Kindsmutter will urplötzlich dem Kind sagen das "Papa" nicht IHR Papa ist

  • Hallo und guten Morgen zusammen!


    Ich heiße Nicole, bin 45 Jahre alt und komme aus NRW. Ich habe mich eben hier angemeldet, weil ich hoffe mir ein paar Tips+ Ratschläge von euch holen zu können. Mittlerweile bin ich nämlich echt verzweifelt+ weiß einfach nicht mehr weiter.


    Folgendes:
    Ich fange mal vor 10 Jahren....
    Mein jetztiger Freund war damals mit einer Frau zusammen, die es mit der Treue und Ehrlichkeit nicht so ganz genau nahm... Sie wurde aus "einer" Nacht mit einem anderen Kerl schwanger+ hat meinem Freund das Kind erstmal als sein Kind untergejubelt. Das ganze hat sie auch 2 Jahre aufrecht erhalten, bis dann zu einem sehr heftigem Streit kam+ sie ihm offenbahrt hat, daß das Kind nicht vom ihm sei. Vaterschafttest,Gericht= zu 99,97% nicht der Vater.
    Zu dem Zeitpunkt hat die Maus aber schon "Papa" gesagt+ mein Freund liebte die Kleine natürlich wie sein eingenes(er wußte ja auch bis zu dem Zeitpunkt nichts) und (natürlich liebt sie auch jetzt noch) und hat versucht (trotz allem)die Beziehung weiter zuführen. Klappt auch nur bis die Maus knapp 3,5 Jahre alt war. Die zwei haben sich getrennt, aber das Kind war JEDES Wochenende bei meinem Freund. Die Mutter war immer auf Tour...
    Mittlerweile ist es soooo: Vor 4 Jahren von GL nach OS gezogen (wegen der Liebe ;) )hat einen Halbtagsjob, 9 Pferde, 1 Hund, 1 Kind, heiratet nächstes Jahr zum 2.mal (wenn der Kerl Geld für nen ganzen Hof hat)
    Ihr fiel aber die Tage ganz plötzlich ein, daß das Kind in der 4.Klasse ja Sexualuntericht hat+ man ihr JETZT erklären muss, das der "Papa" nicht der Vater ist. Die Maus ist 10... Natürlich SOLL + MUSS sie das erfahren!
    ABER: Es steht ein Schulwechsel, Lehrerwechsel, neue Klassenkameraden bevor. Es kann auch sein, das sie im laufenden Schuljahr wieder die Schule wechseln muss, weil die Mutter vorhat mit dem "Zukünftigen" in NRW zu wohnen.
    Viel erklärt-kurz gefragt...
    Gibt es jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Was hat mein Freund als "sozialer Vater" für Rechte?
    Wir sind echt verzweifelt. Wir befürchten, das die Maus damit völlig überfordert sein wird+ sie bei Fragen keinen Ansprechparter hat.
    Mutter hat zwar ab Montag 1 Woche Urlaub, aber bei 9 Pferden, Haushalt,einkaufen, kochen usw. kann man sich ja vorstellen wo das Kind bleibt...
    Wie können wir ihr überstürztes Vorhaben verhindern?
    Die Mutter will dem Kind das am Sonntag sagen. Ihretwegen auch in einer Eisdiele... (Eisdiele= damit ich nicht dabei bin) Sie hat erklärt, das dieses ernshafte Gespräch niemand anderen was anginge. Nur die 3 als Familie!
    Mein Freund ist aber auch noch nicht bereit dazu... Aber auch das interessiert sie nicht! Sie hat ihren Plan+ alles andere ist ihr egal.
    Vielleicht sollte ich noch kurz erwähnen, das die Schule ihr vor einiger Zeit mal mit dem Jugendamt gedroht hat.
    Das Kind kam mehrmals zu spät zur Schule, sie war ungewaschen, Zähne nicht geputzt, ohne Frühstück, nicht alle Schulsachen dabei...


