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Chance für Kinderwunsch durch Gebärmutter-Transplantation

von Newsredaktion

Kinderwunsch

Die Uni-Klinik Erlangen möchte Gebärtransplantationen in Deutschland ermöglichen. Dabei handelt es sich um eine neue Methode im Bereich Kinderwunsch. Betroffenen Frauen ohne funktionale Gebärmutter soll mit Hilfe eines Spenderorgans die Möglichkeit zur Realisierung ihres Kinderwunsches gegeben werden.

Chance für Frauen ohne Gebärmutter

Für Frauen ohne gesunde Gebärmutter kann eine fremde Gebärmutter vielleicht die einzige Möglichkeit sein, dennoch schwanger zu werden und ein gesundes, lebendes Kind zur Welt zu bringen. Die aufwändige und langwierige Operations-Methode wurde vor zwei Jahren bereits in Schweden erfolgreich durchgeführt. Nun möchte die Uni-Klinik Erlangen das Verfahren auch in Deutschland einführen. Die ehrgeizigen Pläne sollen vor allem Frauen helfen, die sich ein Kind wünschen, deren Gebärmutter jedoch nicht funktionsfähig ist, entweder von Geburt an oder auch durch Krankheit oder Unfall. Die Gynäkologen halten bei diesem schwerwiegenden Eingriff das Risiko für beherrschbar, trotz Risiko für die Organspenderin, die Empfängerin und auch das mögliche Kind.

Alternative für Kinderwunsch

Dazu muss man auch wissen, dass diese Alternative für Frauen mit Kinderwunsch die einzige legale Möglichkeit auf ein eigenes Kind ist. Damit gemeint ist das Verbot von Leihmutterschaft und Eizellspende in Deutschland. Weitere Versuche der Transplantation einer Gebärmutter gibt es derzeit auch in Heidelberg und Tübingen. Das Verfahren ist noch sehr neu. Bisher gab es lediglich fünf gesunde Kinder, die nach einer solchen Transplantation auf die Welt kamen. Erste Erfahrungen gibt es bisher nur in etwa knapp 20 Fällen. Die Dunkelziffer bezüglich fehlgeschlagener Eingriffe dürfte etwa zwei bis dreimal so hoch sein.

Mögliche Spenderinnen in der Familie

Experten in Erlangen erläutern außerdem, dass lebende Verwandte wie Schwestern oder Mütter ideal als Spenderinnen geeignet sind, da diese Eingriffe besser planbar sind als Eingriffe mit Organen von Verstorbenen. Dabei spielt das Alter der Gebärmutter für die erfolgreiche Schwangerschaft keine Rolle, anders als das Alter der Eierstöcke. Patientinnen müssen nach einer solchen Transplantation in jedem Immunsupressiva einnehmen. Mediziner gehen davon aus, dass nach einer erfolgreichen Transplantation, künstlicher Befruchtung und Schwangerschaft die Gebärmutter dann wieder entnommen werden muss.

Betroffene Frauen in Deutschland

Derzeit sind in Deutschland etwa 5.000 bis 10.000 Frauen betroffen, für sie käme das Verfahren in Frage. Ihre Gebärmutter ist durch genetische Veränderungen zu klein oder fehlt vollständig. Auch Frauen, die in Folge einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls die Gebärmutter verloren haben, könnten von diesem Eingriff profitieren. So hoffen die Gynäkologen aus Erlangen auf eine Zulassung des Verfahrens in 2017. Noch gilt es jedoch, das Verfahren zu erproben und die Genehmigung durch das bayrische Gesundheitsministerium abzuwarten.

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