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Verbot von Spielzeug-Colts zu Fasching?

von Newsredaktion

Fasching

In wenigen Tagen hat der diesjährige Fasching oder Karneval mit den traditionellen Umzügen den Höhepunkt erreicht. Auch viele Kinder lieben es, sich zu verkleiden. Zu den beliebtesten Kostümierungen gehören dabei Cowboy und Indianer, Ritter, Pirat oder Polizist. Da dürfen auch Spielzeug-Colts und Schwerter aus Kunststoff oder Holz nicht fehlen. Doch ein Kindergarten in Bayern will genau das verbieten.

Spielzeugwaffen verbieten oder nicht

Die Erzieher möchten, dass die Kinder auf Colt, Schwert und Co. verzichten. Grund ist, dass dies die Kinder aggressiv machen würde, man will Vorbild sein. Das sehen Experten wie Pädagogen und auch viele Eltern anders. Nicht die Spielzeug-Waffen wären das Problem. Den Kindern geht es an Fasching allein um das Verkleiden, den Spaß, die soziale Teilhabe, und nicht um Waffen, Gewalt oder Aggression. Hier gehen also die Meinungen auseinander. Auch den Eltern geht es darum, den Kindern Gewaltfreiheit zu vermitteln. Doch ist dies an Fasching der richtige Weg?

Kinder wollen ausprobieren

Experten raten dazu, dies nicht zu dramatisieren. Die Frage ist: Hat Fasching mit seinen Verkleidungen und Rollenspielen tatsächlich einen Bezug zur realen Welt, zu Terror, Gewalt und Krieg? Sind Kinder, die sich als Cowboy oder Darth Vader verkleiden potenzielle Kriminelle und Gewalttäter? Auch Psychologen sagen, dass das Verbot der Spielzeugwaffen nicht unbedingt der richtige Weg ist. Wenn Kinder an Fasching durch die Gegend ballern, ist das nicht ungewöhnlich und Teil ihrer Entwicklung. Den Kindern geht es um Teilhabe in der Gruppe und um das Vorzeigen. Sie möchten ihre Männlichkeit austesten und suchen einen Weg, Unsicherheit  und innere Konflikte zu bewältigen, durch Rollenspiele, Verkleidung.

Regeln im Spiel

Gleichwohl sollten Eltern und Erzieher hinsehen, wenn Kinder Familienkonflikte nachspielen oder es den Kindern allein um Anerkennung und Prestige geht. Der Konflikt Gut gegen Böse, Stark gegen Schwach ist so alt wie die Menschheit selbst. Daher spielt dies auch eine wichtige Rolle bei den Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Wenn die Spielzeugwaffen verboten werden, spielen Kinder heimlich. Die Kinder wollen im Spiel Macht erleben und das Böse besiegen. Durch das Verbot verschließt man das Fenster zur Lebenswelt der Kinder, Kinder könnten sich benachteiligt fühlen und vielleicht sogar ausgegrenzt werden, wenn andere Kinder mit Spielzeugwaffen spielen dürfen. Wichtig ist, den Kinder Regeln zu vermitteln, dass durch die Spielzeugwaffen niemand verletzt werden darf.

Recherchiert von Ruth van Doornik

 

 

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