    Liebe Grüße+ vorab vielen Dank
    Nicki :*

  • Hallo! :)


    Das ist eine schwierige Situation, in der ihr euch befindet. Ist das Kind aktuell noch wöchentlich bei euch? Sprich, ist dein Partner aktuell auch als "sozialer Papa" (finde ich schön, den Begriff :)) aktiv? Dann muss und darf man ja sagen: Fein, dass es über viele Jahre geklappt hat, dass die leibliche Mutter den Kontakt zwischen Kind und Papa weiterhin zugelassen und wohl auch gefördert hat. Das ist nicht einmal im Falle des leiblichen Vaters immer selbstverständlich...


    Zum Bedürfnis, es dem Kind zu sagen: Das verstehe ich. Aber dabei ist es trotzdem wichtig, dem Kind zugewandt zu bleiben. Das hätte höchste Priorität. Nicht wie es den beteiligten Erwachsenen damit geht, sondern wie es dem Kind damit geht... :( Zehn Jahre zu warten, bevor so etwas wichtiges thematisiert wird, ist sehr, sehr schwierig. Ganz kleine Kinder können mit solchen Infos meist besser umgehen und sie integrieren als ältere Kinder.


    Den richtigen Zeitpunkt gibt es nun nicht mehr, meiner Ansicht nach. Denn es ist viel zu viel Zeit verstrichen. Noch weiter zuzuwarten, finde ich nicht gut. Es wird immer etwas im Leben des Kindes sein (Schulwechsel, neue Partner der Elternteile, Umzug, erste Liebe,...), das ein Warten rechtfertigen würde. Nur: Sinnvoll ist es meiner Meinung nach nicht! Das Kind hat ein Recht auf die Wahrheit.


    Worauf aber noch Einfluss genommen werden könnte, ist die ART UND WEISE, wie man es dem Kind sagt. Ich würde tunlichst davon abraten (und davon auch die Mutter zu überzeugen versuchen), einen öffentlichen Ort wie eine Eisdiele dazu zu wählen. Ein geschützter Rahmen für das Kind ist absolut sinnvoll. Sprich: daheim, wo sie sich wohlfühlt. Und so empathisch wie möglich und trotzdem geradlinig. Sie muss wissen, dass sich an der Zuneigung des Papas nichts ändert (und das wird sie auch spüren) - das ist das wichtigste... Stabilität...


    Dass Mama und sozialer Papa ihr das zusammen sagen, finde ich gut. Meiner Meinung nach hat die Mutter da gar nicht so unrecht, auf diesen kleinen Rahmen zu bestehen. Das Thema als solches wird euch sowieso alle weiterhin begleiten, egal, wer beim "Geständnis" dabei ist. Wichtig ist eher, wie weiterhin damit umgegangen wird: Wenn der Papa weiterhin das Gefühl vermittelt, er ist der Papa - unabhängig von den Genen - und als solcher präsent bleibt, ist das die beste Voraussetzung für alles weitere...


    Was sind eure konkreten Sorgen im Hinblick auf die Zukunft? Vielleicht hilft es, diese auch ggü der Kindsmutter zu kommunizieren?


    Ob und welche Rechte ein "sozialer" Vater hat, kann ich nicht beurteilen. Da würde ich an geeigneter Stelle nachfragen. Hat das dein Partner bisher denn noch gar nicht getan? Dann würde ich das - unabhängig davon, wie die Sache weitergeht - nachholen! :)


    Alles Liebe,


    Dani

  • Ein nicht leiblicher Vater ist vor dem Gesetz der leibliche Vater, wenn er mit der Kindsmutter verheiratet ist und das Kind in diese Ehe reingeboren wurde. Somit hat er alle Rechte und Pflichten wie ein leiblicher Vater.


    Ist er nicht der leibliche Vater und war nie mit der Mutter verheiratet, hat kein Sorgerecht, hat er vor dem Gesetz keine Rechte an dem Kind.



    Auch ich finde das es Zeit wird, dem Kind die Wahrheit zu sagen und auch in der Konstruktion des Vaters , Mutter und dem Kind, so wie Dani es sagt. Alle anderen haben bei dem Gespräch nichts verloren. Auch bin ich der Meinung das es im Zuhause des Kindes stattfinden sollte, eben aus den Gründen die Dani schon aufgezählt hat.


    Wenn die Mutter den Kontakt zwischen dem Ziehvater bis jetzt gefördert und gewollt hat, sehe ich keinen Grund, warum sie es auf einmal nicht mehr tun sollte.

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