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Traurige Bilanz für Kinder: die aktuelle Kriminalstatistik

von Newsredaktion

Kriminalität

Die aktuelle Kriminalstatistik 2015 zieht eine traurige Bilanz des vergangenen Jahres. Demnach sind bundesweit 130 Kinder durch Gewalteinwirkung ums Leben gekommen. Experten sprechen vom Alltagsphänomen Gewalt gegen Kinder und warnen vor einer Gewöhnung daran. Zuletzt waren mehr Kinder zu Tode gekommen als im Vorjahr 2014.

Drei Kinder pro Woche

Rechnet man die Zahl der insgesamt getöteten Kinder auf die Jahreswochen um, kamen durchschnittlich etwa drei Kinder pro Woche ums Leben. Dabei waren etwa 80 Prozent oder 105 Kinder unter sechs Jahre alt, einige auch im Kleinkindalter oder noch jünger. Unter den Gewaltdelikten gegen die Kinder waren laut der Kriminal-Statistik der Polizei auch 52 Mordversuche. Diese düsteren aktuellen Zahlen umfassen allgemein die Gewalt gegen Kinder unter 14 Jahren, wobei es sich dabei „nur“ um das so genannte Hellfeld der Kriminalität handelt, viele Experten der Ermittler befürchten eine wesentlich höhere Dunkelziffer, viele Taten bleiben offenbar unentdeckt.

Mord, sexuelle Gewalt und Körperverletzung

Schaut man sich die Kriminalstatistik genauer an, wird deutlich, dass unter den Gewaltdelikten gegen Kinder deutschlandweit 16 Morde zu verzeichnen sind. Außerdem wurden 38 Fälle von Totschlag, 68 Fälle von fahrlässiger Tötung sowie acht Fälle von schwerer Körperverletzung bzw. Körperverletzung mit Todesfolge registriert. Auch wenn die Zahl im Jahr 2015 bei 130 Opfern liegt und gegenüber 2014 mit 108 Opfern zugenommen hat, verzeichnen die Experten der ermittelnden Behörden mittelfristig einen rückläufigen Trend. Die Gewaltverbrechen gegen Kinder lag vor zehn Jahren 2006 noch bei 202 Delikten, 2012 bei 167 Fällen und im Jahr 2013 bei 153 Fällen.

Allgemein rückläufiger Trend

Die Zahl der körperlichen Misshandlungen von Kindern sank vergleichsweise um sechs Prozent, dennoch waren immer noch fast 4.000 Kinder zuletzt davon betroffen. Auch bei der sexuellen Gewalt gegen Kinder konnten die Behörden einen leichten Rückgang von drei Prozent verzeichnen. Hier sind aber immer noch 14.000 Fälle zu vermelden. Das betrifft damit etwa 270 Kinder pro Woche. Wie auch bei Erwachsenen steht die Opfer-Täter-Beziehung im Zusammenhang mit Gewaltverbrechen im Vordergrund. Das heißt, in den meisten Fällen stammen die Täter aus dem nahen Umfeld, handelt es sich um Verwandte oder Freunde der Familie bzw. der Kinder. Glücklicherweise gibt es bei sexuellen Übergriffen eine hohe Aufklärungsquote, da die Täter den betroffenen Kindern gut bekannt sind.

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