, die uns entgegengebracht werden, hat wesentlichen Einfluss darauf, wie wir selbst uns sehen und damit auch auf unser Selbstwertgefühl.


    Dies beginnt schon in der Kindheit. Die Art der Rückmeldung, die ein Kind erhält, trägt dazu bei, ob es ein positives oder ein negatives Selbstbild entwickelt, ob es Selbstvertrauen hat oder eben nicht.


    Bekommt ein Kind ständig gesagt: "Das schaffst du sowieso nicht, lass mich das lieber machen. Du bist viel zu tollpatschig dafür!" dann wird das Kind dies irgendwann in das eigene Selbstbild übernehmen. Das Kind glaubt dann selbst, es sei ein Tollpatsch. Wenn es dann aber doch mal etwas ausprobieren will, steht es so unter Anspannung und hat Angst, die Aufgabe nicht hinzubekommen, dass sie tatsächlich nicht gelingt. Ein Teufelskreis beginnt.


    Auf der anderen Seite trägt es sehr zum Glauben an das eigene Können bei, wenn Kinder vermittelt bekommen, dass andere - vor allem die Eltern - ihnen etwas zutrauen. Dies stärkt sowohl Selbstvertrauen als auch Kompetenz.


    Dieses wissenschaftlich untersuchte Prinzip nennt man "self-fulfilling prophecy", oder auf deutsch "selbsterfüllende Vorhersage" (nach Robert K. Merton).


    Achten Sie auf die Stärken Ihres Kindes und nicht nur auf die Dinge, die es vielleicht noch nicht so gut kann, trauen Sie Ihrem Kind etwas zu, ohne es zu überfordern, und geben Sie ihm positive Rückmeldungen!


    So wird Ihr Kind stark und selbstbewusst!


    Anne

  • Danke Anne für diesen wichtigen Beitrag!


    Ich denke, viele von uns kennen die Nachwirkungen solcher Aussagen wie: "Du kannst das nicht. Du bist dumm. Du bist anstrengend. Du bist böse, wenn du Dinge kaputt machst. Aus dir wird nichts. Du gibst dir einfach nicht genug Mühe, streng dich mal an. Du bringst mich zum Verzweifeln. ..." und und und
    Viele von uns leiden bis heute genau an solchen Aussagen, die wir aus unserer Kindheit bzw. Schulzeit kennen, alte Verletzungen und Kränkungen, die sich tief in unser Selbst(wertgefühl) gegraben haben und uns auch als Erwachsene zum Zweifeln an uns selbst bringen oder sogar große Ängste verursachen.
    Oftmals waren Emotionen wie Wut und Ärger im Spiel, die unsere eigenen Eltern oder auch Lehrer dazu bewogen haben, solche unglücklichen Aussagen zu machen.


    Umso wichtiger ist es, sich die Wirkung solcher Botschaften bewusst zu machen und behutsam und wertschätzend zu formulieren und zu kommunizieren....
    Mut machen, Ich-Botschaften senden, Verhaltensweisen und nicht die gesamte Person kritisieren...

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