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Mit frühzeitiger psychotherapeutischer Behandlung möglichen Depressionen vorbeugen

von Newsredaktion

Depressionen

Britische Wissenschaftler empfehlen eine frühzeitige psychotherapeutische Behandlung, um späteren Depressionen bei Jugendlichen vorzubeugen.

Neue Erkenntnisse

Sie kommen zu dem Schluss, dass eine frühzeitige Behandlung die Risiken, später an Depressionen zu erkranken, erheblich senken kann. Dazu veröffentlichten die britischen Wissenschaftler einen Bericht in der Fachzeitschrift „The Lancet Psychiatry“. In einer Studie mit 465 Teilnehmern war bei den Jugendlichen Depressionen diagnostiziert worden. Sie erhielten zufällig ausgewählt eine von drei möglichen Behandlungsformen. Eine Gruppe erhielt eine kognitive Verhaltenstherapie, eine Gruppe eine Kurzzeitpsychoanalyse und eine dritte Gruppe eine so genannte kurze psychosoziale Intervention.

Deutliche Verbesserungen

Unabhängig von der gewählten Behandlung verbesserte sich bei 70 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen ihr Zustand merklich. Die Jugendlichen profitierten von der psychotherapeutischen Behandlung und zeigten im Jahr darauf um 50 Prozent niedrigere Symptome der Depression. Die Forscher des Londoner University College gehen deshalb davon aus, dass bei etwa zwei Dritteln der Jugendlichen gute Chancen bestehen, dass die Depressionen nicht mehr auftreten. Wenn Eltern den Verdacht hegen, dass ihr Kind Depressionen haben könnte, sollten sie darüber mit dem Kinder- und Jugendarzt sprechen. Der Mediziner kann frühzeitig eingreifen und bei Bedarf an den Spezialisten weiterleiten.

Hintergrundinfos zu Depressionen

Es war bisher umstritten, ob Depressionen bei Kindern und Jugendlichen tatsächlich auftreten, da sie auch leicht übersehen werden können. Bei Kindern und Jugendlichen werden Symptome wie Angstzustände, Ängstlichkeit und Traurigkeit auch oft nicht ernst genommen. Dennoch gehören Depressionen zu häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen. Wenn Kinder und Jugendliche ohne ersichtlichen Grund antriebslos, kein Interesse am Spielen oder Hobby mehr haben oder schnell müde sind, denken viele Eltern nicht an Depression. Schwere depressive Störungen können jedoch unbehandelt langwierig sein und wiederholt auftreten. Mediziner gehen leider davon aus, dass je früher eine Depression festgestellt wird, auch die Prognose auf Heilung umso schlechter ist. Bereits im Vorschulalter und in der Grundschule leiden etwa ein bis zwei Prozent der Kinder an Depressionen. In der Pubertät sind Depressionen häufiger. Hier spricht man von etwa drei bis zehn Prozent Betroffenen. Vor allem Jungen leiden unter depressiven Störungen. Nach der Pubertät leiden dann vor allem die Mädchen an Depressionen. Genaue Zahlen sind schwer zu ermitteln, da Depressionen eben häufig nicht als solche erkannt und behandelt werden.

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